Liebe Frauen des BAMF,
schade, dass ich nicht mit dabei sein kann - aber ehrlich, es geht nicht um mich, ist es nie gegangen.
Gehen Sie hin, setzen Sie ein Zeichen - stehen Sie für sich sein.
Haben Sie einen großartigen Tag - krönen Sie die Arbeit des GB-Teams und ihre eigene, feiern Sie sich, stoßen Sie Veränderungen an,
... Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut - machen Sie sich eine gute Zeit :-)
Mit Angstmacherei auf Stimmenfang?
Ein Talker schwadronierte jüngst in seiner Talkshow ‚… die De-industrialisierung macht mir Angst …‘
Mir hingegen macht ein solcher Talkmaster in seiner Unbedarftheit tatsächlich Sorge.
Die Verschiebung der Wirtschaftssektoren zu Gunsten der Dienstleistung (tertiäre Sektor) und zu Lasten der Industrie (sekundärer Sektor) und der Urproduktion (primärer Sektor) findet seit Mitte der 1950iger Jahre statt, also seit rund 70 Jahren!
Der Anteil am BIP in Deutschland im Jahr 2022 betrug 69,3% (!) Industrie 24%, Bau/Handwerk 5,7 % und Land-/Forstwirtschaft knapp 1%. Veränderung ist das Wesen der Zeit, so hatte die Land- und Forstwirtschaft um 1890 rund 75% aller Beschäftigten (!) und heute... (Quelle: Statista)
Die größten Blue Chip Unternehmen der letzten Jahrzehnte? Allesamt Dienstleister a la Google, Amazon usw.
Zeitenwende – so sprach der Kanzler 2021.
Wer also jetzt den Chor der Casandrarufer ‚De-Industrialisierung‘ (die damit auf Stimmenfang gehen), unterstützt, handelt meines Erachtens nach, entweder unlauter oder er ist völlig unwissend!
Gleich mehrere Parteien setzen auf die Unwissenheit der Menschen und schüren Ängste, um Stimmen zu gewinnen. Liebe Mitmenschen, wer gut informiert ist, fällt auf solchen Quatsch nicht rein!
Wählen ist eine der wenigen 'Bürgerpflichten' in der Demokratie - bitte nutzten Sie sie.
Sie kennen die verschiedenen Wahlprogramme nicht so im Detail?
Es gibt ihn wieder den Wahl-o-mat im Internet, wo man eigene Positionen und Haltungen per Computerfragen gegen Parteiprogramme spiegeln kann ...
Solidarität mit den Menschen im Iran zum 1. Todestag von Jina Mahsa Amini.
In der vorindustriellen Zeit gehörte jahrhundertelang arbeiten und leben Menschen unmittelbar zusammen – in der Landwirtschaft, im Handwerk, in der Dienstleistung usw.
Mit dem Siegeszug der Industrialisierung kam es zur Trennung von leben und arbeiten – warum nicht wieder alles zusammenführen?
Der Tertiäre Sektor (Dienstleistung) stellt mittler-weile 70 % aller Arbeitsplätze, der sekundäre Sektor (Industrie, Bau) stellt noch ganze 25,3 %, Urproduktion und Landwirtschaft den Rest.
Dieser Wandel zum tertiären Sektor seit den 70igern eröffnet neue Möglichkeiten.
Wir müssen neu denken – denn auf Dauer werden wir als Volkswirtschaft für teuer bezahlte Carearbeit (Pflege von 5 Mio. älteren Angehörigen, Kinderbetreuung (0-3 Jahre) 5 Mio. Kinder) in Milliardenhöhe weder die finanziellen noch die personellen Ressourcen haben.
Es bleibt als einzige Lösung die Re-Organisation/Neuorganisation dieser gesamtgesellschaftlichen Aufgabe: Arbeit.
Stellen wir uns vor – Mann und Frau als Paar arbeiten gleich viel, also im selben Anteil, und zwar sowohl in der (unbezahlten) Care Arbeit als auch in der (bezahlten) Erwerbsarbeit?
Jede Person arbeitet 32 Stunden – verteilt über 5 Tage und innerhalb einen Zeit-Korridors von 6 – 20 Uhr. Jeder Mensch kann also in dem zur Verfügung stehenden wöchentlichen Zeitfenster von 5 x 14 h (70 Stunden) seine 32 Stunden unterbringen. In Verbindung mit 1 -2 Tagen Homeoffice, wo Fahrzeiten wegfallen und hier nochmals flexibler agiert werden kann.
Ausgerichtet an den wechselnden familiären Situationen, kann so flexibel agiert werden - die Teilzeitarbeit wird sich reduzieren und so den Fachkräftemangel beheben, die Altersarmut für Frauen wird sich reduzieren und insgesamt wird sich die Vereinbarkeit von Familie & Beruf deutlich verbessern.
So kann das bestehende Ungleichgewicht zwischen Männern und Frauen (Frauen sind heute deutlich benachteiligt hinsichtlich Altersarmut, finanzielle Abhängigkeit usw.) ausgeglichen werden.
Der Arbeitsmarkt könnte Frauen dafür gewinnen mehr, statt weniger zu arbeiten, denn alle Frauen die heute weniger als 32 Stunden in Teilzeitarbeiten arbeiten, könnten auf diese Weise mehr arbeiten, d.h. unterm Strich würden auch die Arbeitgeber profitieren.
Ich plädiere für einen vollen Lohnausgleich, denn die Produktivität steigt weiter an und wird dies auch in Zukunft tun und die Herausforderungen, vor denen wir stehen, sind gesamtgesellschaftliche, da kann sich nicht eine Gruppe – in dem Fall die Unternehmenden – einfach ausnehmen.
Es gab in 2022 34 Mio. Soz.pfl. Beschäftigte, dazu kommen Verbeamtete, Unternehmer und Selbstständige, Angehörige der freien Berufe usw.
Ich fokussiere ausschließlich auf die 34 Mio. Soz.pfl. Beschäftigten in meiner Beispielrechnung.
In 2022 arbeitete lt. Statista eine VZ Kraft 1588,2 Stunden und eine durchschnittliche TZ Kraft 756,4 Stunden. Wie sähe die Rechnung eigentlich aus – alle arbeiten an 5 Tagen 32 Stunden?
16.000.000 VZ Männer x 1588,2 = 25,4 Mrd. Arbeitsstunden VZ Männer
2.200.000 TZ Männer x 756,4 = 1,7 Mrd. Arbeitsstunden TZ Männer
8.000.000 VZ Frauen x 1588,2 = 12,7 Mrd. Arbeitsstunden VZ Frauen
7.800.000 TZ Frauen x 756,4 = 5,9 Mrd. Arbeitsstunden TZ Frauen
Alle zusammen also 45,7 Mrd. Arbeitsstunden p.a.
Verteilt man diese auf 34 Mio. Soz.Vers.Pflichtig Beschäftigte, sind dies 1.344 h p.a. bei 48 Arbeitswochen (Urlaub abgezogen).
Damit lag der Wochendurchschnitt 2022 über alle Beschäftigten durchschnittlich bei 28 Std. pro Kopf (!)
Bei einem 32-Stunden-Modell pro Woche pro Kopf würde also die Teilzeitausfälle und die altersbedingten Abgänge aus dem Arbeitsmarkt deutlich überkompensiert – 52,2 Mrd. Std.
Es gibt viele unterschiedlich präferierte TZ-Modelle, ein sehr populäres Modell ist 24 h an 4 Tagen/Wo, da die Pausen erst nach 6 Stunden angerechnet werden, also an 4 Tagen Arbeitszeiten z.B. von 6 -12 Uhr oder von
7-13 Uhr so möglich sind.
In so einem Modell könnten bis zu 8 Stunden/Wo aufgestockt werden (!) – wenn man es gemeinsam aufteilen kann und der Zeitkorridor 70 Stunden beträgt.
Win-Win-Win
Familie und Beruf sind besser vereinbar - sowohl für die Väter wie die Mütter, Frauen steuern nicht mehr automatisch in die Altersarmut, die Volkswirtschaft würde mit dem Einstieg in die 2 x 32 Std./Wo verteilt auf 5 Tage im Zeitkorridor 6-20 Uhr in Verbindung mit Homeoffice die eigene Wettbewerbsfähigkeit/Leistungsfähigkeit sichern.
Der Ausgleich geht rein rechnerisch. Solche Modelle sollten in der Zeitenwende diskutiert werden.
Die Lösung des Problems zeigt sich im Verschwinden des Problems‘ F. Nietzsche
Nein – und doch gibt es sie. Hier einer der Durchgeknallte beim Sturm auf das Kapitol …
Ein farbloser Nobody, der sich in der Rolle als Schamane gefällt! Verkleidet, bemalt wie am Karneval, gewaltbereit und ohne jede Hemmung –
41 Monate Haft…
... und die Welt rieb sich staunend die Augen!
Es gibt Männer, die massive Probleme haben für sich eine neue Rolle zu finden und zu definieren. Das entbehrt auch nicht einer gewissen Tragik.
Hilfe wäre notwendig. Es gibt viele Foren usw. für Männer und wie immer gibt es eben auch die ‚Randerscheinungen‘
Indikatoren dafür, dass Misogynie (Frauenhass) auf dem Vormarsch ist, dass Incels kein ‚Hirngespinst‘ sind:
GHB-Anschläge auf Frauen, eine Droge die Frauen widerstandsunfähig macht, die Vergewaltigung folgt. Die Gewalt gegen Frau steigt seit Jahren an. Die Flieger nach Thailand sind voll von Männern die die dortigen Frauen, Jugendliche und Kinder missbrauchen – Urlaub?!
Mein Blog zum Thema Incels hat u.a. Ungläubigkeit als eine Reaktion, leider ein ernst zu nehmendes Thema. Mehr Informationen dazu u.a. in
Bundeszentrale für Politische Bildung: Incels | Rechtsextremismus | bpb.de
ZDF: Vom Frauenhass zum Amoklauf - ZDFmediathek
You tube mit zahlreichen Dokus und Hintergrundinformationen
Buch I: Die stille Gewalt Autorin Asha Hedayati Anwältin für Familienrecht
Der Rechtsstaat muss kritikfähig sein. Ohne, dass man ihn abschaffen will.
Ein Buch, aus Sicht einer Familienrechts-Anwältin die Frauen vertritt, die täglicher Gewalt ausgesetzt sind. Die Autorin schildert, wie der Rechtstaat versagt. Sie beschreibt, wie sich auch hier die strukturelle Benachteiligung von Frauen eingenistet hat. Die Gewalttaten gegen Frauen und Kinder steigen seit Jahren kontinuierlich an.
Die Zahl der Opfer von Häuslicher Gewalt lag im Jahr 2022 bei 240.547 Opfern und ist damit um
8,5 Prozent im Vergleich zum Jahr 2021 gestiegen. Das zeigt das neue umfassende Lagebild, das heute von Bundesinnenministerin Nancy Faeser, Bundesfamilienministerin Lisa Paus und dem Präsidenten des Bundeskriminalamtes, Holger Münch, in Berlin vorgestellt wurde. Pressemitteilung des BMI 11.7.2023
Ein lesenswertes Buch über den selektiven Umgang mit Gewalt (gegen Frauen) im deutschen Rechtssystem das nachdenklich macht.
Buch II: Wenn Männer Frauen hassen Autorin Laura Bates
Dem folgte der eigentliche Hammer, ein Buch über Incels, eine Abkürzung für Männer, die ‚unfreiwillig im Zölibat‘ leben, weil sie keine Sexualpartner*innen finden.
Ja, es gibt auch hässliche Männer, auch Männer sind Schönheitsidealen oder Erfolgsmodellen unterworfen und folglich gibt es Männer, die keine Sexualpartner’innen finden.
Ein Teil dieser Männer ist der Überzeugung, dass sie ein Recht (!) auf Frauen, auf Sex haben, Frauen ihnen zur Verfügung zustehen haben.
Im Internet verbünden sich diese Männer in Foren, die tatsächlich der Ansicht sind, dass ihnen Frauen ‚zustehen‘ und Frauen grundsätzlich als Menschen 2. Klasse ansehen, sie schreiben von Schlampen usw.
Letztlich gipfelt es darin, dass diese Männer Frauen das Recht auf ein selbstbestimmtes Sexualleben und eine freie Wahl ihrer Sexualpartner absprechen!
Es wird über ‚legalisierte Vergewaltigung‘ schwadroniert, eine Orgie an Gewaltphantasien ausgebreitet. Eine weltweite Bewegung mit mehreren hunderttausenden Männern!
Leseprobe: https://und-toechter.de/wp-content/uploads/2023/MdFh_Leseprobe_CF.pdf
40 Seiten – danach war mir schlecht. Frauen wehret den Anfängen!
Jede Form von Gewalt gegen Frauen muss zur Anzeige gebracht werden. Solange Texte wie von Rammstein ‚Blitzkrieg mit dem Fleischgewehr‘ nicht als gewaltverherrlichend mit Bußgeldern etc. geahndet werden, solange ist es um die Rechte von Frauen schlecht bestellt.
Ich lese aus meinem Buch 'Der Erbe und die Glücksritter und freue mich drauf.
In der Frühe, der Morgenstille zwitschern keine Vögel mehr. Stille.
Wo sind sie geblieben die Bienen, Schmetterlinge, Heuhüpfer, Hummeln?
Der Garten ist still und tot, wo früher Brummen, Schwirren und Summen am Schmetterlingsbaum war, herrscht jetzt Stille.
Keine lästige Fliege oder Wespe mehr, beim Kaffee trinken auf der Terrasse, keine schwärmenden Insekten nachts im Lichterkranz der Lampen. Mücken, Spinnen, Nachtfalter?
Lange nicht mehr gesehen …
Das ganze Jahr habe ich meine Spatzen-Gang
zufüttern müssen.
Im Fernsehen Bilder von verbrannten Wäldern, Stille schwebt über aschgrauer Weite.
Quelle: ISS Aufnahme
Misteln in fast allen Bäumen, sie zeigen wie krank die Bäume inzwischen sind.
Nackte Baumleichen, entrindet und ohne jedes Laub, stehen wie bizarre Skulpturen an der Straße nach Nürnberg.
Die Natur stirbt leise, wer hinschaut kann es sehen. Sehen Sie es? Schauen Sie hin?
Yellowknife muss evakuiert werden (!), Kalifornien brennt, rund um das Mittelmeer verheerende Waldbrände, in Italien versiegen Ströme wie der Po, in Spanien werden landwirtschaftliche Flächen stillgelegt wegen mangelnder Bewässerungsmöglichkeiten, riesige Felsstürze in den Alpen, 20 Grad in der Arktis … Die Meere so warm wie nie, El Nino nun das ganze Jahr, geänderte Jetströme.
Alles Menschenwerk.
Und wir?
Wir fliegen weiter, fahren weiter und haben offenbar den Sinn für Prioritäten verloren. Unser Haus brennt und wir diskutieren, wie schnell man(n) eine Heizungsgesetz umgehen kann.
Klimaschutz ist lt. Bundesverfassungsgerichtsurteil von 2021 erklärtes Staatsziel. Also tun die Behörden was? Die Gralshüter des Staates, setzen die nun massiv Zeichen? Schreiten sie voran?
Nada, niente, nichts davon!
1871 gepaart mit Kontrollzwang führt zu ‚können wir nicht‘ - ‚wollen wir nicht‘ - ‚machen wir nicht‘ - ‚haben wir noch nie so gemacht‘ …
Die Monstranz der Veränderungsverweigerung hat viele Überschriften.
Sie wird sich nur nicht durchsetzen gegen die allgegenwärtigen Entwicklungen, sie bedeutet schlicht den Untergang der Menschheit.
Die Natur benötigt den Menschen nicht, aber der Mensch benötigt die Natur zum Überleben – diese Einsicht fehlt bzw. man ist bereit diese zu ignorieren.
Man ‚streitet‘ um einen halben oder ganzen Tag Homeoffice, Tempo 120 auf der Autobahn, verbreitet Fake News gepaart mit populistischen Parolen …
Warum ordnet die Politik, z.B. Homeoffice nicht einfach für die 5,7 Mio. Beschäftigten im öffentlichen Dienst an?
Befehle befolgen, dass können diese Staatsdiener, also wo bleibt dieser Befehl?
Dies würde eine CO2 Reduktionen bedingen, mehr Lebensqualität für die Beschäftigten bedeuten, die Attraktivität der Behörden als Arbeitgeber erhöhen, gleichzeitig Kosten für Immobilienanmietung über Rotationsmodelle senken ... Win-Win-Win wohin man schaut ...
Worauf warten wir?
…dass die Massen wegen der explodierenden Lebensmittelpreise, dem Kampf ums Wasser und bezahlbaren Wohnraum auf die Straßen gehen?
Sich die Menschen gegenseitig die Köpfe einschlagen und Nazis daraus Kapital schlagen?
Die Deutschen lösen flächendeckend ihre Sparguthaben auf (Meldung vom 29.8.23).
Was passiert wenn nichts mehr zum auflösen da ist?
Worauf warten wir?
…dass die Wälder auch hier flächig brennen, denn eine Flutkatastrophe wie im Ahrtal reicht offenbar nicht.
Worauf warten wir?
… dass Millionen Hunger-Flüchtlinge Afrikas Europa überrennen?
Zeitenwende friedlich? Die Worte hört ich wohl allein mir fehlt der Glaube...
Wenn wir den Planeten ins negative Verändern konnten, dann könnten wir ihn auch wieder ins positive verändern, die Lösungen sind da.
Nur die Bereitschaft von uns allen uns umzustellen fehlt, weil wir Verzicht auf Gewohntes und/oder Verzicht auf Bequemlichkeit fürchten und die Bereitschaft derjenigen, die Verantwortung tragen fehlt, weil es da um Macht und Geld geht, gepaart mit Ignoranz.
Wird die Menschheit deswegen untergehen?
Dieses Kapitel der Menschheit wird gerade geschrieben und wir bestimmen gerade den Ausgang der Geschichte, wie es enden wird …
Übrigens: Zeitalter werden i.d.R. benannt, wenn sie vorüber sind
Gerne kann der Text geteilt werden
Es ist an der Zeit die Verheißungen des Grundgesetzes einzulösen:
Männer und Frauen sind gleichberechtigt
– und was dabei häufig vergessen wird: gleich verpflichtet(!) möchte ich da ergänzen.
Die Gleichberechtigung der Frau als ‚das Plus in der Waagschale‘ – damit die Waage ins Lot kommt muss also aus der ‚Waagschale der Männer ein Minus an Bevorteilung‘ eintreten.
Bild: Pixabay
Das betrifft die Teilhabe an
Politischen Entscheidungen
immer noch keine Parität im Parlament, den Landtagen, den Kreistagen, den Gemeinden – überall die Frauen flächendeckend unterrepräsentiert, in den politischen Parteien selbst ebenfalls in unterschiedlicher Ausprägung), die Teilhabe an Bildung - in diesem Feld gibt es weitgehend Fortschritte,
der Teilhabe an Gesundheitsvorsorge - weitgehend gelungen, aber Medikamentenforschung und - erprobung, Dossierungen usw. verbesserungswürdig) und
der Ökonomische Teilhabe
hier ist noch riesiger Handlungsbedarf, was z.B. Parität in den Führungspositionen angeht, aber auch was Bezahlung angeht. 75% des Weltvermögens ist in Männerhand.
Ja, Herr Buschmann manchmal werden auch Männer benachteiligt und das ist nicht in Ordnung, da stimme ich mit Ihnen überein, das mit den Unterhaltszahlungen sollte man/frau sich mal genauer ansehen.
Aber der Stellenwert, den Sie dieser ‚Ungerechtigkeit‘ geben, der passt nicht!
Nur weil Männer betroffen sind, ist das jetzt Priorität Nr. 1?
Wo ist Ihre Initiative die 1,33 Mio. alleinerziehenden Frauen zu entlasten? Zu entlasten von der Bürde ausstehender Unterhaltszahlungen von 2,5 Mrd. Euro jährlich? Wie gehen Sie gegen die unterhaltssäumigen oder unterhaltsunwilligen Väter vor, die uns Steuerzahler jährlich 2,5 Mrd. € an Vorauszahlung kosten und von denen es dem Staat gelingt magere 493 Mio. von diesen Vätern wiederzuholen?
Sie setzen m.E. die Prioritäten falsch.
Der grundgesetzliche Auftrag aus Artikel 3 greift bedeutend weiter: wo ist Ihre Initiative ‚gleicher Lohn für gleiche/gleichwertige Arbeit‘? Wo ist Ihre Initiative bzgl. der Paritätischen Besetzung z.B. von Führungspositionen oder in den Wahllisten? Wo ist Ihre Initiative die Väter mehr an der häuslichen Pflege von Eltern zu beteiligen?
Und wieso müssen Männer eine finanzielle Entlastung bekommen, wenn sie sich mehr an der Kinderbetreuung beteiligen?
Schließlich sind es auch ihre Kinder – Frauen bekommen dafür i.d.R. wenig bis nichts, denn der Unterhalt steht dem Kind zu! Nur wenn das Kind zu klein ist - bis zum 3ten Lebensjahr - kann der Mutter nicht zugemutet werden zu arbeiten, ansonsten ist sie verpflichtet.
Als Justizminister hätten Sie weitaus größere ‚Baustellen‘, die sich aus Artikel 3 GG ergeben:
Das Gender Pay Gap in Deutschland beträgt immer noch 18% und bereinigt 6% - das betrifft 20,3 Millionen arbeitende Frauen (2022), also weitaus mehr als die unterhaltzahlenden Männer und dies führt u.a. zu Altersarmut von Frauen. Darüber hinaus hat sich Deutschland in verschiedenen Verträgen mit der EU dazu verpflichtet Artikel 157 AEUV (gleicher Lohn für gleiche/gleichwertige Arbeit) zu verwirklichen – ein schönes Thema für einen Justizminister.
