Spiegel Nr. 13 vom 25.3.2023, S. 110
Hat der Feminismus die Frauen vergessen? so lautet die Überschrift eines Gastbeitrags von einem Prof. Martin Schröder, der sein neues Buch entsprechend bewirbt.
Reißerisch heißt es in Ankündigungstext des Artikels Frauen geht es gut, sie leben längst wie sie wollen.
Doch das auszusprechen berührt eines der letzten gesellschaftlichen Tabus...
Herr Prof. Schröder käut dann viele alte (Männer-)Thesen wieder, im neuen Gewand kommen die alten Weisheiten.... Frauen wählen selbst ... Benachteiligung sei nicht messbar bis auf die 6% (bereinigtes) Gender
Pay Gap, das es tatsächlich 18% fällt unter den Tisch.
Themen wie Care Gap, Mental Load oder Unter-repräsentanz in der Politik kommen gleich gar nicht vor.
Er versteigt sich zu der Aussage: 'Denn objektiv ist oft keine Benachteiligung mehr messbar, im Gegenteil ...'
Den Global Gender Gap Report des World Economic Forums kennt Herr Professor anscheinend nicht.
Den Gleichstellungsbericht der Bundesregierung kennt der Herr Professor offenbar auch nicht.
Den Terminus der 'strukturellen Benachteiligung' offenbar auch nicht.
Strukturelle Benachteiligung zeigt, das vermeintlich 'individuell getroffene Entscheidungen, sich innerhalb gesetzter Strukturen, wie z.B. dem Steuerrecht bewegen und somit die von außen vorgegebene Struktur die Parameter setzt, die zur scheinbar 'individuellen Entscheidungen' und in Folge zur flächiger Ungleichheit führen.
Praktisches Beispiel: ein junges Paar, beide berufstätig, sie verdient weniger als er (18% und nicht 6%) und nun kündigt sich ein Kind an. Es gibt das sogenannte Ehegattensplitting Steuerklasse 3 für einen Partner und dann Steuerklasse 5 für den anderen, die günstigere Steuerklasse 3 wird wohl für den Partner gewählt werden, der mehr verdient, also der Mann. Für Frauen hat dies erhebliche Folgen, denn mit der Steuerklasse 5 zahlt man deutlich mehr Steuern, die Altersvorsorge wird entsprechende geringer bis gar nicht mehr möglich, aus niedrigerem Einkommen wird niedriges Einkommen! Oft entsteht eine finanzielle Abhängigkeit zum Partner.
Progonos hat am 21.3.23 Daten zur Erwerbstätigkeit von Paaren mit minderjährigen Kindern veröffentlicht, daraus geht hervor, dass im Jahr 2021 ganz 2 % der Paare das Modell Frau in Vollzeit/Mann in Teilzeit hatten, der Löwenanteil der Teilzeittätigkeit wird immer noch von Frauen für Pflege (Kinder, Eltern) ausgeübt.
Care Gap - der Teilzeitanteil von Männer ist verschwindend gering.
Ich könnte noch unzählige Quellen und Daten anführen, um die erkennbar politisch tendenziöse Bauchnabelschau eines anscheinend sehr unwissenschaftlich arbeitenden Professors zu entlarven, als das was sie ist: einseitige Meinungsmache mit der erkennbaren Tendenz Frauen einzureden, ihr braucht das alles nicht ...
Da wird dann im weiteren Textverlauf der Feminismus als illiberal - also freiheitsfeindlich - diskreditiert, da werden unbelegte Behauptungen aufgestellt, wie ... "Vieles spricht dafür, dass Frauen, das nicht mehr mitmachen wollen, seit das Ziel der Gleichberechtigung vom Ziel der Gleichstellung abgelöst wurde. Gleichberechtigung entspricht dem Ideal demokratischer, freiheitlicher Gesellschaften, wonach jeder das Recht haben sollte, sich frei zu entfalten.'
Es wird nun ein rhetorischer Popanz aufgebaut, der in der These gipfelt, dass Gleichstellung bedeutet: Männer und Frauen in die gleiche Stellung zu bringen und dies impliziert offenbar 'unfreie' mit Zwang ausgeübte 'Gleichheit' herzustellen. Es erübrigt sich eigentlich, solche intellektuell minderbemittelte Thesen weiter zu diskutieren.
Gleichheit würde bedeuten,
dass Männer sich auch an Care und Hausarbeit zu gleichen Teilen beteiligten müssen,
das es keine Gender Pay Gap (weder unbereinigt noch bereinigt) mehr gäbe,
das es im Steuerrecht keine Steuerklasse 3/5-Konstellationen mehr gäbe,
das Frauen mit 50% im Parlament vertreten wären, denn wir stellen die Hälfte der Bevölkerung und die Gesetzgebung entwickelt die 'Leitplanken' in der Gesellschaft sich organisiert
dass Frauen nicht in Altersarmut steuern, weil sie für die Kinder (die übrigens auch Väter haben) keine Kitaplätze zur Verfügung gestellt bekommen
....
Dieses Buch ist wieder einmal der Versuch den Feminismus (den es so gar nicht gibt) zu diskreditieren.
Unsere Gesellschaft hat sich aufgemacht männliche Privilegien abzuschaffen
Doch das zu tun und auszusprechen ist immer noch eines der letzten gesellschaftlichen Tabus - Herr Professor.
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Neues Denken … im öffentlichen Dienst dringend geboten
Fachkräftemangel: es kursieren nun kurzfristige Lösungen, die alle zu Lasten der arbeitenden Menschen gehen - das kann es nicht sein. Anlass für diesen Blogbeitrag sind die jüngsten Äußerungen und Vorschläge der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission (SWK) der Kultusministerkonferenz zur Behebung des Lehrermangels.
Die Versäumnisse der ‚Eliten‘ in der Vergangenheit in Bezug auf die Zukunftssicherung (neue Rentenmodelle, Schaffung von ausreichend Kita-Plätzen, ausreichend Plätzen in Pflegeeinrichtungen oder Digitalisierung der Verwaltung, neue Arbeitszeitmodell usw.) sollen nun vermehrt auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen werden.
Ausgerechnet die alten Eliten – mit ihrem alten Denken – wollen jetzt die neuen Heilsbringer sein?
Sie, die jahrzehntelang absehbare Entwicklungen wie z.B. Rentenberg und Pillenknick, Klimawandel und Ernährungskrise (alles seit den 70iger Jahren hundertfach diskutiert, publiziert usw.) ignoriert haben, beanspruchen jetzt immer noch die Deutungshoheit, wo ihr Versagen überdeutlich sichtbar ist?
1982 dröhnte es aus den Radios ‚Neue Männer braucht das Land‘ – Männer als Inhaber der Macht wurden aufgefordert sich zu verändern. Männer an der Macht - das ist heute auch noch so!
Tatsächlich brauchen wir nicht neue Männer sondern ein ‚Neues Denken‘!
Zukunftsorientiert mit einem Menschenbild das die neu gewonnenen gesellschaftlichen Entwicklungen abbildet.
Die Erwartungen der Menschen sind zu berücksichtigen, diese Erwartungen und Haltungen sind andere, als die der Babyboomer Generation.
Manche wollen über das berufliche Ende 2031 hinaus Zeichen setzen und Dinge bewirken - ein Zeichen von Überschätzung der eigenen Wichtigkeit?
Wir alle versinken im Strom der Zeit, die Generationen nach uns werden ihre Lebenswirklichkeit gestalten, sie werden auf die Babyboomer blicken und sich ihre Meinung über diese Generation bilden.
Unstrittig Menschen wollen ihr Bestes geben, nur darüber, was das Beste ist, darüber besteht eben keine Einigkeit.
Die Babyboomer in entscheidenden Positionen sollten entweder sich erlauben ‚Neues zu denken und zu wagen‘ oder alternativ abtreten, weil ‚altes Denken‘ nun viel mehr Schaden anrichtet als es Nutzen stiftet!
Nur eines ist gewiss: ein Weiter-so kann und wird es nicht geben.
Auf dem Rücken der Beschäftigten wird man das nicht lösen können!
Jüngste Forderungen wie im Bereich der Schulbildung Teilzeitregelungen quasi abzuschaffen, Renteneintritte hinauszögern, angeordnete Mehrarbeit usw. werden zu einer massenhaften Flucht in die Angebote der freien Wirtschaft führen und den Öffentlichen Dienst noch weiter personell ausdünnen.
Mündige Bürger und Bürgerinnen kann man nicht gängeln, schurigeln usw.
Öffentliche Arbeitgeber stehen auch untereinander im Wettbewerb, da ist die ‚Arbeitsplatz-Sicherheit‘ kein Argument mehr, denn egal ob Bundes-, Landes- oder Kommunalbehörde, das gilt für alle.
Die Entlohnung sollte wettbewerbsfähig sein, da man neue Beschäftigte im Wettbewerb zur freien Wirtschaft gewinnen muss (Tarifbeschäftigte) und dann bliebe nur noch – um zu Punkten – die Angebote zur Vereinbarkeit Familie und Beruf.
Auf dem einzigen Feld auf dem man sich ausreichend stark differenzieren könnte, da will man nun massive Einschnitte vornehmen.
Die Wirklichkeit 2023 sieht so aus:
Generation Praktikum? Geschichte!
Mindestlohn? Kein Thema mehr!
Befristete Arbeitsverträge? nirgends mehr zu finden!
Die Bedürfnisse der Beschäftigten stehen nun im Mittelpunkt!
Die Beschäftigten wählen ihren Arbeitgeber aus.
Das ist ein Paradigmenwechsel auf den man sich einstellen muss!
Da wäre es angebracht etwas demütiger zu sein!
In der Öffentlichen Verwaltung arbeiten zu mehr als 60% Frauen.
Teilzeit ist eine wichtige Voraussetzung um die zusätzliche Care-Arbeit erledigen zu können.
Gäbe es ausreichende und bezahlbare Kita-Plätze oder ausreichende und bezahlbare Pflegealternativen, dann könnte man ggf. über Teilzeit diskutieren aber so … Jahrzehntelange Versäumnisse rächen sich nun …
Homeoffice – ist die Zukunft! Flexible (Arbeits-)modelle - sind die Zukunft!
Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.
Samstagsarbeit, angeordnete Mehrarbeit oder das ‚ausspielen der Beschäftigten gegeneinander‘ in dem man z.B. ‚bevorzugte Gruppen‘ bzgl. Homeoffice oder restriktive Teilzeitlösungen zu etablieren versucht (wie sie die SKW vorschlug) – das sind keine Lösungen, solche Anordnungen sind geeignet
1. Die Krankheitsquoten in astronomische Höhen zu treiben und 2. und die sich dann benachteiligt fühlenden Mitarbeitenden in die Flucht zu treiben …
Es ist Zeit … neues Denken braucht das Land.
Es ist Zeit … den öffentlichen Dienst grundlegend zu reformieren!
oder warum diese absolutistische Haltung aus dem 4. Jahrhundert (Rom hat gesprochen, die Diskussion ist beendet) in einer funktionierenden Demokratie nicht funktionieren kann.
Manchmal habe ich den Eindruck, dass der oder die eine oder andere Person es gerne so hätte: BASTA.AUS und ENDE.
beileibe nicht alle.
Aber BASTA wäre so schön einfach.
Demokratie lebt von der Diskussion, davon, dass Sachverhalte immer wieder diskutiert werden, beleuchtet werden von unterschiedlichen Standpunkten aus - das mag mühsam und zäh erscheinen und ist doch quasi das Herz der Demokratie.
Legitime Form von Widerstand, dass ist es was Demokratie zulässt, das ist nicht 'Störung des Betriebsfriedens' sondern bitter notwendig um zu - für alle Seiten tragbaren - Lösungen zu kommen.
Warum ist das heute wichtig?
Weil die Zeitenwende uns alle fordert, herausfordert.
Unter obigen Titel ist ein absolut lesenswerter Artikel von Heribert Prantl in der Süddeutschen Zeitung vom 21.1.23 erschienen.
Weihnachten ist die Zeit der Märchen und der Wünsche und so will ich Ihnen liebe Leser und Leserinnen ein Märchen erzählen.
Das Märchen vom kleinen König Namenlos …
Es war einmal ein kleiner König namens Namenlos, er war noch nicht lange König. Er war ein fleißiger kleiner König. Er arbeitete für Lob und Anerkennung der anderen Könige und vor allem des Kaisers. Bekam er ein Lob dann freute er sich, wie sich wohl jeder gefreut hätte.
König Namenlos hatte ein schwieriges Erbe angetreten. Nach ein paar Jahren wähnte er sich ein guter König zu sein, gut und erfolgreich. Er hörte nicht auf seine Lakaien und Untergebenen. Er war der Herrscher!
Sein Volk stöhnte unter der Knute, schon seit vielen Jahren. König Namenlos versprach immer und immer wieder Verbesserungen für das Volk, aber die traten häufig nur für die Bediensteten des Palasts ein, in den Provinzen kamen nur wenige seiner Segnungen an.
Die Vasallen, die Statthalter des Königs, die Landesfürsten in den Provinzen regierten nach eigenem Gutdünken, solange sie die Erfolge des Königs festigten, konnten sie herrschen wie sie wollten und das taten sie dann auch.
Es gab unterschiedliche Statthalter, liberale und kleinliche und so war das Volk in seinem Missmut auch unterschiedlich, man hoffte, dass es sich verbessern würde, dass man in eine Provinz mit liberalerem Statthalter ziehen könne oder ein neuer Statthalter käme und dann alles besser werden würde.
Der kleine König Namenlos war ein farbloser, ein fantasieloser Mensch, er hatte keine großen Visionen, im Gegenteil er wollte dass alles so blieb wie es immer gewesen war, so fühlte er sich sicher.
Das Volk begann immer lauter zu murren. König Namenlos übersah es geflissentlich und die Vasallen schworen weiter Treue und widersprachen nie, sie erzählten ihm, was er hören wollte, denn sie fürchteten in Ungnade zu fallen.
König Namenlos bereiste seine Ländereien und hörte nur Gutes, darüber war er froh, dass die Vasallen alles von ihm fern hielten, war ihm offenbar nicht bewusst oder es war ihm recht.
Aber das geknechtete Volk murrte weiter. Die Klagen des Volkes wurden so laut, dass sie eines Tages doch König Namenlos zu Ohren kamen.
Da meinte König Namenlos es dürfe sich nichts ändern!
Es war immer so gewesen, seit 150 Jahren, das konnte nicht schlecht sein – also befahl er, dass alles so zu bleiben hatte wie es immer gewesen war. Er gab entsprechende Order, seine Vasallen schwiegen und König Namenlos erließ Befehl um Befehl, Anordnung um Anordnung, aber es wurde nichts besser.
Eines Tages kam ein Gerücht im Volk auf - es sollte hinter den Grenzen andere Länder geben, Länder in denen für das Volk gesorgt wurde, die Völker gut lebten, wo auf die Wünsche des Volkes Rücksicht genommen wurde.
Natürlich musste das Volk auch da arbeiten, aber so kam es, dass die Mutigsten und Klügsten im Volk das Königreich verließen. Den kleinen König Namenlos scherte das nicht, hatte er doch viel Volk, also da kümmerte es ihn nicht, wenn ein paar Leute das Land verließen.
Die Vasallen und Statthalter redeten das Problem klein und der kleine König Namenlos wollte es gerne glauben. Aber er war nicht mehr erfolgreich, er war beim Kaiser nicht mehr ganz so gut angesehen, da wurde er zuerst traurig und dann wütend. Er wollte nichts sehen und nichts hören. Er ordnete an, erließ noch schärfere Befehle, nichts half.
Sein Volk kehrte ihm den Rücken und so geschah es, dass eines Tages König Namenlos und seine Vasallen einsam im Palast saßen, sie hatten kein Volk mehr und das Königreich konnte nicht mehr verteidigt werden.
Da wurde das Königreich vom Kaiser aufgelöst.
Der kleine König Namenlos war inzwischen alt und grau geworden, er war immer noch fantasielos und verbohrt, das Volk war schuld, das unverschämte Volk, das einfach abhaute und ihn, den guten König im Stich ließ - undankbares Pack.
Der kleine König Namenlos und seine Vasallen gingen in die Verbannung, sie mussten aber nicht darben, denn es gab trotz alledem eine stattliche Apanage vom Kaiser und so verschwand das Königreich.
Für das ausgewanderte Volk aber war eine neue Zeit angebrochen, es lebte besser als im Königreich vom kleinen König Namenlos – bis ans Ende ihrer Tage.
Und die Moral von der Geschichte? Denk‘ mal drüber nach ….
Richard Wagner, Der Ring der Nibelungen endet mit der Götterdämmerung.
Ich wurde gefragt, was genau ist eine Götterdämmerung?
In der nordische Mythologie, ist die Götterdämmerung der Untergang der Götter im Weltenbrand, aus dem eine schönere Welt hervorgeht.
Zuerst dachte ich spontan, da wäre mir 'Next Level' wie im Computerspiel lieber, da hat man alle Herausforderungen gemeistert, seine Leben durchgebracht und ist nun in der neuen Welt - die aber ist meist noch anspruchsvoller und herausfordernder als die alte war und das verteidigen der Leben noch schwerer - also doch lieber Götterdämmerung?
erschienen am 5./6. November 2022
Liebe Blog-Fans,
long time no hear ... ja, ich musste mich neu sortieren, nachdem man immer wieder versucht mich 'mundtot' zu machen.
Nun ist dieser Blog - dank einer Aktion meines Arbeitgebers - nun mit mir in Verbindung zu bringen ...
Der Bundespräsident selbst hat in seiner Rede vom 28.10.22 zu den sich verändernden Zeiten Stellung genommen und worin die Herausforderung für jeden Einzelnen von uns besteht
DAS HONIGGIFT - Vom Widerstand im Alltag: wie der Bundespräsident Frank Walter Steinmeier mit einem schwierigen Begriff jongliert - von Heribert Prantl in der SZ von diesem Wochenende.
