World Happiness Report 2024 ...

Wörter die mit ‚glücklich-sein‘ in Verbindung stehen, sind Freiheit, Unbeschwertheit, frei von Sorge sein … Zufriedenheit.

 

Am 20.3.24 war Weltglückstag, Finnland Platz 1, Deutschland Platz 24. Im Jahr davor war Deutschland auf Platz 16, was bedeutet diese dramatische negative Veränderung um 8 Plätze?

 

Sind dies die Auswirkungen der massiven gesellschaftlichen Bewegungen, dem Ende der nivellierten Mittelstandsgesellschaft, der Zeitenwende?

 

Ein Spiegel der Abstiegsängste der Vielen?

 

Ein Widerhall auf die Hetze gegen rund 25% der Bevölkerung mit Migrationsbiografien, der die AfD verspricht sie zu deportieren?

 

Ein Zeichen der 15 Millionen Babyboomer, die nun kurz vor der Rente feststellen, dass es in der Rente eher sorgenvoll denn sorglos werden wird?

 

Zeigt sich hier, dass eine Gesellschaft in der Kinder als Armutsrisiko gesehen werden und in der diese Kinder keine politische Lobby habe, seine Grundwerte verloren hat?

 

Ein Widerhall auf die permanenten Misstrauens-erklärungen und öffentlich geäußerten und diskutierten negativen Zuschreibungen wie Faulheit (GenZ) und Neiddebatten a la Arbeitsverweigerung von Bürgergeldempfänger? Einer permanenten Diskreditierung von Menschen?

 

Ein Klima sozialer Kälte hat sich breit gemacht bei uns.

 

Foto: Sybille Schmadalla

 

Ist es nicht höchste Zeit, mit dem spalterischen, den negativen Vergleichen aufzuhören?

 

Es ist schon bezeichnend, dass ausgerechnet die Länder des Nordens, die ein anderes völlig anderes Menschenbild pflegen - wo der Staat sich tatsächlich als Dienstleister seiner Bürger versteht - zu den glücklichsten Nationen der Welt gehören.

 

 


Deutschland sagt. EU Sagt.

Ausgangssituation in Deutschland

 

Der Staat in seiner Funktion als Gesetzgeber verfolgt andere Ziele als der Staat in seiner Funktion als behördlicher Arbeitgeber.  Erklärtes Ziel des Gesetzgebers ist es Geschlechtergerechtigkeit herzustellen.

Dieses Ziel steht mit dem Ziel des Arbeitgebers Staat, Arbeitskraft ‚günstig‘ einzukaufen im Konflikt.

In weiten Teilen wurde der Zielkonflikt gelöst, mittels Beamtenbesoldungsgesetz und Tarifverträgen für den öffentlichen Dienst TVöD usw.    

 

In der deutschen Gesetzgebung bzw. Rechtsprechung hat ein Sonderfall von Geschlechter-Entgeltdiskriminierung ‚überlebt‘, der § 28 (1) BGleiG, der sich mit der Vergütung der Tätigkeit von 965 Gleichstellungsbeauftragten des Bundes befasst.

 

§ 28 (1) BGleiG dort heißt es wörtlich ‚…übt ihre Tätigkeit ohne Minderung ihrer Bezüge aus…‘ ferner heißt es dort ‚…darf nicht behindert und wegen ihrer Tätigkeit als Gleichstellungsbeauftragte in ihrer beruflichen Entwicklung nicht benachteiligt oder begünstigt werden…‘

 

 

Die eingezogene Untergrenze (ohne Minderung ihrer Bezüge) war also unvermeidlich, aber nachdem der Tätigkeitsumfang der Gleichstellungsbeauftragten in 40 Paragrafen eines eigenen Gesetzes festgelegt ist, stellt diese Untergrenze eine Benachteiligung dar, denn in der Mehrheit bedeutet die Ausübung der Tätigkeit einer Gleichstellungsbeauftragten einen Zuwachs an Kompetenzen, Verantwortung, Belastung und Arbeitsbedingungen -  es folgt eine nicht der Tätigkeit angemessene Vergütung.

 

Bei unverändertem Entgelt ist deutlich mehr zu leisten. Dies stellt faktisch eine Benachteiligung dar. Eine der Tätigkeit angemessene Vergütung stellt keine Begünstigung dar, sondern ist vielmehr eben genau das: der Tätigkeit angemessen. 

 

Der deutsche Gesetzgeber hat versäumt dafür die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, dies resultiert aus dem eingangs beschrieben Zielkonflikt. Dieses Versäumnis kollidiert mit dem Benachteiligungsverbot des § 28 (1) BGleiG, dem Artikel 3 Grundgesetz und den eingegangenen Verpflichtungen ggü. der EU.       

 

Im Grundgesetz Artikel 3 Satz 2 heißt es: Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.

 

Die Bundesrepublik Deutschland ist seit 1.1.1958 EU-Mitglied, gehörte zu den Gründungsstaaten der EU und gehörte allen Vorläuferorganisationen an.

 

Seit den Römischen Verträgen aus dem Jahr 1957 ist das Recht von Frauen und Männern auf gleiches Entgelt bei gleicher oder gleichwertiger Arbeit ein Grundprinzip der Europäischen Union. Gemäß der Richtlinie aus dem Jahr 2006 (Richtlinie 2006/54/EG) und der Richtlinie 2023/970 zur Gleichbehandlung von Frauen und Männern in Arbeits- und Beschäftigungsfragen sind Arbeitgeber zur Anwendung des Grundsatzes des gleichen Entgelts für Frauen und Männer bei gleicher oder gleichwertiger Arbeit verpflichtet.

 

§ 28 (1) BGleiG schließt eine Benachteiligung der Gleichstellungsbeauftragten aufgrund ihrer Tätigkeit ebenso aus, wie eine Bevorteilung.

 

Daraus ergab sich ab den Jahren 2001 mit dem BAG-Urteil vom 21.02.2001 4-AZR 700/99 und dem Landesarbeitsgericht Niedersachsen, Urteil v. 26.09.2017, Az.: 11 Sa 437/17 E, diese exemplarisch immer wiederkehrende Argumentationskette in der Urteilsfindung:

 

1.       Auch wenn eine Gleichstellungsbeauftragte nach dem BGleiG zu 100 % von der Arbeitsleistung freigestellt ist, stellt die Tätigkeit in Ausübung ihres Amtes nicht die übertragene Tätigkeit im Sinn des § 12 TVöD dar.

2.     Die Tätigkeit als Gleichstellungsbeauftragte ist für die tarifliche Eingruppierung nicht rechtserheblich.

3.     Die Vergütung einer Gleichstellungsbeauftragten ist in § 28 Abs. 1 BGleiG ausdrücklich erwähnt; insoweit     

         liegt eine deutliche gesetzgeberische Entscheidung vor, das Amt der Gleichstellungsbeauftragten gerade     

         nicht als dienstliche Aufgabe zu übertragen und eine entsprechende Vergütung zu zahlen.

4.     Bezüglich des beruflichen Aufstieges sieht § 28 Abs. 1 Satz 2 BGleiG ausdrücklich eine Anknüpfung an die

         berufliche Entwicklung vor, wie diese ohne die Übernahme des Amtes erfolgt wäre.

 

Diese Auffassung einer ‚unentgeltlichen Ehrenamtsfiktion‘ steht im eklatanten Widerspruch zum EU-Recht, die zur materiellen Wahrheitsfindung verpflichtet, d.h. die tatsächlich auszuübende Tätigkeit steht im Mittelpunkt der Entgeltfindung.

 

Obwohl sich die Bundesrepublik Deutschland im Rahmen der EU-Verträge verpflichtet hat, den Grundsatz ‚gleicher Lohn für gleiche/gleichwertige Arbeit‘ einzuhalten und umzusetzen, steht die derzeitige Rechtsprechung in Bezug auf Gleichstellungsbeauftragte im Widerspruch zu den EU-Richtlinien 2006/54/EG und EU-Richtlinie 2023/970 und AEUV-Artikel 157.

 

Anders als die Bundesrepublik stellt die EU ausschließlich die ‚tatsächlich ausgeübte Tätigkeit‘ in den Mittelpunkt aller Rechtsprechung, d.h. es ist die Faktizität anhand 4 objektiver Kriterien (Kompetenzen, Verantwortung, Belastung und Arbeitsbedingungen) zu prüfen, unabhängig davon wie die Stelleninhaberin zur Ausübung der Tätigkeit gekommen ist, ob per Wahl oder Stellenausschreibung, Abordnung oder Berufung, auch ist es im EU-Recht völlig unerheblich, ob diese Tätigkeit intermittierend, also zeitlich begrenzt ausgeübt wird.

 

Dieser eklatante Unterschied in der Rechtsauffassung – vereinfacht: rechtliche Fiktion (D) versus ‚materieller Wahrheitsfindung‘ (EU) - bildet den Kern, um den es bei diesem Rechtsstreit geht, denn EU-Recht muss in den Nationalstaaten angewandt und umgesetzt werden. In Deutschland kennt man die ‚materielle Wahrheitsfindung‘ nur im Strafverfahren, nicht jedoch im Zivilprozess.

 

Rechtliche Bedenken bzgl. der bisherigen deutschen Rechtsauffassung

 

1.      Eine nicht an der tatsächlichen Tätigkeit angemessene Vergütung ist eine faktische Benachteiligung derjenigen Gleichstellungsbeauftragten, die nicht aus dem höheren Dienst kommen, da die getroffene Aussage ‚ohne Minderung der Bezüge‘ lediglich eine Untergrenze einzieht, aber eine der Tätigkeit angemessene Vergütung (Niveau einer Referatsleitung) außer Betracht lässt.  Dies verstößt also bereits gegen das Benachteiligungsgebot, dass sich auch aus § 28 BGleiG ergibt und Unionsrecht.