Dann lese ich die teilzeitarbeitenden Frauen sollten einfach mehr arbeiten, auch Sie haben gesagt: das ermöglicht den Müttern mehr zu arbeiten! Die ‚stille Reserve Deutschlands‘- Frauen?!
Rund die Hälfte der Frauen, die in Teilzeit arbeiten, haben keine kleinen Kinder mehr, ist da zu lesen.
Ah ha!
Wussten wir es doch! Freizeitorientierte Schonhaltung!
8,7 Mio. Frauen in Kaffee-Klatsch Grüppchen, im Kosmetikstudio oder im Tennisverein? Weit gefehlt.
4 Million der 5 Millionen derzeitig Pflegebedürftigen in Deutschland werden zu Hause gepflegt, und zwar zu 91% von Ehefrauen, Töchtern oder Schwiegertöchtern. Also auch eine schöne Initiative für einen Justizminister hier die Ehemänner, Söhne und Schwiegersöhne zu verpflichten.
Dazu kommt, dass Männer sich weit unterproportional an den übrigen Care Arbeiten beteiligen.
Die Frauen haben zuerst die Kinder großgezogen und nun pflegen sie alte Eltern und Großeltern! Das spart dem Staat pro Jahr Ausgaben in Milliardenhöhe (HR bis zu 181 Mrd. € p.a.), mindert die Rente dieser Frauen und jetzt müssen zuallererst die ‚armen benachteiligten Väter‘ mit Priorität entlastet werden?
Das ist eine sehr plausible Erklärung dafür, warum Frauen die FDP nicht bevorzugt wählen - siehe Artikel davor.
… und dann das Thema ‚geleistete Überstunden‘ wurde auch völlig ausgeblendet.
Also last but not least: in 2022 wurden 800 Millionen unbezahlte Überstunden geleistet – die Deutschen arbeiten also schon mehr! Weit mehr, unbezahlt gegen Freizeitausgleich – welchen Freizeitausgleich möchte frau da fragen.
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o Kindergrundsicherung? Herr Lindner: lieber erst mal nicht, arme Kinder sind vor allem Migrantenkinder*
*Zeit online 23.8.23, 20:57
o Diskussion um die
Kürzung der Witwenrente,
o Kürzung beim Elterngeld
o Herr Buschmann: Reform des Unterhaltsrechts
o Diskussion um Ehegattensplitting usw.
Ja, manches muss man reformieren, aber liebe Frauen merkt ihr was?
Alle Vorschläge gehen Lasten der Frauen und Kinder - ein Versuch das Rad der Geschichte zurückzudrehen?
Angebot und Nachfrage I
seit Jahrzehnten wurden immer wieder u.a. von der FDP, Unternehmerverbänden und Konservativen die Kräfte des freien Marktes beschworen – Angebot und Nachfrage bestimm(t)en den Preis.
Das war wohlfeil – sich auf die Kräfte des freien Marktes zu berufen hieß nichts anderes als die (damals) machtvolle Position von Unternehmern zu stärken. Dabei hatte niemand im Kalkül, dass sich Märkte ändern, alles hat einen Zyklus und jetzt? Jetzt gibt es einen Arbeitnehmer-Arbeitsmarkt, lange vorhersehbar, denn auf die Babyboomer (1954-1964) folgte ab den 70igern der ‚Pillenknick‘ ...
Adé Generation Praktikum, adé befristete Arbeitsverträge, adé Minijobs mit schlechter Bezahlung…
Ende eines von viel Ausbeutung geprägten Arbeitsmarktes.
Arbeitgeber müssen sich von so schönen Nebeneffekten wie unbezahlte Überstunden (rund 850 Millionen in 2020) verabschieden – ein Milliardenverlust. Sie müssen Neues denken, an Attraktivität gewinnen, sich um Arbeitskräfte bemühen … Und jetzt folgt als erste Reaktion was? Das beleidigte Bashing der Generation Z: faul, un-ambitioniert, illoyal usw.
Aber manche Arbeitgeber haben es früher und schneller verstanden als andere und sich angepasst. Exorbitante
Zunahme der Homeoffice Angebote auf den führenden Jobbörsen, Angebote mit 4 Tage Woche, Einführung von Rotationsmodellen usw. Absolut lesenswert diese Analyse erschienen im Handelsblatt.
https://app.handelsblatt.com/karriere/weniger-work-mehr-life-wie-die-generation-z-den-arbeitsmarkt-aufmischt-/29330818.html
Angebot und Nachfrage II
Marco Buschmann, FDP, Bundesjustizminister plant Reform des Unterhaltsrechts:
Dass die Reform zulasten hauptsächlich erziehender Frauen gehen könnte, die ohnehin finanziell zu kämpfen haben, glaubt Buschmann nicht. "Wenn wir Väter dazu motivieren, sich stärker in der Betreuung der Kinder zu engagieren, hilft das auch den Müttern", sagte er: "Sie können dann etwa stärker berufstätig sein."
Das ist es also, worum es geht …
Wie zwingen wir die teilzeitbeschäftigten Frauen (8,7 Mio. 2022) mehr zu arbeiten?
Nein, die FDP fordert natürlich keine besseren und bezahlbaren Angebote an Kita-Plätzen oder Ganztagsschule, Hort oder andere Kinderbetreuungsplätzen!
Stattdessen ist der Plan, eine Kürzung des Unterhalts vorzunehmen, wenn der unterhaltspflichtige Vater/Elternteil sich ‚mehr in der Kinderbetreuung‘ einbringt.
Positive Anreize für die Väter: Sie können bis zu 100 € im Monat weniger Unterhalt zahlen.
Negative Anreize für die Mütter: sie bzw. das Kind erhalten dann bis zu 1.200 € im Jahr weniger, d.h. hier wird finanzieller Druck aufgebaut, die Teilzeitarbeit zu verkürzen.
Herrn Buschmanns Modell ist absolut lebensfremd, denn wenn sich die Väter tatsächlich mit 40 % um die Kinder kümmerten, dann müssten auch sie Teilzeitangebote annehmen, also der ‚arbeitsmarktpolitische‘ Effekt müsste dann Null sein. Augenwischerei?.
Also was könnte eigentlich hinter diesem Vorschlag stecken?
Alles was mit Unterhalt zusammenhängt, wird über die Familiengerichte geregelt. Neben der offenen Frage, wie der Nachweis der ‚erhöhten‘ Betreuungsanteile zu führen ist, stellt sich die Frage ‚was passiert eigentlich, wenn der unterhaltspflichtige Vater, nach der Anpassung seiner Unterhaltszahlungen nach unten, zu seinem ‚alten Betreuungsanteil‘ zurückkehrt? Werden die alleinerziehenden Mütter Deutschlands Familiengerichte mit einer Klagewelle überziehen müssen? Wie lange dauern Gerichtsverfahren, um das dann wieder rück-anzupassen? …
Aber wenn die Frauen erst einmal mit diesem Modell dazu gezwungen werden ihren Teilzeitanteil aus finanzieller Not heraus zu reduzieren, dann können Väter gerne wieder zurückkehren in ihr altes Betreuungsmodell, die Kürzung mitnehmen, Vollzeit arbeiten – denn die (dann noch mehr belasteten) Frauen, sind der Wirtschaft als Arbeitskraft mit erhöhtem Anteil wieder ‚zugeführt‘.
Die FDP ist eine Wirtschaftspartei und nach den Verlautbarungen der letzten Zeit (Keine Kindergrundsicherung, jetzt Unterhaltsrecht, Elterngeldkürzung usw.) fühlt sich diese Partei offenbar großen Teilen der Bevölkerung - nämlich ‚Frauen und Kindern‘ - nicht verpflichtet.
Bei der letzten Bundestagswahl 2021 erhielt diese ‚Zünglein an der Waage‘ Partei 11,5 % der Stimmen. Die FDP kann man als ‚Männerpartei‘ bezeichnen, denn mehrheitlich wählten konservative Männer die FDP. In den Reihen der FDP finden sich wenige Frauen an wichtigen Positionen. FDP Frauen im Bundestag Anteil %: 23,1% nur die AfD liegt noch dahinter (13,25%)
Die Kurve der Wählerschaft (Bundestagswahl 2021) männlich wie weiblich sinkt mit jedem zunehmenden Lebensjahr kontinuierlich und signifikant ab - siehe Schaubild oben
Inzwischen ist die Partei lt. Politbarometer des ZDF per 30.7.23 in der Wählergunst auf 7 % geschrumpft.
Geht es so weiter, dann droht der FDP, dass sie bei der nächsten Bundestagswahl eben die 5 % Hürde nicht schaffen könnte. Nun sind die Marketingstrategen gefragt, also bitte tolle Angebote an die Klientel die vermehrt FDP wählt: Männer.
Hier zeigt sich bereits ein Irrtum, die Frauen stellen die Mehrheit in der Bevölkerung, also hat deren Wahlverhalten durchaus Gewicht. Frauen zu vernachlässigen könnte ein schwerwiegender strategischer Fehler sein, zumal die junge Zielgruppe (die mit den hohen Prozentsätzen) nun in die Phase der Familiengründung kommt.
Eine Politik des ‚Frauen-Bashings‘ könnte so zum veritablen Bumerang werden, die Älteren wählen ohnehin FDP im geringeren Umfang und die jungen Wähler verprellt man so.
Schauen wir uns mal an, wer da wie von diesem neuen Vorschlag betroffen ist: Alleinerziehende
In Deutschland gab es in 2022 2,756 Mio. Alleinerziehende (Quelle Statista) mit Kindern in allen Altersgruppen, also auch den über 18jährigen. Eine Unterhaltspflicht besteht bis zur Beendigung der Ausbildung und es gibt einschlägige Urteile, wo die Unterhaltspflicht der Eltern für Studierende auch das Erreichen des 30igsten Lebensjahr abdeckte.
Alleinerziehende mit Kindern < 18 Jahre:
Den 1,33 Mio. alleinerziehenden Mütter stehen ganze 239.000 Alleinerziehende Väter mit Kindern unter 18 Jahren in 2022 gegenüber.
Negativ betroffen von dieser Maßnahme sind also primär die Kinder und Frauen (!) ein positiver Effekt für Männer. Der Staat leistet für die in der Zahlung säumigen Väter den Unterhaltsvorschuss: 2,5 Mrd. in 2022 (Quellen: Destatis und BMFSFJ) von den sich der Staat magere 493 Millionen bei den Vätern wiederholte und hier würde sich der Staat mittels Unterhaltskürzung also ein Stück weit selbst entlasten. Statt den säumigen Vätern Druck zu machen, also lieber einer Kürzung. Eine bestechende Logik.
Liebe Frauen geht wählen! Mein Tipp: prüft doch mal einfach alle Parteien daraufhin, was die Wahlprogramme zu Vereinbarkeit Familie und Beruf aussagen usw. dann versteht man gut, warum die FDP in der Gunst der Wahlberechtigten mit zunehmender Lebenserfahrung so stark absinkt.
Ein weiterer Grund, warum viele Frauen in Teilzeit arbeiten, ist die Pflege: 4 Mio. zu pflegende Menschen werden in häuslichen Umfeld gepflegt: zu 91% von Ehefrauen, Töchtern oder Schwiegertöchtern. Frau darf gespannt sein, welche Vorschläge dazu kommen …
Wenn Euch der Artikel gefällt, bitte teilen, weiterleiten ... Danke :-)
Kvennafridagurinn - 24. Oktober 1975 - ein historischer Tag für Island
An diesem Tag streikten 90% der isländischen Frauen, um "die unverzichtbare Arbeit von Frauen für Islands Wirtschaft und Gesellschaft zu demonstrieren" und "gegen Lohnunterschiede und unfaire Beschäftigungspraktiken zu protestieren".
Es wurde dann im Inland als Women's Day Off (Dt. Frauenruhetag bzw. auf Isländisch: Kvennafrídagurinn) veröffentlicht.
Teilnehmerinnen, angeführt von Frauenorganisationen, beendeten gemäß dem errechneten Gender Pay Gap vorzeitig ihre Arbeit um 14.35 Uhr, zudem erledigten sie keine Hausarbeit, keine Pflege, keine Kindererziehung.
Neunzig Prozent der weiblichen Bevölkerung Islands nahmen an dem Streik teil.
Das isländische Parlament hat in Folge ein Gesetz verabschiedet, das im folgenden Jahr gleiches Entgelt garantiert. Manche Männer nannten es den längsten Tag in ihrem Leben. Heute gilt es in Island als unmännlich, wenn ein Vater seine Kinder nicht zur Schule oder Kita bringt.
Das war vor 48 Jahren - Island ist seit Jahren im Global Gender Gap Report auf Platz 1.
In Deutschland arbeiten in der öffentlichen Verwaltung zu 62% Frauen, Vereinbarkeit von Beruf&Familie sind gesetzliche Ziele des Bundesgleichstellungsgesetzes.
Ist es nicht endlich an der Zeit ein Zeichen auch in Deutschland zu setzen? Kvennafridagurinn - Frauen-frei-Tag – auf Deutsch?
Liebe Frauen, die Ausübung eines Rechts, dass der Gesetzgeber im Bundesgleichstellungsgesetz garantiert, nämlich die Teilnahme an einer jährlichen Frauenversammlung ist nicht rechtswidrig und darf auch nicht sanktioniert werden!
Wenn Frauen Rechte haben, sollte sie diese mal nutzen, oder?
Frauen haben einen Traum
von Gleichberechtigung,
von gleicher Bezahlung,
von gleichen Karrierechancen,
von gleicher Arbeitsteilung,
von gewaltfreiem Leben…
Liebe Frauen üben Sie Ihre Rechte aus, setzen Sie ein Zeichen gegen patriarchale Strukturen: Sie dürfen das.
Nutzen Sie Ihre Rechte, gehen Sie wählen, gehen Sie zur z.B. zur Frauenversammlung …
Wenn Frauen mächtig werden, verschwindet meist die Solidarität.
Warum?
Das ist systemimmanent, denn es geht hier nicht um Geschlechtergerechtigkeit, sondern um Macht und Privilegien. Frauen mit Macht und Privilegien bewegen sich trotz alledem in der Welt des Patriarchats. Sie müssen also fürchten mühsam errungene Macht und Privilegien zu verlieren, und zwar vor allem an nachstrebende Frauen.
Also erfolgt der Schulterschluss nicht mit Frauen, sondern mit den Mächtigen - den Männern.
Das erklärt warum Frauen häufig darauf bestehen, dass sie keine ‚Quotenfrauen seien‘, es ‚selbst geschafft haben‘, ‚dass es jede Frau es selbst schaffen kann‘ und die üblichen Aussagen dazu.
Das erklärt auch, warum Frauen manchmal ‚männlicher‘ auftreten als Männer.
Frauen sind anders sozialisiert als Männer, sie sollen nett sein, bescheiden sein, Konflikte lösen bzw. gar nicht erst aufkommen lassen … Konfrontation – nein danke. Das ist die zweite Seite der Medaille, Frau zieht sich i.d.R. zurück, wenn es droht ‚unangenehm‘ zu werden.
Frau tappt in die Falle der ‚Erwartungen‘!
Die schiere Anzahl der Erwartungen ist dabei der springende Punkt!
Schön, schlank, gepflegt, eine liebevolle Mutter, ein stets freundliches, ausgleichendes Wesen, gebildet und tolerant. Eine tolle Geliebte und treue Gefährtin, die Beraterin mit Übersicht, die brillante Organisatorin aller familiären Angelegenheiten, die Pflegerin der alternden Eltern und Schwiegereltern, natürlich beruflich erfolgreich, eine Sachwalterin mit fundierter Argumentation, eine Gralshüterin des Teamgeistes, eine jeden Konflikt glättende Moderatorin, die die eigenen Bedürfnisse nachsichtig hintenanstellt, die nie die Haltung verliert, stets die Contenance wahrt und dabei in Kleidergröße 36 nie ergraut, faltenlos und gelassen durch ihr erfolgreiches Leben schreitet … sicher habe ich noch etliches vergessen.
Es muss nur sichergestellt sein, dass auf jeden Fall unerfüllbare Erwartungen dabei sind, neben der schieren Anzahl. Genau dies bereitet frau auf jeden Fall das Erlebnis des Scheiterns (!) und damit ein ‚angeschlagenes‘ Selbst-Bewusstseins. Der Zweifel ist gesät, der die Stimme leiser werden lässt, die ‚Fügsamkeit‘ forciert, die Bereitschaft zum Rückzug deutlich erhöht.
An Männer wird nicht einmal ein Bruchteil dieser Anforderungen gestellt – so sichert man(n) sich die Macht.
Putin mit nackter Brust auf dem Pferd – ein Hauch von Bewunderung ist bei aller Ironie in den Presse-kommentaren spürbar …
Im Gegensatz dazu: Oktober 2020 (!) als europaweit ein Mediensturm ausgelöst wurde, als man(n) vermutete, dass Sana Marin (finnische Regierungschefin) unter einem Blazer ‚nichts‘ trüge …
Genau diese Erwartungsflut nutzen Männer! Wenn gar nichts mehr geht, wird – gerne auch öffentlich - über Aussehen, Alter und Figur gelästert, der ‚fuckability‘ Faktor (das heißt im Ernst so) in den ‚a-sozialen‘ Medien rauf und runterdekliniert.
Legendär ist die Debatte am 5.5.1983 im deutschen Bundestag zum § 218 in der die grüne Bundestagsabgeordnete Waltraud Schoppe u.a. über die Vergewaltigung in der Ehe sprach.
Die Zurufe von Bundestagsabgeordneten sind unglaublich.
Männern, die mit ihren Zurufen entlarven, wie wenig sie auf der Höhe der Zeit waren, die gerade zu hilflos wirken, um nicht zu sagen dumm.
Angela Merkel war/ist für ihre nach Außen gezeigte, wunderbare, fast stoische Gelassenheit, im Umgang mit den kaum mehr zu überbietenden Unverschämtheiten, die ihr begegneten, uneingeschränkt zu bewundern.
Rhetorik als Kunst - Historische Reden von Frauen (deutschlandfunk.de) und
Waltraut Schoppe am 5. Mai 1983: „Unsere durch und durch patriarchalisch strukturierte Gesellschaft ist in der Krise. In Krisenzeiten geben die Patriarchen ihr Wohlwollen auf und weisen die Unterdrückten auf ihre Plätze.“
Das gilt auch für die Zeitenwende, in solchen Zeiten muss frau aufpassen, sollten Frauen die ihnen eingeräumten Rechte nutzen, egal ob es das Wahlrecht ist oder das Recht zu einer gesetzlich garantierten Frauenversammlung zu gehen.
Die Forderungen der Frauen sind ernst zu nehmen und was Frauen erringen, erringen sie auch immer für die Männer.
75 Jahre Verfassungskonvent
Dr. Martin Luther King, Baptistenpastor und Bürgerrechtler hielt am 28.8.1963 eine bis heute Aufsehen erregende Rede zur Gleichstellung der Afro-Amerikanischen Bevölkerungsteile in den USA und die bis heute andauernde Debatte darüber.
Ich habe mich an dieser Rede orientiert.
Es gibt eine andere, große Bevölkerungsgruppe, die ebenfalls Diskriminierung, Gewalt, strukturelle Benachteiligung und Marginalisierung ausgesetzt ist: Frauen.
Das Leid der Frauen steht gleichberechtigt neben dem Leid jeder anderen diskriminierten Bevölkerungsgruppe. Es wird noch einen langen Weg brauchen, bis wir die vollständige Gleichberechtigung von Individuen innerhalb einer demokratisch organisierten Gesellschaft erlangen werden.
Vor 75 Jahren entwarfen die Väter und vier Mütter des Grundgesetzes die neue Verfassung dieses Landes, die freiheitlich demokratische Grundordnung, unter dessen Schutz wir heute stehen, das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland.
Dies kam wie ein Sonnenstrahl nach langer Finsternis einer Gefangenschaft in Geschlechterrollen: Männer und Frauen sind gleichberechtigt.
Aber 75 Jahre später sind Frauen und Männer immer noch nicht befreit aus den Geschlechterrollen.
75 Jahre später ist das Leben der Frauen immer noch durch die Fesseln der strukturellen Benachteiligung und die Ketten der Diskriminierung und des Fortbestehens von Rollenklischees und Gewalt geprägt.
75 Jahre später stehen Frauen immer noch im Schatten männlicher Dominanz in der deutschen Gesellschaft und befinden sich im eigenen Land in der zweiten Reihe. Eigentlich eine schändliche Lage.
In
gewissem Sinne gilt es dieses Versprechen einzufordern, das Versprechen, dass das Grundgesetz gibt - diesen einen Scheck ‚Gleichberechtigung' einzulösen.
Als die Architekten unserer Republik die großartigen Worte der Verfassung schrieben, unterzeichneten sie einen Schuldschein, zu dessen Einlösung alle Deutschen berechtigt sein sollten.
Dieser Schein enthielt das Versprechen, dass allen Menschen — ja, unabhängig von Herkunft, Rasse/Ethnie, Religion/Weltanschauung, Alter, Behinderung, sexueller Orientierung/Geschlecht also Frauen wie Männer — die unveräußerlichen Rechte auf Leben, Freiheit und der Anspruch Glück garantiert würden.
Es ist heute offenbar, dass Deutschland seinen Verbindlichkeiten- soweit es die Frauen betrifft - im Wesentlichen nicht nachgekommen ist. Statt seine Verpflichtungen zu erfüllen, hat Deutschland den Frauen einen Scheck gegeben, der mit dem Vermerk zurückgekommen ist: "Keine Deckung vorhanden".
Aber wir weigern uns zu glauben, dass die Bank der Gerechtigkeit bankrott ist. Wir weigern uns, zu glauben, dass die Vorratskammern der Möglichkeiten in diesem Land so leer sein sollen, das keine Gerechtigkeit hergestellt werden kann.