Ich zitiere aus dem Artikel
"Der Bundespräsident ruft zum Widerstand auf. Ist er verrückt geworden? In seiner jüngsten Rede zur Lage der Nation hat er 'Widerstandskraft und Widerstandsgeist' beschworen: fünfmal in dieser Rede hat er sich 'widerstandskräftige Bürger' gewünscht. Das ist deshalb spektakulär, weil 'Widerstand' ein Wort ist, das Rechtsextremisten seit geraumer Zeit für sich zu kapern versuchen. Sie berufen sich auf den Widerstandsartikel des Grundgesetzes, um missliebige Politik zu verleumden, um Rassismus, Menschenverachtung und Gewalt zu legitimieren, um Flüchtlingsheime anzuzünden und zum Bruch mit dem 'System', also mit der rechtsstaatlichen Demokratie aufzufordern.
Das ist geschichtsvergessen, das ist verrückt; und der Bundespräsident rückt dies Verrücktheit wieder gerade, er leistet Widerstand gegen den Missbrauch des Widerstands; er versucht zu deklinieren, wie Widerstand in der Demokratie aussieht. Er propagiert den Widerspruch, die Zivilcourage, den aufrechten Gang, 'Widerstandsfähige Bürger', so Steinmeier, 'treten ein für ihre Meinungen und äußern ihre Sorgen - aber sie lassen sich nicht vereinnahmen von denen, die unsere Demokratie attackieren. Widerstandskräftigte Bürger unterscheiden zwischen der notwendigen Kritik an politischen Entscheidungen - und dem Generalangriff auf unser politisches System. Widerstandskräftige Bürger halten Unsicherheit aus und lassen sich nicht verführen von denen, die einfache Lösungen versprechen.'
Das alles ist richtig. Aber es fehlt etwas: Es fehlt der Appell, solchen Widerstand zu achten und nicht als Unverstand zu diskreditieren. Auch Politik muss widerstandskräftig sein: Sie muss den demokratischen Widerstand respektieren. Das sagt sich leicht, ist aber schwer, wenn es um die großen Themen, wenn es um die Corona- oder Ukraine-Politik geht. Da gilt ein Einspruch schnell als unverantwortliche Systemkritik und als Generalangriff. Diejenigen, die anders denken als die Andersdenkenden, müssen also das anders denken achten.
Es ist Missachtung des Widerstandgeistes, wenn demokratische Kritik dadurch verunglimpft wird, dass man ihr vorwirft, sie spiele Extremisten, Putinisten und Corona-Leugnern in die Hände. Widerstand kann auch der Widerstand gegen die eigene Angst vor dem Shitstorm sein, gegen die eigene Bequemlichkeit, gegen das Angepasstsein.
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Das Wort 'Widerstand', das Steinmeier gebraucht, ist ein großes Wort. Der große Widerstand gegen Hitler, also auch der 20. Juli, stand Pate für den Artikel 20 Abs. 4 des Grundgesetzes: 'Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht auf Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.' In diesem Artikel steckt auch die Aufforderung, es nicht soweit kommen zulassen, dass es den großen Widerstand braucht; dieser Artikel ist also zugleich die Aufforderung zum kleinen Widerstand, zum friedlichen Widerstand in der Demokratie, wie Steinmeier ihn sich wünscht.
So ein Widerstand à la Steinmeier hat nichts mit Revolution, aber viel mit Evolution zu tun. Er verlangt Geduld, aber nicht Schafsgeduld, sondern geduldige Ungeduld. Er ist eine Kraft, die der Rechtsstaat braucht und von der Demokratie lebt.
Er ist ein demokratischer Wirkstoff, so etwas wie der Blütenhonig der Demokratie. Man darf ihn nicht zum Gift erklären, weil er einem gerade zu klebrig ist.
Eine Kraft, die der Rechtsstaat braucht, und von der die Demokratie lebt
Für den Einzelnen kann so ein kleiner Widerstand durchaus ein großer sein, weil er nicht selten mit großen Risiken verbunden ist.
Viele Whistleblower haben das erlebt und durchlitten: Der LKW-Fahrer Miroslaw Strecker, der die Behörden informierte, als er verdorbene Schachtabfälle zur Fleischfabrik fahren musste, wurde vom Bundeslandwirtschafts-minister mit einer Plakette geehrt. Ein stabiler Kündigungsschutz wäre ihm lieber gewesen, denn: Sein Chef, der 150 Tonnen Abfall an Dönerbetriebe weiterverkauft hatte, setzte ihn, rechtswirksam, vor die Tür.
Wenn Insider auspacken, können sie einpacken; das ist die bittere Lehre. Das Hinweisgeberschutzgesetz, das im Dezember in kraft treten soll, will das ändern: Whistleblower sollen vor Repressalien, Mobbing und anderen Vergeltungsmaßnahmen geschützt werden. Es ist dies der Versuch, den Widerstand im Alltag zu schützen und zu stärken. Das neue Recht und die Rede Steinmeiers über den guten Widerstand kommen zu spät, viel zu spät für den Steuerfahnder Klaus Förster, der 1976 die illegalen CDU-Parteispenden aufdeckte und so den Flick-Skandal auslöste.'
Es folgen eine Reihe von Beispielen, die ich hier nun nicht weiter aufführen möchte, aber im Text heißt es dann weiter:
"So ergeht es Widerständlern ... Es ist ein Lied einer traurigen Realität. Diese Realität ist demokratieschädlich. Da sind noch viele Präsidentenreden nötig. Und notwendig ist ein neuer Geist."
Vielen Dank an Heribert Prantl und die Süddeutsche Zeitung für diese bemerkenswerte Klarheit.
Die Rede vorn Fran Walter Steinmeier kann man herunterladen beim Bundespräsidialamt.
Die 'kleine Widerständlerin'
Im Tiefflug jagen die Militärjets über die rot und gelb leuchtenden Wälder und die stillen Seen unsere Region, ziehen weiße Spuren in einen tiefblauen Herbsthimmel und eine Schleppe an bedrohlichem Donnergrollen folgt nach.
Sie üben - die Finnen üben den Krieg. Straßen wurden gesperrt, denn es gibt auf den Weg in den Norden Straßen die man zu Landebahnen umfunktionieren kann … 200 km bis zur russischen Grenze.
In diesem Land der Stille, im Land der imposanten Natur mit seinen Nationalparks, seiner vielfältigen Fauna und Flora, in dem Land in dem ich mich so sicher, so heimisch gefühlt habe - hier übt man den Krieg oder besser gesagt wie man sich gegen einen Aggressor zur Wehr setzt.
Wie erfolgreich könnte das sein?
Unsere Vorstellung von Russland waren falsch - in vielerlei Hinsicht.
Einen Narzissten demütigt man nicht ungestraft, lädt ihn aus von G8, nennt ihn nicht ungestraft eine Regionalmacht. Unsere Vorstellung von der kleinlichen Rachsucht, die diesen Mann beherrscht war ebenso falsch, wie unsere Vorstellung von der militärischen Überlegenheit Russlands.
So erleben wir nun die ‚neue Seite‘ des Krieges - die hinterhältige. Gas als Kriegswaffe, das Sprengen von Pipelines, das Streuen von Unruhe, Angriffe auf Computertechnologien usw.
Wir blicken auf die Bandbreite unserer Verletzlichkeiten und unserer Versäumnisse der Vergangenheit, blicken auf das Verschwinden unserer Illusionen und Hoffnungen.
Die Phalanx der alten, machtbesessenen Männer erstarkt! Sehe ich Abendnachrichten, dann gruselt es mich nur noch - egal ob in China, im Irak, in Russland oder Korea, machtbesessene Männer überall … und in USA schickt sich Donald Trump erneut an, zur Präsidentschaft zu kandidieren.
Quo vadis Welt möchte man da fragen. Und doch gibt es auch die anderen Zeichen, die, die uns ermutigen. Frauen im Irak, die eine Revolution entfacht haben, Menschen die in Russland protestieren, die Zeichen der Solidarität der freien, westlichen Welt mit der Ukraine.
Daneben Corona, Klimakrise und Reformstau, demografische Wandel und Fluchtwellen.
Bedarf es immer eines Krieges, damit die Menschheit den nächsten Schritt geht bzw. gehen kann? Nicht unbedingt!
Es bedarf visionärer Menschen, zum Beispiel auf dem Gebiet der Wissenschaften und es bedarf visionärer Menschen in Bezug auf die gesellschaftlichen Entwicklungen.
Mutige Menschen, die sich Anfeindungen aussetzen, Spott und Hohn ertragen, ins Gefängnis gehen oder für ihre Überzeugungen erschossen werden – Menschen wie Mahatma Gandhi, Nelson Mandela, Martin Luther King – die Bekannten unter den Visionären – und die Unbekannteren wie Joe Hill oder Olympe de Gouche …. und heute?
Eine Greta Thunberg? Swetlana Tichanowskaja und die Frauen in Belarus, die eine freie Wahl anstrebten? Malala Yousafzai, die für Bildungszugang der Frauen eintritt?
Visionäre verändern die Welt … kann es in Folge dieses Krieges zur Gründung der Vereinigten Staaten von Europa kommen?
Sehen wir das Aufflackern der letzten autokratischen Potentaten? Von Erdogan, Xi Jinping, Putin, den Mullahs, den Taliban, Al-Assad … und wie sie alle heißen, ehe wir in eine neue Zeit eintreten?
Wer wird mit Vision und Tatkraft all dem eine neue Richtung geben?
Ich bin gespannt und vertraue darauf, dass am Ende sich das Blatt zum Besseren wendet.
ZEITENWENDE - so war das Stichwort ....
aber irgendwie hoffen alle darauf sich nicht bewegen zu müssen, am liebsten soll alles beim Alten bleiben.
Wird die Menschheit untergehen, weil wir alle nicht um zwei Grad kälter duschen wollen, nicht mit dem Rad zum Einkaufen fahren wollen oder doch gerne pauschal in den Urlaub fliegen?
...und eigentlich (wenn wir gaaaanz ehrlich sind) auf garnichts verzichten wollen?
Nicht auf Althergebrachtes und auch nicht auf Gewohnheiten.....
Tja, wir werden sehen.
Langsam sollten wir mal durchstarten .. denn der Wandel heißt nicht Verzicht - sondern andere Lösungen finden.
Herbst - die Blätter fallen, es wird früher dunkel, das Wetter ist schlechter ...
Lesezeit!
Die kuschelige Decke geholt, einen schönen Tee gekocht oder eine dampfende heiße Schokolade im großen Lieblingsbecher, rauf auf die Couch oder in den Lieblingssessel,
Füße unterschlagen und neugierig den Buchdeckel aufschlagen ...
Dieses Buch kann ich nur empfehlen, gerade erschienen und bei Amazon für 11,99 € erhältlich und im Buchhandel natürlich auch ...
Ayla Richter: Katastrophe mit Nachhall Eine Frau bricht auf.
Auf 253 Seiten entfaltet sich der Mikrokosmos einer Frau die zur Witwe wurde und sich dann auf die Reise zu sich selbst begibt.
Amüsant, nachdenklich, überraschend, kurzweilig und zuweilen ein bisschen frivol, aber immer so, dass man weiterlesen möchte ...
Ein ideales Buch für ein regnerisches Oktober Wochenende - .oder nebeliges Novembertage
Quelle: Bild des Buchtitels bei Amazon
Quelle des Zitats: Niccolò Machivalli, 3.5.1469 bis 22.6.1527 Italien bedeutender italienischer Politiker, Philosoph und Dichter
Wer machiavellistisch handelt, der gibt dem Machtinteresse den Vorrang gegenüber der Moral.
I have a dream 2022 – Positives zu denken führt zu positivem Handeln
Zeitenwende – was heißt das eigentlich?
Müssen wir Bundesbürger Wörter wie ‚sorgenfrei - unbeschwert – fröhlich‘ nun aus unserem Wortschatz streichen? Es sieht im Moment danach aus, das es so wie bisher nicht weiter geht.
Was heißt das alles für uns?
Umdenken.
Wir müssen uns als Gesellschaft ganz andere Fragen stellen, damit wir zu adäquaten Antworten für die Herausforderungen unserer Zeit kommen.
Neue Wege gehen, um Lösungen zu finden - I have a dream 2022.
Bildquelle: Die Freiheit führt das Volk
Victor Eugéne Delacroix 1830
82 Mio. Bundesbürger, 46,5 Mio. Arbeitnehmer von denen bereits jetzt sukzessive bis 2031 rund 12,5 Mio. als Babyboomer aus dem Arbeitsmarkt ausscheiden (28%!).
4,9 Mio. Menschen sind im öffentlichen Dienst tätig (DGB Report 2021).
Wenn die Zahlen stimmen, die ich gelesen habe, sind davon 1,8 Mio. Beamte (38%) und 3,1 Mio. (62%) Tarifbeschäftigte. Insgesamt sind also knapp 10% aller Beschäftigten in Deutschland in der öffentlichen Verwaltung tätig.
62 % Tarifbeschäftigte, was bedeutet dieser große Anteil?
Die öffentliche Hand kann ohne Tarifbeschäftigte ihre Aufgaben nicht erledigen.
Als Beamter wird man nicht geboren, sondern ernannt.
Der ‚sprudelnde Quell‘ aus dem heraus der Staat seine Beamten rekrutiert ist also das Heer der Tarifbeschäftigten – und die müssten sich verbeamten lassen wollen.
Ist das aus Sicht der umworbenen Zielgruppen noch erstrebenswert?
42 h Woche, Versetzungsrecht, starke hierarchisch ausgerichtete Führungsstrukturen, Bezahlung …
Passt das in die Zeit? In Verbindung mit dem Image der öffentlichen Verwaltung/ von Behörden in der Öffentlichkeit? …
Die Behörde bietet Sicherheit, anders als ein Unternehmen kann eine Behörde nicht in ‚Insolvenz‘ gehen, es droht kein Arbeitsplatzverlust von dieser Seite - das ist ein sehr attraktives Argument, beim Staat tätig zu sein. Unabhängig davon, ob als verbeamtete oder als tarifangestellte Person.
Hat also eine Behörde keine strategischen Bedrohungspotentiale?
Könnte Arbeitskräftemangel dazu führen, dass Behörden quasi ‚den gesetzlichen Auftrag nicht mehr erfüllen können, wenn z.B. Tarifbeschäftigte nicht mehr gewonnen werden könnten oder abwandern?
Werden nun die Tarifbeschäftigen umworben?
Beispiel: https://ihrwegbereiter.de/blog/fachkraefte-engpass-bei-behoerden
Glaubt man dieser Quelle wurde per Verwaltungsvorschrift Planungshoheit wg. Personalmangels von der Landesebene auf die Kommunalebene dauerhaft abgegeben Nov. 2018.
Auch der DGB nimmt in seinem Personalreport 2021 Stellung zu der Thematik.
https://www.dgb.de/uber-uns/dgb-heute/dienst-und-beamte/++co++61eecea4-2a74-11ec-932c-001a4a160123
Die öffentliche Hand steht vor ziemlichen Herausforderungen.
Die Aufgaben wachsen und gleichzeitig scheiden die Babyboomer aus und mit 38% Beamten alleine, wird man den gesetzlichen Auftrag nicht erfüllen können.
Was könnte man am jetzigen Modell ‚Arbeit‘ ändern? Modelle die als Antwort auf den Arbeitskräftemangel u.a. in der Wirtschaft gefunden wurden:
Onlinebanking, Ikea, Elster-Steuererklärung usw. – der Kunde übernimmt Teile der Tätigkeit selbst,
Einsatz von KI z.B. eines Sprachsystems in der Hotline - Maschine arbeitet statt eines Menschen,
Zuwanderung von Fachkräften aus Drittstaaten
Eintritt in den War of talents – massive Investitionen und Anstrengungen bzgl. Recruiting .
Die Ansprüche der Menschen an das Leben haben sich geändert.
Remote-Arbeitsvisa, Work-life-balancing, neue Väter, vegane Ernährung, Nachhaltigkeit, quiet quitting oder Arbeitsnomaden sind nur einige, wenige Stichworte, die diese gewandelten Wertekatalog und damit den Wandel in den Erwartungen ans Leben, schlaglichtartig beleuchten.
Klimawandel, Bedrohung der Demokratie, Inflation, Krieg in der Ukraine, Energieknappheit und Wassermangel – also fröhlich, unbeschwert oder gar sorgenfrei - ist da nichts mehr.
Die Sorgen wachsen und genau darin läge auch eine Chance.
I have a dream
Die Chance ist, eben nicht mit den herkömmlichen Reflexen zu reagieren a la ‚Oh, wir haben zu wenige Mitarbeitende, na dann ordnen wir halt Überstunden an, arbeiten bis 70 usw.‘ – das wird ebenso reflexartig zum Anstieg der Krankheitsquote führen, zur inneren Kündigung, der dann die tatsächliche meist folgt. Ich kann nicht mit Mitteln von gestern, Lösungen von Morgen gestalten.
„Wenn du ein Schiff bauen willst, beginne nicht damit, Holz zusammenzusuchen, Bretter zu schneiden und die Arbeit zu verteilen, sondern erwecke in den Herzen der Menschen die Sehnsucht nach dem großen und schönen Meer. “ Antoine de Saint-Exupéry
Kann man so etwas auch für die öffentliche Verwaltung ins Leben rufen?
Könnten wir das ganz anders angehen und was bedarf es dafür?
I have a dream
Behörden könnten die ‚Leuchttürme eines gesellschaftlichen Wandels‘ sein und sie müssten es eigentlich auch sein, denn den Rahmen zur Gestaltung der Zeitenwende zu setzen, obliegt dem Staat.
Er setzt die Eckpfeiler einer neuen Politik, umgesetzt wird diese von den Behörden, als tätiges Organ der Politik. Haben wir Leuchttürme oder bauen wir gerade Leuchttürme?