 

2.      Der Gesetzgeber hat es versäumt – anhand des Gesetzestextes des BGleiG eine Tätigkeitsdarstellung zu verfassen und diese einzugruppieren.

 

3.      Eine der Tätigkeit angemessene Vergütung stellt keine ungerechtfertigte Bevorteilung dar. Vielmehr definiert der umfassende Gesetzestext in 40 Paragraphen das Tätigkeitsspektrum einer Gleichstellungsbeauftragten des Bundes inklusive der Kompetenzen, Belastungen, Verantwortung und Arbeitsbedingungen sehr detailliert. Diese Tätigkeit ist unabhängig von Behördengröße, individueller Leistungsfähigkeit und Schwerpunktsetzung, per Gesetz vorgegeben. Siehe exemplarisches Organigramm anhand der 40 Paragrafen des Gesetzestextes.

 

 

4.      Es wird immer wieder auf das Bundespersonalvertretungsgesetz (BPersVG) Bezug genommen, tatsächlich ist die Gleichstellungbeauftragte nach § 24 BGleiG Teil der Personalverwaltung, also explizit kein Gremium. Mit der Schaffung eines eigenen Gesetzes und damit eines eigenständigen rechtlichen Rahmens unterstreicht der Gesetzgeber vielmehr die autonome rechtliche Stellung der Gleichstellungs-beauftragten.

 

5.      Das vor einem Vierteljahrhundert geschaffene Bundesgleichstellungsgesetz (30.11.2001) ist leider stark geprägt vom Beamtenrecht, Beamtenlaufbahnrecht, Beförderungsrichtlinien usw. und lässt eine entsprechende Berücksichtigung der Tarifbeschäftigten, welche in der öffentlichen Verwaltung der Bundesrepublik Deutschlands 62% der Beschäftigten stellen, völlig außer Acht. 

 

Last but not least: steht die Rechtsprechung im krassen Widerspruch zu den eingegangenen Verpflichtungen ggü. der EU und dem eigenen Grundgesetz.

 

Dort heißt es:

EU-Richtlinie 2023/970

In den der Richtlinie vorangestellten Erwägungsgründen erläutert die Union, wie die Richtlinie inhaltlich zu präzisieren ist, zu verstehen ist, was sie umfasst.

Eu-Richtlinie 2023/970 Erwägungsgründe Rn 18

Diese Richtlinie sollte für alle Arbeitnehmer gelten, einschließlich Teilzeitbeschäftigte, befristet beschäftigte Arbeitnehmer und Personen mit einem Arbeitsvertrag oder Beschäftigungsverhältnis mit einem Leiharbeitsunternehmen sowie Arbeitnehmer in Führungspositionen, die nach den geltenden Rechtsvorschriften, Tarifverträgen oder Gepflogenheiten in dem jeweiligen Mitgliedstaat einen Arbeitsvertrag haben und/oder in einem Beschäftigungsverhältnis stehen, wobei die Rechtsprechung des Gerichtshofs zu berücksichtigen ist (5). Falls sie die einschlägigen Kriterien (Anmerkung der Klägerin: Kompetenzen, Verantwortung, Belastung und Arbeitsbedingungen) erfüllen, fallen Hausangestellte, Arbeitnehmer, die auf Abruf, intermittierend (Anmerkung der Klägerin: also zeitweise, nicht dauerhaft übertragene Tätigkeiten), auf der Grundlage von Gutscheinen und auf Online-Plattformen beschäftigt sind, Arbeitnehmer in geschützten Beschäftigungsverhältnissen (Anmerkung der Klägerin: Gleichstellungsbeauftragte) sowie Praktikanten und Auszubildende in den Anwendungsbereich dieser Richtlinie. Die Feststellung des Vorliegens eines Beschäftigungsverhältnisses sollte sich an den Fakten orientieren, die sich auf die tatsächliche Arbeitsleistung beziehen, und nicht an der Beschreibung des Verhältnisses durch die Parteien. 

 

EU-Richtlinie 2023/970

Artikel 1 (1) gilt für Arbeitgeber im öffentlichen Sektor. Die Richtlinie entfaltet demnach für eine deutsche Behörde Rechtskraft.

Artikel 1 (2) Diese Richtlinie gilt für alle Arbeitnehmer, die gemäß den in dem jeweiligen Mitgliedstaat geltenden Rechtsvorschriften, Tarifverträgen und/oder Gepflogenheiten einen Arbeitsvertrag haben oder in einem Beschäftigungsverhältnis stehen, wobei die Rechtsprechung des Gerichthofs zu berücksichtigen ist.

 

Artikel 3 Begriffsbestimmungen

i) „unmittelbare Diskriminierung“ eine Situation, in der eine Person aufgrund ihres Geschlechts eine weniger günstige Behandlung erfährt als eine andere Person in einer vergleichbaren Situation erfährt, erfahren hat oder erfahren würde;

j) „mittelbare Diskriminierung“ eine Situation, in der dem Anschein nach neutralen Vorschriften, Kriterien oder Verfahren Personen des einen Geschlechts in besonderer Weise gegenüber Personen des anderen Geschlechts benachteiligen können, es sei denn, die betreffenden Vorschriften, Kriterien oder Verfahren sind durch ein rechtmäßiges Ziel sachlich gerechtfertigt und die Mittel sind zur Erreichung dieses Ziels angemessen und erforderlich;

 

Nach § 19 BGleiG können nur Frauen gewählt werden (passives Wahlrecht) und es wählen nur Frauen (aktives Wahlrecht) und nach § 24 BGleiG ist die Gleichstellungsbeauftragte Teil der Personalverwaltung.

 

Es liegt sowohl eine unmittelbare Diskriminierung wegen des Geschlechtes als auch eine mittelbare Diskriminierung über eine Gesetzesnorm - § 28 (1) BGleiG - vor.

 

Es ist statthaft den Vergleich zwischen den tatsächlich auszuübenden Tätigkeiten einer Gleichstellungsbeauftragten, wie sie sich aus dem Gesetz (BGleiG) ergeben und den Tätigkeiten einer männlichen Referatsleitung der Personalverwaltung vorzunehmen.

 

In der EU-Richtlinie 2023/970 heißt es in den der Richtlinie vorangestellten Erwägungsgründen Rn 26: Um das Recht auf gleiches Entgelt einzuhalten, müssen Arbeitgeber Vergütungsstrukturen festlegen, die gewährleisten, dass es keine geschlechtsspezifischen Entgeltunterschiede zwischen Arbeitnehmern gibt, die gleiche oder gleichwertige Arbeit leisten, die nicht durch objektive, geschlechtsneutrale Kriterien gerechtfertigt sind. Diese Vergütungsstrukturen sollten einen Vergleich des Wertes unterschiedlicher Aufgaben innerhalb derselben Organisationsstruktur ermöglichen. Diese Vergütungsstrukturen sollten auf bestehenden Leitlinien der Union in Bezug auf Systeme zur geschlechtsneutralen Arbeitsbewertung und beruflichen Einstufung oder auf Indikatoren oder geschlechtsneutralen Modellen aufgebaut werden können. Im Einklang mit der Rechtsprechung des Gerichtshofs sollte der Wert der Arbeit anhand objektiver Kriterien, einschließlich berufliche Anforderungen, Bildungs-, Aus- und Weiterbildungsbildungsanforderungen, Kompetenzen, Belastungen, Verantwortung und Arbeitsbedingungen, unabhängig von Unterschieden in den Beschäftigungsmodellen, bewertet und verglichen werden. Um die Anwendung des Konzepts der gleichwertigen Arbeit insbesondere für Kleinstunternehmen sowie kleinere und mittlere Unternehmen zu erleichtern, sollten die zu verwendenden objektiven Kriterien vier Faktoren umfassen: Kompetenzen, Belastungen, Verantwortung und Arbeitsbedingungen. Diese Faktoren wurden in den bestehenden Leitlinien der Union als wesentlich und ausreichend für die Bewertung der in einer Organisation ausgeführten Aufgaben ermittelt, unabhängig davon, zu welchem Wirtschaftszweig die Organisation gehört.

Da nicht alle Faktoren für eine bestimmte Position gleichermaßen relevant sind, sollte jeder der vier Faktoren vom Arbeitgeber nach Maßgabe der Relevanz dieser Kriterien für den jeweiligen Arbeitsplatz oder die betreffende Position gewichtet werden. Außerdem sollten, sofern relevant und gerechtfertigt, zusätzliche Kriterien berücksichtigt werden können. Gegebenenfalls sollte die Kommission bestehende Leitlinien der Union im Benehmen mit dem Europäischen Institut für Gleichstellungsfragen (EIGE) aktualisieren können.