Wir fordern diesen Scheck einzulösen. Einen Scheck, der uns auf Verlangen die Reichtümer der Freiheit und die Sicherheit der Gerechtigkeit geben wird. Wir sind auch gekommen, um Deutschland an die dringende Notwendigkeit des 'Jetzt' zu erinnern.
Jetzt ist nicht die Zeit, in der man sich den Luxus einer "Wartezeit" leisten oder die Beruhigungsmittel langsamen, schrittweisen Fortschritts einnehmen kann.
Jetzt ist die Zeit, die Versprechungen der Demokratie Wirklichkeit werden zu lassen.
Jetzt ist die Zeit, aus dem dunklen und trostlosen Tal der strukturellen Benachteiligung von Frauen aufzubrechen und den hellen Weg der Gleichberechtigung für alle Menschen zu beschreiten.
Jetzt ist die Zeit, Deutschland aus dem Sumpf von offener und verdeckter Diskriminierung und Ungerechtigkeit zu dem festen Felsen der Gerechtigkeit emporzuheben.
Jetzt
ist die Zeit, Gerechtigkeit für alle Wirklichkeit werden zu lassen. Es wäre verhängnisvoll für uns, wenn wir nicht die Dringlichkeit der gegenwärtigen Lage wahrnehmen würde.
Die berechtigte Unzufriedenheit der Frauen wird nicht aufhören, solange nicht ein belebender Impuls an Freiheit und Gerechtigkeit gesetzt ist, Gleichberechtigung umgesetzt wird.
1948 ist kein Ende, sondern ein Anfang dieses Weges.
Wer hofft, die Frauen werden jetzt zufrieden sein, nachdem ein paar Teilerfolge erzielt wurden, wird ein böses Erwachen haben, wenn wir zurückkehren bzw. weitermachen wie zuvor.
Es wird keine Ruhe in Deutschland geben, bis den Frauen die volle Gleichstellung zugebilligt wird. Die Stürme des Aufruhrs toben jetzt nicht mehr so heftig, aber auch die nächste Generation an Frauen werden die gleichen Fragen stellen, bis zur tatsächlichen Gleichberechtigung.
Und das müssen wir uns vergegenwärtigen, wir, die wir an der Schwelle der Tür stehen, die in den 'Palast der Gerechtigkeit' führt: Während wir versuchen, unseren rechtmäßigen Platz zu gewinnen, dürfen wir uns keiner unrechten Handlung schuldig machen.
Nicht
Bitterkeit und Hass sollen uns lenken, um unseren Durst nach Gleichstellung und Gleichberechtigung zu stillen. Wir müssen unseren Kampf stets mit den Prinzipien der Würde und Disziplin führen.
Wir dürfen unseren schöpferischen Protest nicht zu physischer Gewalt herabsinken lassen. Immer wieder müssen wir uns zu jener innerlichen Höhe erheben, auf der wir Gewalt mit der Kraft der Seele
entgegentreten.
Der wunderbare, neue kämpferische Geist, der die Gemeinschaft der Frauen einst erfasst hat, darf nicht versiegen und er darf uns nicht verleiten, allen Männern zu misstrauen. Denn viele unserer
Männer — das beweist ihre Solidarität und Unterstützung heute — sind zu der Einsicht gekommen, dass ihre Zukunft mit der unseren untrennbar verbunden ist.
Sie sind zu der Einsicht gelangt, dass ihre Freiheit von unserer Freiheit nicht zu lösen ist. Wir können nicht allein marschieren.
Und wenn wir marschieren, müssen wir uns verpflichten, stets weiter zu marschieren. Wir können nicht umkehren. Es gibt Leute, die fragen diejenigen, die sich selbst den Frauenrechte verpflichtet fühlen: "Wann werdet ihr endlich zufriedengestellt sein?"
Wir können niemals zufriedengestellt sein, solange Frauen Opfer von struktureller Benachteiligung, Diskriminierung, Marginalisierung und (sexualisierter) Gewalt sind.
Wir können nicht zufriedengestellt sein, solange wir nach langer Arbeit, dann den Haushalt zu führen haben, einkaufen, waschen, bügeln, putzen, kochen, sowie die Kinder und Alte zu pflegen haben (91%).
Wir können nicht zufriedengestellt sein, solange die Bezahlung von Frauen um 18% unter der, der Männer liegt.
Wir können nicht zufriedengestellt sein, solange Frauen in der politischen Teilhabe unterrepräsentiert sind und Parteien Listen nicht paritätisch besetzen.
Wir können nicht zufriedengestellt sein, solange Frauen in der wirtschaftlichen Teilhabe nicht gleichberechtigt sind und Führungspositionen nicht paritätisch verteilt sind.
Wir können nicht zufriedengestellt sein, solange Frauen mit freiwilligen Selbstverpflichtungen und Versprechungen hingehalten werden und am Ende nichts passiert.
Wir können nicht zufriedengestellt sein, solange Frauen ‚Kinderbetreuung‘ und ‚Pflege der Alten‘ abgefordert wird, in dem keine infrastrukturellen Entlastungen wie Kindergärten, Ganztagsbetreuung usw. angeboten werden.
Wir können nicht zufriedengestellt sein, solange körperliche Gewalt gegen Frauen bagatellisiert wird und Femizide als ‚private Partnerschafts- oder Beziehungsprobleme‘ deklariert werden.
Wir können nicht zufrieden sein, solange Frauen in Altersarmut gedrängt werden, weil sie Kinder und Alte betreuen und deswegen in Teilzeit arbeiten müssen.
Wir können nicht zufrieden sein, solange Frauen an ‚gläserne Decken‘ jedweder Art stoßen.
Nein, wir werden nicht zufriedengestellt sein, bis der Grundgesetz Artikel 3 Satz 2 erfüllt ist.
Ich
weiß, dass viele Frauen in großer Bedrängnis und Trübsal stehen, im engen Korsett der ‚Bedrängnis der dauerhaften Überforderung‘.
Seit
euch bewusst, dass diese Bedrängnis und Überforderung, dass die jetzige Situation geändert werden kann und wird. Lasst uns nicht Gefallen finden am Tal der Verzweiflung, keine Opfer mehr
sein.
Heute sage ich euch, meine Freundinnen und Freunde, trotz der Schwierigkeiten von heute und morgen habe ich einen Traum.
Es ist ein Traum, der tief verwurzelt ist im demokratischen Traum.
Ich habe einen Traum, dass eines Tages die wahre Bedeutung ihres Credos gelebt werden wird: "Wir halten diese Wahrheit für selbstverständlich: dass alle Menschen gleich erschaffen sind.“
Ich
habe einen Traum, dass
eines Tages die Söhne und Töchter miteinander am Tisch der Gleichberechtigung sitzen werden.
Ich habe einen Traum, dass eines Tages, die Entscheidung für Familie und Beruf sich nicht als Konflikt, sondern als lebbar darstellen wird, und zwar für beide Geschlechter. Die freie Wahl keine Benachteiligungen bedeutet.
Ich habe einen Traum, dass meine Kinder und Enkelkinder eines Tages in einer Nation leben werden, in der man sie nicht nach ihrem Geschlecht, Herkunft, Rasse/Ethnie, Alter, Behinderung, sexueller Orientierung, Weltanschauung sondern nach ihren Fähigkeiten und ihrem Charakter beurteilen wird.
Ich habe einen Traum heute...
Ich habe einen Traum, dass die gläsernen Decken zerborsten sind und Frauen ebenso selbstverständlich hohe und höchste Ämter einnehmen wie Männer, gleicher Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit Wirklichkeit wird.
Ich habe einen Traum, dass eines Tages jedes Tal erhöht und jeder Hügel und Berg erniedrigt wird. Die rauen Orte werden geglättet und die unebenen Orte begradigt werden – die Individuen werden individuell und vorurteilsfrei leben können.
Das ist unsere Hoffnung. Mit diesem Glauben kehre ich zurück.
Mit dieser Hoffnung werde ich fähig sein, aus dem Berg der Verzweiflung einen Stein der Hoffnung zu hauen.
Mit dieser Hoffnung werden wir fähig sein, die schrillen Missklänge in unserem Land in eine wunderbare Symphonie der Gerechtigkeit zu verwandeln.
Mit dieser Hoffnung werden wir fähig sein, zusammen zu arbeiten, zusammen zu beten, zusammen zu kämpfen, zusammen Repressalien zu überstehen, zusammen für die individuelle Freiheit aufzustehen, in dem Wissen, dass wir eines Tages gleichberechtigt leben werden.
Lasst den Ruf nach Gleichberechtigung erklingen von jedem Hügel und Maulwurfshügel, von jeder Erhebung lasst den Ruf der Freiheit erschallen.
...
Im Gedenken und zur Ehrung von Martin Luther King.und im Gedenken und Ehrung an alle Frauen dieser Welt.
Mal ganz was anderes … ein unverfänglicher Blick in die Geschichte.
Wie funktionieren Gesellschaften und wie haben sich diese entwickelt?
Heißt Zeitenwende nicht auch, dass sich Gesellschaften modernisieren, erneuern?
Ein kurzer Überblick
In der Frühzeit der Menschheit zogen Männer und Frauen arbeitsteilig und vor allem gleichberechtigt durch die Savanne, es zählte Fähigkeit, Begabung, Neigung. Viele indigene Völker leben dieses Prinzip heute noch, Kinder im Verbund großzuziehen. Sippen besiedeln und durchwandern die weitläufigen Landschaften. Es gab Kriegerinnen und Anführerinnen ebenso wie Sänger, Mythenerzähler usw.
Mit dem Beginn von Ackerbau und Viehzucht wird die Menschheit sesshaft. Die Gemeinschaften werden größer, nun müssen sie sich anders organisieren. Gleichzeitig entsteht ‚Vermögen‘ in Form von Grundbesitz (Felder), Zugang zu Wasser (Besitz von Quellen) oder Nahrungsüberschuss (Ernte).
Daraus entstehen - verursacht durch die daraus resultierenden Konflikte – neue Organisationsformen, d.h. Hierarchien und die ersten Gesetze, die das Zusammenleben der Gemeinschaft regeln.
Im Beginn werden diese ‚Rangfolgen‘ blutig ausgetragen und etabliert, Raubritter begründen etliche Adelsgeschlechter.
Zeitsprung, es folgen
Wie sind die Gesellschaften des Mittelalters organisiert?
Im Frühmittelalter ab dem 9. Jahrhundert etabliert sich der Vasallenstaat
Ein Vasall (von keltisch gwas, von lateinisch vassus „Knecht“) war im Fränkischen Reich (5.–9. Jahrhundert) ein Freier, der in einem persönlichen Treueverhältnis (Vasallentreue) zu einem mächtigen Herrn als Schutzherrn stand.[2] Aufgrund des eingegangenen personenrechtlichen Verhältnisses ergaben sich gegenseitige Schutz- und Gehorsamspflichten für die Beteiligten.
Der Vasall war ein Diener seines Herrn, in dessen Abhängigkeit er sich durch den rituellen Akt der Kommendation begab.[3] Der Vasall war seinem Herrn zu Diensten jeglicher Art verpflichtet (auxilium et consilium).
Das Problem dieser Organisationsform ist, dass es wenige Privilegierte gibt, die das Sagen haben, es gibt keinen Wettbewerb der Ideen, keine Auswahl der Besten, sondern eine Auswahl nach Willfährigkeit, nach Treue: ‚Der König ist tot, es lebe der (neue) König‘ bzw. zu ‚wessen Brot ich esse, dessen Lied singe ich‘.
Das führte dazu, dass sich dieses System mehrheitlich in der Gesellschaft dauerhaft nicht durchsetzen konnte, da es Erfolgsfaktoren wie ‚Innovationsfähigkeit, Flexibilität, Anpassungsfähigkeit an neue Gegebenheiten, Wettbewerbsfähigkeit usw.‘ außen vorlässt. Das heute noch bekannte Prinzip ‚Seilschaft‘, funktioniert nach einem ähnlichen Muster und hat damit gleichgelagerte Probleme, eben mangelnde Innovationsfähigkeit usw.
Gesellschaft in der Neuzeit
Es hat Jahrhunderte gedauert, bis sich die Bauern befreiten (1848) und die Gesellschaften Europas sich neu organisierten.
Warum können die bestehenden Strukturen dauerhaft nicht überleben? Weil technischer Fortschritt und gesellschaftlicher Wandel dazu führen, dass sich heute erfolgreiche Konzepte ‚überleben‘, sie veralten, werden ineffizient und irgendwann modifiziert oder ganz abgelöst.
Alles unterliegt einem steten Wandel, nichts bleibt wie es war. Wenn man das anerkennen kann, dann kann man den Wandel mitgestalten, dann entsteht Aufbruchstimmung, eine positive Dynamik. Wer verharrt bleibt im ‚Joch‘.
… und jetzt?
Vieles aus den Epochen vor uns hat überdauert.
Die Schulpflicht in Bayern wurde am 23. Dezember 1802 durch ein Schulgesetz eingeführt, das von König Maximilian I. Joseph, erlassen wurde.
Nach heftigen Protesten der Bauern, die ihre Kinder als billige Arbeitskräfte für die Ernte benötigten, wurden dann die Schulzeit von ‚Ferien‘ unterbrochen, diese lagen zu Beginn bis zum Ende der Ernteperiode, also von August bis Mitte September – und 221 Jahre später? Auch heute noch sind die Sommerferien im Bundesland Bayern von August bis Mitte September.
Also sollten wir mal schauen, was es sonst noch so alles bis ins 21 Jahrhundert geschafft hat und was wir ggf. anpassen sollten an die aktuellen Lebensverhältnisse …
Was passt ins 21. Jahrhundert, wie organisieren wir Arbeit und Gesellschaft unter den derzeitigen Herausforderungen?
Das sind die zentralen Fragestellungen einer Zeitenwende.
... oder vom Preis der Integrität
Persönliche Integrität ist die fortwährend aufrechterhaltene Übereinstimmung des persönlichen Wertesystems und der persönlichen Ideale mit dem eigenen Reden und Handeln. Grundlage des Wertesystems ist eine religiös, politisch oder humanistisch begründete Ethik. Ein integrer Mensch lebt und handelt in dem Bewusstsein, dass sich seine persönlichen Überzeugungen, Maßstäbe und Wertvorstellungen in seinem Verhalten ausdrücken. Persönliche Integrität ist als Treue zu sich selbst gekennzeichnet worden. Sie achtet aber ebenso die Integrität und Würde der Mitmenschen und strebt danach, diese nicht zu verletzen. Im Gegensatz zu integer bezeichnet korrumpierbar eine Person, die sich in ihrem Verhalten nicht von eigenen Werten und Prinzipien, sondern von Drohungen und/oder Verlockungen durch äußere und innere Einflüsse leiten lässt.
Bin ich bereit den Preis dafür zu zahlen und was ist der Preis dafür?
Erst in der zeitlichen Rückschau ist es möglich Ereignisse und ihre Wirkungen prinzipiell einzuordnen - und nicht zu vergessen - der jeweils herrschende gesellschaftliche Kontext prägt die Sicht.
1989 gingen die Menschen, die in der DDR lebten, mehrheitlich auf die Straße. Im Vorfeld gab es ‚Dissidenten‘, wenige Personen, die für Freiheitsrechte eintraten. In der herrschenden Staatsdoktrin waren sie gefährlich, es gab im geltenden Recht (Rechtssystem eines Unrechtsstaates wohlgemerkt) entsprechende Sanktionen. Es drohte Gefängnis, Berufsverbote usw. Diese Personen waren während der DDR-Zeit Geächtete. Dann kippte das System und danach waren sie anerkannte oder gar gefeierte Persönlichkeiten mit politischem Einfluss. Nelson Mandela, Jahrzehnte im Knast, Staatsoberhaupt und Friedensnobelpreisträger, Mahatma Ghandi …
Was also ist der Preis der Integrität?
Diese Menschen zahlten für Ihre Überzeugungen und Werte mit Ausgrenzung, sozialer Ächtung, Überwachung, Freiheitsentzug, verloren Kinder durch Zwangsadoption, konnten berufliche Träume nicht realisieren usw. Heute sehen wir all dies wieder - in Russland.
In der Nazizeit wurden die Mitglieder der weißen Rose oder die Gruppe um Graf Staufenberg hingerichtet – das ist der höchste Preis, den man für Integrität zahlen kann.
Neben den Heroen, die wir kennen, gibt es die namenlosen, die stillen, die unbemerkten Menschen, die für ihr Werte eintraten und eintreten und die im Strom der Zeit versunken sind.
Die zahlreichen Suffragetten weltweit, die zum Beispiel das Wahlrecht für Frauen erstritten oder die Bürgerrechtler in USA, die halfen die Sklaverei zu beenden,
15.000 Inhaftierte seit Beginn des Ukrainekrieges in Russland ...
Nun kommen die Korrumpierbaren ins Spiel – auch das ist menschlich.
Gedanken wie diese …das kann meine Karriere kosten, so falsch sind die Argumente doch nicht, das können die besser beurteilen als ich, da halte ich mal lieber den Mund, das kostet mich Geld, Macht, Bequemlichkeit – also auf keinen Fall will ich auffallen, so schwarz/weiß ist es schon nicht …
Die Phase des Ringens um die besten Möglichkeiten, die Ausrichtung der Zukunft, den Erhalt des Status quo oder einen mutigen Schritt voran – diese Phase ist jetzt.
Freiheit heißt keine Angst zu haben, vor nichts und niemand. Freiheit heißt für mich, für meine Werte und Überzeugungen einzustehen, mir treu zu sein – mit Namen und Gesicht, im Gegensatz zu denjenigen die mir immer anonym schreiben.
Wir leben in einer Demokratie, ich trete in Widerspruch zu einer Amtsleitung, die legitimerweise andere Ansichten vertreten kann und darf als ich. Aber auch sie muss rechtsstaatlich handeln.
Ob eine fristlose Kündigung gerechtfertigt ist, werden in dem Rechtsstaat in dem ich/wir leben Gerichte entscheiden, darauf baue ich.
Bin ich nun gebrochen? Gescheitert? Alles eine Frage des Blickwinkels - ich bin frei, wie jeder Mensch frei geboren ist.
Vermisse ich das Drückende, Lastende, Zähe, Widerständige, das Ausbremsen, die Anfeindungen, das Unfrohe?
Ehrlich gesagt: nein.
Werde ich kämpfen? Ja. Die Menschen, die auf mich bauen, die lasse ich nicht im Stich.
Aber auch das gilt: In jedem Ende steckt der Neuanfang.
Mein Preis im Moment - ist verglichen mit anderen – sehr gering. Es brodelt die Gerüchteküche in einem sehr begrenzten Umfeld, es werden Menschen über mich ‚urteilen‘ die mich nicht kennen, es wird Dreck fliegen, ich werde als gescheitert gelten und es wird mich ggf. Geld kosten – das muss ich in Kauf nehmen.
Ja, der Mensch kann irren - aber die Deutungshoheit über mein Leben, also ob ich ein gelingendes Leben hatte, das beurteilt genau eine Person, nämlich ich - in der Stunde meines Todes. Und alles andere wird sich finden :-)
Es kam die Frage auf: Was hat Klimaschutz mit der Tätigkeit der GB zu tun?
Die DV mobiles Arbeiten regelt die Thematik Homeoffice, d.h. wenn tausende Beschäftigte statt einem z.B. zwei Tage ins Homeoffice gehen:
1. spart man CO2 ein ... das ist dem erklärten Staatsziel Klimaschutz (Bundesverfassungsgericht 2021) zuträglich
2. man verbessert die Vereinbarkeit von Familie & Beruf (ein Hauptziel des BGleiG), damit könnte man Teilzeitanteile verringern, in dem 'tote Fahrzeiten' nutzbar werden würden
3. man wäre im Wettbewerb um Arbeitskräfte besser aufgestellt
Minister Lauterbach nannte die Zahl von 8.000 Hitzetoten in Deutschland für 2022 ...
das kann nicht die Antriebskraft sein, um als Gleichstellungsbeauftragte die Interessen der Frauen zu vertreten.
Ich muss eine Haltung habe, eine Sache ernsthaft vertreten.
Es liegt es in der Natur der Sache, dass ich auf Widerspruch treffe. Das kann in verschiedenen Graden an Dosierung erfolgen.
Aber ‚Königin der Herzen‘? das wird keinesfalls erreichbar sein.
Da muss frau auch Gegenwind aushalten. Ich bin offen ausgelacht worden voriges Jahr, aber am Ende gab es die erste Frauenversammlung. Ja, das kränkt, da muss ich/frau durch.
Je ‚kleiner‘ die Sache ist, die ich vertrete, desto weniger werde ich ‚an-ecken‘ je mehr ich große Linien vertrete und so in bestehende oder vermeintliche Machtgefüge ‚eingreife‘ oder drohe ‚einzugreifen‘, desto heftiger wird der Widerstand sein. Das weiß man, wenn man ein solches Amt anstrebt.
Der Irrtum besteht darin, dass – will frau Substanzielles erreichen – sich der Wunsch nach allseitiger ‚Beliebtheit‘ eben nicht erfüllen kann!
Diejenigen, die Zugeständnisse machen müss(t)en, werden mich eben nicht lieben – ich bin mir dessen bewusst und das kann/konnte ich aushalten.
Ich habe keine Animositäten, es ging mir immer um die Sache nie um Personen.
Wenn nun jemand meint, 'ich kann es besser', aber gleichzeitig das Ziel hat, überall ‚beliebt‘ zu sein, dann wird das per se scheitern. So eine Strategie bedeutet, auf kleine Siege setzen, sich einfügen in den Reigen all derjenigen, die Kompromisse machen .... bis zur Selbstverleugnung?
Letztlich bleibt dann alles beim Alten.
Mein Ziel war und ist es, die Belange der Frauen hör- und sichtbar zu machen.