Also wo sehen wir die ersten Maßnahmen, die ersten Schritte dieser ‚Zeitenwende‘?
Die Kraft der Vision, das Streben ein Ziel zu definieren und dieses Ziel zu erreichen ist dem Mensch seit Urzeiten zueigen, auch und gerade scheinbar Utopisches.
Zu fliegen – schien undenkbar, auf den Mond zu reisen – schien undenkbar, Klima retten – undenkbar?
Warum benennen wir diese neuen Ziele nicht?
Wann setzen wir die Segel für den Aufbruch in eine neue Zeit?
Das wird viel Kraft kosten und viel Durchhaltevermögen erfordern.
Aber wenn wir wissen wofür wir das tun, dann werden wir es gerne tun.
Mit Blick auf gewaltige Berge an Liegengebliebenen, an Unerledigtem, das ewig Gleiche, das Monotone, das Graue – da möchte man aufseufzen und resignieren.
Nein, seien wir unverzagt, Utopien kann man Verwirklichen!
Nelson Mandela und die Beendigung der Apartheid in Südafrika,
die Befreiung Indiens durch Mahatma Gandhi …
Die Wiedervereinigung Deutschlands ....
Verlassen wir also das Klein-Klein des kurzfristigen, operativen Denkens.
Wir brauchen die Kraft der Phantasie, wir brauchen Amtsleitungen die mutig, phantasievoll und beherzt Ziele benennen, ihre Teams einbinden und führen, motivieren und dabei nie das selbst gesteckte Ziel aus dem Auge verlieren.
Ziele sind niemals bloße Zahlen!
Zahlen sind lediglich das Barometer an dem wir die Zielerreichung messen können.
I have a dream
Ziele die Substanz haben, Ziele die einleuchten, Ziele die begeistern können, sinnstiftende Ziele,
Ziele die Lust auf die Arbeit machen!
Was wäre z.B. so ein sinnstiftendes Ziel?
‚Wir wollen die erste Behörde in Deutschland sein, die klimaneutral arbeitet‘
Was macht so ein Satz mit uns – wenn wir ihn ernst meinen?
Wir sind vorne dabei, wir tun das Richtige, wir können zeigen zu was wir fähig sind, wir können Vorbild sein.
Fragen tauchen auf:
Was bedarf es dazu für Maßnahmen?
Wann wollen wir dieses Ziel erreichen?
Wie wollen wir das erreichen?
Wie machen wir sichtbar, dass sich etwas tut?
Neue Anschaffungen wie Solarpanels auf dem Dach, E-Auto Ladestationen auf dem Parkplatz, bepflanzte Gebäudewände zur natürlichen Kühlung, Homeoffice starten mit X%, Steigerung jedes Jahr …
Wie können wir das finanzieren?
Einspeisevergütung, Entmietung d.h. absenken der Gewerbemiete durch HO,
Einsparungen bei Instandhaltung, Nebenkosten usw.
Was bedeutet das für die bisherige interne Arbeitsorganisation?
eAkte, neue TDs, neue Entlohnungssysteme usw.
Wie erlebe ich das als Beschäftigte?
Ich nehme am Ideenwettbewerbe teil
Ich lese die regelmäßigen Berichte über den Grad der Zielerreichung auch über Rückschläge…
Im Eingang läuft die CO2 Uhr…
Es gibt einen Innovationspreis für die beste Idee von Mitarbeitenden
Mein E-Auto kann ich an die Ladestation hängen
Die Fassadenbegrünung sieht toll aus und kühlt mein Büro
Ich arbeite an bis zu drei Tagen flexibel im Homeoffice
….
Offen – modern – transparent – innovativ
Daneben tun wir alle unsere tägliche Arbeit – in einem innovativen Umfeld.
Kein blödes Witzeln mehr über Faxgeräte!
Sondern interessierte Nachfragen, 'wie macht ihr das eigentlich'…
Wir machen das – nicht Quatschen – machen!
Anfangen, jede Bergbesteigung beginnt mit dem 1. Schritt
Behörden als Speerspitze des Wandels?
Klingt utopisch! Könnte aber wahr werden – wenn wir es wollen.
Ein Marathon … Durchhaltevermögen ist gefragt und Kommunikationsstärke - und doch könnte dies der sinnstiftende Funke sein, der Beginn eines neuen Selbstverständnisses und der Beginn eines Imagewandels.
Viele der Führungskräfte in Behörden gehören der Babyboomer Generation an, 40 Jahre ‚abarbeiten, ‚der gleiche Trott‘ – wie viel Feuer ist da noch?
Kann man die Glut erneut entfachen?
Nimmt das jemand auf sich, der in absehbarer Zeit in Pension/Rente gehen wird?
I have a dream
Imaginäre Schlagzeilen von Facebook, Instagram oder einer (online) Zeitung in den nächsten Jahren – wäre es nicht toll das zu lesen?
‚Behörde ABC starten mit Umweltprojekt – ehrgeizige Ziele von der Belegschaft definiert‘
‚Finanzamt in X erreicht angestrebtes Energieziel vorzeitig‘,
‚Wirtschaftsmagazin: Behörden sind die modernsten Arbeitgeber Deutschlands‘
‚Deutsche Behörden haben als Vorreiter der neuen Lebens- und Arbeitswelt in 2023
rund 5,8 Mio. t CO2 eingespart! ‘
oder
‚Die deutsche Wirtschaft übernimmt XY Modell der Behörden‘ ….
Schöpfen wir wieder Mut und Hoffnung, nur so kann es gelingen.
Vertrauen wir auf uns.
Trauen wir den Menschen, den Mitarbeitenden zu, dass sie ihre Aufgaben selbst und neu strukturieren können?
Die ‚Zeitenwende‘ findet im Kopf statt, neue Wege gehen!
4,9 Mio. beschäftigte Menschen aktiv beteiligen bei der Erarbeitung von Lösungen – dann kommt alles andere von selbst.
Deutschland – Du kannst das – möchte ich da rufen …
Ich bin gespannt wie es sein wird, wenn ich aufgewacht bin … I have a dream
...warten auf den Otto v. Bismarck des 21. Jahrhunderts
Als Deutschland das letzte Mal vor solchen Herausforderungen stand, da waren es die letzten Jahrzehnte des 19.Jahrhunderts – ab 1878 rumort es in der Gesellschaft. Auslöser die Verelendung der Menschen im Zuge der ‚Industriellen Revolution‘, es drohte eine Spaltung der Gesellschaft, es drohte Bürgerkrieg.
Otto v. Bismarck war dann der Mann, der mit der Einführung von Sozialsystemen ab 1893 den Wandel brachte.
Wandel der von zwei Seiten ausging – einerseits von den massenhaft protestierenden Menschen auf den Straßen und andererseits von einem Reichskanzler der verstanden hatte worum es ging.
Der Adel, das Bürgertum, der reiche Teil der Gesellschaft, also die Eliten (?!) beharrte auf den Normen der Vergangenheit, zeigte sich starr und unbeweglich, wollten keinerlei Verzicht üben oder Zugeständnisse machen. Es wurde dagegen protestiert, über den ‚Untergang des Abendlandes‘ schwadroniert, alles daran gesetzt, dass man ja nichts abgeben muss von Macht und Reichtum. Die Eliten der Gesellschaft bzw. die sich als solche fühlen?!
Und heute? Heute heißen die Protagonisten anders, die Reflexe sind dieselben – zurück zu alten Ufern. Nur der Preis den wir alle zahlen werden, der wird deutlich höher sein – und vor allem - alle die heute noch arbeiten, werden ihn mit bezahlen und miterleben. Haben die keine Kinder, keine Enkel? Keine Empathie?
Wir machen den Planeten unbewohnbar und zwar für alle Spezies: Tiere, Pflanzen und Menschen.
Schmadalla bashing – kann ich aushalten. Nützt nur nichts.
Nur weil ich Dinge anspreche und die daraus resultierenden Notwendigkeiten ‚abgewehrt‘, ignoriert, ausgesessen oder was auch immer werden, ändert sich nichts an der Wirklichkeit!
Eine Wirklichkeit die sich heute schonungslos zeigt und die ausnahmslos für alle gilt und gelten wird.
Fahren Sie nach Erlangen auf der Straße 4, dann sehen sie ganze Baumgruppen die bereits abgestorben sind,
schauen Sie Nachrichten?
Hungersteine in der Elbe, Niedrigwasser im Rhein … Wasserrationierung in einzelnen Gemeinden …Waldbrände am Brocken … die letzten 10 Jahre mit Höchsttemperaturen …
Schauen Sie in ihr unmittelbares Umfeld, den eigenen Garten mit braunem Rasen, oder auf Ihre Windschutzscheibe, sie brauchen keinen Insektenkratzer mehr, denn ihre Scheibe bleibt frei …
Aber wollen wir etwas verändern? Dann sollten wir jetzt anfangen.
Das ist unbequem!
Können wir nicht, wollen wir nicht, haben wir noch nie so gemacht, brauchen wir nicht, also lasst uns den Kopf weiter fest in den Sand stecken, alle Signale ignorieren, schließlich gehen wir in ein paar Jahren in Rente(/Pension.
Sollen doch andere das Problem lösen.
Warum diese Widerstände?
Wenn Sie mir nicht glauben, vielleicht glauben Sie dann Dr. Helmut Kohl?
Zitat aus der Rede des Bundeskanzlers Dr. Helmut Kohl beim 3. Bundesparteitag der CSU 1992 in Düsseldorf:
Wir haben in Maastricht die dringend notwendige Verbesserung der Zusammenarbeit beim Umweltschutz beschlossen. Bei unseren Partnern wie bei uns ist in den vergangenen Jahren das Bewußtsein für die immer größere Bedeutung dieser Zukunftsaufgabe gewachsen. ….. Ich erinnere mich noch sehr lebhaft an die. ungläubige Reaktion meiner Kollegen in Europa, aber auch der deutschen Medien, als ich auf dem Stuttgarter EG-Gipfel 1983 zum erstenmal das Thema Waldsterben auf die Tagesordnung gesetzt habe.
Damals bin ich in den Verdacht geraten, ich würde aus der Politik der Mitte abdriften. Meine Damen und Herren, heute wissen wir: Es war doch eine dringende Notwendigkeit, das zu tun. Ich nenne ein zweites Thema, das uns in Nordrhein-Westfalen im Vorfeld der Landtagswahl 1985 viel Verdruß bereitet hat.
Wir wollten den Katalysator für Autos einführen. Damals haben uns namhafte Persönlichkeiten aus der Autobranche Massenarbeitslosigkeit, in Deutschland vorausgesagt. Sie ist nicht eingetreten. Die Firma, die am stärksten versucht hat, auf uns einzuwirken, hat mit dem Katalysatorauto die besten Geschäfte gemacht. - . • Das Protokoll verzeichnet Beifall
Lernen wir nie denn nie dazu?
Müssen wir immer und immer jede notwendige Veränderung gegen zähen Widerstand von ‚ignoranten‘, ‚egoistischen‘ oder ‚machtbesessenen‘ (vermeintlicher) Eliten durchsetzen?
Wann kommt ein Otto v. Bismarck des Umweltschutzes?
Wann verstehen die vermeintlichen Eliten das Notwendige zu tun, auch wenn das Dringende im Nacken sitzt?
Eine Blogleserin schrieb mir, ich müsse meinen Themenkreis ausweiten - wie Recht sie hat.
Also mal ganz was anderes? Hmmm..
Ich liebe auch Gedichte, also warum nicht?
Kleine Rechenaufgabe
Allein ging jedem Alles schief.
Da packte sie die Wut.
Sie bildeten ein Kollektiv
und glaubten, nun sei´s gut.
Sie blinzelten mit viel Geduld
der Zukunft ins Gesicht.
Es blieb, wie´s war. Was war dran schuld?
Die Rechnung stimmte nicht.
Addiert die Null zehntausend Mal!
Rechnet´s nur gründlich aus!
Multipliziert´s mit jeder Zahl!
Steht Kopf! Es bleibt euch keine Wahl:
Zum Schluß kommt Null heraus.
Erich Kaestner 1899 -1974
Remote Visa ... und andere Entwicklungen am Arbeitsmarkt oder kann man Fortschritt aufhalten?
Wo ist sie hingekommen, die Generation ‚Praktikum‘ der 2000er Jahre? Die unbezahlten Überstunden? Wieso gibt es kaum noch befristete Arbeitsverhältnisse, wie in den 90igern und 2000ern, die so weit verbreitet waren? Wieso zahlen Handwerker Lehrlingen neuerdings Antrittsgelder und stellen Wohnungen? Wieso diskutiert niemand mehr mit einem Handwerker Stundensätze von 120€?
Alles anders?! Ja.
Wenn die verfügbaren Arbeitskräfte weniger werden, ändert sich etwas. Wenn Herr Habeck als Wirtschaftsminister im Februar 2022 feststellt, dass die stille Reserve am Arbeitsmarkt die Frauen sind, kann man dann die Frauen einfach ignorieren? Oder sollte man ihnen nicht lieber die gebührende Aufmerksamkeit schenken?
Ein Blick in die Geschichte
Ende des 19. Jahrhunderts gibt es mehr Arbeitskräfte als Arbeit, ein Arbeitgebermarkt, 16 Stundentage, Kinderarbeit,
keinerlei Absicherungen, große Not – all dies droht die Gesellschaft zu zerreißen, da erkennt ein Konservativer, dass es Maßnahmen bedarf, die die Gesellschaft 'einen' statt zu spalten.
Zum Ende des 19. Jahrhunderts führt Otto v. Bismarck verschiedene Sozialgesetzgebungen ein – der Beginn des deutschen Sozialstaats. Schrittweise folgen Verbesserungen.
Und die Unternehmer damals? Die läuten den Untergang des Abendlandes ein … ein Reflex der bis heute anhält! Jede Tarifforderung – Untergang des Abendlandes, Deutschland wächst und gedeiht, entwickelt sich zu einer der führenden Industrienation, aber Einführung des Mindestlohns – Untergang des Abendlandes – was ist passiert? Nichts. Regulierung der Leiharbeit – Untergang des Abendlandes – was passierte – nichts, usw. usw.
Sukzessive verkürzt sich die Arbeitszeit, bis 1967 wird an 6 Tagen in der Woche gearbeitet, erst 48 h dann 45 h dann jeden zweiten Samstag und schließlich kommt die 5 Tage Woche mit 40 Stunden 1967.
Ab 1995 kommt in der Metallindustrie die 35 Stunden Woche zum Tragen, die 35 Std. Woche hat sich aber bis heute nicht flächig durchgesetzt.
Heute reden wir von Employer branding, lesen vom War of Talents oder von Arbeitsnomaden ab Einkommensklasse 80.000 € p.a. heiß umworben von Inseln wie Mallorca, Mauritius, Bahamas …
Work-life-blending, Remote-Work-Visas, Genration Z - alles Zeichen der Zeit.
Ein weiter Weg seit 1878 … heute stehen wir erneut vor Herausforderungen, anderen Herausforderungen, die die Gesellschaft so bisher nicht hatte oder kannte:
es wachsen zu wenige junge Menschen nach, die Alterspyramide wurde zur Säule, das bedeutet, wir müssen – ähnlich wie 1893 – ganz neue Modell denken, erfinden, gestalten – um die Herausforderungen zu meistern, den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu gewährleisten und soziale Spannungen zu vermeiden.
Blicken wir heute in die USA, sehen wir ein Land, das nicht zuletzt wegen der extrem teuren bzw. fehlenden sozialen Absicherungssystemen tief gespalten ist, was die Demokratie dort nachhaltig gefährdet.
Neben den vielen anderen Themen wie Klimaschutz herstellen, Energiewende und –krise meistern, Inflation dämpfen oder die internen wie externen Angriffe auf unser demokratisches Gesellschaftsmodell abzuwehren, gilt es die ‚neue Arbeitswelt‘ zu gestalten.
In WISO (ZDF) am 8.8.22 werden ermutigende Beispiele gezeigt: wie ein Hotel die 4 Tage-Woche für Beschäftigte einführt und so neue Mitarbeitende gewinnt, wie ein Bäcker - kein Backkonzern, sondernd ein Handwerker von nebenan - flexibles Arbeiten mit seiner Belegschaft eingeführt hat und so vermeidet, das Menschen u.a. krankheitsbedingt ausscheiden ... In Plan B (ZDF) werden ermutigende Beispiele gezeigt, wie der Wandel gelingen kann.
Der Umbau der Gesellschaft ist bereits im vollen Gange!
Ja, so ein gesellschaftlicher Umbau erfordert viel Arbeit, der Umbau einer großen Organisation ist unbequem, arbeitsintensiv und manchmal auch mit Misserfolg behaftet – aber gibt es dazu eine Alternative?
Kann man es nicht einfach sein lassen? Machen wir halt mal so weiter wie früher, geht das?
‚Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben‘
Muss man sich Gedanken machen, wenn Beschäftigte z.B. nicht zu Personalversammlung oder Frauenversammlung gehen? Alles in Butter, also kein Redebedarf? Oder haben die sich innerlich schon verabschiedet? Wie soll man es verstehen? Ein Zeichen von Resignation oder Ignoranz oder der Vorbote einer inneren Kündigungswelle, der dann irgendwann eine tatsächlichen Kündigungswelle folgen könnte? Alles überbewertete Hirngespinste?
Homeoffice ist keine Lösung für Alles! Aber eine Lösung für eine Reihe von Problemen und verbessert in vieler Hinsicht die Lebensqualität der Menschen. Entgegen allen Unkenrufen wurde die Arbeitsleistung nicht schlechter, die Krankheitsquoten gingen lt. AOK und DAK zurück.
Ich alleine habe 830 € an Spritkosten in 2021 gespart und mindestens genauso wichtig 1 Tonne CO2 nicht in die Luft geblasen!
Das 9 € Ticket sparte so viel CO2 ein wie eine Geschwindigkeitsbegrenzungen auf Autobahnen im ganzen Jahr …
Also warum tun wir das Vernünftige nicht?