 

In der EU-Richtlinie 2023/970 kann sogar der Vergleich mit einer fiktiven Person herangezogen werden. Zitat aus den Erwägungsgründen die der Richtlinie voranstehen:

Rn (28): Auf der Grundlage der durch die Definitionen der unmittelbaren und mittelbaren Diskriminierung gemäß der Richtlinie 2006/54/EG herbeigeführten Entwicklungen sollte in Situationen, in denen es keine reale Vergleichsperson gibt, der Rückgriff auf eine hypothetische Vergleichsperson erlaubt sein, um es Arbeitnehmern zu ermöglichen, nachzuweisen, dass sie nicht in gleicher Weise behandelt wurden, wie eine hypothetische Vergleichsperson eines anderen Geschlechts behandelt worden wäre. Damit wäre ein großes Hindernis für potenzielle Opfer geschlechtsspezifischer Entgeltdiskriminierung beseitigt, …

 

Die zu klärende Frage in diesem Rechtsstreit ist, ob der Gesetzgeber Staat dem Arbeitgeber Staat – entgegen dem Unionsrecht – gestatten will, einseitig eine Tätigkeit als ‚kostenloses Ehrenamt‘ zu deklarieren und ob diese einseitige, interessensgesteuerte Arbeitgebergeber- Politik als ‚geschlechtsneutrale, objektive Kriterien‘ heranziehbar sind oder ob vielmehr die objektive Tätigkeit, wie im Unionsrecht vorgesehen, zur Bewertung herangezogen wird.

 

 


In Memoriam ...


Ich bin eine ältere Frau, aufgewachsen in den 60igern.

Ich engagiere mich für Frauen, weil Frauen soviel Energie einsetzen müssen, damit sie überhaupt sichtbar werden.

Energie, die sie eigentlich für anderes benötigen, z.B. die eigene Karriere voranzubringen. 

Es gab und gibt immer noch viele Widerstände zu überwinden. 

 

Unermüdlich kämpfen Frauen um ihre Rechte, ihre Wahrnehmung und dies ab 1865 ... und immer noch nicht angekommen, immer noch geringeres Einkommen, immer noch mehrheitlich Männer, die die Politik bestimmen, immer noch ungleich verteilte Care Arbeit, immer noch 75% des Vermögens in Männerhand.

 

Bunt, vielfältig, deutlich selbstbewusster, laut, unbequem ...das gilt für die Frauen in der westlichen Welt, im Iran, Irak, Afghanistan, Afrika, Indien usw. sieht es für die Frauen ganz anders aus. 

 

Aber hier in der westlichen Welt, in Europa, hier haben mutige Frauen sich Rechte erstritten, erkämpft, erarbeitet ... beharrlich, zäh und unbeugsam, unzählige Frauen im alltäglichen Leben, die unbekannten, die namenlosen Frauen.

Diese Frauen ehre ich heute - neben den Frauen, die etwas gewagt haben, sich öffentlich zu exponieren und die vielen Angriffen ausgesetzt sind und waren. Unbequeme Frauen. Viele unbequeme Frauen.

 

Unbequem - das finde ich eine tolle Entwicklung, Frauen die laut aussprechen was sie zu sagen haben, die Forderungen stellen, die sich nicht abspeisen lassen, die widersprechen, die etwas durchsetzen.

Das ist mutig.

 

Weiter so! Lassen wir uns nicht einschüchtern von Hatern, von den täglichen Meldungen über Gewalt an Frauen oder den immer wiederkehrenden Rollenstereotypen in die wir gedrängt werden sollen.

 

Wir sind freie Individuen.

 

Ich brauche keine Männer, die mir die Welt erklären.

 

Ich mag Männer, die sich ebenbürtig fühlen - nicht überlegen, die zuhören können, die sich selbst als Individuum begreifen mit ihren Fähigkeiten, Wünschen und Lebenszielen.

 

Ich bin bereits vielen von ihnen begegnet, Männer die sich aufgemacht haben, ihre Rollenstereotypen zu durchbrechen, dass ist toll. Bitte davon mehr .... 

 


Aktenzeichen bei der EU-Kommission

CLPT (2024)00316 so lautet das Aktenzeichen bei der EU Kommission für die von mir eingereichte Beschwerde bezüglich der nicht tätigkeitsangemessenen Vergütung der Gleichstellungsbeauftragten nach

EU Richtlinien 2006/54/EG (Chancengleichheit Männer und Frauen in Arbeits- und Beschäftigungsfragen) und

2023/970 (Gleiches Entgelt für Männer und Frauen bei gleicher oder gleichwertiger Arbeit) in Verbindung mit

und Artikel 157 AEUV.

 

Jetzt prüft die EU-Kommission ob ein Verstoß gegen diese Richtlinien vorliegt und ob sie ein Vertragsverletzungsverfahren gegen die Bundesrepublik Deutschland einleitet.

 

Ich werde berichten.

 

Wie geht es weiter im nationalen Verfahren vor dem Arbeitsgericht Nürnberg?

Der Anwalt der Beklagten durfte seine Bevollmächtigung bis 21.2.24 nachreichen.

Schriftsatzfrist für die Beklagte bis 2.4.24 und im Anschluss für mich bis 30.4.24

Danach setzt das Gericht einen Verhandlungstermin fest.

 

Ich werde berichten. 

 

Ich klage nach EU-Recht und ich werde meinen Schriftsatz veröffentlichen, hier auf dieser Seite.  


... so habe ich das Formular ausgefüllt ...

Zum demokratischen Prozess gehört auch der Diskurs über Inhalte von Gesetzen, insbesondere wenn sie Frauen benachteiligen, im vorherigen Beitrag gibt es den Link zur Beschwerde bei der EU… und so habe ich das Formular ausgefüllt …

 

Übrigens wusstest Du, dass EU-Recht über nationalem Recht steht? Curia Urteil 2005 C-1919/05

 

1.     Angaben zu meiner Person

(kurz vor dem Versenden kommt dann die Frage, ob der Name an Dritte weitergegeben werden darf oder nicht, dass kannst Du dann auswählen)

2.       Angaben zur betreffenden Behörde

Bundesministerium des Innern und für Heimat, Frau Ministerin Nancy Faeser, poststelle@bmi.bund.de, Telefon +493018681-0 Alt Moabit 140 10557 Berlin

3.       Mutmaßlich gegen EU-Recht verstoßende Maßnahmen

§ 28 Bundesgleichstellungsgesetz (BGleiG) Vergütung der Gleichstellungsbeauftragten

Ein Gender Pay Gap im Gesetz für Gleichstellung

Nach § 19 BGleiG sind nur Frauen wählbar – eine nach EU-Recht kategorial geschützte Gruppe.

Nach § 24 BGleiG sind Frauen Teil der Personalverwaltung und kein Gremium und damit schlechter bezahlt als ihre männlichen Referatsleiter Kollegen.

Das Organigramm eines GB Büros wie es sich aus dem Gesetz ableitet und der Tätigkeitsumfang kann jederzeit vorgelegt werden, abrufbar bei Frau Sybille Schmadalla unter www.sybille-schmadalla.de.

Im relevanten BGleiG gibt es keinen § der besagt, dass es sich um ein unentgeltliches Ehrenamt handeln würde. Kraft ‚Fiktion‘ wird den Gleichstellungsbeauftragten einer oberen Bundesbehörde die tätigkeitsangemessene Bezahlung mit dem Argument verwehrt ‚die Tätigkeit der Gleichstellungsbeauftragten sei nicht Bestandteil des Arbeitsverhältnisses‘ und somit nicht zu vergüten. Die Gewährung einer Zulage wird verwehrt, mit dem Argument, dass die Tätigkeit nicht dauerhaft übertragen worden sei. Es erfolgt eine Freistellung unter Beibehaltung der Bezüge. Dies betrifft mindestens 965 Frauen der oberen Bundesbehörden der Bundesrepublik Deutschland nebst Stellvertreterinnen, sowie alle anderen Institutionen, für die das BGleiG Rechtsgrundlage ist.

4.       Mutmaßlich verletztes EU-Recht

EU-Menschenrechts Charta Artikel 23 Gleichheit von Männern und Frauen, Artikel 157 AEUV gleicher Lohn für gleiche/gleichwertige Arbeit, EU-Richtlinie 2006/54/EG Gleichbehandlungsgrundsatz und EU-Richtlinie 2023/970 gleicher Lohn für gleiche/gleichwertige Arbeit.

Es handelt sich nach EU-Sekundärrecht um eine mittelbare Diskriminierung über scheinbar neutrale Vorschriften, Kriterien oder Verfahren, die Personen einer geschützten Kategoriezugehörigkeit (hier Frauen) in besonderer Weise benachteiligen können. Im vorliegenden Fall entsteht die Benachteiligung durch die ‚Fiktion‘, dass die Tätigkeit einer GB nicht Bestandteil des Arbeitsverhältnisses‘ sei und somit auch nicht zu vergüten sei.

In der Rs O’Flynn befand der EuGH, das es ausreicht, wenn eine Norm das Potential hat, sich negativ auszuwirken … unabhängig von den tatsächlichen Folgen der Norm.

In dem dafür zuständigen Gesetz, dem BGleiG regeln 40 Paragraphen z.T. explizit bis ins Detail, welche Rechte, Pflichten, Verantwortung und Tätigkeiten die GB, unabhängig von Anzahl der Beschäftigten (Größe der Behörde), Inhaltsschwerpunkten oder individueller Leistungsfähigkeit hat bzw. durchzuführen hat. Die o.a. EU-Richtlinien fordern - entgegen der deutschen ‚Fiktion‘ - eine objektive, geschlechtsneutrale, an den Tatsachen orientierte, der Tätigkeit angemessene Vergütung. Die heranzuziehenden Kriterien dafür sind: Kompetenzen, Belastung, Verantwortung und Arbeitsbedingungen, die gleich bzw. gleichwertig (!) sein müssen. Es sind also die tatsächlichen Gegebenheiten, an denen sich orientiert werden muss. Fakten statt ‚Fiktion‘. Die Tätigkeit, die mit einem enormen Zuwachs an Kompetenzen, Verantwortung und Belastung verbunden ist, ist somit kein ‚unentgeltliches Ehrenamt‘. Diese subtile Form der Diskriminierung betrifft alle Frauen, die unter das BGleiG fallen, mindestens 965 Frauen und ihre Stellvertreterinnen, sowie alle weiteren Frauen die unter die Rechtsgrundlage BGleiG fallen, z.B. Frauen in Institutionen an denen der Bund beteiligt ist.       