Im Ringen um die Besten Lösungen sind die Wege dahin unterschiedlich, die verwirrenden Zeichen der Zeit kann frau auch unterschiedlich deuten. Was wann? Wie viel? 1871 oder doch 2023?
Natürlich gibt es einen breiten Ermessensspielraum! Geht man/frau in winzigen Schritten auf ein Ziel zu oder schreitet man/frau wohlgemut aus?
Staatsziel Klimaschutz?
Egal in welchem Zusammenhang man das sieht, ein Grundprinzip von Mächtigen ist es dafür zu sorgen, dass sie mit kleinsten Zugeständnissen maximalen Erfolg erreichen – das ist eine Binsenweisheit.
Ich bin mehrfach ‚all-in‘ gegangen, das birgt Risiken, dessen war ich mir immer bewusst, dass die eigenen Reihen nicht geschlossen waren, dessen war ich mir nicht ganz so bewusst, dass jemand explizite Anweisungen nicht befolgt … sei‘s drum.
43 Grad in ganz Spanien, Waldbrände rund um das gesamte Mittelmeer, Wasserknappheit in Italien, gedrosselte Lebensmittelproduktion = steigende Lebensmittelpreise, Flutwellen und Hurricans in bisher gemäßigten Zonen, der Kampf ums Wasser beginnt gerade …
Mit der Natur verhandelt niemand, da gilt die 'normative Kraft des Faktischen' und das kommt jetzt!
Wer meint ich bin 65 und kann jetzt in Rente /Pension gehen, betrifft mich eh nicht mehr - der/die irrt sich gewaltig!
Kompromisslos stehen Bauleichen in den Wäldern, säumen bereits eine Reihe unübersehbarer, bizarrer Skulpturen aus totem Holz z.B die 4R nach Nürnberg, 8.000 Hitzetode in 2022 in Deutschland, der einsetzende Diskurs um die Deutungshoheit der Menetekel ... Alles der Anfang der Zeitenwende.
Eine andere Herausforderung ist der Arbeitnehmer-Arbeitsmarkt - 360.000 offene Stellen in der öffentlichen Verwaltung lassen sich auch nicht einfach wegdiskutieren, die Kununu-Bewertungen öffentlicher Institutionen und Behörden sprechen Bände …
Mich zu beseitigen löst nicht das Problem, es vertagt es höchstens …
‚Auch, Du mein Sohn Brutus‘ … aber wie immer, das letzte Wort ist noch nicht gesprochen.
Zeitenwende – wie das Wort schon sagt, man wendet.
Die Wende: Richtungsänderung eines Fahrzeugs, meist um 180 Grad …
Gab es das schon einmal?
1789 in Frankreich – blutig
1848 in Deutschland – unblutig, Ende der Leibeigenschaft
1917 Russland - blutig
1989 in Deutschland – unblutig
Deutschland kann friedliche Revolution – ein echtes Pfund, mit dem wir wuchern sollten!
Ja, zuletzt 1989 – als sich für die Menschen in der DDR - einen Monat nach den Feiern zum 40igjährigem Bestehen - buchstäblich die Tore öffnete, für eine neue Zeit … buchstäblich alles wurde anders – nur wir Menschen in unserem Mensch-sein nicht.
Niemand hat geglaubt mit welcher Geschwindigkeit vom Beginn der Montagsproteste bis hin zum Sturz des Regimes sich das Vollziehen würde – quasi binnen Monaten.
Veränderung bringt immer Unruhe mit sich: davor, dazwischen und danach und drumherum.
Fragen nach Zukunft, nach eigener Betroffenheit, Angst und Hoffnung bewegen die innere Waage, alle Bereiche sind berührt, verändern sich – nur wir Menschen in unserem Mensch-sein verändern uns nicht!
Es gibt Gewinner und Verlierer - … auch eine Frage dessen wie wir uns in der Phase ‚davor, danach und drumherum‘ aufstellen, wie viel wir aktiv gestalten und wie viel über uns hinwegrauscht …
Agieren, aktiv gestalten, ringen, argumentieren … hören wir die Casandra-Rufer und die Zukunftsoptimisten, die Wahrheit wird wie immer dazwischen liegen. Was wichtig ist, wir sollten uns hören, zu hören. Egoisten und Interessenslagen verstehen, Lobbyisten erkennen.
Demokratie heißt Diskurs, aber nicht Hass und Hetze.
Zukunft gestalten heißt Zukunft denken können und vor allem Zukunft denken wollen!
Nicht erdenschwer, angstvoll, die Menschheit hat sich noch immer ‚selbst am Schopfe aus dem Sumpf gezogen‘ …
Wichtigste Voraussetzung ‚Anerkennung der Wirklichkeit‘ – das erfordert, dass wir jahrzehntelang geglaubte Wahrheiten, die wir wie Monstranzen vor uns hergetragen haben, nun überprüfen und (meist) einige aufgeben (müssen).
In solchen Phasen – genannt Kontradieff-Zyklen – passieren massive gesellschaftliche Änderungen.
Heute ist vergleichbar mit dem Beginn der einsetzenden Industrialisierung ab 1850, damals lebten 75% der Bevölkerung auf dem Land und waren in der Landwirtschaft beschäftigt (2022: 1,2 % am BIP). In den 1970igern begann der Wandel hin zur Dienstleistungsgesellschaft und ich erinnere mich noch sehr gut, wie darüber diskutiert wurde, dass ohne Industrieproduktion Deutschland dem Untergang geweiht sei - 2022 betrug der Anteil des Dienstleistungsbereichs 69,3% am Bruttoinlandsprodukt.
Heute reden wir von der post-industriellen Gesellschaft, KI steht am Horizont …
Der Wandel ist stetig. Wenn wir uns frohgemut daran machen, kann er gelingen
Ich habe eine Freundin G. Sie ist 2022 siebzig Jahre alt geworden und sie rief mich an und weinte.
Ich kenne sie lange.
Mit 23 heiratete sie, sie studierte noch Literatur. Im Studium kündigte sich das Kind an, sie beendete trotzdem ihr Studium, mit 24 wurde sie Mutter. Da ihr Mann besser verdiente und es keine Krippenplätze gab, blieb sie zu Hause nahm einen Samstagsjob an … so landete sie in der Teilzeitfalle.
Denn später gab es auch keinen bezahlbaren Kita-Platz, so arbeitete sie über viele Jahre Teilzeit.
Es kam die Scheidung, das Kind blieb (natürlich) bei ihr, der Ex zahlte gelegentlich Unterhalt.
Der Sohn wurde älter zog aber nicht aus, sondern seien Freundin zog mit ein, da es an bezahlbaren Wohnungen mangelte.
Meine Freundin G. war nun 54, der Sohn 30. Das junge Paar bekam schnell ein Kind, da es immer noch keine Krippenplätze gab und immer noch keine Kita Plätze betreute meine Freundin G. weiterhin ein Kind und arbeitete weiter in Teilzeit. Die Beziehung zerbrach, das Kind blieb beim Sohn(!) der zog mit 36 aus, meine Freundin G. nun 60 übernahm die Nachmittagsbetreuung des Kindes nach der Schule.
Dann hatte der Sohn eine Beziehung und zog mit dem Enkelkind weg – eine schwere Trennung zwischen Oma und Kind. Es wurde leichter – für genau 2 Jahre.
Meine Freundin G. – jetzt kurz vor der Rente - rief mich an, ihre Mutter sei nun ein Pflegefall und zog bei ihr ein. Die Mutter lebte zwar getrennt vom Mann, aber meine Freundin G. kümmerte sich parallel um den rüstigen Vater, der in einer eigenen Wohnung lebte und um die demente Mutter.
G. wusch, putzte, kaufte ein für den Vater, dito für die Mutter und sie koordinierte Arzttermine, eine Pflegehilfe, besorgte Medikamente, versorgte offene Wunden usw. alarmierte die Polizei und Feuerwehr, wenn die Mutter wieder einmal verschwunden war oder den Herd angestellt und vergessen hatte, sie tröste eine verwirrte, weinende alte Frau, die nachts vor Angst schrie … das volle Programm und – sie arbeitete weiter in Teilzeit.
Die Mutter starb hochbetagt mit 87 Jahren und nun?
Nun zog der Vater ein.
Der Vater verkündet an seinem 95ten Geburtstag freudestrahlend, er habe vor 105 zu werden ...
Da war meine Freundin G. 70 und da rief sie mich an und weinte.
Das ist eine wahre Geschichte – eine Geschichte in vielen Variationen, die gerade Millionen Frauen der Babyboomer Generation erleben.
Sandwich- Generation nannte man das euphemistisch.
Nun soll den Teilzeitarbeitenden Frauen die Witwenrente gekürzt werden.
Was lernen junge Frauen daraus?
Die ‚Rollenfalle‘ funktioniert immer noch: Töchter pflegen - Söhne erben.
Wenn der Staat vor hat die Frauen im Stich zu lassen (Witwenrente abschaffen), dann sollten die Frauen überlegen, wie sie damit umgehen möchten!
Keine Kinder kriegen?
Ins europäische Ausland ziehen, wo diese Dinge deutlich besser geregelt sind?
Parteien wählen die ‚Mutterschaft‘ würdigen?
Sind das die ‚Alternativen‘ – nein danke.
Zurück auf Anfang - neu (nach)denken - bitte! !!!!!!!!!!!!!!
PS Ihr dürft den Blog gerne weiterempfehlen oder verlinken, wenn Euch die Beiträge gefallen :-)
In den 1890iger Jahren steht Deutschland vor einer Revolution, die industrielle Revolution hat vielen Menschen unsägliche Ausbeutung beschert und für wenige Menschen den Grundstein für sagenhaften Reichtum gelegt. Der Geldadel wird geboren. Es gibt 13.000 AGs, Firmengründungen schießen aus dem Boden, es gibt Massenarmut, 15 Std. Tage, Kinderarbeit usw. Es brodelt in Europa.
Zur Abwendung einer Revolution führt Otto Bismark (damals noch ohne von) die Sozialgesetzgebung ein. Sie steht auf vier Säulen: Arbeitslosenversicherung-Krankenversicherung-Rentenversicherung und Witwen- und Waisenkasse.
Das bewahrt Deutschland vor einem blutigen Bürgerkrieg oder einer Revolution a la Oktoberrevolution in Russland (1917) oder a la Französische Revolution (1789) in Frankreich 100 Jahre zuvor.
Der Beginn des Sozialstaats und der Beginn einer bis heute andauernden Diskussion der Reichen und Superreichen über deren Beitrag, sich an den Kosten des Sozialstaats zu beteiligen.
Frieden – äußerer wie innerer Frieden – ist die wichtigste Voraussetzung für ‚blühende‘ Landschaften.
Nun haben wir einen FDP-Finanzminister. Die FDP macht keinen Hehl daraus, dass sie die Unternehmer-interessen vertritt.
Mit grandiosem Getöse wird der jetzt dringend notwendige Umbau der Gesellschaft in Richtung Klimaneutralität begleitet – ein veritables Ablenkungsmanöver?
Beginnt Im Hintergrund der Um- und Abbau des Sozialstaats?
Die jetzt einsetzenden Diskussionen sind geeignet zum Schleifen des Sozialstaats (!) – davor kann ich nur warnen.
Die jüngsten Meldungen: die Diskussion zur Abschaffung der Witwenrente – in Gang gesetzt von einer Frau (!) einer sog. Wirtschaftsweisen M. Schnitzer.
Dies steht im Kontext mit anderen Meldungen:
die im Wahlkampf versprochene Kindergrundsicherung soll so nicht kommen,
Anhebung des Mindestlohns um ganze 0,41€/h bei einer Preisexplosion von Lebensmitteln, Energiekosten und Mieten,
Kürzung des Elterngeldes …
Es ist für mich nicht überraschend, dass in einer Zeitenwende an den Grundfesten der Gesellschaft gerüttelt wird, das entspricht dem Wesen von Zeitenwenden.
1848 verhindert Deutschland die blutige Variante und die Bauern werden aus Leibeigenschaft befreit in dem sie sich fast 60 Jahre ‚freikaufen‘ …Bezahlte Arbeit – eine damals unvorstellbare inhaltliche Zäsur.
Es folgt die o.a. Verelendung der Massen und eine unglaubliche Ausbeutung und dem begegnet Deutschland wieder klug, in dem nun eine Sozialgesetzgebung folgt.
Die junge Demokratie gerät ins Taumeln, Weltwirtschaftskrise 1929 ausgelöst von Spekulanten, es kommt wieder zu einem profunden gesellschaftlichen Umbau … und nicht umsonst nehmen die Faschisten das Wort ‚sozial‘ in ihren Parteinamen auf.
Und heute? Kann es sich wiederholen? Es könnte in einem anderen Gewand daher kommen, hieße anders, ist aber inhaltlich dasselbe - der Wegbereiter für Autokratie oder Diktatur.
Was wurde jetzt eigentlich vorgeschlagen?
Abschaffung der Witwenrente, ihre Begründung: „Die jetzige Regelung reduziert die Anreize, eine eigene Beschäftigung aufzunehmen. Außerdem tragen so alleinstehende Beitragszahlende zur Finanzierung von Rentenansprüchen für nicht erwerbstätige Partner bei, die selbst nicht in das System einzahlen.“
Frau Schnitzer, Wirtschaftsweise, die die Bundesregierung berät, hat dieses vorgeschlagen und in die öffentliche Diskussion gebracht.
Die Dame übersieht einiges und rechnen kann sie offenbar auch nicht.
Frauen arbeiten, auch wen sie dafür keinen Lohn nach Steuerrecht erhalten - oder in Teilzeit sind.
Frauen arbeiten u.a. in Teilzeit, weil sie z.B. 4 Million der 5 Millionen Pflegebedürftigen pflegen,
80 % der zu Pflegenden werden zu Hause betreut, 91% der Pflegenden sind Frauen.
In einer Dokumentation vor nicht allzu langer Zeit wurde berichtet, dass neben zu wenigen Pflege- und Altenheimen vor allem die hohen Kosten der Pflege- und Altenheime mit einem Kostendelta von + 3.500 €/Monat ggü. der häuslichen Pflege zu Buche schlügen und dass dies die Pflegekassen niemals leisten könnten.
Die Teilzeitarbeitenden Frauen ersparen also den Pflegekassen, also uns allen (!) pro Monat
4.000.000 x 3.500 € im Monat (!) oder 14 Mrd.€!
Die in häuslicher Pflege Betreuten, werden von Ehegattin, Tochter oder Schwiegertochter gepflegt, in 9% von Ehemann, Sohn oder Schwiegersohn.
Selbstverständlich könnte diese Arbeit auch über die Pflegekasse bezahlt werden und so Geld in die Rentenkasse bringen - dass will nur offenbar niemand, denn die Beitragssätze würden explodieren.
Lieber sollen die Pflegenden (91%) Frauen dies weiterhin kostenlos machen.
Wenn diese Frauen, um nicht in Altersarmut zu versinken, nach einer Reform der Witwenrente a la Schnitzer nun alle wieder in Vollzeit arbeiten, wo kommen denn dann diese 168 Mrd. € im Jahr für die Pflege- und Altenheime her? Aus den zusätzlichen Lohn-Steuereinnahmen wohl eher nicht…
Eine andere Gruppe der in teilzeitarbeitenden Frauen betreuen die Kinder.
Die Kürzung des Elterngelds trifft also wieder mehrheitlich die Frauen und Kinder, ja Väter gehen auch in Elternzeit, in der Regel 2 Monate. Dumm nur, dass das Kind nach 2 Monaten noch nicht erwachsen ist!
Frauen, werden aufgrund des geringeren Einkommens (18% Gender Pay Gap) in die Teilzeit gedrängt, da wegen mangelnder Kinderbetreuungseinrichtungen und einer Schule, die um 13 Uhr endet, ein Elternteil die Betreuung leisten muss.
Für solche Veränderungen fehlt es also auch an den Voraussetzungen, es sei denn man will sinkende Geburtenraten. Die Summe aller Versäumnisse der Regierungen davor.
Veränderungen müssen diskutiert werden, das ist richtig.
Übrigens übersieht Frau Schnitzer auch, dass diese Kinder dann die Rente erarbeiten werden, für die von ihr benannten ‚alleinstehenden Beitragszahler‘ die jetzt das von ihr so kritisierte ‚zu Hause bleiben der Frauen‘ angeblich bezahlen.
Meist sind diese ‚alleinstehenden Beitragszahler‘ kinderlos und erwerben besonders hohe Rentenansprüche.
Frau Schnitzer hätte genauso gut vorschlagen können, Rente bekommt nur wer Rentenzahler produziert hat (sprich Kinder bekommen hat) und diese Kinder unterstützten dann ausschließlich ihre Eltern, … das war das Modell bis in die 1890iger Jahre und genau das hat Otto v. Bismark abgeschafft!
Die BILD Zeitung titelte ‚Frontalangriff‘ auf die Familien – es ist ein Frontalangriff auf die Frauen!
Viele Journalisten stellen offenbar keine so kritischen Fragen mehr, wenn man sieht, wie mal wieder ‚alter Wein in neuen Schläuchen‘ verkauft werden soll.
Gerade geistert wieder eine Nebelgranate durch die deutsche Presse mit Headlines wie
‘Ältere haben mehr Platz zum Wohnen, ist das gerecht?‘
RP-Online, aber auch Bild und andere springen auf diesen Zug auf.
In diesen Artikeln wird suggeriert, dass ältere Menschen in zu großen Wohnungen leben, und so werde jungen Familien ‚günstiger‘ Wohnraum vorenthalten, wo doch Ältere gar keine so großen Wohnungen mehr benötigen …
Eine klassische, mediale Nebelgranate, worum geht es wirklich?
Um Renditeoptimierung der großen Immobilienkonzerne!
Seit Jahren stört der Schutz der Mieter - insbesondere was Mieterhöhungen angeht – die Spekulanten, weil sich in Deutschland ‚marktgerechte Preisanpassungen‘ (was für ein schöner Euphemismus) eben nicht so ohne weiteres durchsetzen lassen.
Bestandsmietverträge sind nicht einfach anzuheben, hingegen orientiert man sich bei Neuvermietung am aktuellen Mietspiegel und das ist legal. Also 'alte Mieter raus' und flugs 'neu vermietet' - schon passt es. Nur steht dem leider das deutsche Mietrecht entgegen.
Artikel 14 Grundgesetz besagt 'Eigentum verpflichtet' - Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen ...
Beispiel ein Mieter der im Jahr 2000 in München eine 100 qm Wohnung für – heute umgerechnet - 1200 € angemietet hat, hat Bestandsschutz, d.h. es waren nur geringfügige Anpassungen der Miete möglich (es sei denn es wurde investiert, modernisiert usw.).
Heute ließe sich diese Wohnung nach aktuellem Mietspiegel locker für 2000 €+X (je nach Lage) vermieten – also mindestens 800 € mehr im Monat oder ein Plus von 9.600 € mehr im Jahr!
Es ist hoffentlich niemand so naiv anzunehmen, dass – sollte der ältere Mensch tatsächlich ausziehen – nun die Wohnung an eine junge Familie zu einem moderaten Preis vermietet werden würde.
Hier vertritt eine Spekulanten-Lobby ihre Interessen und die Journalisten lassen sich – wissentlich oder unwissentlich – vor den Karren spannen.
PS I: der Beispielmieter hat in den 22Jahren und 6 Monaten 270 x 1200 € überwiesen = 324.000 €.
PS II: Vonovia größter Immobilienbesitzer in Deutschland hat Deutsche Wohnen übernommen, und hat nach der Übernahme in Deutschland knapp 600.000 Wohnungen im Bestand – bei Anpassung an bestehende Mietspiegel reden wir also von einem Milliardenbetrag pro Jahr – ohne dass sich an der Qualität der Wohnungen irgendetwas verbessert hätte.
Take the money and run ...
Binär, non-binär, nicht-binär, genderqueer…
Ich bin 65 Jahre und habe mich immer als Individualistin verstanden, als Mensch und nicht als ‚Geschlecht‘ und dies seit frühester Kindheit … also nichtbinär? Nein, ich war gerne Mädchen, bin gerne Frau - aber eben keine Rolle.
Mädchen gehen hier nicht aufs Gymnasium– das ist hier (Dorf in Bayern) nicht üblich…
Das ist aber ein merkwürdig Studienkonstellation BWL und Industriedesign…
Frau Schmadalla hat einen Mann gefunden der das ‚mitmacht‘ …
Nein! Ich habe einen liebenswerten, großzügigen Menschen gefunden, der genauso gedacht hat wie ich.
Der mich immer unterstützt hat, alle meine Wege (und waren sie noch so krumm und beschwerlich) mitgegangen ist und wir haben uns ein reichlich buntes Leben geteilt und uns gegenseitig im Leben begleitet - seit nunmehr 40 Jahren.
Auch er fiel aus jeder Geschlechterrolle, er war 10 Jahre Hausmann und zog unsere beiden Kinder groß, er unterstützte mich in meiner Industriekarriere, wir teilten uns alle Aufgaben mit Schwerpunktsetzung – also kein Rollentausch, vielmehr gar keine Rollen – Motto: wer die Arbeit sieht macht sie.
Keine gegenseitige Erziehungsversuche oder pressen in Rollenmuster… und wir waren bekannt wie ein karierter Hund!
Meine inzwischen erwachsenen Söhne (beide berufstätig) kaufen ein, waschen, bügeln, können Brot backen … alles selbstverständlich ohne jede Diskussion.
Die neuen Worte beschreiben meines Erachtens einen alten Sachverhalt:
zuerst bin ich Mensch und dann Geschlecht und dies bitte möglichst ohne jede ‚Rolle‘ …
Warum sollte eine 5jährige nicht Pink lieben, Flitter, Einhörner und Tattoos toll finden, Elsa-Figuren sammeln und trotzdem freudestrahlend verkünden können ‚ich werde Künstlerin‘?
Das ist individuelle, selbst bestimmte Freiheit.