Natürlich ist Homeoffice auch mit Problematiken behaftet, aber die kann man m.E. meistern.
Der Bundesarbeitsminister Herr Heil hat gerade wieder die Homeoffice Pflicht ab 1.10.22 bis 7.4.23 in Aussicht gestellt.
Lasst uns gemeinsam die Zukunft gestalten:
1. Weil wir eine Zukunft haben
2. Weil die Vergangenheit gezeigt hat zufriedene Menschen schaffen Wohlstand und Lebensfreude und
3. Weil wir es können.
Bildquelle: Lebendes Museum
Hier der Link zum ganzen Artikel im Spiegel vom 26.8.22
Liebe Frauen, die Victor Orbans dieser Welt gibt es überall ...
Quelle: Holacrazy Model by Zappo published in Charterhouse 2018
Diese Jobanzeige fand ich neulich im Internet:
Neues Denken für neue Arbeit
Wir machen die Idee des Bedingungslosen Grundeinkommens praktisch erfahrbar. Dafür brechen wir mit den Konventionen des politischen Campaignings und denken alle Aspekte von Arbeit neu.
Bild – rausgnommen
Gemeinsam entscheiden, gemeinsam wachsen
Das Umdenken, das es für eine Grundeinkommensgesellschaft braucht, leben wir schon heute in unserer Zusammenarbeit als Team. Die klassische Hierarchie mit Chef*innen haben wir abgeschafft und stattdessen Holacracy eingeführt, ein Modell der Selbstorganisation. Wir sind davon überzeugt, dass das Potenzial jeder*s Einzelnen so die größte Wirkung entfalten kann.
Unsere Idee von Shared Leadership bedeutet mehr Gestaltungsraum, aber auch mehr Verantwortung für sich selbst und das Team. Wir probieren kontinuierlich aus, wie sich Arbeit sozial, inklusiv und nachhaltig organisieren lässt – und gleichzeitig effizienter und erfüllender für alle wird. Wer starre hierarchische Strukturen leid ist, ist bei uns richtig.
Bild - rausgenommen
Ausgezeichnetes Arbeiten
Um das Grundeinkommen mit ganzer Kraft zu erforschen, braucht es einen freien Kopf. Durch wegweisende Benefits stellen wir sicher, dass sich jede*r Einzelne dieser Aufgabe ohne Ablenkung widmen kann: eine 32-Stunden-Woche, flexible Arbeitszeiten und -orte, ein Bedarfsgehalt, das Existenzsorgen nimmt, eine aktive Coaching- und Feedback-Kultur.
Wir sind uns der Privilegien bewusst, die das Arbeiten bei Mein Grundeinkommen bietet. Wir nutzen sie, um die öffentliche und politische Debatte um das Bedingungslose Grundeinkommen so wirkungsvoll wie möglich voranzubringen – und erforschen zugleich als Praxislabor die Zukunft der Arbeit. Dafür wurden wir 2020 mit dem New Work Award ausgezeichnet.
Quelle: https://www.mein-grundeinkommen.de/verein/jobs
1922 konnte sich niemand vorstellen, dass Menschen 1969 zum Mond fliegen ...
Mehr braucht man glaube ich nicht zum Thema 'Neues Arbeiten-neues Denken' sagen ...
Die Menschheit hat sich immer weiter entwickelt ... also gehen wir es mit Freude an.
Informationen
Holacrazy
Holacrazy arbeitet als System des Selbstmanagements von Menschen, die sich in wechselnde Rollen begeben, d.h. von kompetenzorientierter, eigenverantwortlicher Aufgabenerledigung im Team, im ständigen Austausch unter ergebnisorientierten Gesichtspunkten.
Holacrazy Model by Zappo published in Charterhouse 2018
New Work Award
https://www.new-work.se/NWSE/de/newsroom/pressemitteilungen/New_Work_Award_Verleihung_2022
u.a. IHK Fulda als Gewinner
Hamburg, 20. Juni 2022 – And the winner is... Zum neunten Mal hat die NEW WORK SE, unter anderem Muttergesellschaft von XING, dem führenden beruflichen Netzwerk im deutschsprachigen Raum, den NEW WORK Award für zukunftsweisende Arbeiten verliehen. Auf der NEW WORK Experience (NWX22) erhielten heute vier Initiativen in den Kategorien Unternehmen, öffentliche Institutionen, Teams und Projekte den ersten Preis für ihre außergewöhnlichen Ideen – darunter Alnatura, die IHK Fulda….
Neulich habe ich mit meiner Enkelin Fotoalben angesehen, als ihr Papa und ihre Oma so alt waren wie sie heute.
Urlaub in Finnland – Oma mit Windjacke auf allen Bildern, alle mit langärmligen Shirts, am See immer eine Brise und dann lauschige 20 – 22 Grad … Der Papa im Urlaub in Finnland keine Windjacke, kurzarmig T-Shirts, 25 – 28 Grad… 2006 ein Bild von der Terrasse des Ferienhauses in Finnland 33 Grad, alle in Badeanzug oder Badehose…2011 ein Urlauber, der das Haus gemietet hat und sich ‚beschwert‘ wie heiß es hier ist, drei Wochen bei Temperaturen um die 30 Grad … 2013 eine Urlauberin, die fast 14 Tage lange auf dem floating deck (breiter Schwimmsteg) übernachtet hat, weil es dort so viel kühler und damit angenehmer ist … Irgendwann schwimmt das floating deck nicht mehr, steht auf Grund, mindestens 50 cm Wasserstand hatte der riesengroße See in jenem Sommer verloren … 2021 größter Waldbrand in Finnland seit 50 Jahren … im Dezember kein Schnee …
Klimawandel nachvollziehbar im eigenen Umfeld, im Fotoalbum und Gästebuch.
Schauen Sie doch mal, was in den Urlaubsorten Ihrer Kindheit diesbezüglich so los ist - Italien, z.B. Bardolino am Gardasee, Spanien oder in Deutschland am Rhein, die Ostseeurlaube oder in Holland am Nordseestrand …
Was tue ich bzw. was unterlasse ich, um meinen kleinen Beitrag zu leisten, den CO2 Ausstoß zu minimieren?
Ich verzichte fast zu 100% auf Fleisch und Wurst seit einem Jahr, es gelingt mir ganz gut. Ich kaufe vermehrt regionale Lebensmittel und jahreszeitgemäßes Obst und Gemüse. Keine Produkte, die um die ganze Welt fliegen. Ich kaufe auch keine Milchprodukte mehr, sondern die veganen Alternativen, anfangs eine riesen Umstellung, sehr ungewohnt. Inzwischen sehe und spüre ich vor allem, was die rein pflanzliche Ernährung für ein körperliches Wohlbefinden hervorruft, darüber wird eigentlich nie berichtet, Blutwerte sind top. Blutdruck runter, Zuckerwerte o.k. usw. Ich fühle mich richtig wohl in meiner Haut und energetisch, wie nie. Und das Angebot ist schier explodiert und gerade gehen auch die Preise runter …
Den größten Beitrag zum Klimaschutz aber, den hat mir mein Arbeitgeber ermöglicht – Homeoffice!
Als Zahlenfreak führe ich auch eine Art Haushaltsbuch – seit vielen Jahren. Ab März 2020 war ich im Homeoffice und zwar mindestens 3 Tage die Woche, meistens mehr. Auch das eine riesige Umstellung, die mein Arbeitgeber sehr gut begleitet hat – inzwischen haben alle Beschäftigten quasi einen eigenen Laptop und alle Voraussetzungen für Videokonferenzen usw. wurden geschaffen.
Ich fahre 26 km einfach zur Arbeit also 52 km pro Tag – damit dürfte ich ziemlich im Durchschnitt liegen. Ich fahre einen Benziner der 6 l auf 100 km (E95 Benzin) verbraucht (2,33 kg CO2 Ausstoß je 1 l E95).
Pro Jahr gab ich rund 1.500 € für Sprit für die Fahrten zur Arbeit aus.
Bei 253 Arbeitstagen im Jahr sind 60% Homeoffice 152 Tage - an denen ich nicht fahre.
Neben der enormen Zeitersparnis (ich fahre je Strecke aufgrund hohen Verkehrsaufkommens rund 45 Minuten! einfach) habe ich in 2020 rund 830 € weniger an Sprit ausgegeben!
152 Tage x 52 km gespart = 7.902 km oder 474 Liter E95 Benzin oder 1.004,7 kg CO2 gespart.
1 Tonne CO2 habe ich alleine eingespart und meine Haushaltskasse um 830 € entlastet und weniger Zeit für hin und her aufgewendet! Dass nenne ich mal eine win-win Situation.
Economy of scale – das Gesetz der großen Zahl. Wir haben in Deutschland 46,5 Mio. Beschäftigte von den 65% mit dem Auto zur Arbeit fahren, das sind 30,2 Mio. PKWs die täglich in Bewegung gesetzt werden.
Es sind Millionen Tonnen CO2 Einsparung nur mit einer einzigen Maßnahme möglich - Homeoffice.
Das hat mich neugierig gemacht: in 2019 lag der Pro-Kopf-Ausstoß an CO2 in Deutschland bei 7,9 Tonnen p.a.(Quelle Statista) – also bedeutet meine 1 Tonne weniger rund 13% Einsparung – Homeoffice ist eine sehr effiziente Lösung!
Quelle Bild: Sybille Schmadalla
Schauen Sie mal in die ZDF Mediathek WISO 8.8.22
https://www.zdf.de/verbraucher/wiso/new-work-die-zukunft-der-arbeit-100.html
Auszüge aus der WISO Sendung vom 8.8.22: New Work – Zukunft der Arbeit
Zeit Souveränität – Selbstbestimmtheit – Arbeitgeber die sich auf die Bedürfnisse der Arbeitnehmer einstellen müssen – weiblicher – Lebensarbeitsmodelle mit unterschiedlichen Auslastungsphasen – kompetenzbasierte Führung als Stichworte.
Sehen Sie einen Bericht über
einen Bäcker (!) der flexible Arbeitszeiten für die Beschäftigten eingeführt hat und damit sehr viel Erfolg hat,
einen Bericht über ein Hotel, welches seinen Mitarbeitenden eine 4 Tage Woche ermöglicht ... und so das schwierige Personalbeschaffungsproblem angeht
...
Arbeit 4.0. ist in alle Munde - um nicht zu sagen in allen Medien!
Lesen Sie einen Spiegelartikel wie die deutsche Telekom 50% der Büroflächen abbauen wird und so den Beschäftigten mehr Homeoffice ermöglicht und gleichzeitig die Kosten senkt.
https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/deutsche-telekom-wil-bueroflaeche-in-deutschland-halbieren-a-47187d24-d395-4a48-be20-9ccb39fbaf1a
Auch die Wissenschaft beschäftigt sich mit Life-Blending, eine nächste Stufe der Work-Life-Balance Haltung ...
https://www.wissenschaft.de/gesellschaft-psychologie/die-zukunft-des-arbeitens-new-work-studie/ vom 16.5.22
Die Ministerien für Wirtschaft und Umweltschutz und das Finanzministerium - beide müssen Geld einsparen, um die Kosten der Bundeswehr (100 Mrd.), der Folgen der Coronakrise oder der Klimakatastrophe im Ahrtal (30 Mrd.) zu finanzieren neben der Tatsache, dass der Umbau in eine klimafreundliche Wirtschaft gelingen muss...
Sind Behörden als Bestandteil der Gesellschaft möglicherweise in ihrer Funktion auch als Vorreiter von Entwicklungen anzusehen?
Es sind doch öffentlich erklärte Staatsziele, den CO2 Ausstoß zu senken, Energie einzusparen, die volkswirtschaftliche Workforce optimal zu nutzen (wozu HO beiträgt), jetzt wo die Babyboomer aus dem Arbeitsmarkt ausscheiden usw.
Ist es also nicht doch eine Aufgabe von Amtsleitungen, diese neuen Wege engagiert anzugehen, diese Ziele als Vorbilder für den Rest der Gesellschaft zu verwirklichen?
Also nicht 'kleinstmögliche' Veränderung, sondern vorbildliche Veränderung?
Wenn ein Bäcker und ein Hotel es vormachen, können wir es dann nicht nachmachen?
Es wurden für jede Person im Amt eine Sina beschafft und parallel haben wir für jede Person einen festen Arbeitsplatz - also wirtschaftlich kann das eigentlich nicht sein, oder? Aber es ist ja auch eine Übergangsphase - ein Übergang wohin?
Kommt jetzt doch ein Rotationsmodell? Oder schaffen wir die Sinas wieder ab?
Wie gestaltet sich die Phase des Übergangs?
Fragen über Fragen...
Die Kostensenkungspotentiale sind enorm!
Aus öffentlicher Quelle (Bundesfinanzministerium Haushalt 2020) kann man entnehmen, was Bundesbehörden an Mietaufwendungen tätigten.
Ein reales Beispiel aus diesem im Internet veröffentlichten Haushalt 2020:
Da hat eine obere Bundesbehörde 52 Mio. € p.a. Wert 2020 für Mieten aufgewendet.
Senkt man - über ein Rotationsprinzip - die Präsenzzeiten der Beschäftigten auf 40 % (wie im BMI bereits in Nov. 2021 erlassen), dann bedeutet dies (nach einer mehrjährigen Übergangsphase in der Mietverträge auslaufen usw.) mittelfristig eine Kostensenkung von 31,2 Mio. € pro Jahr - und dies ohne Kostenabsenkung der Folgekosten, die sich aus Heizung, Strom, Reinigung, Instandhaltung oder Sicherheit ergeben, die meist zwischen 20 - 30 % liegen.
Weniger Raum = Weniger Kosten.
Da könnte man aus der Kosten-Absenkung jeder beschäftigten Person noch 50 € Kostenersatz für Heizung und Strom monatlich gewähren (was sich in unserem Beispiel auf rund 5,1 Mio. Euro p.a. beliefe) und die 31,2 Mio. € wären noch immer realisierbar ...
So ein Wandel bedeutet enorm viel Arbeit im Vorfeld und in der Phase der mehrjährigen Umstellung:
Führung, interne Organisation, arbeitsrechtliche Rahmenbedingungen muss der Gesetzgeber anpassen, neue Arbeitspakete schnüren, technische Voraussetzungen schaffen ...
Herausforderungen sind dazu da, gemeistert zu werden - blicken wir in die Geschichte, waren solche Phasen des Wandels immer zum Wohle der Menschheit ... aber im Moment heißt es Quo vadis?
kommunenDas Informationsfreiheitsgesetz ( IFG ) schafft einen voraussetzungslosen Anspruch auf Zugang zu amtlichen Informationen bei Behörden des Bundes.
Der Anspruch auf Informationszugang richtet sich auf Auskunft oder Akteneinsicht in der Behörde. Jede Person ist anspruchsberechtigt (Jedermannrecht).
Seit 2006 gibt es dieses Gesetz, das sein Vorbild wohl ganz ursprünglich in Schweden hat, wo dieses Gesetz seit 1761 (!) Anwendung findet. In Deutschland galt das Amtsgeheimnis.
Im Internet finden Sie das Gesetz in vollständiger Länge. https://www.gesetze-im-internet.de/ifg/
Es umfasst 15 Paragraphen, regelt die Schutzwürdigkeit von Inhalten z.B. Personendaten oder den Umgang mit Geschäfts/Betriebsgeheimnissen.
Auskunft soll innerhalb von 4 Wochen erteilt werden, ggf. fallen Gebühren an, die meines Wissens nach 500 € nicht übersteigen dürfen, die normale Gebührenordnung ist außer Kraft gesetzt § 10 (3) IFG.
Am 9.3.2005 formulierte der Wissenschaftliche Dienst des deutschen Bundestages die Ziel des neuen Gesetzes anlässlich der 1. Lesung wie folgt:
Zweck des Informationsfreiheitsgesetzes soll es vor allem sein, das Verwaltungshandeln des Bundes durch erleichterten Informationszugang transparenter zu gestalten und damit auch die effektive Wahrnehmung von demokratischen Beteiligungsrechten zu stärken. Dadurch soll ebenso die Kontrolle und die Akzeptanz staatlichen Handelns verbessert werden.
Natürlich gibt es in Zeiten des Internets dazu auch entsprechende Portale, die das Aufgreifen, das bekannteste dürfte https://fragdenstaat.de/ sein.
Sie wollen wissen, wie sich die Krankheitsquote Ihrer Behörde während Corona bzw. während Homeoffice-Zeiten entwickelt hat? Stellen Sie eine IFG Anfrage
Sie wollen wissen wie hoch die jährlichen Ausgaben für Miete, Instandhaltung, Reinigung und Sicherheit der Amtsräume sind? Stellen Sie eine FG Anfrage.
Was immer Sie wissen möchten ... stellen Sie doch mal eine IFG Anfrage.
Gut zu wissen, dass der Staat seit 16Jahren mit diesem Gesetz die Rechte der Bürger stärkt und Transparenz schafft.
Nachtrag:
Soweit mir bekannt ist haben 14 Bundesländer für ihren Zuständigkeitsbereich jeweils eigene Informationsfreiheitsgesetze erlassen. Bayern und Niedersachsen haben kein solches Gesetz erlassen, Bremen, Hamburg, Sachsen, Thüringen und Rheinland-Pfalz haben Transparenzgesetze, sie umfassen zusätzlich zum Informationszugang auf Antrag eine Pflicht zur aktiven Veröffentlichung von Informationen durch die informationspflichtigen Ämtern, Behörden bzw. Stellen.
Es gibt ähnlich gelagerte Regelungen auch auf kommunaler Ebene und bei einzelnen Städten. In Bayern sind es über 80 Kommunen und z.B. die Stadt München arbeitet an einer Transparenzsatzung.
Sie möchten mehr Informationen? Eine mögliche Quelle: https://transparenzranking.de/
Ich betreibe einen Blog - den Sie ja gerade lesen. Den betreibe ich als Privatperson.