Frauen, einer nach EU-Recht kategorial geschützten Gruppe sind vor Entgeltdiskriminierung zu schützen.

5.       Bitte Problem beschreiben

Ich bin seit xx.xx.20xx gewählte Gleichstellungsbeauftragte in der Behörde ABC und in der Entgeltgruppe XX/Stufe X eingestuft. Ich bin im eD/mD/gD/hD und bin Beamtin/Tarifbeschäftigte

Eine Referatsleitung in meiner Behörde ist in Entgeltgruppe XX/Stufe X eingruppiert. Ich verdiene also monatlich YYYY € weniger, obwohl ich als GB eine gleichwertige Arbeit leiste wie eine Referatsleitung, Personalverantwortung habe usw.

 

§ 28 BGeiG verbietet die Benachteiligung wegen der Tätigkeit als GB, manifestiert aber gleichzeitig eine Entgeltdiskriminierung. Zudem ist die scheinbar objektive Laufbahnnachzeichnung, die eine Benachteiligung in der beruflichen Karriere vorgeblich vermeiden soll, für Tarifbeschäftigte nicht anwendbar (62% der Beschäftigten im öffentlichen Dienst sind Tarifbeschäftige) da es für Tarifbeschäftigte keine Laufbahn gibt. Zudem ist es bei durch die Bundesregierung quotierten Spitzennoten Beamtinnen nicht möglich, im Durchschnitt auf eine beförderungsrelevante Note zukommen.   

Im Klartext: die Tätigkeit als GB ist entgelttechnisch eine Sackgasse! Und oft auch das Ende der Karriere.

 

6.       Hat das betreffende EU-Land im Zusammenhang mit dem Beschwerdegegenstand eine finanzielle Unterstützung der EU erhalten oder könnte es diese künftig erhalten?

Weiß nicht – ich habe weiß nicht angekreuzt, dazu habe ich keine Kenntnis

7.       Bezieht sich Ihre Beschwerde auf einen Verstoß gegen die EU-Charte der Grundrechte?

Weiß nicht angekreuzt

8.       Belege

Bitte bei Frau Sybille Schmadalla die allgemeinen Belege wie Organigramm des GB Büros anfordern, Urteil BAG 21.02.2001 anfordern

Du musst hier nur die möglichen Dokumente benennen, nicht jedoch hochladen

Meine individuellen Belege: hier bitte deine Dokumente, die das belegen beifügen z.B. Aktenzeichen, wenn Du schon mal geklagt hast oder gerade klagst, Termine oder Protokolle von Einguppierungsgesprächen usw.

9.       Frühere Problemlösungsversuche

Hier kannst Du eintragen, ob und wie Du da schon aktiv warst …

 

Und das war es auch schon …

 

Glück auf, das dauert keine 15 Minuten ... und Du darfst gerne Teile übernehmen/kopieren ...

 

Toll wäre, wenn Du dies weiter kommunizierst in Deinem Arbeitskreis usw. je mehr wir werden, desto besser

 

Simone de Beauvoir: Frauen die nichts fordern bekommen genau dass: nichts!

 


Beschwerde bei EU-Kommission eingelegt

 

 

Bürger haben zudem die Möglichkeit, sich mit einer Beschwerde an die Europäische Kommission zu wenden, wenn sie der Meinung sind, dass ein Mitgliedstaat gegen das Unionsrecht verstößt. Nähere Informationen dazu finden Sie hier.

 

 

Ich habe bereits Beschwerde gegen § 28 BGleiG eingelegt, wenn ihr diesen § 28 BGleiG als 'Aufhänger' nennt, werden alle diesbezüglichen Beschwerden im Mehrfachverfahren behandelt ...

 

Über die Kontaktfunktion könnt ihr mich anmailen, je mehr wir werden, desto besser.

965 Frauen als Gleichstellungsbeauftragte sind betroffen - also wäre es super, wenn ihr diese Beiträge teilt, je mehr wir werden, desto weniger können wir ignoriert werden.

 

Glück auf mit Frauenpower 

 

Anonymität ggü. Dritten ist möglich, dazu kann man im Formular die Weitergabe an Dritte ausschließen.

Es entstehen auch keine Kosten.

 

Im Internet kann man alle weiteren Informationen aufrufen

 

 Beschwerdeformular zur Meldung eines Verstoßes gegen das EU-Recht – Europäische Kommission (europa.eu)

 

 


Gottes Werk und Teufels Beitrag ...

…so lautet ein Filmtitel, eines einfühlsamen Films, der sich mit den um das Gute ringenden Menschen befasst, die dann an der tristen Wirklichkeit zerschellen …

 

Gestern war Gütetermin, was habe ich erwartet oder erhofft?

 

Der Termin war der letzte auf einer langen Liste - im Viertelstunden Takt - Gerechtigkeit als Fließbandarbeit, in einem wenig ansprechenden Gebäude der sechziger oder siebziger Jahre. Arbeitsrechtsmonotonie?

Immer dasselbe?

… Jahr ein, Jahr aus …Kündigung, Abmahnung, Vortrag Kläger, Vortrag Beklagte, ein hin und her,

dann Vergleich … im Viertelstunden Takt.  

 

Mein Termin war der letzte an diesem Tage 11:45 bis 13 Uhr.

Natürlich Verspätung.

Warten auf einem öden Flur, erst um 12.20 Uhr fangen wir an.

 

Schön war für mich, dass Unterstützerinnen aus anderen oberen Bundesbehörden da waren und ein Unterstützer (!), teilweise Frauen mit wirklich stundenlanger Anreise. Das war es dann leider schon mit den positiven Aspekten.

 

Da ich gegen die Bundesrepublik klage, tritt ein Anwalt, einer renommierten Kanzlei auf, per Video zugeschaltet, offenbar ein extrem wichtiger Mann, hat er doch nur noch ganze 10 Minuten bis zum nächsten Termin… der Name einer neben ihm sitzenden jungen Frau, ‚nur eine Mitarbeiterin, Name muss auch nicht ins Protokoll, tut ja nichts zur Sache'...

 

Man kennt sich, die Richterin entschuldigt sich mehrfach wegen der Verspätung und natürlich werde er seinen Termin einhalten können….

 

Hmmm … es werden dann tatsächlich 18 Minuten, 12.38 ist Schluss … 3 Minuten über dem Viertelstundentakt.

 

Ich frage nach der mir nicht vorliegenden Bevollmächtigung des Anwalts.

 

Der Anwalt hat für einen Augenblick tatsächlich Mimik, auch die Richterin findet keine Bevollmächtigung in der Akte, der Anwalt schwurbelt herum, die Richterin an mich gewandt, erklärt sinngemäß, dass hier niemand einfach so arbeite…

 

Das Thema wird fallen gelassen, ich darf meinen Standpunkt erläutern.

 

Die Richterin wörtlich … ich hatte bisher mit Gleichstellungsrecht nicht so viel zu tun, da sind Sie (also ich) besser eingearbeitet ...

 

Es folgt ein inhaltlicher Schlagabtausch zwischen dem Anwalt der Starkanzlei und mir zum Thema 'Anerkennung von Hochschulabschlüssen'.

Der Anwalt kennt die Bologna Beschlüsse nicht und vor allem kennt er den diesbezüglichen Inhalt der Allgemeinen Verwaltungsvorschriften des BMI offenbar nicht, die jedefrau auf der Homepage des BMI abrufen kann.

 

Dann erläutert die Richterin, wie sie die Sache sieht, es kommt ausschließlich altbekannte Rechtsauffassungen auf den Tisch (Ehrenamt, nicht dauerhaft übertragen …), obwohl ich nach EU-Recht klage, spielt EU-Recht überhaupt keine Rolle.

 

Es mag ja sein, dass die deutschen Politiker, die Bundesregierungen ab 1957 (römische Verträge) sich vertraglich verpflichtet haben EU-Recht anzuerkennen, es mag ja sein, dass EU-Recht über nationalem Recht steht (Curia 119/05) … aber die Wirklichkeit ist eine andere.

 

Ich habe mich immer gewundert, warum in der wenigen Rechtsprechung, die es zum Thema angemessene, an der Tätigkeit orientierte Bezahlung der Gleichstellungsbeauftragten in Deutschland gibt, nie EU-Recht zitiert wurde. Obwohl in der EU-Menschenrecht Charta das Prinzip des gleichen Lohns verankert ist, ab 1957 mit Artikel 4 bereits seit 67 Jahre an der Verwirklichung des Equal Pays gearbeitet wird …

 

Seit heute weiß ich es, EU-Recht findet in den Köpfen der deutschen Rechtspflege nicht statt, EU-Recht wird völlig ignoriert.

 

Bei diesem Gericht bin ich völlig falsch. Ich muss direkt beim EuGH klagen, sonst wird das nichts.

 

In der Ladung zum heutigen Gütetermin am 05.02.2024 vom 3.1.24 hieß es

… Erscheint eine Partei trotz ordnungsgemäßer Ladung weder zu dem Termin am Ort der Videoübertragung noch am Gerichtsort, können Folgen des Säumnis eintreten (§§ 330, 331 Abs. 1 ZPO)

 

Hmm ... ohne Bevollmächtigung kann auch ein Staranwalt nicht rechtswirksam vertreten. Juristisch gesehen war die Beklagte, die Bundesrepublik Deutschland nicht zum Termin erschienen, eine Vollmacht lag nicht vor.