Freiheit - losgelöst von Geschlechterrollen und ob das nun non-binär, genderqueer oder sonst wie heißt - das spielt für mich dabei keine Rolle.
Was bin ich?
Ein freigeborenes Individuum, ein Mensch. Ein Mensch, der das unglaubliche Glück und Privileg hatte, sich entfalten zu können..
Süddeutsche Zeitung vom 31.3.23 über Martins Schröders "Wann sind Frauen wirklich zufrieden?" - ein infames Buch!
Ich stehe mit meiner Kritik an diesem Buch nicht alleine :-)
Ihr wollt es doch auch
'Der Soziologieprofessor Matin Schröder hat ein Buch geschrieben, in dem er spannende Fragen zur Gleichberechtigung aufwirft. Doch für die Antworten interessiert er sich nicht.'
Schreibt die SZ Autorin Frau Aurelie von Balzekovic unter der Rubrik Kultur
www.sueddeeutsche.de/kultur
Spiegel Nr. 13 vom 25.3.2023, S. 110
Hat der Feminismus die Frauen vergessen? so lautet die Überschrift eines Gastbeitrags von einem Prof. Martin Schröder, der sein neues Buch entsprechend bewirbt.
Reißerisch heißt es in Ankündigungstext des Artikels Frauen geht es gut, sie leben längst wie sie wollen.
Doch das auszusprechen berührt eines der letzten gesellschaftlichen Tabus...
Herr Prof. Schröder käut dann viele alte (Männer-)Thesen wieder, im neuen Gewand kommen die alten Weisheiten.... Frauen wählen selbst ... Benachteiligung sei nicht messbar bis auf die 6% (bereinigtes) Gender
Pay Gap, das es tatsächlich 18% fällt unter den Tisch.
Themen wie Care Gap, Mental Load oder Unter-repräsentanz in der Politik kommen gleich gar nicht vor.
Er versteigt sich zu der Aussage: 'Denn objektiv ist oft keine Benachteiligung mehr messbar, im Gegenteil ...'
Den Global Gender Gap Report des World Economic Forums kennt Herr Professor anscheinend nicht.
Den Gleichstellungsbericht der Bundesregierung kennt der Herr Professor offenbar auch nicht.
Den Terminus der 'strukturellen Benachteiligung' offenbar auch nicht.
Strukturelle Benachteiligung zeigt, das vermeintlich 'individuell getroffene Entscheidungen, sich innerhalb gesetzter Strukturen, wie z.B. dem Steuerrecht bewegen und somit die von außen vorgegebene Struktur die Parameter setzt, die zur scheinbar 'individuellen Entscheidungen' und in Folge zur flächiger Ungleichheit führen.
Praktisches Beispiel: ein junges Paar, beide berufstätig, sie verdient weniger als er (18% und nicht 6%) und nun kündigt sich ein Kind an. Es gibt das sogenannte Ehegattensplitting Steuerklasse 3 für einen Partner und dann Steuerklasse 5 für den anderen, die günstigere Steuerklasse 3 wird wohl für den Partner gewählt werden, der mehr verdient, also der Mann. Für Frauen hat dies erhebliche Folgen, denn mit der Steuerklasse 5 zahlt man deutlich mehr Steuern, die Altersvorsorge wird entsprechende geringer bis gar nicht mehr möglich, aus niedrigerem Einkommen wird niedriges Einkommen! Oft entsteht eine finanzielle Abhängigkeit zum Partner.
Progonos hat am 21.3.23 Daten zur Erwerbstätigkeit von Paaren mit minderjährigen Kindern veröffentlicht, daraus geht hervor, dass im Jahr 2021 ganz 2 % der Paare das Modell Frau in Vollzeit/Mann in Teilzeit hatten, der Löwenanteil der Teilzeittätigkeit wird immer noch von Frauen für Pflege (Kinder, Eltern) ausgeübt.
Care Gap - der Teilzeitanteil von Männer ist verschwindend gering.
Ich könnte noch unzählige Quellen und Daten anführen, um die erkennbar politisch tendenziöse Bauchnabelschau eines anscheinend sehr unwissenschaftlich arbeitenden Professors zu entlarven, als das was sie ist: einseitige Meinungsmache mit der erkennbaren Tendenz Frauen einzureden, ihr braucht das alles nicht ...
Da wird dann im weiteren Textverlauf der Feminismus als illiberal - also freiheitsfeindlich - diskreditiert, da werden unbelegte Behauptungen aufgestellt, wie ... "Vieles spricht dafür, dass Frauen, das nicht mehr mitmachen wollen, seit das Ziel der Gleichberechtigung vom Ziel der Gleichstellung abgelöst wurde. Gleichberechtigung entspricht dem Ideal demokratischer, freiheitlicher Gesellschaften, wonach jeder das Recht haben sollte, sich frei zu entfalten.'
Es wird nun ein rhetorischer Popanz aufgebaut, der in der These gipfelt, dass Gleichstellung bedeutet: Männer und Frauen in die gleiche Stellung zu bringen und dies impliziert offenbar 'unfreie' mit Zwang ausgeübte 'Gleichheit' herzustellen. Es erübrigt sich eigentlich, solche intellektuell minderbemittelte Thesen weiter zu diskutieren.
Gleichheit würde bedeuten,
dass Männer sich auch an Care und Hausarbeit zu gleichen Teilen beteiligten müssen,
das es keine Gender Pay Gap (weder unbereinigt noch bereinigt) mehr gäbe,
das es im Steuerrecht keine Steuerklasse 3/5-Konstellationen mehr gäbe,
das Frauen mit 50% im Parlament vertreten wären, denn wir stellen die Hälfte der Bevölkerung und die Gesetzgebung entwickelt die 'Leitplanken' in der Gesellschaft sich organisiert
dass Frauen nicht in Altersarmut steuern, weil sie für die Kinder (die übrigens auch Väter haben) keine Kitaplätze zur Verfügung gestellt bekommen
In Führungspositionen mit 50% vertreten wären
.... usw. usw.
Dieses Buch ist wieder einmal der Versuch den Feminismus (den es so gar nicht gibt) zu diskreditieren.
Unsere Gesellschaft hat sich aufgemacht männliche Privilegien abzuschaffen
Doch das zu tun und auszusprechen ist immer noch eines der letzten gesellschaftlichen Tabus - Herr Professor.
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Neues Denken … im öffentlichen Dienst dringend geboten
Fachkräftemangel: es kursieren nun kurzfristige Lösungen, die alle zu Lasten der arbeitenden Menschen gehen - das kann es nicht sein. Anlass für diesen Blogbeitrag sind die jüngsten Äußerungen und Vorschläge der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission (SWK) der Kultusministerkonferenz zur Behebung des Lehrermangels.
Die Versäumnisse der ‚Eliten‘ in der Vergangenheit in Bezug auf die Zukunftssicherung (neue Rentenmodelle, Schaffung von ausreichend Kita-Plätzen, ausreichend Plätzen in Pflegeeinrichtungen oder Digitalisierung der Verwaltung, neue Arbeitszeitmodell usw.) sollen nun vermehrt auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen werden.
Ausgerechnet die alten Eliten – mit ihrem alten Denken – wollen jetzt die neuen Heilsbringer sein?
Sie, die jahrzehntelang absehbare Entwicklungen wie z.B. Rentenberg und Pillenknick, Klimawandel und Ernährungskrise (alles seit den 70iger Jahren hundertfach diskutiert, publiziert usw.) ignoriert haben, beanspruchen jetzt immer noch die Deutungshoheit, wo ihr Versagen überdeutlich sichtbar ist?
1982 dröhnte es aus den Radios ‚Neue Männer braucht das Land‘ – Männer als Inhaber der Macht wurden aufgefordert sich zu verändern. Männer an der Macht - das ist heute auch noch so!
Tatsächlich brauchen wir nicht neue Männer sondern ein ‚Neues Denken‘!
Zukunftsorientiert mit einem Menschenbild das die neu gewonnenen gesellschaftlichen Entwicklungen abbildet.
Die Erwartungen der Menschen sind zu berücksichtigen, diese Erwartungen und Haltungen sind andere, als die der Babyboomer Generation.
Manche wollen über das berufliche Ende 2031 hinaus Zeichen setzen und Dinge bewirken - ein Zeichen von Überschätzung der eigenen Wichtigkeit?
Wir alle versinken im Strom der Zeit, die Generationen nach uns werden ihre Lebenswirklichkeit gestalten, sie werden auf die Babyboomer blicken und sich ihre Meinung über diese Generation bilden.
Unstrittig Menschen wollen ihr Bestes geben, nur darüber, was das Beste ist, darüber besteht eben keine Einigkeit.
Die Babyboomer in entscheidenden Positionen sollten entweder sich erlauben ‚Neues zu denken und zu wagen‘ oder alternativ abtreten, weil ‚altes Denken‘ nun viel mehr Schaden anrichtet als es Nutzen stiftet!
Nur eines ist gewiss: ein Weiter-so kann und wird es nicht geben.
Auf dem Rücken der Beschäftigten wird man das nicht lösen können!
Jüngste Forderungen wie im Bereich der Schulbildung Teilzeitregelungen quasi abzuschaffen, Renteneintritte hinauszögern, angeordnete Mehrarbeit usw. werden zu einer massenhaften Flucht in die Angebote der freien Wirtschaft führen und den Öffentlichen Dienst noch weiter personell ausdünnen.
Mündige Bürger und Bürgerinnen kann man nicht gängeln, schurigeln usw.
Öffentliche Arbeitgeber stehen auch untereinander im Wettbewerb, da ist die ‚Arbeitsplatz-Sicherheit‘ kein Argument mehr, denn egal ob Bundes-, Landes- oder Kommunalbehörde, das gilt für alle.
Die Entlohnung sollte wettbewerbsfähig sein, da man neue Beschäftigte im Wettbewerb zur freien Wirtschaft gewinnen muss (Tarifbeschäftigte) und dann bliebe nur noch – um zu Punkten – die Angebote zur Vereinbarkeit Familie und Beruf.
Auf dem einzigen Feld auf dem man sich ausreichend stark differenzieren könnte, da will man nun massive Einschnitte vornehmen.
Die Wirklichkeit 2023 sieht so aus:
Generation Praktikum? Geschichte!
Mindestlohn? Kein Thema mehr!
Befristete Arbeitsverträge? nirgends mehr zu finden!
Die Bedürfnisse der Beschäftigten stehen nun im Mittelpunkt!
Die Beschäftigten wählen ihren Arbeitgeber aus.
Das ist ein Paradigmenwechsel auf den man sich einstellen muss!
Da wäre es angebracht etwas demütiger zu sein!
In der Öffentlichen Verwaltung arbeiten zu mehr als 60% Frauen.
Teilzeit ist eine wichtige Voraussetzung um die zusätzliche Care-Arbeit erledigen zu können.
Gäbe es ausreichende und bezahlbare Kita-Plätze oder ausreichende und bezahlbare Pflegealternativen, dann könnte man ggf. über Teilzeit diskutieren aber so … Jahrzehntelange Versäumnisse rächen sich nun …
Homeoffice – ist die Zukunft! Flexible (Arbeits-)modelle - sind die Zukunft!
Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.
Samstagsarbeit, angeordnete Mehrarbeit oder das ‚ausspielen der Beschäftigten gegeneinander‘ in dem man z.B. ‚bevorzugte Gruppen‘ bzgl. Homeoffice oder restriktive Teilzeitlösungen zu etablieren versucht (wie sie die SKW vorschlug) – das sind keine Lösungen, solche Anordnungen sind geeignet
1. Die Krankheitsquoten in astronomische Höhen zu treiben und 2. und die sich dann benachteiligt fühlenden Mitarbeitenden in die Flucht zu treiben …
Es ist Zeit … neues Denken braucht das Land.
Es ist Zeit … den öffentlichen Dienst grundlegend zu reformieren!
oder warum diese absolutistische Haltung aus dem 4. Jahrhundert (Rom hat gesprochen, die Diskussion ist beendet) in einer funktionierenden Demokratie nicht funktionieren kann.
Manchmal habe ich den Eindruck, dass der oder die eine oder andere Person es gerne so hätte: BASTA.AUS und ENDE.
beileibe nicht alle.
Aber BASTA wäre so schön einfach.
Demokratie lebt von der Diskussion, davon, dass Sachverhalte immer wieder diskutiert werden, beleuchtet werden von unterschiedlichen Standpunkten aus - das mag mühsam und zäh erscheinen und ist doch quasi das Herz der Demokratie.
Legitime Form von Widerstand, dass ist es was Demokratie zulässt, das ist nicht 'Störung des Betriebsfriedens' sondern bitter notwendig um zu - für alle Seiten tragbaren - Lösungen zu kommen.
Warum ist das heute wichtig?
Weil die Zeitenwende uns alle fordert, herausfordert.
Unter obigen Titel ist ein absolut lesenswerter Artikel von Heribert Prantl in der Süddeutschen Zeitung vom 21.1.23 erschienen.
erschienen am 5./6. November 2022
Liebe Blog-Fans,
long time no hear ... ja, ich musste mich neu sortieren, nachdem man immer wieder versucht mich 'mundtot' zu machen.
Nun ist dieser Blog - dank einer Aktion meines Arbeitgebers - nun mit mir in Verbindung zu bringen ...
Der Bundespräsident selbst hat in seiner Rede vom 28.10.22 zu den sich verändernden Zeiten Stellung genommen und worin die Herausforderung für jeden Einzelnen von uns besteht
DAS HONIGGIFT - Vom Widerstand im Alltag: wie der Bundespräsident Frank Walter Steinmeier mit einem schwierigen Begriff jongliert - von Heribert Prantl in der SZ von diesem Wochenende.
Ich zitiere aus dem Artikel
"Der Bundespräsident ruft zum Widerstand auf. Ist er verrückt geworden? In seiner jüngsten Rede zur Lage der Nation hat er 'Widerstandskraft und Widerstandsgeist' beschworen: fünfmal in dieser Rede hat er sich 'widerstandskräftige Bürger' gewünscht. Das ist deshalb spektakulär, weil 'Widerstand' ein Wort ist, das Rechtsextremisten seit geraumer Zeit für sich zu kapern versuchen. Sie berufen sich auf den Widerstandsartikel des Grundgesetzes, um missliebige Politik zu verleumden, um Rassismus, Menschenverachtung und Gewalt zu legitimieren, um Flüchtlingsheime anzuzünden und zum Bruch mit dem 'System', also mit der rechtsstaatlichen Demokratie aufzufordern.
Das ist geschichtsvergessen, das ist verrückt; und der Bundespräsident rückt dies Verrücktheit wieder gerade, er leistet Widerstand gegen den Missbrauch des Widerstands; er versucht zu deklinieren, wie Widerstand in der Demokratie aussieht. Er propagiert den Widerspruch, die Zivilcourage, den aufrechten Gang, 'Widerstandsfähige Bürger', so Steinmeier, 'treten ein für ihre Meinungen und äußern ihre Sorgen - aber sie lassen sich nicht vereinnahmen von denen, die unsere Demokratie attackieren. Widerstandskräftigte Bürger unterscheiden zwischen der notwendigen Kritik an politischen Entscheidungen - und dem Generalangriff auf unser politisches System. Widerstandskräftige Bürger halten Unsicherheit aus und lassen sich nicht verführen von denen, die einfache Lösungen versprechen.'
Das alles ist richtig. Aber es fehlt etwas: Es fehlt der Appell, solchen Widerstand zu achten und nicht als Unverstand zu diskreditieren. Auch Politik muss widerstandskräftig sein: Sie muss den demokratischen Widerstand respektieren. Das sagt sich leicht, ist aber schwer, wenn es um die großen Themen, wenn es um die Corona- oder Ukraine-Politik geht. Da gilt ein Einspruch schnell als unverantwortliche Systemkritik und als Generalangriff. Diejenigen, die anders denken als die Andersdenkenden, müssen also das anders denken achten.
Es ist Missachtung des Widerstandgeistes, wenn demokratische Kritik dadurch verunglimpft wird, dass man ihr vorwirft, sie spiele Extremisten, Putinisten und Corona-Leugnern in die Hände. Widerstand kann auch der Widerstand gegen die eigene Angst vor dem Shitstorm sein, gegen die eigene Bequemlichkeit, gegen das Angepasstsein.
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Das Wort 'Widerstand', das Steinmeier gebraucht, ist ein großes Wort. Der große Widerstand gegen Hitler, also auch der 20. Juli, stand Pate für den Artikel 20 Abs. 4 des Grundgesetzes: 'Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht auf Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.' In diesem Artikel steckt auch die Aufforderung, es nicht soweit kommen zulassen, dass es den großen Widerstand braucht; dieser Artikel ist also zugleich die Aufforderung zum kleinen Widerstand, zum friedlichen Widerstand in der Demokratie, wie Steinmeier ihn sich wünscht.
So ein Widerstand à la Steinmeier hat nichts mit Revolution, aber viel mit Evolution zu tun. Er verlangt Geduld, aber nicht Schafsgeduld, sondern geduldige Ungeduld. Er ist eine Kraft, die der Rechtsstaat braucht und von der Demokratie lebt.
Er ist ein demokratischer Wirkstoff, so etwas wie der Blütenhonig der Demokratie. Man darf ihn nicht zum Gift erklären, weil er einem gerade zu klebrig ist.
Eine Kraft, die der Rechtsstaat braucht, und von der die Demokratie lebt
Für den Einzelnen kann so ein kleiner Widerstand durchaus ein großer sein, weil er nicht selten mit großen Risiken verbunden ist.
Viele Whistleblower haben das erlebt und durchlitten: Der LKW-Fahrer Miroslaw Strecker, der die Behörden informierte, als er verdorbene Schachtabfälle zur Fleischfabrik fahren musste, wurde vom Bundeslandwirtschafts-minister mit einer Plakette geehrt. Ein stabiler Kündigungsschutz wäre ihm lieber gewesen, denn: Sein Chef, der 150 Tonnen Abfall an Dönerbetriebe weiterverkauft hatte, setzte ihn, rechtswirksam, vor die Tür.
Wenn Insider auspacken, können sie einpacken; das ist die bittere Lehre. Das Hinweisgeberschutzgesetz, das im Dezember in kraft treten soll, will das ändern: Whistleblower sollen vor Repressalien, Mobbing und anderen Vergeltungsmaßnahmen geschützt werden. Es ist dies der Versuch, den Widerstand im Alltag zu schützen und zu stärken. Das neue Recht und die Rede Steinmeiers über den guten Widerstand kommen zu spät, viel zu spät für den Steuerfahnder Klaus Förster, der 1976 die illegalen CDU-Parteispenden aufdeckte und so den Flick-Skandal auslöste.'
Es folgen eine Reihe von Beispielen, die ich hier nun nicht weiter aufführen möchte, aber im Text heißt es dann weiter:
"So ergeht es Widerständlern ... Es ist ein Lied einer traurigen Realität. Diese Realität ist demokratieschädlich. Da sind noch viele Präsidentenreden nötig. Und notwendig ist ein neuer Geist."
Vielen Dank an Heribert Prantl und die Süddeutsche Zeitung für diese bemerkenswerte Klarheit.
Die Rede vorn Fran Walter Steinmeier kann man herunterladen beim Bundespräsidialamt.
Die 'kleine Widerständlerin'
Quelle des Zitats: Niccolò Machivalli, 3.5.1469 bis 22.6.1527 Italien bedeutender italienischer Politiker, Philosoph und Dichter
Wer machiavellistisch handelt, der gibt dem Machtinteresse den Vorrang gegenüber der Moral.
Eine Blogleserin schrieb mir, ich müsse meinen Themenkreis ausweiten - wie Recht sie hat.
Also mal ganz was anderes? Hmmm..
Ich liebe auch Gedichte, also warum nicht?
Kleine Rechenaufgabe
Allein ging jedem Alles schief.
Da packte sie die Wut.
Sie bildeten ein Kollektiv
und glaubten, nun sei´s gut.
Sie blinzelten mit viel Geduld
der Zukunft ins Gesicht.
Es blieb, wie´s war. Was war dran schuld?
Die Rechnung stimmte nicht.
Addiert die Null zehntausend Mal!
Rechnet´s nur gründlich aus!
Multipliziert´s mit jeder Zahl!
Steht Kopf! Es bleibt euch keine Wahl:
Zum Schluß kommt Null heraus.
Erich Kaestner 1899 -1974
Remote Visa ... und andere Entwicklungen am Arbeitsmarkt oder kann man Fortschritt aufhalten?
Wo ist sie hingekommen, die Generation ‚Praktikum‘ der 2000er Jahre? Die unbezahlten Überstunden? Wieso gibt es kaum noch befristete Arbeitsverhältnisse, wie in den 90igern und 2000ern, die so weit verbreitet waren? Wieso zahlen Handwerker Lehrlingen neuerdings Antrittsgelder und stellen Wohnungen? Wieso diskutiert niemand mehr mit einem Handwerker Stundensätze von 120€?
Alles anders?! Ja.
Wenn die verfügbaren Arbeitskräfte weniger werden, ändert sich etwas. Wenn Herr Habeck als Wirtschaftsminister im Februar 2022 feststellt, dass die stille Reserve am Arbeitsmarkt die Frauen sind, kann man dann die Frauen einfach ignorieren? Oder sollte man ihnen nicht lieber die gebührende Aufmerksamkeit schenken?
Ein Blick in die Geschichte
Ende des 19. Jahrhunderts gibt es mehr Arbeitskräfte als Arbeit, ein Arbeitgebermarkt, 16 Stundentage, Kinderarbeit,
keinerlei Absicherungen, große Not – all dies droht die Gesellschaft zu zerreißen, da erkennt ein Konservativer, dass es Maßnahmen bedarf, die die Gesellschaft 'einen' statt zu spalten.
Zum Ende des 19. Jahrhunderts führt Otto v. Bismarck verschiedene Sozialgesetzgebungen ein – der Beginn des deutschen Sozialstaats. Schrittweise folgen Verbesserungen.