Meine Meinungsäußerungen sind geschützt durch Artikel 5 Grundgesetz.
Ich trete nicht öffentlich auf, habe nie die Behörde genannt in der ich arbeite usw.
Eine Verbindung zwischen mir als Privatperson und Behörde war bisher nicht herstellbar.
Mir wurde nun mitgeteilt, dass das Amt/die Behörde jederzeit das Recht hat über meine Tätigkeit als Gleichstellungsbeauftragte öffentlich berichten zu können (auch unabhängig von meiner Zustimmung) und damit das Recht eine damit einhergehende herstellbare Verbindung zwischen Behörde und mir als Privatperson zu erzeugen.
Solange es keine für außenstehende Dritte nachvollziehbare Verbindung zwischen mir als privater Person und der Behörde gibt, bin ich als GB mit meinen privaten Meinungsäußerungen geschützt nach Artikel 5 GG.
Mit der Erzeugung einer solchen Verbindung ändert sich etwas:
Was vorher mit Artikel 5 GG als private Meinungsäußerung geschützt war, kann nun vom Amt ausgelegt werden (!), was hier - aus Sicht des Amtes - als Verstoß gegen die 'Verfassungstreuepflicht' der GB anzusehen sei.
Das Amt gewinnt nun quasi ‚Kontrolle‘ über die nach Artikel 5 Grundgesetz geschützten privaten Meinungsäußerungen, dergestalt, dass das Amt auslegen kann, was hier als Verstoß gegen die Verfassungstreuepflicht anzusehen sei und was nicht und kann dann die GB jederzeit mit Abmahnung und Kündigung bedrohen!
Siehe auch WD: Beendigung von Dienstverhältnissen von Beamten und Tarifbeschäftigten im öffentlichen Dienst bei Verletzung der Verfassungstreuepflicht Aktenzeichen: WD 6 - 3000 - 069/20 Abschluss der Arbeit: 15. September 2020 Fachbereich: WD 6: Arbeit und Soziale
Das Amt kann also jederzeit diese Verbindung herstellen - nicht um Schaden vom Amt abzuwenden - sondern um die Gleichstellungsbeauftragte unter ‚Kontrolle‘ zu bringen, denn der Schaden entstünde ja erst durch die vom Amt vorgenommene Herstellung einer Verbindung über die vom Amt durchgeführte Veröffentlichung auch gegen den Willen der GB, vorher wäre das Amt/die Behörde für außenstehende Dritte gar nicht identifizierbar.
Wenn ich es richtig verstehe, ist das die Grundlage für meine 'Anhörung in Sachen Blog',
Tja, verstehe ich es wirklich richtig?
Die Funktion einer Gleichstellungsbeauftragten ist es, Fehlentwicklungen aufzuzeigen, die Amtsleitung bei allen personellen, organisatorischen und sozialen Fragen zu beraten und damit dies möglich ist, hat der Gesetzgeber, den Gleichstellungsbeauftragten einen besonderen Schutz in Form der Weisungsfreiheit gegeben, eben um eine Einflussnahme seitens der Amtsleitungen zu vermeiden.
Der Gesetzgeber hat es möglicherweise übersehen, dass – wenn er schon die GB im beruflichen Bereich aus der Einflusssphäre einer Amtsleitung nimmt in dem der Gesetzgeber die GB ‚weisungsfrei‘ stellt – dass dieser Schutz umso mehr gelten müsste/sollte was den privaten Bereich der GB angeht, da die Bedrohung mit Abmahnung und Kündigung ein weit größeres Übel darstellt, als ‚Weisung‘.
Eine sehr interessante rechtliche Fragestellung, die es zu klären gilt.
Über den weißen Hai - als vom Aussterben bedrohte Tierart?
Über Joe Hill? Oder Olympe de Gouche?
Über das Wetter? Ne, zu politisch - Klimawandel, CO2 ...?!
Es gibt keinen Blog mehr bis auf Weiteres ...
Habe ich nun klein beigegeben? Triumph der anderen Seite?
Meine Wiederwahl konnte offenbar nicht angefochten werden.
Nun sieht es so aus, dass ich erneut Repressalien ausgesetzt sein werde, mittels eines 'Taschenspielertricks', den ich nicht gleich durchschaut habe ... der aber rechtlich angreifbar ist.
Ich werde wieder berichten ... wenn ich auch das überstanden habe ...
Wir leben im 21. Jahrhundert - kaum zu glauben.
Viermal Frauenversammlung - gut gelaufen:-) Ich habe viel Motivation getankt, fast keine Stimme mehr, ein super Team an meiner Seite.
Wir haben viel offene und manchmal auch verdeckte Unterstützung bekommen und über das andere habe ich ja hinlänglich berichtet..
Jetzt fahre ich in Urlaub.
Am letzten Arbeitstag erhalte ich eine
‚Einladung‘ zum persönlichen Gespräch‘
wegen meines Blogs ‚Frauen raunen‘.
Freiheit heißt keine Angst zu haben, vor nichts und niemand - weil wir in unserem 'Mensch-sein'
alle gleich sind.
Denkt irgendjemand ernsthaft, dass ich jetzt Angst bekäme? Dass ich einzuschüchtern wäre?
Wovor sollte ich mich denn fürchten?
Memento mori - Wir alle, jeder und jede von uns versinkt im Strom der Zeit, so bedeutend wir auch gewesen sein mögen, so bedeutend wir uns auch wähnen mögen, in the long run we are all dead ...
Sollten wir – wenn wir dies bedenken – Macht die wir haben, dann nicht zum Wohle der Menschen einsetzen?
‚Können wir nicht, brauchen wir nicht, wollen wir nicht, haben wir noch nie so gemacht …‘ so spricht ‚der Schiffschaukelbremser‘ - eine spezielle Spezies, die leider nicht vom Aussterben bedroht ist.
Angehörige dieser Gattung, fühlen sich extrem wichtig, sind meist männlich, der Körperbau meist gedrungen mit Bauchansatz, von kleinem Wuchs und vor allem noch kleinerem Geist.
Dem Wesen nach glühender Macho, fühlt sich ‚der Schiffschaukelbremser‘ stets allen Frauen überlegen.
Bild Quelle: Pixabay Trolls von M W
Der Schiffschaukelbremser, der Frauen ständig belehrt, versäumt keine Gelegenheit uns an seiner Kompetenz, seiner Bildung und seinem Wissen – und mag das alles auch noch so klein sein – teilhaben zulassen.
Tja, wie geht frau damit um?
einer der Sprüche die Mädchen ins Poesiealbum geschrieben bekommen.
Heute heißen diese Alben 'Freundinnen Buch', aber es passiert das, was passieren soll:
lerne dich klein zu machen, alles ist wichtiger als Du - Mädchen! Mädchen die laut sind - will keiner.
Tja und da ist noch Corona... Aber neben Corona, erkläre ich mir es eben auch so, dass frau gelernt hat, sich 'hinten anzustellen'. Es ist sehr schade, dass sich so viele Frauen einreden lassen, dass Dies oder Das wichtiger sei, als die Teilnahme an der Frauenversammlung.
Frau hat gelernt, mache das, was man von dir erwartet, also bitte: still, bescheiden!
Als Teamplayerin willst Du doch Deine Kolleginnen nicht zusätzlich belasten, oder?
Zuerst die Arbeit, dann das Vergnügen ... Es geht hier aber nicht um Vergnügen.
Es geht darum die Forderungen der Frauen hör- und sichtbar zu machen.
Frauen die nichts fordern bekommen genau das NICHTS! (Simone de Beauvoir, 1949)
Quelle: Bild Ulrike Mai Pixabay
Die mächtigen Dinosaurier sind ausgestorben ... sie beherrschten die Welt ... und doch sind sie heute verschwunden. Abgelöst von den kleinen, wendigen, anpassungsfähigen Säugetieren.
Nun habe ich die Wahl gewonnen, die Frauenversammlungen finden statt - und dann kommen deutlich weniger Frauen als angemeldet! Was ist da los?
Unsere Dinosaurier wollen am Althergebrachten festhalten, wollen jede Veränderung aufhalten. Manche Menschen verstehen Veränderungen als Angriff auf ihre 'Macht' - und dass sind nicht nur Männer. 'Alter-weißer-Mann' ist eine Geisteshaltung, die nicht zwingend am Geschlecht festzumachen ist.
Im Vorfeld der Frauenversammlung hat es wohl ordentlich intern gekracht, denn es gab auf dem Intranet einen entsprechenden Hinweis, dass die Teilnahme eben nicht behindert werden darf!
Also was fällt unseren Dinos ein?
Man setzt Termine an, von denen Frauen annehmen, dass sie relevant sein könnten für Karriere oder Prämienvergabe und schon erscheinen viele angemeldeten Frauen eben nicht mehr, weil sie Nachteile befürchten.
Liebe Frauen zeigt den Dinos, dass dieser Führungsstil 'Misstrauen - Kontrolle - Präsenz um jeden Preis' nicht mehr zeitgemäß ist.
'Führen mit Zielen, flexibel, die Beschäftigten mit einbindend' - so führt man heute.
Betroffene zu Beteiligten machen - als eines der Stichwort.
Ja, das ist anstrengend und geht eben nicht per 'Ordre de Mufti'.
Liebe Dinos, wenn ihr so weiter macht, steht ihr eines Tages einfach ohne Personal da.
Ihr werdet die Entwicklung nicht aufhalten, aber ihr erschwert die Rahmenbedingungen für die unter eurer Führung arbeitenden Männer und Frauen so, dass viele gehen werden - und in Folge geht ihr dann auch.
Faust.
...
Mein Freund, die Zeiten der Vergangenheit
Sind uns ein Buch mit sieben Siegeln.
Was ihr den Geist der Zeiten heißt,
Das ist im Grund der Herren eigner Geist,
In dem die Zeiten sich bespiegeln.
(Johann Wolfgang v. Goethe, Faust I, entstanden zwischen 1772 - 1775)
Na, dann sollten wir Frauen dafür sorgen, dass sich auch 'Frauen-Geist' zukünftig in den Zeiten spiegelt.
PS es wurden im November und Mai zusammen 2.319 Themen von den Frauen bei uns eingereicht - d.h. die Stimmen der Frauen sind zu den Themen wie z.B. 'Homeoffice' usw. auf jeden Fall unübersehbar dokumentiert
... eine reale Fiktion
'Ich bin eine junge Mutter, E6/3 Steuerklasse 5 (da mein Mann mehr verdient als ich) und ich konnte bisher 2-3 Tage /Wo im Homeoffice arbeiten. Mein Mann und ich betreuen das Kind wechselseitig, denn sein Arbeitgeber ermöglicht ebenfalls Homeoffice an 2-3 Tagen. Alles zu organisieren ist stressig, aber ich habe zeitliche Korridore gefunden, so dass ich meine Tätigkeit flexibel - aber eben inhaltlich gut - erledigen kann. Wir ersparen uns 350 € (Untergrenze) – 500 € im Monat für einen Krippenplatz (von dem nicht einmal gewiss ist, ob wir einen Platz bekämen!).
Nun kehren wir zurück zur Vor-Corona-Regelung und meine Führungskraft teilte mir mit: ab 1. Juli bitte wieder in Präsenz. Homeoffice wird max. mit einem Tag pro Woche gewährt und dies muss leider auch flexibel gehandhabt werden (was faktisch heißt, dass ich nichts einplanen kann).
Das stellt ein erhebliches Problem dar – denn nun haben wir Mehrkosten von mindestens 350 € / Monat für den Krippenplatz. Aus meinen 1.655,33 € netto werden nun 1.305,33 € - wenn ich Vollzeit arbeiten will, außerdem verursacht die Präsenz erhöhte Fahrtkosten derzeit ca. 100 €/Monat.
Minimum 450 € - weniger – eine Einbuße von 27% meines Einkommens, bei steigenden Lebensmittelpreisen, Energiekosten usw.
Die andere Alternative wäre ich gehe in Teilzeit mit 60% - so dass ich an 2 Tage das Kind vollständig betreue und leider nicht arbeiten kann! Was bedeutet das für meine Rente? Droht Altersarmut? Mein Mann übernimmt dann die anderen drei Tage flexibel im Homeoffice.
Bei 60% beträgt der Auszahlungsbetrag auch nur 1.166,47 € - egal wie - wir verlieren so oder so an die 500 € im Monat.
Ich könnte noch einen 450 € Job dazu nehmen?
Soll ich jetzt putzen gehen oder bedienen oder um 5 Uhr morgens Zeitungen austragen?
Neben dem ganzen Stress, den ein weiterer Job bedeuten würde?!
Vorerst muss ich wohl in Teilzeit gehen.
Also erstmal muss ich es machen, aber ich suche natürlich parallel einen neuen Job, damit wir die 500 € im Monat nicht verlieren ....
Auf Stepstone stehen 30.559 Treffer bei 'Homeoffice möglich' – da wird doch was für mich dabei sein ... und es gibt so viele Job-Portale ... so viele Arbeitgeber, die Homeoffice ermöglichen ...
So machen wir es!
Ich kann wieder ruhiger schlafen und mein Mann auch ... ich finde etwas Neues ..... '
Soweit die Phantasie ... wie real sie werden wird, wird die Zukunft zeigen.
....wir sind doch alle längst gleichberechtigt...'
25 Bullshit Sätze und wie wir sie endlich zerlegen
Alexandra Zykunov
Ullstein Verlag
Witzig, treffend, sehr gut recherchiert
Ich habe viel gelacht und gleichzeitig bleibt es einem im Halse stecken ...
Wenn das Patriachat sich zu Wort meldet, dann ist das unauffällig:
,Schön, dass Dein Dein Mann Dir hilft' ...
Die Autorin zeigt uns, was dieser Satz tatsächlich bedeutet.
Dies Buch ist ein 'must have'
Also Alex, echt jetzt... Spiegel Bestseller
Ich gehöre zu der Generation der sogenannten ‚Babyboomer‘, wie viele der Führungskräfte, rund 18 % im Amt gehören zu den Babyboomern – und diese Generation tritt bis 2031 ab, geht in Rente oder Pension.
Bis 2031 sind es noch 9 Jahre.
Per 1.6.22 waren also 82% der Beschäftigten keine Angehörigen der Generation Babyboomer.
Welcher Generation sind die denn dann zu zuordnen?
Was wissen wir über diese Generation X,Y und Z? Was bedeutet das für die Personalgewinnung?
Was für ein Führungsstil erwartet diese 'anderen' Generationen?
Fragen über Fragen… aber jetzt erst einmal die verkürzte Vorstellung der Generationenmodelle und ein Schaubild der Unicum-Media
Quelle: https://unicum-media.com/marketing-wiki/generation-x-y-z/?portfolioCats=88%2C84%2C85%2C82%2C83
'Babyboomer identifizierten sich sehr mit ihrer Arbeit. Leistungswille und -bereitschaft wurden großgeschrieben und auch von Arbeitgebern verlangt. Der Begriff “Workaholic” hat seinen Ursprung nicht umsonst in dieser Zeit.
Die Generation X legte einen höheren Wert darauf Arbeits- und Privatleben in Einklang zu bringen. Die Weichen für die ersten Arbeitsmodelle mit Berücksichtigung der Work-Life-Balance waren somit gelegt. (Homeoffice Modelle sind populär in dieser Zielgruppe)
Auf X folgt bekanntlich Y. Die Generation Y bekam die Jahrtausendwende bewusst mit, daraus resultierte auch das passende Synonym “Millennials”. Die Gen Y ist die bis dato am besten erforschte aller Generationen. Besonders im Hinblick auf die Herausforderungen für die Arbeitswelt und Unternehmen gibt es zahlreiche Studien, die die Generation Y genau unter die Lupe nehmen.
Die erste Besonderheit in Bezug auf die Generation Y ist der Umgang mit digitalen Medien. Die Millennials sind sehr technikaffin und nutzen Smartphone & Co. nicht nur in der Freizeit, sondern auch für Arbeitszwecke. Generell ist die Generation sehr mobil unterwegs und flexibel. Private Angelegenheiten werden gerne während der Arbeitszeit geregelt – genauso wird aber auch bereitwillig die Arbeit mit nach Hause genommen. Homeoffice ist unter den Millennials äußerst beliebt und wird von vielen Arbeitnehmern mittlerweile als Voraussetzung bei der Jobsuche genannt. Unternehmen waren auf diese Wünsche nach Flexibilität keineswegs eingestellt. Die Umstellung auf neue Arbeitszeitmodelle zieht sich bis heute und ist noch lange nicht abgeschlossen. Für Arbeitgeber ist diese Wendung Chance und Herausforderung zugleich. Arbeitnehmer, die bereit sind, auch in der Freizeit Calls anzunehmen, sind gerne gesehen. Auf der anderen Seite ist bei Homeoffice eine gehörige Portion Vertrauen seitens des Arbeitgebers nötig. Wie schon erwähnt hat sich die Kommunikation der Generation Y immer mehr in digitale Gefilde verschoben. So verhält es sich auch mit der Ansprache der Zielgruppe von Werbetreibenden. Die Touchpoints mit den Millennials findet man jetzt auf Websites von Unternehmen, in den sozialen Medien oder auf Online-Jobbörsen
Die Mitte der Neunziger geborene Generation Z strömt jetzt vermehrt auf den Arbeitsmarkt. Anders als die Generation Y gibt es für die Gen Z wieder eine klare Trennung von Arbeit und Freizeit. Persönliche Verwirklichung nimmt einen hohen Stellenwert ein – die Arbeit kommt danach. Vor Führungspositionen scheuen sich die Digital Natives eher, ein geregelter 9-to-5-Job ist das bevorzugte Arbeitszeitmodell der jungen Nachwuchskräfte.
Was fällt auf?
Wenn 82% der Beschäftigten hinsichtlich Flexibilität, Stellenwert der Arbeit oder Erwartung an Führungsinhalten 'anderes getaktet' sind als die Führungskräfte, führt das nicht zwangsläufig zu Problemen?