 

Ergo habe ich heute einen Antrag auf Säumnisurteil nach 331 Abs. 1 ZPO gestellt.  

 

Dies könnte auch die Abweisung meiner Klage zur Folge haben, dessen bin ich mir bewusst.

So wie ich mir bewusst bin, dass dieses Gericht niemals den EuGH in einem sog. Vorabverfahren hinzuziehen wird, weil die Richterin alles nach deutschem Recht abhandeln will, wie sie unmissverständlich klargestellt hat.    

Also auf zur EU-Kommission, ran an die Europaabgeordneten bzw. die Kandidaten die zur Europawahl anstehen …

 

Sapere aude – habe den Mut dich deines eigenen Verstandes zu bedienen (I. Kant, geb. 1724)


... ganz Einfach

Im Zusammenhang mit immer wieder auftretenden Gerichtsverfahren bezüglich der Vergütung von Gleichstellungsbeauftragten zeigt sich im Kern ein Dilemma der Bundesrepublik Deutschland:

 

Der Staat in seiner Funktion als Gesetzgeber hat vertragliche sowie inhaltliche Verpflichtungen ggü. der EU eingegangen. Der Staat hat daraus resultierend Verpflichtendes in seinen eigenen Gesetzen formuliert, was den Interessen des Staates in seiner Funktion als Arbeitgeber zuwiderläuft.

 

Das führte zu einer gesetzlichen Fiktion im Feb. 2001 im BAG Urteil, als heute wesentliche Gesetze noch gar nicht bestanden, so trat das BGleiG erst im Nov. 2001 in Kraft, AGG 2006, Entgelttransparenzgesetz 2017.

 

Diese gesetzliche Fiktion besagt, dass die Tätigkeit als Frauenbeauftragte nicht als Inhalt des Arbeitsvertrages vereinbart wird, sondern es gilt Kraft gesetzlicher Fiktion diese Tätigkeit als arbeitsvertraglich zumutbare Beschäftigung ohne Rücksicht auf die bisherige Eingruppierung.

Das zeigt sich daran, dass die Bestellung oder Abberufung das Bestehen eines Beschäftigungsverhältnisses – sei aufgrund eines Arbeitsvertrages, sei es nach öffentlichem Recht – voraussetzt.

 

Diese gesetzliche Fiktion führte für die Frauen, die als Gleichstellungsbeauftragten tätig sind, faktisch zur ‚Unentgeltlichkeit‘ der Tätigkeit, zur Auslegung als ‚Ehrenamt‘ usw.

 

Als ‚gesetzliche Fiktion‘ bezeichnet die Rechtswissenschaft die Anordnung per Gesetz oder eines Gerichts (hier des LAG Köln und dann BAG), tatsächliche oder rechtliche Umstände als gegeben zu behandeln, obwohl sie in Wirklichkeit nicht vorliegen.

 

Hierbei kann die Fiktion das genaue Gegenteil der tatsächlichen Umstände als rechtlich verbindlich festlegen. Deshalb kann eine gesetzliche Fiktion im Prozess auch nicht widerlegt oder entkräftet werden, da sie definitionsmäßig vom tatsächlichen Sachverhalt abweicht. 

 

Ein Beispiel für gesetzliche Fiktion: ,Jemand ist entmündigt. Die Person kann also keine rechtsgültigen Verträge schließen. Hier gestattet die gesetzliche Fiktion jedoch, dass im Alltag rechtsgültige Verträge durch die Person geschlossen werden können, z.B. der Brötchenkauf beim Bäcker, die Eintrittskarte im Kino usw. Da es sich hier i.d.R. um Zug um Zug Geschäfte handelt, man legt 1 € für die Brötchen auf den Tisch und erhält die Tüte mit Brötchen, der Vertrag ist geschlossen und vollzogen. Jedoch kann die Person keine Rechtsgeschäfte tätigen, die nicht im Alltag regelmäßig auftreten, also keinen Versicherungsvertrag schließe, kein Haus verkaufen.  

 

Unstreitig ist, dass selbst im BAG-Urteil von 21.2.2001 vom Gericht anerkannt wird, dass es sich eben nicht um eine ehrenamtliche Tätigkeit handelt.

 

Die rechtliche Fiktion 'die Tätigkeit als Gleichstellungsbeauftragte sei nicht Bestandteil des Arbeitsverhältnisses' ist die zentrale Begründung für eine nicht der Tätigkeit angemessenen Vergütung, deshalb scheitern Frauen, die als Gleichstellungsbeauftragte tätig sind, regelmäßig vor Gericht.  

 

Das Recht der Europäischen Union steht über nationalem Recht.

 

Diesen Grundsatz hat der Europäische Gerichtshof (EuGH), das höchste Gericht der EU, am 18. Juli 2007 in Luxemburg bekräftigt. Nationale Gerichte dürfen sich laut dem Richterspruch nicht über EU-Recht hinwegsetzen und müssen gegebenenfalls heimische Gesetze und Vorschriften außer Acht lassen (AZ: C-119/05).

 

Ich möchte auf die am 12.7.23 in der EU verabschiedeten Richtlinie 2023/970 ‚Gleiches Entgelt für Männer und Frauen bei gleicher oder gleichwertiger Arbeit‘ verweisen, die Richtlinie enthält Mindestanforderungen zur Stärkung, die Ziele der Richtlinie:

  • der Achtung des Grundsatzes des gleichen Entgelts* für Männer und Frauen bei gleicher oder gleichwertiger Arbeit;
  • des Verbots unmittelbarer oder mittelbarer Diskriminierung* aufgrund des Geschlechts in Bezug auf das Arbeitsentgelt.
  • der Entgelttransparenz und einer stärkeren Durchsetzung des Rechts auf gleiches Entgelt.

Die Richtlinie gilt für:

  • Arbeitgeber in öffentlichen und privaten Sektoren;

Definition ‚Gleiches Entgelt bei gleicher oder gleichwertiger Arbeit‘

  • Die Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) stellen sicher, dass Arbeitgeber über Vergütungsstrukturen verfügen, mit denen jegliche Entgeltdiskriminierung aufgrund des Geschlechts ausgeschlossen wird.
  • Die Bewertung vergleichbarer Arbeit muss auf objektiven, geschlechtsneutralen Kriterien wie Kompetenzen, Belastungen, Verantwortung und Arbeitsbedingungen sowie weitere Kriterien, die für den konkreten Arbeitsplatz oder die konkrete Position relevant sind, beruhen. Die Kriterien werden auf objektive, geschlechtsneutrale Weise angewandt, wobei jede unmittelbare oder mittelbare Diskriminierung aufgrund des Geschlechts ausgeschlossen wird.

Definition mittelbare Diskriminierung:

Nach dem EU-Sekundärrecht liegt eine mittelbare Diskriminierung vor, wenn scheinbar neutrale Vorschriften, Kriterien oder Verfahren Personen aufgrund einer geschützten Kategoriezugehörigkeit (hier Frauen) in besonderer Weise benachteiligen können – hier durch die gesetzliche Fiktion ’als nicht Bestandteil des Arbeitsvertrages‘.

 

Diese Art von Diskriminierung bezieht sich also auf die unterschiedlichen Auswirkungen, die eine scheinbar neutrale Norm auf kategorial geschützte Personen (hier Frauen) haben kann.

Dabei hat sich der EuGH damit beschäftigt, ob es konkret negative Auswirkungen für das Diskriminierungsopfer braucht oder ob die Möglichkeit solcher negativen Auswirkungen ausreicht.

In der Rs. O’Flynn befand der EuGH, dass es ausreicht, wenn eine Norm das Potenzial hat, sich negativ auszuwirken …, unabhängig von den tatsächlichen Folgen der Norm. Dabei ist der mittelbare Diskriminierungsschutz insbesondere von Bedeutung, da er an ein materielles Gleichheitsverständnis anknüpft, wonach nicht alle Personen und Personengruppen auf die gleiche Art von allgemeinen Regeln betroffen sind.

 

Ich klage nach Artikel 157 AEUV in Verbindung mit den Richtlinien 2006/54/EG Gleichbehandlungsrichtlinie und Richtlinie 2023/970 Gleiches Entgelt und habe dem hohen Gericht zahlreiche Beweise vorgelegt, die anhand der geforderten Prüfkriterien - Kompetenz, Belastung, Verantwortung und Arbeitsbedingungen - belegen, dass ich als Gleichstellungsbeauftragte in der Ausübung der Tätigkeit einer mittelbaren Diskriminierung nach deutscher Rechtsprechung unterliege.

Die dargelegten Beweise zeigen im Abgleich mit TVöD Änderungstarifvertrag Nr. 21 vom 22.April 2023, dass diese Tätigkeit der Eingruppierung nach E15 entspricht.

 

Da der EuGH festgelegt hat, dass die Prüfung der Tatsachen den nationalen Gerichten obliegen, bitte ich um Hinzuziehung des EuGH in einem sog. Vorabentscheidungsverfahren.

 

Die zentrale Frage ist, ob die bisherige Vergütungspraxis der Bundesrepublik Deutschland für Gleichstellungsbeauftragte des Bundes, basierend auf einer - Frauen diskriminierenden - gesetzlichen Fiktion, deren einzig erkennbares Ziel die Vermeidung von Zahlung eines der Tätigkeit angemessenen Entgelts ist, eine mittelbare Diskriminierung wegen des Geschlechts nach EU-Recht darstellt.