Und die Unternehmer damals? Die läuten den Untergang des Abendlandes ein … ein Reflex der bis heute anhält! Jede Tarifforderung – Untergang des Abendlandes, Deutschland wächst und gedeiht, entwickelt sich zu einer der führenden Industrienation, aber Einführung des Mindestlohns – Untergang des Abendlandes – was ist passiert? Nichts. Regulierung der Leiharbeit – Untergang des Abendlandes – was passierte – nichts, usw. usw.
Sukzessive verkürzt sich die Arbeitszeit, bis 1967 wird an 6 Tagen in der Woche gearbeitet, erst 48 h dann 45 h dann jeden zweiten Samstag und schließlich kommt die 5 Tage Woche mit 40 Stunden 1967.
Ab 1995 kommt in der Metallindustrie die 35 Stunden Woche zum Tragen, die 35 Std. Woche hat sich aber bis heute nicht flächig durchgesetzt.
Heute reden wir von Employer branding, lesen vom War of Talents oder von Arbeitsnomaden ab Einkommensklasse 80.000 € p.a. heiß umworben von Inseln wie Mallorca, Mauritius, Bahamas …
Work-life-blending, Remote-Work-Visas, Genration Z - alles Zeichen der Zeit.
Ein weiter Weg seit 1878 … heute stehen wir erneut vor Herausforderungen, anderen Herausforderungen, die die Gesellschaft so bisher nicht hatte oder kannte:
es wachsen zu wenige junge Menschen nach, die Alterspyramide wurde zur Säule, das bedeutet, wir müssen – ähnlich wie 1893 – ganz neue Modell denken, erfinden, gestalten – um die Herausforderungen zu meistern, den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu gewährleisten und soziale Spannungen zu vermeiden.
Blicken wir heute in die USA, sehen wir ein Land, das nicht zuletzt wegen der extrem teuren bzw. fehlenden sozialen Absicherungssystemen tief gespalten ist, was die Demokratie dort nachhaltig gefährdet.
Neben den vielen anderen Themen wie Klimaschutz herstellen, Energiewende und –krise meistern, Inflation dämpfen oder die internen wie externen Angriffe auf unser demokratisches Gesellschaftsmodell abzuwehren, gilt es die ‚neue Arbeitswelt‘ zu gestalten.
In WISO (ZDF) am 8.8.22 werden ermutigende Beispiele gezeigt: wie ein Hotel die 4 Tage-Woche für Beschäftigte einführt und so neue Mitarbeitende gewinnt, wie ein Bäcker - kein Backkonzern, sondernd ein Handwerker von nebenan - flexibles Arbeiten mit seiner Belegschaft eingeführt hat und so vermeidet, das Menschen u.a. krankheitsbedingt ausscheiden ... In Plan B (ZDF) werden ermutigende Beispiele gezeigt, wie der Wandel gelingen kann.
Der Umbau der Gesellschaft ist bereits im vollen Gange!
Ja, so ein gesellschaftlicher Umbau erfordert viel Arbeit, der Umbau einer großen Organisation ist unbequem, arbeitsintensiv und manchmal auch mit Misserfolg behaftet – aber gibt es dazu eine Alternative?
Kann man es nicht einfach sein lassen? Machen wir halt mal so weiter wie früher, geht das?
‚Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben‘
Muss man sich Gedanken machen, wenn Beschäftigte z.B. nicht zu Personalversammlung oder Frauenversammlung gehen? Alles in Butter, also kein Redebedarf? Oder haben die sich innerlich schon verabschiedet? Wie soll man es verstehen? Ein Zeichen von Resignation oder Ignoranz oder der Vorbote einer inneren Kündigungswelle, der dann irgendwann eine tatsächlichen Kündigungswelle folgen könnte? Alles überbewertete Hirngespinste?
Homeoffice ist keine Lösung für Alles! Aber eine Lösung für eine Reihe von Problemen und verbessert in vieler Hinsicht die Lebensqualität der Menschen. Entgegen allen Unkenrufen wurde die Arbeitsleistung nicht schlechter, die Krankheitsquoten gingen lt. AOK und DAK zurück.
Ich alleine habe 830 € an Spritkosten in 2021 gespart und mindestens genauso wichtig 1 Tonne CO2 nicht in die Luft geblasen!
Das 9 € Ticket sparte so viel CO2 ein wie eine Geschwindigkeitsbegrenzungen auf Autobahnen im ganzen Jahr …
Also warum tun wir das Vernünftige nicht?
Natürlich ist Homeoffice auch mit Problematiken behaftet, aber die kann man m.E. meistern.
Der Bundesarbeitsminister Herr Heil hat gerade wieder die Homeoffice Pflicht ab 1.10.22 bis 7.4.23 in Aussicht gestellt.
Lasst uns gemeinsam die Zukunft gestalten:
1. Weil wir eine Zukunft haben
2. Weil die Vergangenheit gezeigt hat zufriedene Menschen schaffen Wohlstand und Lebensfreude und
3. Weil wir es können.
Bildquelle: Lebendes Museum
Hier der Link zum ganzen Artikel im Spiegel vom 26.8.22
Liebe Frauen, die Victor Orbans dieser Welt gibt es überall ...
Quelle: Holacrazy Model by Zappo published in Charterhouse 2018
Diese Jobanzeige fand ich neulich im Internet:
Neues Denken für neue Arbeit
Wir machen die Idee des Bedingungslosen Grundeinkommens praktisch erfahrbar. Dafür brechen wir mit den Konventionen des politischen Campaignings und denken alle Aspekte von Arbeit neu.
Bild – rausgnommen
Gemeinsam entscheiden, gemeinsam wachsen
Das Umdenken, das es für eine Grundeinkommensgesellschaft braucht, leben wir schon heute in unserer Zusammenarbeit als Team. Die klassische Hierarchie mit Chef*innen haben wir abgeschafft und stattdessen Holacracy eingeführt, ein Modell der Selbstorganisation. Wir sind davon überzeugt, dass das Potenzial jeder*s Einzelnen so die größte Wirkung entfalten kann.
Unsere Idee von Shared Leadership bedeutet mehr Gestaltungsraum, aber auch mehr Verantwortung für sich selbst und das Team. Wir probieren kontinuierlich aus, wie sich Arbeit sozial, inklusiv und nachhaltig organisieren lässt – und gleichzeitig effizienter und erfüllender für alle wird. Wer starre hierarchische Strukturen leid ist, ist bei uns richtig.
Bild - rausgenommen
Ausgezeichnetes Arbeiten
Um das Grundeinkommen mit ganzer Kraft zu erforschen, braucht es einen freien Kopf. Durch wegweisende Benefits stellen wir sicher, dass sich jede*r Einzelne dieser Aufgabe ohne Ablenkung widmen kann: eine 32-Stunden-Woche, flexible Arbeitszeiten und -orte, ein Bedarfsgehalt, das Existenzsorgen nimmt, eine aktive Coaching- und Feedback-Kultur.
Wir sind uns der Privilegien bewusst, die das Arbeiten bei Mein Grundeinkommen bietet. Wir nutzen sie, um die öffentliche und politische Debatte um das Bedingungslose Grundeinkommen so wirkungsvoll wie möglich voranzubringen – und erforschen zugleich als Praxislabor die Zukunft der Arbeit. Dafür wurden wir 2020 mit dem New Work Award ausgezeichnet.
Quelle: https://www.mein-grundeinkommen.de/verein/jobs
1922 konnte sich niemand vorstellen, dass Menschen 1969 zum Mond fliegen ...
Mehr braucht man glaube ich nicht zum Thema 'Neues Arbeiten-neues Denken' sagen ...
Die Menschheit hat sich immer weiter entwickelt ... also gehen wir es mit Freude an.
Informationen
Holacrazy
Holacrazy arbeitet als System des Selbstmanagements von Menschen, die sich in wechselnde Rollen begeben, d.h. von kompetenzorientierter, eigenverantwortlicher Aufgabenerledigung im Team, im ständigen Austausch unter ergebnisorientierten Gesichtspunkten.
Holacrazy Model by Zappo published in Charterhouse 2018
New Work Award
https://www.new-work.se/NWSE/de/newsroom/pressemitteilungen/New_Work_Award_Verleihung_2022
u.a. IHK Fulda als Gewinner
Hamburg, 20. Juni 2022 – And the winner is... Zum neunten Mal hat die NEW WORK SE, unter anderem Muttergesellschaft von XING, dem führenden beruflichen Netzwerk im deutschsprachigen Raum, den NEW WORK Award für zukunftsweisende Arbeiten verliehen. Auf der NEW WORK Experience (NWX22) erhielten heute vier Initiativen in den Kategorien Unternehmen, öffentliche Institutionen, Teams und Projekte den ersten Preis für ihre außergewöhnlichen Ideen – darunter Alnatura, die IHK Fulda….
Neulich habe ich mit meiner Enkelin Fotoalben angesehen, als ihr Papa und ihre Oma so alt waren wie sie heute.
Urlaub in Finnland – Oma mit Windjacke auf allen Bildern, alle mit langärmligen Shirts, am See immer eine Brise und dann lauschige 20 – 22 Grad … Der Papa im Urlaub in Finnland keine Windjacke, kurzarmig T-Shirts, 25 – 28 Grad… 2006 ein Bild von der Terrasse des Ferienhauses in Finnland 33 Grad, alle in Badeanzug oder Badehose…2011 ein Urlauber, der das Haus gemietet hat und sich ‚beschwert‘ wie heiß es hier ist, drei Wochen bei Temperaturen um die 30 Grad … 2013 eine Urlauberin, die fast 14 Tage lange auf dem floating deck (breiter Schwimmsteg) übernachtet hat, weil es dort so viel kühler und damit angenehmer ist … Irgendwann schwimmt das floating deck nicht mehr, steht auf Grund, mindestens 50 cm Wasserstand hatte der riesengroße See in jenem Sommer verloren … 2021 größter Waldbrand in Finnland seit 50 Jahren … im Dezember kein Schnee …
Klimawandel nachvollziehbar im eigenen Umfeld, im Fotoalbum und Gästebuch.
Schauen Sie doch mal, was in den Urlaubsorten Ihrer Kindheit diesbezüglich so los ist - Italien, z.B. Bardolino am Gardasee, Spanien oder in Deutschland am Rhein, die Ostseeurlaube oder in Holland am Nordseestrand …
Was tue ich bzw. was unterlasse ich, um meinen kleinen Beitrag zu leisten, den CO2 Ausstoß zu minimieren?
Ich verzichte fast zu 100% auf Fleisch und Wurst seit einem Jahr, es gelingt mir ganz gut. Ich kaufe vermehrt regionale Lebensmittel und jahreszeitgemäßes Obst und Gemüse. Keine Produkte, die um die ganze Welt fliegen. Ich kaufe auch keine Milchprodukte mehr, sondern die veganen Alternativen, anfangs eine riesen Umstellung, sehr ungewohnt. Inzwischen sehe und spüre ich vor allem, was die rein pflanzliche Ernährung für ein körperliches Wohlbefinden hervorruft, darüber wird eigentlich nie berichtet, Blutwerte sind top. Blutdruck runter, Zuckerwerte o.k. usw. Ich fühle mich richtig wohl in meiner Haut und energetisch, wie nie. Und das Angebot ist schier explodiert und gerade gehen auch die Preise runter …
Den größten Beitrag zum Klimaschutz aber, den hat mir mein Arbeitgeber ermöglicht – Homeoffice!
Als Zahlenfreak führe ich auch eine Art Haushaltsbuch – seit vielen Jahren. Ab März 2020 war ich im Homeoffice und zwar mindestens 3 Tage die Woche, meistens mehr. Auch das eine riesige Umstellung, die mein Arbeitgeber sehr gut begleitet hat – inzwischen haben alle Beschäftigten quasi einen eigenen Laptop und alle Voraussetzungen für Videokonferenzen usw. wurden geschaffen.
Ich fahre 26 km einfach zur Arbeit also 52 km pro Tag – damit dürfte ich ziemlich im Durchschnitt liegen. Ich fahre einen Benziner der 6 l auf 100 km (E95 Benzin) verbraucht (2,33 kg CO2 Ausstoß je 1 l E95).
Pro Jahr gab ich rund 1.500 € für Sprit für die Fahrten zur Arbeit aus.
Bei 253 Arbeitstagen im Jahr sind 60% Homeoffice 152 Tage - an denen ich nicht fahre.
Neben der enormen Zeitersparnis (ich fahre je Strecke aufgrund hohen Verkehrsaufkommens rund 45 Minuten! einfach) habe ich in 2020 rund 830 € weniger an Sprit ausgegeben!
152 Tage x 52 km gespart = 7.902 km oder 474 Liter E95 Benzin oder 1.004,7 kg CO2 gespart.
1 Tonne CO2 habe ich alleine eingespart und meine Haushaltskasse um 830 € entlastet und weniger Zeit für hin und her aufgewendet! Dass nenne ich mal eine win-win Situation.
Economy of scale – das Gesetz der großen Zahl. Wir haben in Deutschland 46,5 Mio. Beschäftigte von den 65% mit dem Auto zur Arbeit fahren, das sind 30,2 Mio. PKWs die täglich in Bewegung gesetzt werden.
Es sind Millionen Tonnen CO2 Einsparung nur mit einer einzigen Maßnahme möglich - Homeoffice.
Das hat mich neugierig gemacht: in 2019 lag der Pro-Kopf-Ausstoß an CO2 in Deutschland bei 7,9 Tonnen p.a.(Quelle Statista) – also bedeutet meine 1 Tonne weniger rund 13% Einsparung – Homeoffice ist eine sehr effiziente Lösung!
Quelle Bild: Sybille Schmadalla
Schauen Sie mal in die ZDF Mediathek WISO 8.8.22
https://www.zdf.de/verbraucher/wiso/new-work-die-zukunft-der-arbeit-100.html
Auszüge aus der WISO Sendung vom 8.8.22: New Work – Zukunft der Arbeit
Zeit Souveränität – Selbstbestimmtheit – Arbeitgeber die sich auf die Bedürfnisse der Arbeitnehmer einstellen müssen – weiblicher – Lebensarbeitsmodelle mit unterschiedlichen Auslastungsphasen – kompetenzbasierte Führung als Stichworte.
Sehen Sie einen Bericht über
einen Bäcker (!) der flexible Arbeitszeiten für die Beschäftigten eingeführt hat und damit sehr viel Erfolg hat,
einen Bericht über ein Hotel, welches seinen Mitarbeitenden eine 4 Tage Woche ermöglicht ... und so das schwierige Personalbeschaffungsproblem angeht
...
Arbeit 4.0. ist in alle Munde - um nicht zu sagen in allen Medien!
Lesen Sie einen Spiegelartikel wie die deutsche Telekom 50% der Büroflächen abbauen wird und so den Beschäftigten mehr Homeoffice ermöglicht und gleichzeitig die Kosten senkt.
https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/deutsche-telekom-wil-bueroflaeche-in-deutschland-halbieren-a-47187d24-d395-4a48-be20-9ccb39fbaf1a
Auch die Wissenschaft beschäftigt sich mit Life-Blending, eine nächste Stufe der Work-Life-Balance Haltung ...
https://www.wissenschaft.de/gesellschaft-psychologie/die-zukunft-des-arbeitens-new-work-studie/ vom 16.5.22
Die Ministerien für Wirtschaft und Umweltschutz und das Finanzministerium - beide müssen Geld einsparen, um die Kosten der Bundeswehr (100 Mrd.), der Folgen der Coronakrise oder der Klimakatastrophe im Ahrtal (30 Mrd.) zu finanzieren neben der Tatsache, dass der Umbau in eine klimafreundliche Wirtschaft gelingen muss...
Sind Behörden als Bestandteil der Gesellschaft möglicherweise in ihrer Funktion auch als Vorreiter von Entwicklungen anzusehen?
Es sind doch öffentlich erklärte Staatsziele, den CO2 Ausstoß zu senken, Energie einzusparen, die volkswirtschaftliche Workforce optimal zu nutzen (wozu HO beiträgt), jetzt wo die Babyboomer aus dem Arbeitsmarkt ausscheiden usw.
Ist es also nicht doch eine Aufgabe von Amtsleitungen, diese neuen Wege engagiert anzugehen, diese Ziele als Vorbilder für den Rest der Gesellschaft zu verwirklichen?
Also nicht 'kleinstmögliche' Veränderung, sondern vorbildliche Veränderung?
Wenn ein Bäcker und ein Hotel es vormachen, können wir es dann nicht nachmachen?
Es wurden für jede Person im Amt eine Sina beschafft und parallel haben wir für jede Person einen festen Arbeitsplatz - also wirtschaftlich kann das eigentlich nicht sein, oder? Aber es ist ja auch eine Übergangsphase - ein Übergang wohin?
Kommt jetzt doch ein Rotationsmodell? Oder schaffen wir die Sinas wieder ab?
Wie gestaltet sich die Phase des Übergangs?
Fragen über Fragen...
Die Kostensenkungspotentiale sind enorm!
Aus öffentlicher Quelle (Bundesfinanzministerium Haushalt 2020) kann man entnehmen, was Bundesbehörden an Mietaufwendungen tätigten.
Ein reales Beispiel aus diesem im Internet veröffentlichten Haushalt 2020:
Da hat eine obere Bundesbehörde 52 Mio. € p.a. Wert 2020 für Mieten aufgewendet.
Senkt man - über ein Rotationsprinzip - die Präsenzzeiten der Beschäftigten auf 40 % (wie im BMI bereits in Nov. 2021 erlassen), dann bedeutet dies (nach einer mehrjährigen Übergangsphase in der Mietverträge auslaufen usw.) mittelfristig eine Kostensenkung von 31,2 Mio. € pro Jahr - und dies ohne Kostenabsenkung der Folgekosten, die sich aus Heizung, Strom, Reinigung, Instandhaltung oder Sicherheit ergeben, die meist zwischen 20 - 30 % liegen.
Weniger Raum = Weniger Kosten.
Da könnte man aus der Kosten-Absenkung jeder beschäftigten Person noch 50 € Kostenersatz für Heizung und Strom monatlich gewähren (was sich in unserem Beispiel auf rund 5,1 Mio. Euro p.a. beliefe) und die 31,2 Mio. € wären noch immer realisierbar ...
So ein Wandel bedeutet enorm viel Arbeit im Vorfeld und in der Phase der mehrjährigen Umstellung:
Führung, interne Organisation, arbeitsrechtliche Rahmenbedingungen muss der Gesetzgeber anpassen, neue Arbeitspakete schnüren, technische Voraussetzungen schaffen ...
Herausforderungen sind dazu da, gemeistert zu werden - blicken wir in die Geschichte, waren solche Phasen des Wandels immer zum Wohle der Menschheit ... aber im Moment heißt es Quo vadis?
Ich betreibe einen Blog - den Sie ja gerade lesen. Den betreibe ich als Privatperson.
Meine Meinungsäußerungen sind geschützt durch Artikel 5 Grundgesetz.
Ich trete nicht öffentlich auf, habe nie die Behörde genannt in der ich arbeite usw.
Eine Verbindung zwischen mir als Privatperson und Behörde war bisher nicht herstellbar.
Mir wurde nun mitgeteilt, dass das Amt/die Behörde jederzeit das Recht hat über meine Tätigkeit als Gleichstellungsbeauftragte öffentlich berichten zu können (auch unabhängig von meiner Zustimmung) und damit das Recht eine damit einhergehende herstellbare Verbindung zwischen Behörde und mir als Privatperson zu erzeugen.
Solange es keine für außenstehende Dritte nachvollziehbare Verbindung zwischen mir als privater Person und der Behörde gibt, bin ich als GB mit meinen privaten Meinungsäußerungen geschützt nach Artikel 5 GG.
Mit der Erzeugung einer solchen Verbindung ändert sich etwas:
Was vorher mit Artikel 5 GG als private Meinungsäußerung geschützt war, kann nun vom Amt ausgelegt werden (!), was hier - aus Sicht des Amtes - als Verstoß gegen die 'Verfassungstreuepflicht' der GB anzusehen sei.
Das Amt gewinnt nun quasi ‚Kontrolle‘ über die nach Artikel 5 Grundgesetz geschützten privaten Meinungsäußerungen, dergestalt, dass das Amt auslegen kann, was hier als Verstoß gegen die Verfassungstreuepflicht anzusehen sei und was nicht und kann dann die GB jederzeit mit Abmahnung und Kündigung bedrohen!
Siehe auch WD: Beendigung von Dienstverhältnissen von Beamten und Tarifbeschäftigten im öffentlichen Dienst bei Verletzung der Verfassungstreuepflicht Aktenzeichen: WD 6 - 3000 - 069/20 Abschluss der Arbeit: 15. September 2020 Fachbereich: WD 6: Arbeit und Soziale
Das Amt kann also jederzeit diese Verbindung herstellen - nicht um Schaden vom Amt abzuwenden - sondern um die Gleichstellungsbeauftragte unter ‚Kontrolle‘ zu bringen, denn der Schaden entstünde ja erst durch die vom Amt vorgenommene Herstellung einer Verbindung über die vom Amt durchgeführte Veröffentlichung auch gegen den Willen der GB, vorher wäre das Amt/die Behörde für außenstehende Dritte gar nicht identifizierbar.
Wenn ich es richtig verstehe, ist das die Grundlage für meine 'Anhörung in Sachen Blog',
Tja, verstehe ich es wirklich richtig?
Die Funktion einer Gleichstellungsbeauftragten ist es, Fehlentwicklungen aufzuzeigen, die Amtsleitung bei allen personellen, organisatorischen und sozialen Fragen zu beraten und damit dies möglich ist, hat der Gesetzgeber, den Gleichstellungsbeauftragten einen besonderen Schutz in Form der Weisungsfreiheit gegeben, eben um eine Einflussnahme seitens der Amtsleitungen zu vermeiden.