Wenn die Führungskräfte überwiegend der Generation Babyboomer und der Generation X angehören und zwischen diesen beiden Gruppen und der deutlich jüngeren Belegschaft so deutliche Unterschiede in der Haltung zur Thematik ‚Arbeit‘ bestehen, droht da nicht ein Clash of Culture?
Mitarbeitenden die Tarifbeschäftigte sind, die in Zeiten eines Arbeitnehmermarktes und geringerer Bindung an den Arbeitgeber schnell und problemlos wechseln können – kann man die mit Präsenzpflicht und starren Regelungen halten? Müssen nicht neue Arbeitspakete geschnürt werden, um den Anforderungen des Arbeitnehmer-Arbeitsmarktes gerecht zu werden, Mitarbeitende aktiv zu binden und drohende Abwanderungstendenzen erst gar nicht aufkommen zulassen ?
Hat jemand den kritischen Schwellenwert, den Turning Point schon mal ausgerechnet?
Ab wann man nicht mehr arbeitsfähig ist, wenn Frauen mit mittlerer Einordnung in den Hierarchiestufen problemlos auf dem freien Arbeitsmarkt unter Homeoffice-Angebote unter Berücksichtigung von Vereinbarkeit von Familie und Beruf wählen können?
Ab wann steht der Laden still bei 5 % oder bei 10% Fluktuation?
Nachdem auch im Jahr 2022 noch immer der Löwenanteil von Care-Arbeit, Pflege und Haushalt von den Frauen erbracht wird, nimmt da jemand ernsthaft an, dass eine Frau ihre Familie und ihre private Lebenssituation hinten anstellt und die Belange des Arbeitgebers nach Präsenz erfüllen kann und will, wenn einem andere Arbeitgeber 60%+X an Homeoffice bieten?
Das sind die Herausforderungen die Führungskräfte meistern müssen: ‚Der Wurm muss dem Fisch schmecken und nicht dem Angler!‘
Führungskräfte müssen, um die Zukunft erfolgreich gestalten zu können überprüfen, ob die eigenen Haltungen noch zeitgemäß sind, neue Wege finden, Arbeitspakete so schnüren, dass Homeoffice Angebote ermöglicht werden - Flexibilität ist das Zauberwort des Arbeitsmarktes.
Ich weiß noch, wie ich 1972 in München ins Stachus Untergeschoss marschiert bin in die Buchhandlung Saturn 2000 und mir von meinem Taschengeld (!) - ich war 14 Jahre - ein Buch gekauft habe von Dennis Meadows ‚Die Grenzen des Wachstums – Bericht des Club of Rome zur Lage der Menschheit‘ .
Es folgte 2 Jahre später ‚Menschheit am Wendepunkt‘.
Aber ein Großteil der Menschen änderte ihre Sicht auf die Welt eben nicht, da alles so abstrakt schien!
Folgenlos waren die Bücher nicht, denn es entstand in vielen Ländern der westlichen Welt eine Umweltbewegung, in Folge gründeten sich Parteien, eine davon ist heute Teil der Bundesregierung.
Das Gros der Menschheit reagiert erst, wenn es spürbar wird – heute früh (5.6.22) eine Meldung aus Las Vegas, dass alle öffentlichen Rasenfläche ersetzt werden durch Bepflanzung mit wüstengeeigneten Gewächsen wie Kakteen. Allein in der Sahara kommen 1.400 Pflanzenarten vor. In den Rasenflächen versickern rund 15 % des jährlichen Wasserverbrauchs der Stadt Las Vegas – binnen 6 Jahren soll das ‚unnütze‘ Grün ersetzt sein. So will man nachhaltig die wertvolle Ressource Wasser sparen – Milliarden Liter. Dies betrifft rund 40% der städtischen Grünflächen.
Ein Beispiel wie sich die Sicht auf die Dinge verändert hat… aber auch ein Beispiel, dass der Mensch erst reagiert, wenn die Folgen unmittelbar spürbar und sichtbar werden.
Dieses Wechseln der Sicht auf die Dinge ist der Motor des Wandels.
Ein Gedankenexperiment: Stellen Sie sich vor, die Behörden verstehen sich als Dienstleistungs-unternehmen an der Gemeinschaft … ein Dienstleister stellt nicht sich in den Mittelpunkt der Betrachtung sondern die gesellschaftlichen Erfordernisse. Die Menschen als Kunden, die Themen der Politik – eine gesetzte Anforderung und quasi ein Kundenauftrag zugleich …
Das ist utopisch, das gibt es nicht?
Doch das gibt es bereits. So gewann Christchurch in New Zealand und Phoenix Arizona USA bereits im
Jahre 1993 (!) den international ausgelobten Preis der Bertelsmann Stiftung, für die am besten organisierte Stadtverwaltung:
Beide Kommunen hatten sich entlang der Bedürfnisse und Erfordernisse der Bürger in Verbindung der jeweiligen Verwaltungsakte organisiert, so benötigte ein Bauantrag dann nur noch 14 Tage von der Antragstellung bis zur Entscheidung.
Veränderung ist die einzige Konstante … lassen wir uns auf sie ein, gestalten wir unsere Zukunft.
Wahl und Frauenversammlung und die Quadratur des Kreises
In 19 Tagen endet die Wahl – da die Wahl eine Briefwahl ist, erstreckt sie sich mindestens über drei Wochen, seit die Briefwahlunterlagen versandt wurden.
Über hunderte Jahre haben die Frauen um ihre Rechte gekämpft, also geht wählen liebe Frauen.
Es diesmal nicht kompliziert, entweder mit ‚Ja‘ für mich stimmen oder mit 'Nein' gegen mich stimmen.
Was passiert bei mehr 'Nein' als Ja-Stimmen? Dann bin ich raus. So wurde es mir erklärt und dann?
Dann bestimmt das Amt die Gleichstellungs-beauftragte - so wurde es mir erklärt. Und da auch keine Stellvertreterinnen gewählt werden (zu wenige Bewerberinnen) werden diese dann entweder von mir - im Falle eines Wahlsiegs (Mehr Ja-Stimmen als Nein-Stimmen) - oder eben der dann bestimmten GB ernannt.
Es geht also doch um etwas. In 20 Tagen wissen wir mehr.
Wofür habe ich eigentlich meine Zeit verwendet? Für die Frauenversammlung!
Ich bin unendlich stolz und froh über mein tolles Team – im Moment kommen wir alle auf dem Zahnfleisch daher. Nächste Woche wird die Themenmesse verpackt, d.h. da muss alles fertig sein.
Am 23.6.22 starten wir, wir liegen mit der Anzahl der Teilnehmerinnen über Plan, ein Standort ist schon voll, es wird eine weitere Veranstaltung geben … Tolle Key Note Speakerinnen Frauen mit Profil, Hochkaräterinnen aus Politik und Wissenschaft, Rückendeckung der Bundesinnenministerin … und doch jeder winzige Schritt immer gegen unendlich viel Widerstand durchgesetzt - gegen den Widerstand von Frauen?! Aber es gibt eben auch die anderen Frauen - die verstehen, worum es geht, die sich voll einsetzen, unterstützen und und und …
Frauenversammlung - ich freu mich drauf – auch wenn es viel Kraft gekostet hat, das motiviert mich.
Da blieb im Moment wenig Zeit für meinen Blog - dabei stapeln sich die Themen:
Wenn die Führungskräfte der Babyboomer Generation auf die Mitarbeitenden aus der Genration X, Y und Z treffen. Ein Spagat von dessen Gelingen viel abhängt, ein Spagat der gelingen muss - will das Amt seine Herausforderungen der nächsten Jahre meistern.
Eine Behörde ist kein losgelöstes Raumschiff, eine Behörde ist ein Dienstleiter der auf Personal angewiesen ist, ein Amt, welches die Strömungen der Gesellschaft spiegelt - also sollten auch alle Strömungen wahrgenommen werden und nicht Wunschdenken vorherrschen.
Wirklichkeit wird wirklich - mit oder ohne Frau Schmadalla.
Arbeitnehmermarkt ? Alle Marktindikatoren zeigen, er ist schon da.
Wenn wieder etwas mehr Luft ist, dann gibt es wieder mehr Blogbeträge J
Quelle: Urheberrechte am Logo Strong: Sybille Schmadalla
Ja oder Nein, Friss oder Stirb?
Was passiert eigentlich, wenn keine oder nur eine Kandidatin zur Wahl steht bei der Wahl zur Gleichstellungsbeauftragten?
Die Wahlkommission ruft zur Wahl auf und fordert die Frauen auf, sich zur Wahl zu melden, sich zur Wahl zu stellen. Melden sich keine Kandidatinnen, dann kann das Amt selbst eine Frau (mit deren Zustimmung) ernennen.
Meldet sich eine einzige Frau, dann erfolgt die Wahl mit einer ‚Ja‘ oder ‚Nein‘ Abstimmung.
Überwiegen die Ja-Stimmen (+1) dann ist die Kandidatin gewählt.
Überwiegen die Nein-Stimmen (+1) ist die Kandidatin nicht gewählt!
Häufig nehmen Menschen nun an, dass es zu einer Neuwahl kommt – entgegen dieser Annahme kommt es eben zu keiner neuen Wahlausschreibung! Das Amt kann in diesem Falle selbst bestimmen, d.h. eine Frau (mit deren Zustimmung) als Gleichstellungsbeauftragte ernennen.
Also wenn eine bisherige GB alleine zur Wahlantritt, dann heißt es nicht, ‚ach da können wir uns ruhig hinlegen, die wird eh gewählt‘, sondern alle sind aufgerufen, die mit der Arbeit der GB zufrieden waren, mit Ja zustimmen. Damit frau nicht riskiert, dass man am Ende eine GB vor die Nase gesetzt bekommt.
In juristisch korrektem Terminus nachzulesen in der GleibWV – Gleichstellungsbeauftragtenwahlverordnung u.a. §12 Ziff. 1 und 2
Zitat Friedrich Nietzsche aus dem Buch Also sprach Zarathustra, Buch 2 Die Stillste Stunde
Das Pendel der Zeit hat einen Namen, es heißt Geschichte.
Wo sind sie geblieben - unsere Gewissheiten?
Tornados in Deutschland, Kriege in der Ukraine, Flüchtlinge die willkommen sind, 9 Euro Ticket, 2,08 €/l Benzin, explodierende Lebensmittelpreise, … die Schlagzeilen der letzten 7 Tage.
Zu jeder einzelnen Schlagzeile könnte man einen Blog schreiben.
Mit 48.910 Fällen und einer sinkenden Inzidenz auf 361,8 spielt Corona so gut wie überhaupt keine Rolle mehr. Corona kommt nicht einmal mehr in den Nachrichten vor …
In einem atemlosen Tempo verändert sich die Welt.
Mein Respekt gilt den Menschen, die sich in dieser Zeit mit der Gestaltung dieser enormen Veränderungsprozesse befassen und innerhalb kürzester Zeit Entscheidungen treffen und zu treffen haben, unter einer enorm unsicheren Datenlage.
Schon immer gab es Zeiten mit hoher Dynamik und solche die eher ruhiger, stetiger waren, wie ein Pendel das schwingt – Perioden der Gewissheit werden abgelöst von Perioden mit Ungewissheit.
In Perioden der hohen Ungewissheit war und ist es möglich schnelle Entscheidungen zu treffen, Entscheidungen unter Unsicherheit, unter rasant wechselnden Rahmenbedingungen, keine Zeit für Ängstlichkeit, Zaghaftigkeit.
Bleiben wir zuversichtlich, bisher hat die Menschheit noch immer die Herausforderungen positiv bewältigt, hat sich angepasst an die neuen Bedingungen. Wir haben Impfstoffe erfunden und Seuchen überwunden, wir haben die Welt entdeckt und erforscht, den Mond bereist, den Dünger erfunden und konnten so einen Großteil der Menschheit mit Nahrungsmitteln versorgen.
Wir haben ganz viel falsch gemacht, ignoriert, zugelassen, dass sich Lobbyisten durchsetzen konnten usw. usw. …
Ja, zu alledem kann man kritische - zum Teil sogar extrem kritische - Gegenstatements vertreten, aber summa summarum haben wir aus jeder Krise dazugelernt, uns verändert – die Welt verändert.
Bleiben wir zuversichtlich - so wird es auch dieses Mal sein.
Seien wir bereit, bekannte Wege zu verlassen, wagen wir den Aufbruch in neue Zeiten, den Umbruch – jede/r von uns ist gefragt den Wandel mitzutragen, mit voranzutreiben, mitzugestalten.
Viele große, aber vor allem die vielen kleinen Schritte die Millionen von Menschen gehen, verändern die Welt.
Eben: Gedanken, die mit Taubenfüssen kommen…
In der Mitte des 18. Jahrhunderts, um 1750 beginnt die Zeit der Aufklärung.
Immanuel Kant formuliert die These‚ dass der Mensch als vernunftbegabtes Wesen, sich seines Verstandes bedienen kann, sein Tun und Handeln rational begründen kann und so aus der Vormundschaft absolutistischer Herrscher und der Kirche heraustreten kann: der Mensch kann sein Schicksal selbst bestimmen.
Die Vernunft als Ausganspunkt allen menschlichen Handelns, als alleinige Messgröße.
Wer unvernünftig handelt, stellt sich außerhalb - dessen Anliegen diskreditiert sich quasi von selbst – da eben Unvernünftig.
Aber über wessen Vernunft reden wir eigentlich? Wer definiert was Vernunft ist? Gibt es parallele Vernünfte? Nein, dieser Begriff kennt keinen Plural.
Auch unser heutiger Vernunftbegriff ist geprägt durch den Vernunftbegriff der damaligen Zeit.
Damals hatten das Sagen ausschließlich Männer.
Kant wird auch der Satz zugeschrieben: ‚Der Bürger ist männlich!‘
Dieselben Herren, die die Vernunft als Handlungsmaxime des freien Menschen ausriefen, von Selbstbestimmtheit und der Freiheit des Menschen schrieben, hatten keinerlei Probleme damit, dass Europäer als Kolonialherren ganze Völker unterwarfen oder Frauen einfach als unmündig erklärten.
In diesem vermeintlich universalen Vernunftbegriff kommt die Weltsicht des Mannes zum Tragen, die Weltsicht eines europäischen, weißen, heterosexuellen Mannes aus der Bildungsschicht!
Warum ist das mit der Vernunft so wichtig?
Weil mit dem sich berufen auf Vernunft bzw. der Brandmarkung ‚ein Argument‘ sei unvernünftig sich jede Diskussion sofort im Keime ersticken lässt.
Die ‚Vernunftkarte‘ als Show-Stopper jeder Diskussion – das sagen Eltern zu ihren Kindern, Männer zu Frauen, Politiker zum politischen Gegner oder Alt zu Jung.
Die Struktur die sich als dahinterliegend zeigt, könnte man als ‚Besitzstandswahrung‘ bezeichnen, ein kritisierter Zustand soll sich nicht verändern.
Gehen einem die Argumente aus, dann ist es eben unvernünftig. Schon ist die Diskussion beendet. Das Gegenüber, der Gesprächspartner diskreditiert als nicht sach- und fachkundig, sondern unvernünftig!
Es funktioniert eigentlich immer:
Frauenwahlrecht – unvernünftig,
Tempolimit – unvernünftig,
Klimaschutz – unvernünftig
…
und verwundert reibt der Mensch sich die Augen.
Übrigens auch mächtige Frauen verfuhren so.
Margaret Thatchers ‚There is no alternative‘ ging als TINA-Prinzip in die Geschichte ein und war die Begründung für Neoliberalismus und Rückbau der Sozialsysteme in England in den späten 1970iger/1980iger Jahren.
2010 wurde ‚Alternativlos‘ zum Unwort des Jahres da von Angela Merkel und der Bundesregierung immer wieder gebraucht im Zusammenhang mit politischen Entscheidungen..
Greta Thunberg wurde mit ihren Anliegen zum Klimaschutz als unvernünftiges Kind, als Göre, als zu emotional gebrandmarkt und damit war das Thema quasi vom Tisch.
Dieses Prinzip ‚Unvernunft‘ wird i.d.R. von denjenigen genutzt, die einen Besitzstand verteidigen wollen, die den Argumenten und Anliegen der anderen Seite meist keine stichhaltigen Argumente entgegensetzen können und die Debatte auf diese Weise diskreditieren und dann beenden.
Das ist undemokratisch und in diesem Sinne stehen wir jetzt vor einem Reformstau.
In diesem Sinne lasst uns alternativlos unvernünftig sein!
In allen Fragen die Geschlechtergerechtigkeit, die die Neuordnung von gesellschaftlicher Lebenswirklichkeit betreffen.
Bild: eigene Gestaltung
Ich habe mich gefragt, ob wir in einer so komplexen Welt uns nur auf unsere Ziele konzentrieren können? Eigentlich nicht.
Organisation, Behörde, Unternehmen, Vereine - alle haben Beziehungen nach Innen und Außen - es gibt keine Inseln.
Also warum agieren wir dann nicht vernetzt?
Vernetztes Denken ist eine Herausforderung, denn im Moment scheinen wir keinen Anfang zu finden und kein Ende zu sehen - das entmutigt.
Fangen wir mit dem an, was unmittelbar vor uns liegt, nehmen wir den Faden auf.
Warum nutzen wir nicht die Klugheit des Teams?
Schwarmintelligenz: Zwei Köpfe denken mehr als einer.
Betroffene zu Beteiligten zu machen.
Neues Denken. Anders Denken. Chancen sehen.
Unser Blick richtet sich all zu oft auf die wenigen Ausnahmefälle - die negativen natürlich und die müssen als Beweis herhalten warum Veränderung nicht geht.
Das ist falsch.
2 Jahre Corona Erfahrung, 2 Jahre Homeoffice - lasst uns doch mal darauf schauen was gut lief.
Corona ist vorbei - also zurück nach 2019, alles auf 'alt' zurückdrehen?