 

Ich vertraue auf das hohe Gericht.

 

PS

Bisher wurden 1078 Vorabentscheidungsverfahren des EuGH in Bezug auf die Bundesrepublik Deutschland geführt. Laut einer Studie konnte Deutschland seine Rechtsauffassung in 47 % der Fälle nicht oder nicht vollständig durchsetzen. So gab es im Fall einer Gleichbehandlungsklage im Jahr 2000 eine Entscheidung des EuGH, nach der die Bundesrepublik Deutschland das Grundgesetz ändern musste, die sog. Kreil-Entscheidung.

 

Ich habe (k)eine Chance, also nutze ich sie ... 

:-) 



... schwieriges Terrain

 

Der Fokus dieses Klage, dieses Verfahrens liegt auf EU-Recht, insbesondere auf

Richtlinie 2006/54/EG ‚Gleichbehandlungsrichtlinie‘ in Verbindung mit

Richtlinie 2023/970 ‚Gleiches Entgelt für Männer und Frauen bei gleicher oder gleichwertiger Arbeit‘ und in Verbindung mit

Artikel 157 AEUV ‚gleicher Lohn für gleiche/gleichwertige Arbeit‘.

 

Eine mittelbare Diskriminierung über scheinbare neutrale Vorschriften ist explizit untersagt.

In diesem Verfahren ist zu überprüfen, ob die bisherige Rechtspraxis in Deutschland in Bezug auf die Vergütung der Gleichstellungsbeauftragten der Bundesebene der Bundesrepublik Deutschland eine mittelbare Diskriminierung darstellt.

 

Zwei Termini zur Überprüfung dieser Frage rücken in den Fokus:

1.               Gleichwertig

Gleichwertige Arbeit wird vom EuGH wie folgt definiert: ‚Inhaltlich ungleiche Arbeiten sind dann gleichwertig, wenn sie hinsichtlich ihrer tatsächlichen Anforderungen und Belastungen gleich oder vergleichbar sind‘ – also eine hohe Ähnlichkeit reichen, aber sie müssen eben nicht zwingend 1:1 sein

2.                Tatsächlich

Ein Adjektiv, ein Wort, dass den Inhalt des Gemeinten/Gewollten präzisiert.

Abgeleitet vom Wort ‚Tatsache‘, also dem was wirklich ist.

Synonyme für tatsächlich sind: wahrhaft, wirklich, de facto, in praxi, realiter

 

Demgemäß ist das Gegenteil von ‚tatsächlich‘ theoretisch, fiktiv, angenommen – eben nicht real, nicht den tatsächlichen Gegebenheiten entsprechend.  

 

Damit rückt jede Art von sprachlicher oder theoretischer, inhaltlicher Hilfskonstruktion zur Rechtfertigung von Ungleichbehandlung in das Zentrum der Betrachtung.

 

Vor den Tatsachen tritt jede Theorie zurück.

 

Es sind also in diesem Verfahren fünf immer wiederkehrende theoretische Konstrukte, die bisher in Urteilen zu dieser Thematik herangezogen wurden, zu überprüfen.

 

Diese theoretischen Konstrukte sind:

1.      ‚Wahlamt gleich unentgeltliches Ehrenamt‘ zumal im Bundesgleichstellungsgesetz - der rechtlichen Grundlage der Tätigkeit der Gleichstellungsbeauftragten - dieser Terminus ‚Ehrenamt‘ weder direkt noch indirekt enthalten ist. Auch EU Recht kennt diese Begrifflichkeit nicht;

2.      ‚Die Gleichstellungsbeauftragte als Teil der Gremien‘ – nach § 24 BGleiG ist die GB Teil der Personalverwaltung, das Bundespersonalvertretungsrecht kann also nur an dann angewandt werden, wenn dies im Gesetz – also dem BGleiG – explizit das vorgesehen ist.

3.      Aussagen wie ‚das Arbeitsverhältnis wird durch die Tätigkeit als Gleichstellungsbeauftragte nicht berührt‘ werden anhand der Tatsachen überprüft werden müssen.

Die Inhalte der Tätigkeit sind per Bundesgleichstellungsgesetz festgelegt.

4.      ‚Eine förmliche Übertragung‘ findet nicht statt, die Bestellungsurkunde sei lediglich das Nachvollziehen/die Umsetzung des Wahlergebnisses und

5.      Last but not least ‚dauerhafte‘ Übertragung im Abgleich zu ‚zeitlicher Übertragung‘.

 

Demgemäß fordert das EU-Recht konsequenterweise Weise zur Beurteilung des Sachverhalts geschlechtsneutrale, objektive Kriterien wie

Kompetenzen, Belastungen, Verantwortung und Arbeitsbedingungen sowie weitere Kriterien, die für den konkreten Arbeitsplatz relevant sind.

 

Die Mitgliedsstaaten der EU – also auch Deutschland – hat sich verpflichtet und stellt sicher, dass jegliche Art von Entgeltdiskriminierung aufgrund des Geschlechts ausgeschlossen wird.

Hier liegt das Konfliktfeld:

Deutschland als Mitgliedsstaat postuliert etwas anderes als Deutschland als Arbeitgeber.

 

Übrigens gab es in Bezug auf Deutschland von 1954 bis 2020 1078 Vorabentscheidungsverfahren der EU.

Eine Studie untersuchte die Erfolgsquote, demnach konnte sich die Bundesrepublik Deutschland in 47 % aller Verfahren nicht oder nicht vollständig durchsetzen.   

 

Einmal musste sie sogar das Grundgesetz ändern, die sog. Kreil-Entscheidung im Jahr 2000.

 

 

 

 

 

 

 


Global gender Gap Report 2023 In Der Zeitenwende

Jedes Jahr veröffentlicht das World Economic Forum diesen Bericht zur Lage der Frauen in der Welt.

 

4 Kriterien stehen dabei im Fokus:

Bildungszugang,

Zugang zur Gesundheitsfürsorge,

Politische Teilhabe und

Ökonomische Teilhabe.

 

Diese Faktoren werden gewichtet und so ergibt sich ein weltweites Ranking.

Es werden 146 von 194 (Anzahl der UN-Mitgliedsstaaten) Länder untersucht.

 

Unter den Regionen der Welt ist Europa führend Platz 1-3 Island, Norwegen, Finnland, Platz 5-6 Schweden, Deutschland, Belgien (9) Lithauen (10) – und doch hat kein Land der Welt die 100% Gleichberechtigung erreicht. Island – zum 14 x in Folge auf Platz 1 – erreicht 90%, Deutschland 81,5%

 

Die Hochrechnung besagt, dass es noch 67 Jahre dauern wird in Europa, bis die Geschlechtergleichheit erreicht sein wird in – 2081 – wenn alles gut geht. Da ist meine Enkelin 63 Jahre alt und denkt an Rente …

 

Deutschland hat im Bereich der ökonomischen Teilhabe von Frauen einen Rückschritt von 1% ggü. dem Vorjahr zu verzeichnen – Platz 88 weltweit! Weltweit Platz 6 in Europa auf Platz 5.

 

Es gibt es keinen Bereich, in dem sich Deutschland ‚ausruhen‘ könnte.

 

Politische Teilhabe auf Platz 5 weltweit mit einem Scorewert von 0,634 – dies bedeutet immer noch eine signifikante Unterrepräsentanz von Frauen in der Politik und zeigt wie schlecht es um die politische Teilhabe der Frauen in der Welt bestellt ist, wenn man mit diesem Wert weltweit Platz 5 belegt!

 

Einzig Zugang zur Gesundheitsfürsorge (0.972) und Zugang zur Bildung (0,989) sind Scorewerte die eine große Nähe zum 1.000 Wert der 100% Gleichstellung zeigen.

 

Bildung als langfristiger Schüssel zur vermehrten Ökonomischen und politischen Teilhabe.        

 

Hier der Link: Global Gender Gap Report 2023 | World Economic Forum (weforum.org)


... manchmal muss ich etwas Wagen

Zivilcourage ein schönes Wort.

 

Manchmal muss man aus der Komfortzone raus, jetzt muss ich aus meiner Komfortzone raus - etwas riskieren, weil ich etwas als Unrichtig erkannt habe, dass ich so nicht stehen lassen kann.

Ich verklage die Bundesrepublik Deutschland - wow, ein dickes Brett. 

Raus aus der Deckung.

 

Ich nehme meinen ganzen Mut zusammen.

Mut ist wenn man erkennt in welche Gefahr man sich begibt und sich dann trotzdem aufmacht, weil man weiß dass es nötig ist.

 

David gegen Goliath.

 

Worum geht es überhaupt?

 

Ernstmachen mit der Gleichstellung in deutschen Behörden Klage nach AEUV 157

Equal Pay ist leider immer noch nicht realisiert in der öffentlichen Verwaltung.

 

Mit der sachfremden, subjektiven Behauptung es handele sich um ein ‚unentgeltliches Ehrenamt‘ wird den Gleichstellungsbeauftragten des Bundes eine tätigkeitsangemessene Entlohnung verwehrt.

 

Darüber hinaus ist diese Behauptung aus dem Bundespersonalvertretungsrecht abgeleitet, welches jedoch nicht für Gleichstellungsbeauftragte gilt, sondern es gilt das Bundesgleichstellungsgesetz und zudem stellte das Bundesarbeitsgericht bereits am 21.2.2001 mit Urteil 4 AZR 700/99 RN 21 fest, dass es sich eben um kein Ehrenamt handelt.