Der Gesetzgeber hat es möglicherweise übersehen, dass – wenn er schon die GB im beruflichen Bereich aus der Einflusssphäre einer Amtsleitung nimmt in dem der Gesetzgeber die GB ‚weisungsfrei‘ stellt – dass dieser Schutz umso mehr gelten müsste/sollte was den privaten Bereich der GB angeht, da die Bedrohung mit Abmahnung und Kündigung ein weit größeres Übel darstellt, als ‚Weisung‘.
Eine sehr interessante rechtliche Fragestellung, die es zu klären gilt.
Es gibt keinen Blog mehr bis auf Weiteres ...
Habe ich nun klein beigegeben? Triumph der anderen Seite?
Meine Wiederwahl konnte offenbar nicht angefochten werden.
Nun sieht es so aus, dass ich erneut Repressalien ausgesetzt sein werde, mittels eines 'Taschenspielertricks', den ich nicht gleich durchschaut habe ... der aber rechtlich angreifbar ist.
Ich werde wieder berichten ... wenn ich auch das überstanden habe ...
Wir leben im 21. Jahrhundert - kaum zu glauben.
Viermal Frauenversammlung - gut gelaufen:-) Ich habe viel Motivation getankt, fast keine Stimme mehr, ein super Team an meiner Seite.
Wir haben viel offene und manchmal auch verdeckte Unterstützung bekommen und über das andere habe ich ja hinlänglich berichtet..
Jetzt fahre ich in Urlaub.
Am letzten Arbeitstag erhalte ich eine
‚Einladung‘ zum persönlichen Gespräch‘
wegen meines Blogs ‚Frauen raunen‘.
Freiheit heißt keine Angst zu haben, vor nichts und niemand - weil wir in unserem 'Mensch-sein'
alle gleich sind.
Denkt irgendjemand ernsthaft, dass ich jetzt Angst bekäme? Dass ich einzuschüchtern wäre?
Wovor sollte ich mich denn fürchten?
Memento mori - Wir alle, jeder und jede von uns versinkt im Strom der Zeit, so bedeutend wir auch gewesen sein mögen, so bedeutend wir uns auch wähnen mögen, in the long run we are all dead ...
Sollten wir – wenn wir dies bedenken – Macht die wir haben, dann nicht zum Wohle der Menschen einsetzen?
‚Können wir nicht, brauchen wir nicht, wollen wir nicht, haben wir noch nie so gemacht …‘ so spricht ‚der Schiffschaukelbremser‘ - eine spezielle Spezies, die leider nicht vom Aussterben bedroht ist.
Angehörige dieser Gattung, fühlen sich extrem wichtig, sind meist männlich, der Körperbau meist gedrungen mit Bauchansatz, von kleinem Wuchs und vor allem noch kleinerem Geist.
Dem Wesen nach glühender Macho, fühlt sich ‚der Schiffschaukelbremser‘ stets allen Frauen überlegen.
Bild Quelle: Pixabay Trolls von M W
Der Schiffschaukelbremser, der Frauen ständig belehrt, versäumt keine Gelegenheit uns an seiner Kompetenz, seiner Bildung und seinem Wissen – und mag das alles auch noch so klein sein – teilhaben zulassen.
Tja, wie geht frau damit um?
einer der Sprüche die Mädchen ins Poesiealbum geschrieben bekommen.
Heute heißen diese Alben 'Freundinnen Buch', aber es passiert das, was passieren soll:
lerne dich klein zu machen, alles ist wichtiger als Du - Mädchen! Mädchen die laut sind - will keiner.
Tja und da ist noch Corona... Aber neben Corona, erkläre ich mir es eben auch so, dass frau gelernt hat, sich 'hinten anzustellen'. Es ist sehr schade, dass sich so viele Frauen einreden lassen, dass Dies oder Das wichtiger sei, als die Teilnahme an der Frauenversammlung.
Frau hat gelernt, mache das, was man von dir erwartet, also bitte: still, bescheiden!
Als Teamplayerin willst Du doch Deine Kolleginnen nicht zusätzlich belasten, oder?
Zuerst die Arbeit, dann das Vergnügen ... Es geht hier aber nicht um Vergnügen.
Es geht darum die Forderungen der Frauen hör- und sichtbar zu machen.
Frauen die nichts fordern bekommen genau das NICHTS! (Simone de Beauvoir, 1949)
Quelle: Bild Ulrike Mai Pixabay
Die mächtigen Dinosaurier sind ausgestorben ... sie beherrschten die Welt ... und doch sind sie heute verschwunden. Abgelöst von den kleinen, wendigen, anpassungsfähigen Säugetieren.
Nun habe ich die Wahl gewonnen, die Frauenversammlungen finden statt - und dann kommen deutlich weniger Frauen als angemeldet! Was ist da los?
Unsere Dinosaurier wollen am Althergebrachten festhalten, wollen jede Veränderung aufhalten. Manche Menschen verstehen Veränderungen als Angriff auf ihre 'Macht' - und dass sind nicht nur Männer. 'Alter-weißer-Mann' ist eine Geisteshaltung, die nicht zwingend am Geschlecht festzumachen ist.
Im Vorfeld der Frauenversammlung hat es wohl ordentlich intern gekracht, denn es gab auf dem Intranet einen entsprechenden Hinweis, dass die Teilnahme eben nicht behindert werden darf!
Also was fällt unseren Dinos ein?
Man setzt Termine an, von denen Frauen annehmen, dass sie relevant sein könnten für Karriere oder Prämienvergabe und schon erscheinen viele angemeldeten Frauen eben nicht mehr, weil sie Nachteile befürchten.
Liebe Frauen zeigt den Dinos, dass dieser Führungsstil 'Misstrauen - Kontrolle - Präsenz um jeden Preis' nicht mehr zeitgemäß ist.
'Führen mit Zielen, flexibel, die Beschäftigten mit einbindend' - so führt man heute.
Betroffene zu Beteiligten machen - als eines der Stichwort.
Ja, das ist anstrengend und geht eben nicht per 'Ordre de Mufti'.
Liebe Dinos, wenn ihr so weiter macht, steht ihr eines Tages einfach ohne Personal da.
Ihr werdet die Entwicklung nicht aufhalten, aber ihr erschwert die Rahmenbedingungen für die unter eurer Führung arbeitenden Männer und Frauen so, dass viele gehen werden - und in Folge geht ihr dann auch.
Faust.
...
Mein Freund, die Zeiten der Vergangenheit
Sind uns ein Buch mit sieben Siegeln.
Was ihr den Geist der Zeiten heißt,
Das ist im Grund der Herren eigner Geist,
In dem die Zeiten sich bespiegeln.
(Johann Wolfgang v. Goethe, Faust I, entstanden zwischen 1772 - 1775)
Na, dann sollten wir Frauen dafür sorgen, dass sich auch 'Frauen-Geist' zukünftig in den Zeiten spiegelt.
PS es wurden im November und Mai zusammen 2.319 Themen von den Frauen bei uns eingereicht - d.h. die Stimmen der Frauen sind zu den Themen wie z.B. 'Homeoffice' usw. auf jeden Fall unübersehbar dokumentiert
... eine reale Fiktion
'Ich bin eine junge Mutter, E6/3 Steuerklasse 5 (da mein Mann mehr verdient als ich) und ich konnte bisher 2-3 Tage /Wo im Homeoffice arbeiten. Mein Mann und ich betreuen das Kind wechselseitig, denn sein Arbeitgeber ermöglicht ebenfalls Homeoffice an 2-3 Tagen. Alles zu organisieren ist stressig, aber ich habe zeitliche Korridore gefunden, so dass ich meine Tätigkeit flexibel - aber eben inhaltlich gut - erledigen kann. Wir ersparen uns 350 € (Untergrenze) – 500 € im Monat für einen Krippenplatz (von dem nicht einmal gewiss ist, ob wir einen Platz bekämen!).
Nun kehren wir zurück zur Vor-Corona-Regelung und meine Führungskraft teilte mir mit: ab 1. Juli bitte wieder in Präsenz. Homeoffice wird max. mit einem Tag pro Woche gewährt und dies muss leider auch flexibel gehandhabt werden (was faktisch heißt, dass ich nichts einplanen kann).
Das stellt ein erhebliches Problem dar – denn nun haben wir Mehrkosten von mindestens 350 € / Monat für den Krippenplatz. Aus meinen 1.655,33 € netto werden nun 1.305,33 € - wenn ich Vollzeit arbeiten will, außerdem verursacht die Präsenz erhöhte Fahrtkosten derzeit ca. 100 €/Monat.
Minimum 450 € - weniger – eine Einbuße von 27% meines Einkommens, bei steigenden Lebensmittelpreisen, Energiekosten usw.
Die andere Alternative wäre ich gehe in Teilzeit mit 60% - so dass ich an 2 Tage das Kind vollständig betreue und leider nicht arbeiten kann! Was bedeutet das für meine Rente? Droht Altersarmut? Mein Mann übernimmt dann die anderen drei Tage flexibel im Homeoffice.
Bei 60% beträgt der Auszahlungsbetrag auch nur 1.166,47 € - egal wie - wir verlieren so oder so an die 500 € im Monat.
Ich könnte noch einen 450 € Job dazu nehmen?
Soll ich jetzt putzen gehen oder bedienen oder um 5 Uhr morgens Zeitungen austragen?
Neben dem ganzen Stress, den ein weiterer Job bedeuten würde?!
Vorerst muss ich wohl in Teilzeit gehen.
Also erstmal muss ich es machen, aber ich suche natürlich parallel einen neuen Job, damit wir die 500 € im Monat nicht verlieren ....
Auf Stepstone stehen 30.559 Treffer bei 'Homeoffice möglich' – da wird doch was für mich dabei sein ... und es gibt so viele Job-Portale ... so viele Arbeitgeber, die Homeoffice ermöglichen ...
So machen wir es!
Ich kann wieder ruhiger schlafen und mein Mann auch ... ich finde etwas Neues ..... '
Soweit die Phantasie ... wie real sie werden wird, wird die Zukunft zeigen.
Ich weiß noch, wie ich 1972 in München ins Stachus Untergeschoss marschiert bin in die Buchhandlung Saturn 2000 und mir von meinem Taschengeld (!) - ich war 14 Jahre - ein Buch gekauft habe von Dennis Meadows ‚Die Grenzen des Wachstums – Bericht des Club of Rome zur Lage der Menschheit‘ .
Es folgte 2 Jahre später ‚Menschheit am Wendepunkt‘.
Aber ein Großteil der Menschen änderte ihre Sicht auf die Welt eben nicht, da alles so abstrakt schien!
Folgenlos waren die Bücher nicht, denn es entstand in vielen Ländern der westlichen Welt eine Umweltbewegung, in Folge gründeten sich Parteien, eine davon ist heute Teil der Bundesregierung.
Das Gros der Menschheit reagiert erst, wenn es spürbar wird – heute früh (5.6.22) eine Meldung aus Las Vegas, dass alle öffentlichen Rasenfläche ersetzt werden durch Bepflanzung mit wüstengeeigneten Gewächsen wie Kakteen. Allein in der Sahara kommen 1.400 Pflanzenarten vor. In den Rasenflächen versickern rund 15 % des jährlichen Wasserverbrauchs der Stadt Las Vegas – binnen 6 Jahren soll das ‚unnütze‘ Grün ersetzt sein. So will man nachhaltig die wertvolle Ressource Wasser sparen – Milliarden Liter. Dies betrifft rund 40% der städtischen Grünflächen.
Ein Beispiel wie sich die Sicht auf die Dinge verändert hat… aber auch ein Beispiel, dass der Mensch erst reagiert, wenn die Folgen unmittelbar spürbar und sichtbar werden.
Dieses Wechseln der Sicht auf die Dinge ist der Motor des Wandels.
Ein Gedankenexperiment: Stellen Sie sich vor, die Behörden verstehen sich als Dienstleistungs-unternehmen an der Gemeinschaft … ein Dienstleister stellt nicht sich in den Mittelpunkt der Betrachtung sondern die gesellschaftlichen Erfordernisse. Die Menschen als Kunden, die Themen der Politik – eine gesetzte Anforderung und quasi ein Kundenauftrag zugleich …
Das ist utopisch, das gibt es nicht?
Doch das gibt es bereits. So gewann Christchurch in New Zealand und Phoenix Arizona USA bereits im
Jahre 1993 (!) den international ausgelobten Preis der Bertelsmann Stiftung, für die am besten organisierte Stadtverwaltung:
Beide Kommunen hatten sich entlang der Bedürfnisse und Erfordernisse der Bürger in Verbindung der jeweiligen Verwaltungsakte organisiert, so benötigte ein Bauantrag dann nur noch 14 Tage von der Antragstellung bis zur Entscheidung.
Veränderung ist die einzige Konstante … lassen wir uns auf sie ein, gestalten wir unsere Zukunft.
Wahl und Frauenversammlung und die Quadratur des Kreises
In 19 Tagen endet die Wahl – da die Wahl eine Briefwahl ist, erstreckt sie sich mindestens über drei Wochen, seit die Briefwahlunterlagen versandt wurden.
Über hunderte Jahre haben die Frauen um ihre Rechte gekämpft, also geht wählen liebe Frauen.
Es diesmal nicht kompliziert, entweder mit ‚Ja‘ für mich stimmen oder mit 'Nein' gegen mich stimmen.
Was passiert bei mehr 'Nein' als Ja-Stimmen? Dann bin ich raus. So wurde es mir erklärt und dann?
Dann bestimmt das Amt die Gleichstellungs-beauftragte - so wurde es mir erklärt. Und da auch keine Stellvertreterinnen gewählt werden (zu wenige Bewerberinnen) werden diese dann entweder von mir - im Falle eines Wahlsiegs (Mehr Ja-Stimmen als Nein-Stimmen) - oder eben der dann bestimmten GB ernannt.
Es geht also doch um etwas. In 20 Tagen wissen wir mehr.
Wofür habe ich eigentlich meine Zeit verwendet? Für die Frauenversammlung!
Ich bin unendlich stolz und froh über mein tolles Team – im Moment kommen wir alle auf dem Zahnfleisch daher. Nächste Woche wird die Themenmesse verpackt, d.h. da muss alles fertig sein.
Am 23.6.22 starten wir, wir liegen mit der Anzahl der Teilnehmerinnen über Plan, ein Standort ist schon voll, es wird eine weitere Veranstaltung geben … Tolle Key Note Speakerinnen Frauen mit Profil, Hochkaräterinnen aus Politik und Wissenschaft, Rückendeckung der Bundesinnenministerin … und doch jeder winzige Schritt immer gegen unendlich viel Widerstand durchgesetzt - gegen den Widerstand von Frauen?! Aber es gibt eben auch die anderen Frauen - die verstehen, worum es geht, die sich voll einsetzen, unterstützen und und und …
Frauenversammlung - ich freu mich drauf – auch wenn es viel Kraft gekostet hat, das motiviert mich.
Da blieb im Moment wenig Zeit für meinen Blog - dabei stapeln sich die Themen:
Wenn die Führungskräfte der Babyboomer Generation auf die Mitarbeitenden aus der Genration X, Y und Z treffen. Ein Spagat von dessen Gelingen viel abhängt, ein Spagat der gelingen muss - will das Amt seine Herausforderungen der nächsten Jahre meistern.
Eine Behörde ist kein losgelöstes Raumschiff, eine Behörde ist ein Dienstleiter der auf Personal angewiesen ist, ein Amt, welches die Strömungen der Gesellschaft spiegelt - also sollten auch alle Strömungen wahrgenommen werden und nicht Wunschdenken vorherrschen.
Wirklichkeit wird wirklich - mit oder ohne Frau Schmadalla.
Arbeitnehmermarkt ? Alle Marktindikatoren zeigen, er ist schon da.
Wenn wieder etwas mehr Luft ist, dann gibt es wieder mehr Blogbeträge J
Quelle: Urheberrechte am Logo Strong: Sybille Schmadalla
Ja oder Nein, Friss oder Stirb?
Was passiert eigentlich, wenn keine oder nur eine Kandidatin zur Wahl steht bei der Wahl zur Gleichstellungsbeauftragten?
Die Wahlkommission ruft zur Wahl auf und fordert die Frauen auf, sich zur Wahl zu melden, sich zur Wahl zu stellen. Melden sich keine Kandidatinnen, dann kann das Amt selbst eine Frau (mit deren Zustimmung) ernennen.
Meldet sich eine einzige Frau, dann erfolgt die Wahl mit einer ‚Ja‘ oder ‚Nein‘ Abstimmung.
Überwiegen die Ja-Stimmen (+1) dann ist die Kandidatin gewählt.
Überwiegen die Nein-Stimmen (+1) ist die Kandidatin nicht gewählt!
Häufig nehmen Menschen nun an, dass es zu einer Neuwahl kommt – entgegen dieser Annahme kommt es eben zu keiner neuen Wahlausschreibung! Das Amt kann in diesem Falle selbst bestimmen, d.h. eine Frau (mit deren Zustimmung) als Gleichstellungsbeauftragte ernennen.
Also wenn eine bisherige GB alleine zur Wahlantritt, dann heißt es nicht, ‚ach da können wir uns ruhig hinlegen, die wird eh gewählt‘, sondern alle sind aufgerufen, die mit der Arbeit der GB zufrieden waren, mit Ja zustimmen. Damit frau nicht riskiert, dass man am Ende eine GB vor die Nase gesetzt bekommt.
In juristisch korrektem Terminus nachzulesen in der GleibWV – Gleichstellungsbeauftragtenwahlverordnung u.a. §12 Ziff. 1 und 2
Zitat Friedrich Nietzsche aus dem Buch Also sprach Zarathustra, Buch 2 Die Stillste Stunde
Das Pendel der Zeit hat einen Namen, es heißt Geschichte.
Wo sind sie geblieben - unsere Gewissheiten?
Tornados in Deutschland, Kriege in der Ukraine, Flüchtlinge die willkommen sind, 9 Euro Ticket, 2,08 €/l Benzin, explodierende Lebensmittelpreise, … die Schlagzeilen der letzten 7 Tage.
Zu jeder einzelnen Schlagzeile könnte man einen Blog schreiben.
Mit 48.910 Fällen und einer sinkenden Inzidenz auf 361,8 spielt Corona so gut wie überhaupt keine Rolle mehr. Corona kommt nicht einmal mehr in den Nachrichten vor …
In einem atemlosen Tempo verändert sich die Welt.
Mein Respekt gilt den Menschen, die sich in dieser Zeit mit der Gestaltung dieser enormen Veränderungsprozesse befassen und innerhalb kürzester Zeit Entscheidungen treffen und zu treffen haben, unter einer enorm unsicheren Datenlage.
Schon immer gab es Zeiten mit hoher Dynamik und solche die eher ruhiger, stetiger waren, wie ein Pendel das schwingt – Perioden der Gewissheit werden abgelöst von Perioden mit Ungewissheit.
In Perioden der hohen Ungewissheit war und ist es möglich schnelle Entscheidungen zu treffen, Entscheidungen unter Unsicherheit, unter rasant wechselnden Rahmenbedingungen, keine Zeit für Ängstlichkeit, Zaghaftigkeit.
Bleiben wir zuversichtlich, bisher hat die Menschheit noch immer die Herausforderungen positiv bewältigt, hat sich angepasst an die neuen Bedingungen. Wir haben Impfstoffe erfunden und Seuchen überwunden, wir haben die Welt entdeckt und erforscht, den Mond bereist, den Dünger erfunden und konnten so einen Großteil der Menschheit mit Nahrungsmitteln versorgen.
Wir haben ganz viel falsch gemacht, ignoriert, zugelassen, dass sich Lobbyisten durchsetzen konnten usw. usw. …
Ja, zu alledem kann man kritische - zum Teil sogar extrem kritische - Gegenstatements vertreten, aber summa summarum haben wir aus jeder Krise dazugelernt, uns verändert – die Welt verändert.
Bleiben wir zuversichtlich - so wird es auch dieses Mal sein.
Seien wir bereit, bekannte Wege zu verlassen, wagen wir den Aufbruch in neue Zeiten, den Umbruch – jede/r von uns ist gefragt den Wandel mitzutragen, mit voranzutreiben, mitzugestalten.
Viele große, aber vor allem die vielen kleinen Schritte die Millionen von Menschen gehen, verändern die Welt.
Eben: Gedanken, die mit Taubenfüssen kommen…
In der Mitte des 18. Jahrhunderts, um 1750 beginnt die Zeit der Aufklärung.
Immanuel Kant formuliert die These‚ dass der Mensch als vernunftbegabtes Wesen, sich seines Verstandes bedienen kann, sein Tun und Handeln rational begründen kann und so aus der Vormundschaft absolutistischer Herrscher und der Kirche heraustreten kann: der Mensch kann sein Schicksal selbst bestimmen.
Die Vernunft als Ausganspunkt allen menschlichen Handelns, als alleinige Messgröße.
Wer unvernünftig handelt, stellt sich außerhalb - dessen Anliegen diskreditiert sich quasi von selbst – da eben Unvernünftig.
Aber über wessen Vernunft reden wir eigentlich? Wer definiert was Vernunft ist? Gibt es parallele Vernünfte? Nein, dieser Begriff kennt keinen Plural.
Auch unser heutiger Vernunftbegriff ist geprägt durch den Vernunftbegriff der damaligen Zeit.
Damals hatten das Sagen ausschließlich Männer.
Kant wird auch der Satz zugeschrieben: ‚Der Bürger ist männlich!‘
Dieselben Herren, die die Vernunft als Handlungsmaxime des freien Menschen ausriefen, von Selbstbestimmtheit und der Freiheit des Menschen schrieben, hatten keinerlei Probleme damit, dass Europäer als Kolonialherren ganze Völker unterwarfen oder Frauen einfach als unmündig erklärten.