60% Homeoffice 40% Präsenz bei freier Gestaltung - dies wäre gleich vielen Zielen dienlich:
1. die Krankheitsquote sinkt - das haben die 2 Jahre schon bewiesen
2. zufriedenere Mitarbeitende - je mehr Flexibilität, desto leichter wird es Familie und Beruf zu vereinen
so könnten Elternteile die Kinder versorgen z.B. weniger TZ und damit weniger finanzielle Einbußen
erleiden, raus aus der Falle Altersarmut, kein Karriereknick usw.
3. attraktiver Arbeitgeber im Wettbewerb um neue Kräfte (enger Arbeitnehmer Arbeitsmarkt)
4. Entlastung des Geldbeutels der Mitarbeitenden, weniger Fahrten gleich weniger tanken
(65% nutzen den PKW um zur Arbeitsstätte zu gelangen von 45,6 Mio. Arbeitnehmern )
5. CO2 Absenkung, weniger Fahrten gleich weniger CO2 Ausstoß
6. Rollierende Modelle bedeutet frei werdende Büroraumflächen - die werden anders genutzt, das führt zu
Absenkung der Mietbelastung, mittelfristige absenkende Auswirkung auf das Preisgefüge im
Mietwohnungsmarkt und im Immobilienmarkt
Ich weiß ... Jedem dieser Argumente folgt die 'Ja, aber - Gegenrede', natürlich ist es nicht so einfach, der Prozess der Umgestaltung wird viel Diskussion erfordern, es gibt auch die Kehrseiten der jeweiligen Medaillen ... Richtig.
Wichtig ist m:E. dass wir es versuchen und zwar mit einer positiven Haltung, der Haltung es verwirklichen zu wollen.
Also einem 'wie können wir es schaffen'
statt eines
'das geht nicht ...und das geht auch nicht ... und das ist problematisch ... und das haben wir überhaupt noch nie so gemacht'
Eines scheint mir aber gewiss, mündige Menschen wollen in diese Prozesse eingebunden sein und nicht 'ordre de Muffti' von oben herab hierarchisch fremdbestimmt werden.
Wir werden interne Prozesse umgestalten müssen, Aufgaben und Tätigkeiten erweitern und umgestalten, Rotationsmodelle einführen, usw. usw.
Wirklichkeit wird wirklich - unterlassen wir es uns an die neuen Zeiten anzupassen, wird uns die Wirklichkeit einholen und dann überholen. 'Das Bessere ist des guten Feind' und wie die Sprüche so alle heißen - aber es steckt in ihnen eben ein Körnchen Wahrheit.
Wie herausfordernd und schwer es ist, mit den sich verändernden Umfeldbedingungen Schritt zuhalten, zeigte eine Zahl: geschätzt zwischen 1 - 1,3% der deutschen Unternehmen sind älter als 100 Jahre, ganze 3 älter als 200 Jahre.
'Befehl und Gehorsam' - ich denke diese Zeiten sind vorbei.
In einer demokratische Zivilgesellschaft setzt sich durch was überzeugen kann.
Um zu überzeugen muss um Lösungen gerungen werden, müssen diese erarbeitet werden.
Das ist oft langwierig und zäh - aber eines ist gewiss: es gibt keine einfachen Antworten, denn es gibt keine Inseln.
Wenn es so ist, dann sollten wir freudig beginnen, freudig das Neue denken, denn schließlich ist das Ziel es 'besser' zu machen - so wie die Menschheit seit Jahrtausenden stets nach dem 'Besseren' strebte.
Bild von Christine Schmidt, Pixabay
https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/themen/aktuelle-meldungen/2020/maerz/die-grosse-kluft-frauen-verdienen-im-leben-nur-halb-so-viel-wie-maenner#link-tab-160541-11
Die Bertelsmann Stiftung hat diese Untersuchung am 17.3.22 veröffentlicht.
Unser Steuersystem begünstigt ein Lebensmodell, dass der Ehe. Alleinerziehende sehen sich einer besonderen Härte ausgesetzt.
Aus der Studie: ...da der viel diskutierte Gender Pay Gap, der in 2019 für Gesamtdeutschland bei 20 Prozent lag, lediglich die Lücke in den Bruttostundenlöhnen erfasst, kann er die Ungleichheit, die sich im Lauf eines gesamten Erwerbslebens zwischen Frauen und Männern aufbaut, nicht abbilden.
"Die derzeit geltende Messgröße, der Gender Pay Gap, verschleiert, wie groß die Kluft zwischen Männern und Frauen beim Einkommen tatsächlich ist", kommentiert Barišić. Darüber hinaus ist die Lücke in den Lebenserwerbseinkommen auch ein Vorbote der Geschlechterlücke in den Rentenansprüchen. Der Gender Lifetime Earnings Gap sei laut Barišić daher auch für die Politik ein relevantes Maß.
Nachhaltigkeitsziele der Bundesregierung - Nr. 5
Geschlechtergleichheit
https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/nachhaltigkeitspolitik/berichte-und-reden-nachhaltigkeit/massnahmenprogramm-nachhaltigkeit-der-bundesregierung-427896
Unter dieser Internetadresse ist ein Status quo Report aus dem Jahr 2020
https://www.wsi.de/de/faust-detail.htm?sync_id=HBS-007614
Massenvergewaltigung als strategische Kriegswaffe – Russische Soldaten werden standardmäßig mit Kondomen ausgestattet … Mariupol: Frauen und Mädchen Opfer systematischer Gewalt … Das waren die Headlines in verschiedenen Medien in den letzten Tagen, das wurde ganz offen und schonungslos im ZDF über Massenvergewaltigung als Kriegswaffe diskutiert.
In CNN liefen die Mitschnitte des russischen Funks im Original mit Untertiteln …
Fassungslos, ratlos, zornig, traurig, ohnmächtig vor Wut darüber…
Genau dies: ‚Ohne Macht‘ - ohnmächtig.
Was sind das für Männer, die so etwas tun? Verwandelt eine Uniform einen Menschen, einen Mann automatisch in einen Vergewaltiger? Was passiert da mit einem Menschen, der vor 8 Wochen noch Ehemann, Papa, Sohn, Freund oder Lebenspartner war?
Schuld ist etwas zutiefst persönliches, Schuld nimmt man(n) mit. Selbst wenn keine strafrechtliche Verfolgung droht. Aber das hilft den Frauen und Mädchen nicht, die das Trauma ihres Lebens erleiden.
Warum zeigen wir nicht, dass Deutschland ein treuer Bewahrer der Freiheit, der demokratischen Rechte, der Menschenrechte ist? Deutschland ein verlässlicher Partner?
Warum zeigen wir nicht, dass auch wir gegen diese Gräueltaten aufstehen?
Warum sind wir so zaudernd, so zögerlich, so unentschlossen?
Wir haben viel zu verlieren!
Ja, haben wir - und zwar dann, wenn Putin diesen Krieg für sich entscheidet!
Lasst uns endlich an der Seite unserer Bündnispartner schwere Waffen liefern: es gibt ein Recht auf Verteidigung!
In Frankreich droht die Wahl Marine Le Pens, die eine enge Verbündete Putins ist und von Putin finanziert wird. Mit welchem Geld? Eventuell mit dem Geld das wir Deutsche für Öl und Gas zahlen?
Frieren für die Freiheit? Ja, da wäre ich dabei.
Verzicht auf Autofahrten um Gräuel zu beenden? Halte ich für vertretbar.
Raus aus der Bequemlichkeit?
Wenn wir jetzt nicht handeln, fällt uns das schwer auf die Füße.
Was wird aus den Demokratien der westlichen Welt, wenn wir sie nicht verteidigen?
Wenn wir nicht bereit sind 'Unbilligkeiten' in Kauf zu nehmen?
Dann werden wir - als Konsequenz daraus - unsere Freiheit verlieren.
Die Vitalität dieser Figur hat mich schon immer begeistert.
Christian Peschke, so heißt der leider zu früh verstorbene Künstler. Hier vertreten durch die Galerie Hegemann, er ist einer meiner Lieblingsbildhauer.
https://www.galerie-hegemann.de/unsere-kuenstler/christian-peschke/
Anders in der Ausführung und doch Fernando Boteros Frauen ähnlich in der Ausstrahlung, der Lebenslust, die diese Figuren zeigen.
In Bamberg am Heumarkt kann eine originale Bronze von Fernando Botero (90) besichtigt werden - Liegende mit Frucht
Niemand zwingt Herrn oder Frau fucku.gmx.dr meinen Blog zu lesen!
Dieser o.a. Mailadresse kann man nicht antworten - sofortiges Mailreturn.
Über die Kontaktfunktion dieses Blogs kann man mir jederzeit Kritik zusenden, aber dies erfordert eine gültige Emailadresse und damit die Preisgabe der eigenen Identität.
Eine eigene Meinung zu vertreten - in dem Sinne, dass man Ross und Reiter nennt - dafür hat fucku.gmx.dr wohl nicht genügend Rückgrat.
Leute die Hass und Hetze verbreiten wollen, agieren gerne aus dem Hinterhalt, wollen dies natürlich vermeiden - dass sie namentlich bekannt werden.
Ich stehe zu meiner Meinung und Haltung und ich bin mir darüber im Klaren, dass man Dinge auch anders sehen kann als ich. Gerne pflege ich einen freien und offenen Gedankenaustausch hierzu.
Ich stehe gerne im Austausch mit anderen Menschen - aber nur mit solchen, die bereit sind Ihren Namen zu nennen. Leute die nur mit Dreck werfen wollen, mit denen möchte ich tatsächlich nichts zu tun haben, das bringt nämlich nichts.
Ich erhalte Rückmeldungen von Personen, mit denen ich im normalen Gedankenaustausch stehe, im normalen Schriftverkehr stehe.
Nochmals: niemand zwingt Herrn oder Frau Fucku meine Seite zu lesen ...
In diesem Sinne - weniger Hass und dafür ein mehr an Argumentation - das wäre wünschenswert.
Ich wünsche allen ein frohes Osterfest.
Zeit für Familie und Freunde.
Zeit für Kino, Oper, Theater oder Museen.
Zeit für schöne Gespräche im trauten Kreis ...
Oder für die Sportlichen unter uns, raus und Zeit für Sport.
Schöne Tage, gute Erholung und bis demnächst.
Bild Ali Raza auf Pixabay
Seit 2.8.21 werde ich unentwegt u.a. schriftlich darauf hingewiesen, dass die Wahl 2022 angefochten werden könnte, wenn ich dieses tue oder jenes nicht unterlasse.
Auslöser für diesen Schriftverkehr war meine Aussage im Juni 21, eine Frauenversammlung, wie sie der Gesetzgeber nach § 25 (3) BGleiG explizit vorsieht, durchführen zu wollen.
Es folgte unerfreulicher Schriftverkehr, eine Klage meinerseits, ein Gerichtstermin, zähes Ringen um Jedes und Alles.
Die Verträge sind unterzeichnet, nun kommt die Frauenversammlung.
Ich löse mein Versprechen ein.
In 2022 findet die Wahl zur Gleichstellungsbeauftragten und die Wahl der Stellvertreterinnen statt - und zwar terminlich vor der Frauenversammlung.
Jetzt werde ich schriftlich darauf hingewiesen, dass z.B. eine Ausgabe von Tagungsunterlagen an die Teilnehmerinnen vor der Veranstaltung als Wahlbeeinflussung gelten könnte, dass ich mir keine Wettbewerbsvorteile verschaffen dürfte usw.
Zu keinem Zeitpunkt habe ich mich zur Ausgabe von Unterlagen o.ä. geäußert, ich werde schon angegangen noch ehe ich etwas getan oder gesagt habe! Das reicht jetzt.
Bei einigen Personen herrscht offenbar permanente Schnappatmung.
Ich rechne auf jeden Fall mit einer Wahlanfechtung!
Seit neun Monaten herrscht ein unentwegtes Drohen damit, wenn jetzt schon die krampfhafte Suche nach Wahlanfechtungsgründen, nach ‚Verfehlungen‘ meinerseits läuft, obwohl noch nicht einmal ein Wahltermin bekanntgegeben ist …Ja, was wird denn dann wohl kommen, womit darf ich rechnen?
Schüchtert mich das ein?
Nein – sowas nennt man 'Verfolgungseifer' und stellt meinerseits einen Anfechtungsgrund dar.
Es besteht die gesetzliche Pflicht der Führung und der Gremien neutral zu bleiben.
Also wovor sollte ich Angst haben, wenn es ohnehin so kommen wird?
Was wird folgen? Ein ggf. mehrjähriges Verfahren vor dem Verwaltungsgericht … toll!
Ich darf laut Urteil des Bundesverfassungsgerichts BVerfG, Urteil vom 02.03.1977 - 2 BvE 1/76 auch während eines laufenden Wahlkampfes als Amtsinhaberin zu meiner Tätigkeit berichten, über die laufenden Aufgaben informieren. Unstreitig gehört die Frauenversammlung zu meiner Tätigkeit.
Ich darf von meinem Arbeitgeber in meiner Tätigkeit nicht behindert werden und ich arbeite weisungsfrei.
Neben der Tatsache, dass es überhaupt noch keine offiziellen Verlautbarungen bzgl. der Wahl der GB und der Wahl der Stellvertreterinnen gibt! Ohne eine offizielle Bekanntmachung kann ich rein rechtlich gar nicht gegen Wahlgrundsätze verstoßen, denn es gibt dann noch gar keine Wahl! (siehe auch o.a. Urteil)
Es war für mich auch nicht überraschend, was sonst noch passierte: ein Rücktrittsaufruf auf meinem privaten Blog, natürlich anonym. Angriffe aus der Anonymität sind im Internet Alltag, meine Strategie dagegen heißt ‚Öffentlichkeit herstellen.‘
All in all – auch im Jahre 2022 muss frau sich wappnen.
Entgegen jeder Schönfärberei ist Deutschland auch deshalb auf Platz 11 im WEF GGGR 2022, weil es an politischer und ökonomischer Teilhabe fehlt!
Gläserne Decken existieren nach wie vor, eine Entgeltlücke von 18%, Kinderbetreuung und Pflege von Angehörigen immer noch in großer Mehrheit geleistet von Frauen - natürlich unbezahlt ….
Liebe Frauen, wenn ihr das ändern wollt, dann geht wählen! Egal, ob es sich um eine Wahl der Gleichstellungsbeauftragten handelt oder andere Wahlen, Frauen müssen hör- und sichtbar werden und bleiben. Hauptsache frau zeigt, dass sie ihre (hart erkämpften) Rechte wahrt und ernst nimmt!
Übrigens laut WEF GGGR 2021 – wird es weitere 52,1 Jahre dauern bis zur Erreichung der Gleichstellung in West Europa: eine heute 18jährige junge Frau feiert dann 70 Geburtstag und meine heute 4jährige Enkelin wird dann zarte 56 sein.
„Frauen die nichts fordern, werden beim Wort genommen – sie bekommen Nichts“ Simone de Beauvoir
3 Tag Homeoffice jetzt - das hilft nicht nur das CO2 zu senken und so das Klima zu schützen, sondern auch die unteren Einkommensgruppen zu entlasten.
Der größte Teil der Menschen spürt die gestiegenen Energiekosten, egal ob Heizung oder Sprit und Lebensmittel.
Da die Energiekosten am Anfang der Lieferketten stehen, entsteht an jeder Station, an jedem Zwischenschritt eine Weitergabe an den Endverbraucher - eine Preisspirale nach oben.
Ich gehöre zu jenen 21 % die 45 Minuten fahren und dabei ca. 6 l pro 100 km verbrauchen.
In zwei Tagen sind i.d.R. die 6 l verbraucht.
Im Monat mit 20 Arbeitstagen verbrauche ich also 60 l - würde ich an 12 Tagen im Homeoffice sein, dann würde ich 36 l Sprit einsparen - das würde nicht nur meinen Geldbeutel entlasten, sondern auch erheblich zum Klimaschutz beitragen.
Es gibt 46 Mio. Beschäftigte in Deutschland, würden pro Kopf an 3 Tagen im Homeoffice 36 l gespart werden, wäre dies pro Monat 1,6 Mrd. Liter ...
Selbst wenn es nur 18 l wären, sind dies 828 Mio. Liter im Monat ...
Das wäre eine gute Maßnahme um aus der Abhängigkeit von russischem Öl zu kommen, dient der Umwelt und den Klimazielen und entspannt meine finanzielle Lage ...
Wenn ich dann auch freiwillig meine Geschwindigkeit auf 120 km/h max. begrenze, wäre dies ein weiterer Schritt.
Der Global Gender Gap Report 2021 vom World Economic Forum erschienen.
https://www3.weforum.org/docs/WEF_GGGR_2021.pdf
Es werden 4 Kernthemen untersucht:
Politische Teilhabe, Wirtschaftliche Teilhabe, Bildungszugang und Gesundheitsschutz
Platz Land Score
1. Island 0,892
2. Finnland 0,861
3. Norwegen 0,849
4. New Zealand 0,840
5. Schweden 0,823
6. Namibia 0,809
7. Ruanda 0,805
8. Litauen 0,804
9. Irland 0,800
10. Schweiz 0,798
11. Germany 0,796
....
156 Afghanistan
Deutschland liegt weltweit auf Platz 11 - wir haben ggü. 2020 einen Platz verloren.
Aus dem Vorwort:
Global Trends and Outcomes – Globally, the average distance completed to parity is at 68%, a step back compared to 2020 (-0.6 percentage points). These figures are mainly driven by a decline in the performance of large countries. On its current trajectory,
it will now take 135.6 years to close the gender gap worldwide. 1
Western Europe is the region that has the narrowest gender gap (77.6% so far) and has further improved this year.
Ich bin ein großer Fan von Studien
Nach der Stepstone Mobilitätsstudie von 2018 (Link ist angegeben) wünschen sich 85% der Beschäftigten Homeoffice.