Trotzdem werden den Gleichstellungsbeauftragten der Bundesbehörden bis zum heutigen Tage nicht tätigkeitsangemessen – so wie es der Artikel 157 AEUV (EU-Recht) vorsieht - entlohnt.

 

Ich, die Klägerin war knapp 4 Jahre lang Gleichstellungsbeauftragte einer oberen Bundesbehörde, dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge und klage gerade gegen meine fristlose Kündigung wegen Störung des Betriebsfriedens und klage nun in einem weiteren Verfahren gegen die Bundesrepublik Deutschland auf Feststellung zur Entgeltgleichheit nach EU-Recht, dem Artikel 157 AEUV.

 

In Verbindung mit Artikel 267 AEUV wurde das Gericht um Hinzuziehung des EuGH für eine Vorabentscheidung gebeten. Ferner gilt die in 2023 von der EU verabschiedete RL 2023/970.

 

Aus Sicht der Klägerin verstößt der § 28 BGleiG (Bundesgleichstellungsgesetz), der die Vergütung der Gleichstellungsbeauftragten regelt, gegen EU-Regelungen zur gleichen Entlohnung bei gleicher/gleichwertiger Arbeit und gegen Artikel 3 Grundgesetz.

 

Die wesentlichen Begründungen für § 28 BGleiG basieren auf dem Bundespersonalvertretungsrecht (BPersVG). Nach § 24 BGleiG ist die Gleichstellungsbeauftragte Teil der Personalverwaltung und nicht Gremium, deshalb greift das BPersVG aus Sicht der Klägerin nicht.

 

Dies betrifft alle Gleichstellungsbeauftragte nach § 3 Ziffer 5 BGleiG, also 965 oberen Bundesbehörden, Bundesgerichte, sowie Körperschaften, Anstalten und Stiftungen des öffentlichen Rechts des Bundes, sowie deren Stellvertreterinnen. Das Urteil könnte also eine Weichenstellung für einige tausend Frauen sein, die sich für Gleichstellung einsetzen. 

 

 

Dazu gibt es einen ersten Termin beim Arbeitsgericht in Nürnberg, Roonstr. 20,                                                          Montag, den 5.2.24 um 11:45 Uhr im Sitzungssaal 329.

 

Liebe Frauen, ich bitte um Eure Unterstützung, seelisch, geistig und moralisch, verbreitet den Blog.

Ich werde ein Spendenkonto und einen Spendenaufruf auf 'gofundme' einrichten, denn das Verfahren kann viel Geld kosten. 

 

Ich werde weiter berichten ...

 

Wer etwas wagt kann verlieren, wer nichts wagt hat schon verloren.

 

 


Trumpism in deutschland ...

Herr Merz – seines Zeichens Oppositionsführer und führender CDU-Mann - kommt von der Firma Blackrock, dem weltweit größten Kapitalanleger und Investor.

 

(Blackrock ist der größte Vermögensverwalter der Welt mit einem verwalteten Vermögen von 9,09 Billionen US-Dollar zum ersten Quartal 20231. Blackrock bietet verschiedene Produkte und Dienstleistungen für Privatanleger, institutionelle Kunden und Unternehmen an, wie z.B. Investmentfonds, ETFs, Indexfonds, Altersvorsorge, Nachhaltigkeit, Risikomanagement und Technologie2. Blackrock hat seinen Hauptsitz in New York, USA, und ist in mehr als 35 Ländern vertreten, darunter auch in Deutschland. In Deutschland hat Blackrock seit mehr als 28 Jahren ein Büro in Frankfurt am Main und beschäftigt über 160 Mitarbeiter2. Blackrock verwaltet in Deutschland rund 260 Milliarden Euro an Vermögenswerten für seine deutschen Kunden2. Blackrock ist ein führender Anbieter von nachhaltigen Investments und hat sich verpflichtet, bis 2030 100% seiner Vermögenswerte nachhaltig auszurichten3.)

 

Kapital und Politik gingen schon immer Hand in Hand und Herr Merz, der Vertreter des Kapitals, greift mit den Mitteln an, die er beherrscht!

Seine Partei klagte erfolgreich gegen die Finanzierungsmodelle der Bundesregierung und nimmt nun weitere ‚Sondervermögen‘ aufs Korn – alles mit dem Ziel, den unvermeidbaren notwendigen gesellschaftlichen Umbau (Ökologie, KI usw.) möglichst im Sinne des Kapitals zu vollziehen, d.h. diese Regierung abzulösen.

 

Das geschieht aktuell alles unter der edlen Überschrift ‚Deutschland vor Schaden zu bewahren‘

So weit so gut oder schlecht, je nach Sichtweise.

 

Herr Dobrindt CSU nimmt das zum Anlass, die gesamte Bundesregierung bei Anne Will am 19.11.23 explizit als Betrüger zu bezeichnen, als Kriminelle zu diffamieren.

Davor erklären Herr Merz und Herr Söder die ‚Grünen‘ zum Feind.

 

Ab hier beginnt die ‚neue Qualität‘ … ab hier sehen wir wie man den Trumpismus nach Deutschland importiert: Vertrauen zerstören, Zweifel säen, undifferenzierte Diffamierung des politischen Gegners! Herr Dobrindts erkennbares Kalkül in der Sendung genau das: Angst vor dem Staat schüren, die bestehende Regierung als ‚kriminell‘ brandmarken und so das Vertrauen in die Demokratie zerstören. Der unmündige Wähler hat ‚Kriminelle‘ ins Amt gehievt!  … und jetzt gilt es die Mehrheiten zu mobilisieren.

 

Und los geht’s: Meldungen über Kürzung der Renten oder gar Komplettumbau des Rentensystems, Kürzung von Sozialleistungen, erhöhte Abschiebung von Flüchtlingen, Arbeitspflicht für Bürgergeldbezieher, das Ganze garniert von der großen Weltpolitik mit z.B. aufflammenden Antisemitismus … dejá-vue? Kommt Ihnen bekannt vor?

 

Mir auch.

 

Herr Merz und seine willfährigen Helfer sind die unverdächtigen Brandstifter aus der Mitte der Gesellschaft, die ‚Hilfe, Feuer rufen‘. Ein Brand, den sie selbst in 5 Jahrzehnten von eigener Regierungsverantwortung bzw. Regierungsbeteiligung gelegt haben.

Die Bedrohung der Demokratie erfolgt massiv von rechts (AfD 21%, CDU 30%) und von Seiten des Kapitals.

 

Wenn in den Gesellschaften der solidarische Zusammenhalt abnimmt, dann kann man sie spalten, das sehen wir seit den 80iger Jahren, denke ich an Modelle wie Shareholder Value …      

 

 

Alle Demokraten sind aufgerufen diesen Anfängen eine klare Absage zu erteilen.


... man muss es doch wenigstens versuchen

Ein Aufreger jagt den nächsten, das hat mich verstummen lassen…

 

Da versucht ein Außenminister auf offener Bühne Frau Baerbock auf den Mund zu küssen, das habe ich erst für eine Deep Fake gehalten – weit gefehlt, da küsst ein Fußballtrainer eine Spielerin auf den Mund, da fliegt eine Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Naumburg aus dem Amt, weil sie sexuelle Übergriffe im Amt untersucht … 

 

Ein offen übergriffiger Außenminister ist ein Indikator dafür, was Männer glauben, schon wieder so alles denken und tun zu können - die Spitze des Eisbergs … Ein Donald Trump der am 7.10.2016 im Wahlkampf von sich gab ‚You can do anything. Grab’em by the pussy…‘, war ein Wendepunkt.

 

Frauenrechte sind unter Druck – weltweit. 

 

Da erteilt eine polnische Regierung den Auftrag zur Entwicklung eines Bluttests zum Nachweis eines Schwangerschaftsabbruchs mittels spezieller Abtreibungsmedikamenten in der Frühphase, besser bekannt als die Pille danach.

Was dürfte das wohl für einen Zweck haben, in einem Land in dem gerade die Strafen für Abtreibung drastisch erhöht wurden … Richtig: Frauen zu kriminalisieren und der Strafverfolgung zuzuführen oder sie in die Arme von ‚Engelmacherinnen‘ zu treiben! Konservative, Evangelikale, Katholiken usw. haben Frauen schon immer ein  sexuelles Selbstbestimmungsrecht und ein Recht über ihren eigenen Körper zu bestimmen abgesprochen …

Alles schon vergessen?

 

In der laufenden ‚Zurück zu alten Ufern‘-Welle, Alles-bleibt-beim -Alten-Wahlprogrammen feiern auch die ‚traditionellen‘ Übergriffigkeiten schon wieder Urstände!?

 

Schaue ich Nachrichten sehe ich lauter alte und uralte Männer.

Kriegstreiber auf allen Seiten.

Terroristen in jeder Form.

Mullahs in Teheran, die Frauen verfolgen lassen, weil sie keine Kopftücher tragen.

Frauen, die singen und tanzen wollen, die verfolgt und inhaftiert werden.

Für manche buchstäblich eine Todesstrafe für singen, lachen, tanzen.

 

Die Taliban in Afghanistan, die Frauen aus dem Alltag quasi ‚ausradiert haben‘.

Hamas Terroristen die Frauen, Kinder, Zivilisten als Kugelfang missbrauchen und ein beispiellos grausames Massaker an Frauen, Kindern, Alten und jungen Menschen in Israel begangen haben.

Regierungschefs, die wegen Korruption, Vergewaltigung angeklagt waren/sind, die jetzt Verteidigungsoperationen dirigieren ohne Rücksicht auf Verluste.   