In diesem vermeintlich universalen Vernunftbegriff kommt die Weltsicht des Mannes zum Tragen, die Weltsicht eines europäischen, weißen, heterosexuellen Mannes aus der Bildungsschicht!
Warum ist das mit der Vernunft so wichtig?
Weil mit dem sich berufen auf Vernunft bzw. der Brandmarkung ‚ein Argument‘ sei unvernünftig sich jede Diskussion sofort im Keime ersticken lässt.
Die ‚Vernunftkarte‘ als Show-Stopper jeder Diskussion – das sagen Eltern zu ihren Kindern, Männer zu Frauen, Politiker zum politischen Gegner oder Alt zu Jung.
Die Struktur die sich als dahinterliegend zeigt, könnte man als ‚Besitzstandswahrung‘ bezeichnen, ein kritisierter Zustand soll sich nicht verändern.
Gehen einem die Argumente aus, dann ist es eben unvernünftig. Schon ist die Diskussion beendet. Das Gegenüber, der Gesprächspartner diskreditiert als nicht sach- und fachkundig, sondern unvernünftig!
Es funktioniert eigentlich immer:
Frauenwahlrecht – unvernünftig,
Tempolimit – unvernünftig,
Klimaschutz – unvernünftig
…
und verwundert reibt der Mensch sich die Augen.
Übrigens auch mächtige Frauen verfuhren so.
Margaret Thatchers ‚There is no alternative‘ ging als TINA-Prinzip in die Geschichte ein und war die Begründung für Neoliberalismus und Rückbau der Sozialsysteme in England in den späten 1970iger/1980iger Jahren.
2010 wurde ‚Alternativlos‘ zum Unwort des Jahres da von Angela Merkel und der Bundesregierung immer wieder gebraucht im Zusammenhang mit politischen Entscheidungen..
Greta Thunberg wurde mit ihren Anliegen zum Klimaschutz als unvernünftiges Kind, als Göre, als zu emotional gebrandmarkt und damit war das Thema quasi vom Tisch.
Dieses Prinzip ‚Unvernunft‘ wird i.d.R. von denjenigen genutzt, die einen Besitzstand verteidigen wollen, die den Argumenten und Anliegen der anderen Seite meist keine stichhaltigen Argumente entgegensetzen können und die Debatte auf diese Weise diskreditieren und dann beenden.
Das ist undemokratisch und in diesem Sinne stehen wir jetzt vor einem Reformstau.
In diesem Sinne lasst uns alternativlos unvernünftig sein!
In allen Fragen die Geschlechtergerechtigkeit, die die Neuordnung von gesellschaftlicher Lebenswirklichkeit betreffen.
Bild: eigene Gestaltung
Ich habe mich gefragt, ob wir in einer so komplexen Welt uns nur auf unsere Ziele konzentrieren können? Eigentlich nicht.
Organisation, Behörde, Unternehmen, Vereine - alle haben Beziehungen nach Innen und Außen - es gibt keine Inseln.
Also warum agieren wir dann nicht vernetzt?
Vernetztes Denken ist eine Herausforderung, denn im Moment scheinen wir keinen Anfang zu finden und kein Ende zu sehen - das entmutigt.
Fangen wir mit dem an, was unmittelbar vor uns liegt, nehmen wir den Faden auf.
Warum nutzen wir nicht die Klugheit des Teams?
Schwarmintelligenz: Zwei Köpfe denken mehr als einer.
Betroffene zu Beteiligten zu machen.
Neues Denken. Anders Denken. Chancen sehen.
Unser Blick richtet sich all zu oft auf die wenigen Ausnahmefälle - die negativen natürlich und die müssen als Beweis herhalten warum Veränderung nicht geht.
Das ist falsch.
2 Jahre Corona Erfahrung, 2 Jahre Homeoffice - lasst uns doch mal darauf schauen was gut lief.
Corona ist vorbei - also zurück nach 2019, alles auf 'alt' zurückdrehen?
60% Homeoffice 40% Präsenz bei freier Gestaltung - dies wäre gleich vielen Zielen dienlich:
1. die Krankheitsquote sinkt - das haben die 2 Jahre schon bewiesen
2. zufriedenere Mitarbeitende - je mehr Flexibilität, desto leichter wird es Familie und Beruf zu vereinen
so könnten Elternteile die Kinder versorgen z.B. weniger TZ und damit weniger finanzielle Einbußen
erleiden, raus aus der Falle Altersarmut, kein Karriereknick usw.
3. attraktiver Arbeitgeber im Wettbewerb um neue Kräfte (enger Arbeitnehmer Arbeitsmarkt)
4. Entlastung des Geldbeutels der Mitarbeitenden, weniger Fahrten gleich weniger tanken
(65% nutzen den PKW um zur Arbeitsstätte zu gelangen von 45,6 Mio. Arbeitnehmern )
5. CO2 Absenkung, weniger Fahrten gleich weniger CO2 Ausstoß
6. Rollierende Modelle bedeutet frei werdende Büroraumflächen - die werden anders genutzt, das führt zu
Absenkung der Mietbelastung, mittelfristige absenkende Auswirkung auf das Preisgefüge im
Mietwohnungsmarkt und im Immobilienmarkt
Ich weiß ... Jedem dieser Argumente folgt die 'Ja, aber - Gegenrede', natürlich ist es nicht so einfach, der Prozess der Umgestaltung wird viel Diskussion erfordern, es gibt auch die Kehrseiten der jeweiligen Medaillen ... Richtig.
Wichtig ist m:E. dass wir es versuchen und zwar mit einer positiven Haltung, der Haltung es verwirklichen zu wollen.
Also einem 'wie können wir es schaffen'
statt eines
'das geht nicht ...und das geht auch nicht ... und das ist problematisch ... und das haben wir überhaupt noch nie so gemacht'
Eines scheint mir aber gewiss, mündige Menschen wollen in diese Prozesse eingebunden sein und nicht 'ordre de Muffti' von oben herab hierarchisch fremdbestimmt werden.
Wir werden interne Prozesse umgestalten müssen, Aufgaben und Tätigkeiten erweitern und umgestalten, Rotationsmodelle einführen, usw. usw.
Wirklichkeit wird wirklich - unterlassen wir es uns an die neuen Zeiten anzupassen, wird uns die Wirklichkeit einholen und dann überholen. 'Das Bessere ist des guten Feind' und wie die Sprüche so alle heißen - aber es steckt in ihnen eben ein Körnchen Wahrheit.
Wie herausfordernd und schwer es ist, mit den sich verändernden Umfeldbedingungen Schritt zuhalten, zeigte eine Zahl: geschätzt zwischen 1 - 1,3% der deutschen Unternehmen sind älter als 100 Jahre, ganze 3 älter als 200 Jahre.
'Befehl und Gehorsam' - ich denke diese Zeiten sind vorbei.
In einer demokratische Zivilgesellschaft setzt sich durch was überzeugen kann.
Um zu überzeugen muss um Lösungen gerungen werden, müssen diese erarbeitet werden.
Das ist oft langwierig und zäh - aber eines ist gewiss: es gibt keine einfachen Antworten, denn es gibt keine Inseln.
Wenn es so ist, dann sollten wir freudig beginnen, freudig das Neue denken, denn schließlich ist das Ziel es 'besser' zu machen - so wie die Menschheit seit Jahrtausenden stets nach dem 'Besseren' strebte.
Bild von Christine Schmidt, Pixabay
https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/themen/aktuelle-meldungen/2020/maerz/die-grosse-kluft-frauen-verdienen-im-leben-nur-halb-so-viel-wie-maenner#link-tab-160541-11
Die Bertelsmann Stiftung hat diese Untersuchung am 17.3.22 veröffentlicht.
Unser Steuersystem begünstigt ein Lebensmodell, dass der Ehe. Alleinerziehende sehen sich einer besonderen Härte ausgesetzt.
Aus der Studie: ...da der viel diskutierte Gender Pay Gap, der in 2019 für Gesamtdeutschland bei 20 Prozent lag, lediglich die Lücke in den Bruttostundenlöhnen erfasst, kann er die Ungleichheit, die sich im Lauf eines gesamten Erwerbslebens zwischen Frauen und Männern aufbaut, nicht abbilden.
"Die derzeit geltende Messgröße, der Gender Pay Gap, verschleiert, wie groß die Kluft zwischen Männern und Frauen beim Einkommen tatsächlich ist", kommentiert Barišić. Darüber hinaus ist die Lücke in den Lebenserwerbseinkommen auch ein Vorbote der Geschlechterlücke in den Rentenansprüchen. Der Gender Lifetime Earnings Gap sei laut Barišić daher auch für die Politik ein relevantes Maß.
Nachhaltigkeitsziele der Bundesregierung - Nr. 5
Geschlechtergleichheit
https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/nachhaltigkeitspolitik/berichte-und-reden-nachhaltigkeit/massnahmenprogramm-nachhaltigkeit-der-bundesregierung-427896
Unter dieser Internetadresse ist ein Status quo Report aus dem Jahr 2020
https://www.wsi.de/de/faust-detail.htm?sync_id=HBS-007614
Massenvergewaltigung als strategische Kriegswaffe – Russische Soldaten werden standardmäßig mit Kondomen ausgestattet … Mariupol: Frauen und Mädchen Opfer systematischer Gewalt … Das waren die Headlines in verschiedenen Medien in den letzten Tagen, das wurde ganz offen und schonungslos im ZDF über Massenvergewaltigung als Kriegswaffe diskutiert.
In CNN liefen die Mitschnitte des russischen Funks im Original mit Untertiteln …
Fassungslos, ratlos, zornig, traurig, ohnmächtig vor Wut darüber…
Genau dies: ‚Ohne Macht‘ - ohnmächtig.
Was sind das für Männer, die so etwas tun? Verwandelt eine Uniform einen Menschen, einen Mann automatisch in einen Vergewaltiger? Was passiert da mit einem Menschen, der vor 8 Wochen noch Ehemann, Papa, Sohn, Freund oder Lebenspartner war?
Schuld ist etwas zutiefst persönliches, Schuld nimmt man(n) mit. Selbst wenn keine strafrechtliche Verfolgung droht. Aber das hilft den Frauen und Mädchen nicht, die das Trauma ihres Lebens erleiden.
Warum zeigen wir nicht, dass Deutschland ein treuer Bewahrer der Freiheit, der demokratischen Rechte, der Menschenrechte ist? Deutschland ein verlässlicher Partner?
Warum zeigen wir nicht, dass auch wir gegen diese Gräueltaten aufstehen?
Warum sind wir so zaudernd, so zögerlich, so unentschlossen?
Wir haben viel zu verlieren!
Ja, haben wir - und zwar dann, wenn Putin diesen Krieg für sich entscheidet!
Lasst uns endlich an der Seite unserer Bündnispartner schwere Waffen liefern: es gibt ein Recht auf Verteidigung!
In Frankreich droht die Wahl Marine Le Pens, die eine enge Verbündete Putins ist und von Putin finanziert wird. Mit welchem Geld? Eventuell mit dem Geld das wir Deutsche für Öl und Gas zahlen?
Frieren für die Freiheit? Ja, da wäre ich dabei.
Verzicht auf Autofahrten um Gräuel zu beenden? Halte ich für vertretbar.
Raus aus der Bequemlichkeit?
Wenn wir jetzt nicht handeln, fällt uns das schwer auf die Füße.
Was wird aus den Demokratien der westlichen Welt, wenn wir sie nicht verteidigen?
Wenn wir nicht bereit sind 'Unbilligkeiten' in Kauf zu nehmen?
Dann werden wir - als Konsequenz daraus - unsere Freiheit verlieren.
Die Vitalität dieser Figur hat mich schon immer begeistert.
Christian Peschke, so heißt der leider zu früh verstorbene Künstler. Hier vertreten durch die Galerie Hegemann, er ist einer meiner Lieblingsbildhauer.
https://www.galerie-hegemann.de/unsere-kuenstler/christian-peschke/
Anders in der Ausführung und doch Fernando Boteros Frauen ähnlich in der Ausstrahlung, der Lebenslust, die diese Figuren zeigen.
In Bamberg am Heumarkt kann eine originale Bronze von Fernando Botero (90) besichtigt werden - Liegende mit Frucht
Niemand zwingt Herrn oder Frau fucku.gmx.dr meinen Blog zu lesen!
Dieser o.a. Mailadresse kann man nicht antworten - sofortiges Mailreturn.
Über die Kontaktfunktion dieses Blogs kann man mir jederzeit Kritik zusenden, aber dies erfordert eine gültige Emailadresse und damit die Preisgabe der eigenen Identität.
Eine eigene Meinung zu vertreten - in dem Sinne, dass man Ross und Reiter nennt - dafür hat fucku.gmx.dr wohl nicht genügend Rückgrat.
Leute die Hass und Hetze verbreiten wollen, agieren gerne aus dem Hinterhalt, wollen dies natürlich vermeiden - dass sie namentlich bekannt werden.
Ich stehe zu meiner Meinung und Haltung und ich bin mir darüber im Klaren, dass man Dinge auch anders sehen kann als ich. Gerne pflege ich einen freien und offenen Gedankenaustausch hierzu.
Ich stehe gerne im Austausch mit anderen Menschen - aber nur mit solchen, die bereit sind Ihren Namen zu nennen. Leute die nur mit Dreck werfen wollen, mit denen möchte ich tatsächlich nichts zu tun haben, das bringt nämlich nichts.
Ich erhalte Rückmeldungen von Personen, mit denen ich im normalen Gedankenaustausch stehe, im normalen Schriftverkehr stehe.
Nochmals: niemand zwingt Herrn oder Frau Fucku meine Seite zu lesen ...
In diesem Sinne - weniger Hass und dafür ein mehr an Argumentation - das wäre wünschenswert.
Ich wünsche allen ein frohes Osterfest.
Zeit für Familie und Freunde.
Zeit für Kino, Oper, Theater oder Museen.
Zeit für schöne Gespräche im trauten Kreis ...
Oder für die Sportlichen unter uns, raus und Zeit für Sport.
Schöne Tage, gute Erholung und bis demnächst.
Bild Ali Raza auf Pixabay
3 Tag Homeoffice jetzt - das hilft nicht nur das CO2 zu senken und so das Klima zu schützen, sondern auch die unteren Einkommensgruppen zu entlasten.
Der größte Teil der Menschen spürt die gestiegenen Energiekosten, egal ob Heizung oder Sprit und Lebensmittel.
Da die Energiekosten am Anfang der Lieferketten stehen, entsteht an jeder Station, an jedem Zwischenschritt eine Weitergabe an den Endverbraucher - eine Preisspirale nach oben.
Ich gehöre zu jenen 21 % die 45 Minuten fahren und dabei ca. 6 l pro 100 km verbrauchen.
In zwei Tagen sind i.d.R. die 6 l verbraucht.
Im Monat mit 20 Arbeitstagen verbrauche ich also 60 l - würde ich an 12 Tagen im Homeoffice sein, dann würde ich 36 l Sprit einsparen - das würde nicht nur meinen Geldbeutel entlasten, sondern auch erheblich zum Klimaschutz beitragen.
Es gibt 46 Mio. Beschäftigte in Deutschland, würden pro Kopf an 3 Tagen im Homeoffice 36 l gespart werden, wäre dies pro Monat 1,6 Mrd. Liter ...
Selbst wenn es nur 18 l wären, sind dies 828 Mio. Liter im Monat ...
Das wäre eine gute Maßnahme um aus der Abhängigkeit von russischem Öl zu kommen, dient der Umwelt und den Klimazielen und entspannt meine finanzielle Lage ...
Wenn ich dann auch freiwillig meine Geschwindigkeit auf 120 km/h max. begrenze, wäre dies ein weiterer Schritt.
Der Global Gender Gap Report 2021 vom World Economic Forum erschienen.
https://www3.weforum.org/docs/WEF_GGGR_2021.pdf
Es werden 4 Kernthemen untersucht:
Politische Teilhabe, Wirtschaftliche Teilhabe, Bildungszugang und Gesundheitsschutz
Platz Land Score
1. Island 0,892
2. Finnland 0,861
3. Norwegen 0,849
4. New Zealand 0,840
5. Schweden 0,823
6. Namibia 0,809
7. Ruanda 0,805
8. Litauen 0,804
9. Irland 0,800
10. Schweiz 0,798
11. Germany 0,796
....
156 Afghanistan
Deutschland liegt weltweit auf Platz 11 - wir haben ggü. 2020 einen Platz verloren.
Aus dem Vorwort:
Global Trends and Outcomes – Globally, the average distance completed to parity is at 68%, a step back compared to 2020 (-0.6 percentage points). These figures are mainly driven by a decline in the performance of large countries. On its current trajectory,
it will now take 135.6 years to close the gender gap worldwide. 1
Western Europe is the region that has the narrowest gender gap (77.6% so far) and has further improved this year.
Ich bin ein großer Fan von Studien
Nach der Stepstone Mobilitätsstudie von 2018 (Link ist angegeben) wünschen sich 85% der Beschäftigten Homeoffice.
Also weit vor Corona, war das schon ein Thema.
93% wünschen sich flexiblere Arbeitszeiten.
In 2018 boten die großen Arbeitgeber (mehr als 1000 Beschäftigte) zu 63% Homeoffice an.
3 % pendelten nach dieser Studie überhaupt nicht nicht, weil sie im Homeoffice arbeiteten.
Warum schreibe ich das auf Frauen-Raunen?
Weil Vereinbarkeit von Familie und Beruf ganz eng mit diesen beiden Themen verknüpft ist und es immer noch mehrheitlich die Frauen sind, die Pflege bzw. Care Arbeit leisten und denen flexible Lösungen das Leben extrem erleichtern.
Kann damit gemeint sein, nur einen Tag Homeoffice zu haben alle 14 Tage auf Antrag? Oder doch mehrere Tage Homeoffice in der Woche in eigenverantwortlicher Einteilung, flexibel und nachhaltig zu gleich?
https://www.stepstone.de/ueber-stepstone/wp-content/uploads/2018/04/StepStone_Mobilit%C3%A4tsreport_2018-1.pdf
Schaut mal rein in die Studie, sie bietet unglaublich viel interessanten Inhalt z.B. auch über Fahrzeiten zum Arbeitsplatz, Nutzung von Verkehrsmitteln (65% immer noch PKW nur 22 % ÖPNV) usw.
Udo Lindenberg*
Und Ich mach mein Ding,
Egal was die anderen sagen
Ich geh meinen Weg,
Ob gerade ob schräg, das ist egal
Ich mach mein ding
Egal was die anderen labern,
Was die Schwachmaten einem so raten,
Das ist egal
Ich mach mein Ding...
Preisfrage ... und wie viele Tage sind es nun bis zur Wahl?
Quelle: Udo Lindenberg Auszug aus seinem Lied 'Ich mach mein Ding' erschienen 29.3.2013 - Comic: Urheber Udo LIndenberg
Also denke ich nach ... wie soll die Zukunft sein?
26.10.1861 Johann Philip Reis stellt sein Telefon vor - 126 Jahre später wird das Telefon mobil ...
Hat er das vorhersehen können? War das seine Vision?
Rasante technische Entwicklungen prägen die Welt.
Aber in unserem Mensch sein bleiben wir gleich - ein Sonett von William Shakespeare (geboren 1564) berührt uns ... er erreicht uns über Raum und Zeit hinweg, weil wir Menschen sind.
Ich bin aufgewachsen in den 60iger Jahren und ich kann aus jeder Lebensphase Statements berichten, die ich als demütigend, ungerecht oder herablassend empfand.
Es ging los in der Schule, 'es ist nicht üblich, dass Mädchen aufs Gymnasium gehen' meinte der Lehrer in der 4. Klasse ggü. meinen Eltern.
'Sekretärin ist auch ein guter Beruf für Sybille', eine Lehrerin ein paar Jahre später.
1. Semester Steuerrecht 'Meine Damen, wenn sie ihren Doktor bis zum 4. Semester nicht gefunden haben, dann müssen sie ihn wohl selber machen!'' (Wir hatten einen Hörsaal in der Nähe der medizinischen Fakultät)
Nach dem Studium mit zwei akademischen Abschlüssen meinte ein Marketingleiter - sich an mir vorbeibeugend zu seinem Assistenten - 'also das Fachvokabular hat sie ganz gut drauf die Kleine', ich wurde als 'Mädchen' bezeichnet, hatte 'einen Mann gefunden der das mitmacht' Als sich berufliche Erfolge einstellten war ich einmal der 'Mr. Schmadalla' - eine Exotin, häufig die einzige Frau in durchweg männlichen Führungskreisen.
Dann hatte ich einen Chef, der meinte, dass ich es bereuen würde, wenn ich nicht mit ihm 'in die Kiste steige', wobei ich mir bis heute nicht sicher bin, ob er meinte, dass ich seine 'ungeahnten Fähigkeiten als Liebhaber' versäumt zu haben bereuen würde oder ob es als Drohung zu verstehen war, was meine berufliche Karriere betreffen würde - denn ich habe es gar nicht abgewartet und die Firma gewechselt.
Jede Frau, der ich bisher begegnet bin, kann solche oder ähnlich gelagerten Erlebnisse berichten.
Zweifelsfrei hat sich inzwischen sehr viel getan.
Es gibt Studien die besagen, dass rund ein Drittel der Männer verunsichert ist, was ihre Rolle angeht, ein Drittel lebt eine 'neue, individualisierte Rolle' und rund ein Drittel lebt ein tradiertes Rollenbild.
Dieses Drittel bereitet mir Sorge - es ist noch nicht lange her, dass ich ein 'Bonmont' vorgetragen bekam, in dem Frauen mit Schäferhunden verglichen wurden.
Am 8. März 1854 streikten die Frauen in Großbritannien zum ersten Mal für gerechten Lohn, in 2021 betrug das Gender Pay Gap in Deutschland 18% - nach 168 Jahren ist die Lücke noch immer nicht geschlossen.
Es liegt noch etliches vor uns, aber es lohnt sich es anzupacken.