Also weit vor Corona, war das schon ein Thema.
93% wünschen sich flexiblere Arbeitszeiten.
In 2018 boten die großen Arbeitgeber (mehr als 1000 Beschäftigte) zu 63% Homeoffice an.
3 % pendelten nach dieser Studie überhaupt nicht nicht, weil sie im Homeoffice arbeiteten.
Warum schreibe ich das auf Frauen-Raunen?
Weil Vereinbarkeit von Familie und Beruf ganz eng mit diesen beiden Themen verknüpft ist und es immer noch mehrheitlich die Frauen sind, die Pflege bzw. Care Arbeit leisten und denen flexible Lösungen das Leben extrem erleichtern.
Kann damit gemeint sein, nur einen Tag Homeoffice zu haben alle 14 Tage auf Antrag? Oder doch mehrere Tage Homeoffice in der Woche in eigenverantwortlicher Einteilung, flexibel und nachhaltig zu gleich?
https://www.stepstone.de/ueber-stepstone/wp-content/uploads/2018/04/StepStone_Mobilit%C3%A4tsreport_2018-1.pdf
Schaut mal rein in die Studie, sie bietet unglaublich viel interessanten Inhalt z.B. auch über Fahrzeiten zum Arbeitsplatz, Nutzung von Verkehrsmitteln (65% immer noch PKW nur 22 % ÖPNV) usw.
Wenn ich Ihnen mein Auto leihen würde, ein wirklich flottes Gefährt.
Auf der Anzeige für den Tacho steht 200 km/h ...
Fordere ich Sie dann auf, mit 200 Sachen durch den Ort zu brettern?
Nein!
Billige ich dann Verstöße wie Geschwindigkeits-übertretungen?
Nein!
Oder darf ich darauf vertrauen, dass Sie sich im Rahmen der gesetzlichen Regelungen bewegen?
Ja, darauf darf ich vertrauen!
Also wenn ich Ihnen meine Internetseite nenne, habe ich Sie nicht gezwungen auf diese Seite zu gehen, dass tun Sie aus freiem Willen, ich habe Ihnen nicht aufgezwungen etwas zu tun, das gegen irgendwelche Vorschriften verstößt.
So zu argumentieren ist nicht nur absolut lächerlich, es unterstellt auch, dass Sie nicht mündig wären Ihre Entscheidungen selbst zu treffen .
Udo Lindenberg*
Und Ich mach mein Ding,
Egal was die anderen sagen
Ich geh meinen Weg,
Ob gerade ob schräg, das ist egal
Ich mach mein ding
Egal was die anderen labern,
Was die Schwachmaten einem so raten,
Das ist egal
Ich mach mein Ding...
Preisfrage ... und wie viele Tage sind es nun bis zur Wahl?
Quelle: Udo Lindenberg Auszug aus seinem Lied 'Ich mach mein Ding' erschienen 29.3.2013 - Comic: Urheber Udo LIndenberg
Also denke ich nach ... wie soll die Zukunft sein?
26.10.1861 Johann Philip Reis stellt sein Telefon vor - 126 Jahre später wird das Telefon mobil ...
Hat er das vorhersehen können? War das seine Vision?
Rasante technische Entwicklungen prägen die Welt.
Aber in unserem Mensch sein bleiben wir gleich - ein Sonett von William Shakespeare (geboren 1564) berührt uns ... er erreicht uns über Raum und Zeit hinweg, weil wir Menschen sind.
Die perfekte Frau, trendy angezogen, top frisiert, schlank und rank, beruflich erfolgreich, sportlich, belesen und gebildet, vielseitig interessiert, gutaussehende Geliebte und liebevolle Mutter …
hm, hab‘ ich was vergessen?
Das ist frau mit schlechtem Gewissen ...
Aber wann bin ich, ich selbst?
Was ist Authentizität?
Was darf ich?
Was geht?
Wie finde ich meine Rolle?
Muss ich überhaupt eine Rolle finden?
Ich glaube bei Männern stehen da nur andere Adjektive ...
Frauenversammlung - ich freue mich drauf.
Es stellt sich mir die Frage, warum wollen manche Menschen sich partout als 'Negativ-Pol' etablieren?
Nach dem Motto:
'Ich bin die Kraft die stets verneint'
Was soll damit bewiesen werden?
Das eine Person ihre Machtfülle nutzen kann?
Fragen über Fragen.
Subtiles schikanieren? Ein wiehernder Amtsschimmel? oder doch nur Ignoranz?
Aber warum diese 'Machtfülle' nicht positiv nutzen?
Statt der 'bösen Hexe' wie im Märchen die 'gute Fee'?
Warum kommt das eigentlich so selten vor?
Weil 'Nein-Sagen' leichter ist?
Oder weil das 'Alt-Bewährte' zu verlassen, die eigenen Sicherheitsbedürfnisse verletzt?
Weil Neues wagen auch Risiken birgt?
Weil man sich exponiert?
Warum sollten wir Frauen es nicht wert sein? Sind wir Frauen es nicht wert?
Aber der Gesetzgeber hat doch ganz klar vorgegeben, dass wir es wert sind!
Frauenversammlung- jährlich nach § 25 (3) BGleiG.
Heute war ein interner Abstimmungstermin zur Frauenversammlung,
... also frau braucht viel Idealismus wenn sie als Gleichstellungsbeauftragte etwas erreichen will ...
78 Tage bis zur Wahl / 79 Tage bis zur 1. Frauenversammlung.
Also alles was ich dazu schreiben könnte, überstieg tatsächlich mein Vorstellungsvermögen und ich gelte als phantasiebegabter Mensch ...
Also alles was ich dazu schreiben könnte, wäre wohlmöglich ein Verstoß gegen das 'Mäßigungsgebot' und wohlmöglich wenig zurückhaltend... :-)
Also lesen Sie zwischen diesen wenigen Zeilen... lassen Sie Ihre Phantasie spielen... gesetzlicher Auftrag?
... und am Ende werden wir alle sehen, was da rauskommt :-) bzw. ob da was rauskommt
Ich bin aufgewachsen in den 60iger Jahren und ich kann aus jeder Lebensphase Statements berichten, die ich als demütigend, ungerecht oder herablassend empfand.
Es ging los in der Schule, 'es ist nicht üblich, dass Mädchen aufs Gymnasium gehen' meinte der Lehrer in der 4. Klasse ggü. meinen Eltern.
'Sekretärin ist auch ein guter Beruf für Sybille', eine Lehrerin ein paar Jahre später.
1. Semester Steuerrecht 'Meine Damen, wenn sie ihren Doktor bis zum 4. Semester nicht gefunden haben, dann müssen sie ihn wohl selber machen!'' (Wir hatten einen Hörsaal in der Nähe der medizinischen Fakultät)
Nach dem Studium mit zwei akademischen Abschlüssen meinte ein Marketingleiter - sich an mir vorbeibeugend zu seinem Assistenten - 'also das Fachvokabular hat sie ganz gut drauf die Kleine', ich wurde als 'Mädchen' bezeichnet, hatte 'einen Mann gefunden der das mitmacht' Als sich berufliche Erfolge einstellten war ich einmal der 'Mr. Schmadalla' - eine Exotin, häufig die einzige Frau in durchweg männlichen Führungskreisen.
Dann hatte ich einen Chef, der meinte, dass ich es bereuen würde, wenn ich nicht mit ihm 'in die Kiste steige', wobei ich mir bis heute nicht sicher bin, ob er meinte, dass ich seine 'ungeahnten Fähigkeiten als Liebhaber' versäumt zu haben bereuen würde oder ob es als Drohung zu verstehen war, was meine berufliche Karriere betreffen würde - denn ich habe es gar nicht abgewartet und die Firma gewechselt.
Jede Frau, der ich bisher begegnet bin, kann solche oder ähnlich gelagerten Erlebnisse berichten.
Zweifelsfrei hat sich inzwischen sehr viel getan.
Es gibt Studien die besagen, dass rund ein Drittel der Männer verunsichert ist, was ihre Rolle angeht, ein Drittel lebt eine 'neue, individualisierte Rolle' und rund ein Drittel lebt ein tradiertes Rollenbild.
Dieses Drittel bereitet mir Sorge - es ist noch nicht lange her, dass ich ein 'Bonmont' vorgetragen bekam, in dem Frauen mit Schäferhunden verglichen wurden.
Am 8. März 1854 streikten die Frauen in Großbritannien zum ersten Mal für gerechten Lohn, in 2021 betrug das Gender Pay Gap in Deutschland 18% - nach 168 Jahren ist die Lücke noch immer nicht geschlossen.
Es liegt noch etliches vor uns, aber es lohnt sich es anzupacken.
In meinem ersten Job, frisch von der Hochschule, als junge Beraterin - da hatte ich einen Seniormanager als Mentor.
Einen Österreicher, ein hochgebildeter Magister Artium und Dr. phil., ein Mann mit viel österreichischen Schmäh und einem unglaublich charmanten Dialekt – ein Wiener.
Eine unser ersten Begegnungen werde ich nie vergessen.
Ich stellte ihm eines meiner Arbeitsergebnisse vor und wie es so ist, wenn frau neu, jung und berufsunerfahren ist, habe ich erstmal alle meine Arbeitsergebnisse ‚relativiert‘.
Er sah mich über seine randlose Brille an und meinte dann im breitesten wienerisch:
Frau Schmadalla … wer als Wüüürschd‘l koommd wird als Wüüürschd‘l gegess‘n ….
wer als Sahnedooorde kommt wird als Sahnedooorde gegess’n …..
Es folgte eine Pause und dann:
Mir… mir san die Sahnedooorde!
In all den Jahren danach habe ich oft an die Sahnetorte gedacht. Ja, das ist der Anspruch: Sahnetorte kein Würstchen
Fotoquelle: Pixabay Fotograf Richter
Ich bin erschüttert und verunsichert zugleich – in welchen Zeiten leben wir?
Eines ist sicher: in geschichtsträchtigen Zeiten. Blicken wir auf die Geschwindigkeit, mit der sich gerade all unsere Gewissheiten in Luft auflösen. Ich, 63 Jahre, aufgewachsen in Frieden und Freiheit lerne gerade, dass diese Selbstverständlichkeit, diese Gewissheit – eben nicht gewiss ist.
Urkainer und Ukrainerinnen wachten vor 35 Tagen auf und ihr Alltag war keiner mehr. Niemand hatte solche Bilder in Europa erwartet – Aleppo, Krim, Georgien … alles doch sehr weit weg.
Ich erinnere mich noch, als ich in der Nacht des 6ten Januar 2021 - gefühlt Jahrzehnte weit weg – fassungslos auf die Bilder aus USA blickte: der Mob der durch die Gänge das Kapitol grölte. Die größte Demokratie der Welt unter enormen Druck.
Haltung zeigen kostet Kraft. Vor der Findung einer eigenen Position, steht die Reflektion und die Anerkennung der Wirklichkeit. Anerkennung der Wirklichkeit heißt auch die eigenen ‚Bequemlichkeiten‘ aufzugeben: dieses ‚es wird schon nicht so schlimm werden‘ ; ‚na ja, da müssen wir reden‘ oder dieses ‚wenn wir dies und das tun, wenn wir diplomatisch entgegen kommen…‘ – diese Zeiten sind ganz offensichtlich vorbei.
Will man etwas ‚Positives‘ an dieser Krise finden, dann dies, wir alle haben in das schonungslose Gesicht der Wirklichkeit geblickt - wir müssen jetzt eine Haltung einnehmen!
Putin hat gezeigt, dass er bereit ist über Leichen zu gehen. Da gibt es nichts mehr, was man schön reden kann, weichspülen kann, diplomatisch verbrämen kann.
Die westlichen Politiker haben sich geschüttelt, diese Wirklichkeit – in all ihrer Hässlichkeit erkannt - und dann ‚anerkannt‘. Dann haben sie ihr Handeln daran ausgerichtet. Wie weit wird dieser Egomane gehen?
Haltung gewinnen ist das eine, diese Haltung durchhalten ist das andere.
Sehen wir am Ende dieses Krieges die Vereinigten Staaten von Europa?
Was sind wir bereit zu opfern? Was können wir tun? Was kann ich tun?
Um unsere Demokratie zu verteidigen, müssen wir auch unkonventionelle Wege gehen. Nicht nur Corona oder CO2 Ersparnis und damit Klimaschutz, sondern auch dieser Krieg werden Themen wie ‚Homeoffice‘ befördern!
Energie sparen verringert Abhängigkeit! Energie sparen schont den eigenen, inflationsgeschüttelten Geldbeutel. Energiesparen für den Frieden.
Wir haben rund 46 Mio. Menschen in Deutschland in Arbeit, 44 Mio. zugelassene Fahrzeuge. Zur Arbeit zu fahren verbraucht Energie unabhängig ob öffentliche Verkehrsmittel genutzt werden oder das eigene Auto.
Annahme: sparen 44 Mio. Fahrzeuge 2 l Sprit je Arbeitstag sind dies 88 Mio. Liter/Arbeitstag Ersparnis, bei 10 Tagen Homeoffice im Monat (50%) dann sind dies 880 Mio. Liter pro Monat – in 10 Monaten 8.800 Mio. Liter … 8,8 Mrd. l – das merkt auch ein Putin im Geldbeutel!
Tempo 120 max., ein Wochenende pro Monat ohne Auto wie 1973, die Heizung runter drehen – alles aktive Beiträge, die millionenfach geleistet, eine Wirksamkeit entfalten werden, die dazu beiträgt Putin in die Schranken zu weisen.
Ich hätte nie gedacht, dass ich meine Demokratie dadurch verteidige, dass ich vermehrt Fahrrad fahre, einen dicken Pullover trage und unnötige Fahrten vermeide, die Heizung von 3 auf 2 runter drehe …
Also all das sind aus meiner Sicht – im Vergleich zu einem Eintritt in einen zerstörerischen Krieg – doch vergleichsweise erträgliche ‚Unbillen‘. Ich bin bereit meinen Beitrag zu leisten.
Ukrainekrieg - Fluchtwelle(n) -Corona - Homeoffice Klimawandel - Generationenwechsel - 100 Mrd. für Rüstung - Rückkehr in die Nachkriegsordnung des kalten Krieges? Eine beängstigende Dynamik.
Der Kanzler sprach von Zeitenwende.
Da würden wir doch gerne zurück zu Alt-vertrautem, zurück in die Zeit 2018, wo die 'Welt noch in Ordnung' war.
War die Welt in 2018 in Ordnung?
Das unabänderliche 'Altbewährte', es verspricht vermeintliche 'Sicherheit' - tatsächlich bedeutet es Stillstand. Dauerhafter Stillstand bedeutet, dass es 'altbacken' ist, nicht mehr 'zeitgemäß' und irgendwann verschwindet es dann ganz, weil einfach überholt ist.
Nichts ist gewisser als der Wandel.
Aber wir müssen keine Zukunftsangst haben. Der Wandel war in der Geschichte der Menschheit immer zum besseren. Dazu gibt es eine Reihe von interessanten Büchern: Stefan Klein 'Wie wir die Welt verändern'; 'Factfullness' von Hans Rosling oder von Rutger Bregmann 'Utopien für Realisten'.
Der Wandel erfasst alle gesellschaftlichen Schichten. Er wird auch Behörden erfassen, denn Behörden sind keine Inseln im Strom der Gesellschaft, sondern Bestandteil der Gesellschaft.
Das Versprechen 'zurück zu alten Ufern' oder 'Alles soll so bleiben wie es war' wird sich nicht einlösen lassen, sich nicht realisieren lassen - haben wir es nicht als befremdlich empfunden, als wir lernen mussten, dass Gesundheitsbehörden in Zeiten einer Pandemie mit 'Fax' arbeiten?
Zukunft gestalten heißt Zukunft denken zu können.
... noch 84 Tage bis zur Wahl
Ich habe vor rund fünf Jahren eine Frau getroffen, eine Freundin gewonnen, die ich sehr schätze. Ein Art 'Blind date' damals. Sie war mir eine völlig Unbekannte - als sie mir als Lektorin empfohlen wurde. Also haben wir uns verabredet. Sie hat sich durch mein erstes Buch gekämpft - dann haben wir uns erneut getroffen. Offen, erst vorsichtig und dann - nachdem ich gesagt habe, dass ich eine 'ungeschminkte' Wahrheit brauche - dezidiert, deutlich, aber nicht verletzend. Ich habe viel umgeschrieben, gestrichen, neu formuliert und Figuren 'geschärft'.
Seither haben wir viele engagierte Diskussionen geführt, uns gegenseitig gefordert und gefördert im Besten Sinne des Wortes. Sie beleuchtet Dinge häufig aus einem andere Blickwinkel als ich, hat andere Standpunkte. Was uns eint? Was ist die Basis dieser Freundschaft? Das Frauenthema ist uns beiden ein Anliegen und beide sind wir ehrlich miteinander. Sie schreibt einen Blog. Sie schreibt gut. Wir blicken aufeinander und ab und zu blitzt so eine Art 'Wettbewerbsgedanke' auf - wer schreibt besser?
Nein, es gibt keinen Wettbewerb - den kann es gar nicht geben. Aus der Vielfalt lernen wir, aus dem Spiegeln der eigenen Ideen gegen andere Konzepte, lerne ich, erweitere ich meinen Horizont. Authentizität kann nicht im Wettbewerb stehen, da gibt es kein Besser oder Schlechter - das wäre absurd.
Auch in meiner Arbeit baue ich auf Vielfalt, auf Ideen, Anregungen oder Widerspruch durch Dritte, wenn es um die Sache geht. Das heißt Freiräume lassen für Gestaltungswillen - das gefällt nicht allen, denn es bedeutet auch, dass Verantwortung übernommen wird, dass inhaltlich eine Auseinandersetzung erfolgt.
Ich war völlig überrascht als mir meine Offenheit, mein Hang zum Pluralismus als Schwäche ausgelegt werden sollte.