 

Männer müssen sich den Vorwurf machen lassen, dass ihre überwiegende Mehrheit offenbar absolut gewalttätig ist. Krieg und Gemetzel, gegenseitiger Terror welcher angeblich über mehr als sieben Jahrzehnte, die ‚Lösung‘ eines Konflikts bringen soll? Augenscheinlich ist das Gegenteil der Fall und wird es bleiben.

Solange Männer der Hamas, des ISIS, der Hezbollah Geld mit Terror verdienen, solange Staaten wie Iran die Auslöschung eines anderen Staates als Staatsziel vorgeben, solange Perspektivlosigkeit Menschen als neue Rekruten in die Arme der Terrororganisationen treibt, solange wird kein Frieden einkehren!

Weder mit einer Zwei-Staaten Lösung noch mit einer Drei-Staaten Lösung.

 

Solange die friedliche Mehrheit der Menschen auf dieser Welt zulassen, dass Religionen – Katholiken, Evangelikale, Muslime, Juden – durch machtgierige Männer missbraucht werden, radikalisiert werden um Gewalt und Terror gegen Menschen jeden Alters, Geschlechts und Herkunft zu rechtfertigen, nur damit diese einzelnen Männer ihre Wahnideen umsetzen, solange wird die Gewalt kein Ende haben.

 

Je älter ich werde, desto mehr sehe ich, dass das Matriarchat das Patriachat ablösen muss.

Je mehr Frauen sich wehren, desto schwerer wird es für solche ‚Hassprediger‘ und Spalter.

 

Frauenwiderstand bzw. signifikante Frauenbeteiligung an der Macht verändert die Welt - nichts anderes. 

 

Aber dazu müssen Frauen bereit sein, klar und offen für ihre Ziele einzutreten, Widerspruch und Widerstand akzeptieren und überwinden - mit Argumenten, nicht mit Gewalt. 


... so machen es Andere

Ein Aha-Erlebnis der besonderen Art hatte ich gestern.

 

Ich benötigte aus meiner Zeit in Kanada ein Formular bzw. eine Bestätigung, also suchte ich über mein Mobiltelefon die Homepage von Vital Statistics des betroffenen Orts, um dort über Email eine Anfrage zu starten …ich fand nicht nur diese Emailadresse, sondern wurde auf der Homepage gleich weitergeleitet in den für mich relevanten Bereich.

 

Ich konnte an Ort und Stelle mein Anliegen platzieren, konnte die Gebühr elektronisch entrichten, erhielt eine elektronische Auftragsbestätigung und mit Datum der zu erwartenden Auslieferung (!) an mich (2 Wochen) mit Trackingcode.

Das Ganze dauerte keine 15 Minuten.

 

Diese kanadische Bescheinigung benötige ich für eine finnische Behörde – diese hat ebenfalls eine Homepage, die sofort auf Deutsch übersetzt erschien (!) - einschließlich aller Formulare (!).

 

Finnland ein Land in dem ganze 4.234 Deutsche leben (2020) bei 5,5 Mio. Einwohnern und einem Ausländeranteil von 5,61%.

 

Auch dort ein gut handhabbares elektronisches Guiding.

So kann ich über eine eigene App meine individuellen Gesprächstermine vor Ort direkt vereinbaren, sofern ich einen persönlichen Termin benötige.

Ich hatte zu einer weiteren finnischen Behörde Kontakt und man sagte mir zu, sich um das Anliegen zu kümmern und ich würde einen Rückruf erhalten.

 

Hmmm …

 

2 Stunden später ich stehe an der Kasse im Supermarkt und das Handy klingelt- der initiative Rückruf, einer gut auf mein Thema vorbereiteten Mitarbeiterin der öffentlichen Verwaltung.

Bürger im Mittelpunkt und nicht als Störfaktor …

 

Ich glaube aber auch, dass es einen wesentlichen Unterschied macht, dass es in diesen beiden Ländern in der öffentlichen Verwaltung kein Äquivalent zum Berufsbeamtentum gibt - denn persönliche Chance/persönliches Risiko sind die Treiber eines positiven ‚Wettbewerbs‘ um beste Köpfe, beste Lösungen - dies sind die Faktoren die Innovation vorantreiben.

 

 

Natürlich ist da Deutschland an manchen Stellen auch besser als sein Ruf … aber mal ehrlich, ich wäre nicht so überrascht gewesen, wenn das bereits heute die deutschen Standards wären.


Vom Wagnis Neues zu denken ...

In der vorindustriellen Zeit gehörte jahrhundertelang arbeiten und leben Menschen unmittelbar zusammen – in der Landwirtschaft, im Handwerk, in der Dienstleistung usw.

 

Mit dem Siegeszug der Industrialisierung kam es zur Trennung von leben und arbeiten – warum nicht wieder alles zusammenführen?

 

Der Tertiäre Sektor (Dienstleistung) stellt mittler-weile 70 % aller Arbeitsplätze, der sekundäre Sektor (Industrie, Bau) stellt noch ganze 25,3 %, Urproduktion und Landwirtschaft den Rest.

 

Dieser Wandel zum tertiären Sektor seit den 70igern eröffnet neue Möglichkeiten.  

 

Wir müssen neu denken – denn auf Dauer werden wir als Volkswirtschaft für teuer bezahlte Carearbeit (Pflege von 5 Mio. älteren Angehörigen, Kinderbetreuung (0-3 Jahre) 5 Mio. Kinder) in Milliardenhöhe weder die finanziellen noch die personellen Ressourcen haben.

 

Es bleibt als einzige Lösung die Re-Organisation/Neuorganisation dieser gesamtgesellschaftlichen Aufgabe: Arbeit.

 

Stellen wir uns vor – Mann und Frau als Paar arbeiten gleich viel, also im selben Anteil, und zwar sowohl in der (unbezahlten) Care Arbeit als auch in der (bezahlten) Erwerbsarbeit?

 

Jede Person arbeitet 32 Stunden – verteilt über 5 Tage und innerhalb einen Zeit-Korridors von 6 – 20 Uhr. Jeder Mensch kann also in dem zur Verfügung stehenden wöchentlichen Zeitfenster von 5 x 14 h (70 Stunden) seine 32 Stunden unterbringen. In Verbindung mit 1 -2 Tagen Homeoffice, wo Fahrzeiten wegfallen und hier nochmals flexibler agiert werden kann.

 

Ausgerichtet an den wechselnden familiären Situationen, kann so flexibel agiert werden - die Teilzeitarbeit wird sich reduzieren und so den Fachkräftemangel beheben, die Altersarmut für Frauen wird sich reduzieren und insgesamt wird sich die Vereinbarkeit von Familie & Beruf deutlich verbessern.

 

So kann das bestehende Ungleichgewicht zwischen Männern und Frauen (Frauen sind heute deutlich benachteiligt hinsichtlich Altersarmut, finanzielle Abhängigkeit usw.) ausgeglichen werden.

 

Der Arbeitsmarkt könnte Frauen dafür gewinnen mehr, statt weniger zu arbeiten, denn alle Frauen die heute weniger als 32 Stunden in Teilzeitarbeiten arbeiten, könnten auf diese Weise mehr arbeiten, d.h. unterm Strich würden auch die Arbeitgeber profitieren.

 

Ich plädiere für einen vollen Lohnausgleich, denn die Produktivität steigt weiter an und wird dies auch in Zukunft tun und die Herausforderungen, vor denen wir stehen, sind gesamtgesellschaftliche, da kann sich nicht eine Gruppe – in dem Fall die Unternehmenden – einfach ausnehmen.

 

Es gab in 2022 34 Mio. Soz.pfl. Beschäftigte, dazu kommen Verbeamtete, Unternehmer und Selbstständige, Angehörige der freien Berufe usw.

 

Ich fokussiere ausschließlich auf die 34 Mio. Soz.pfl. Beschäftigten in meiner Beispielrechnung.

 

In 2022 arbeitete lt. Statista eine VZ Kraft 1588,2 Stunden und eine durchschnittliche TZ Kraft 756,4 Stunden. Wie sähe die Rechnung eigentlich aus – alle arbeiten an 5 Tagen 32 Stunden?

 

16.000.000 VZ Männer x 1588,2 = 25,4 Mrd. Arbeitsstunden VZ Männer

2.200.000 TZ Männer x 756,4 = 1,7 Mrd. Arbeitsstunden TZ Männer

 

8.000.000 VZ Frauen x 1588,2 = 12,7 Mrd. Arbeitsstunden VZ Frauen

7.800.000 TZ Frauen x 756,4 = 5,9 Mrd. Arbeitsstunden TZ Frauen

 

Alle zusammen also 45,7 Mrd. Arbeitsstunden p.a.

Verteilt man diese auf 34 Mio. Soz.Vers.Pflichtig Beschäftigte, sind dies 1.344 h p.a. bei 48 Arbeitswochen (Urlaub abgezogen).

 

Damit lag der Wochendurchschnitt 2022 über alle Beschäftigten durchschnittlich bei 28 Std. pro Kopf (!)

 

Bei einem 32-Stunden-Modell pro Woche pro Kopf würde also die Teilzeitausfälle und die altersbedingten Abgänge aus dem Arbeitsmarkt deutlich überkompensiert – 52,2 Mrd. Std.

 

Es gibt viele unterschiedlich präferierte TZ-Modelle, ein sehr populäres Modell ist 24 h an 4 Tagen/Wo, da die Pausen erst nach 6 Stunden angerechnet werden, also an 4 Tagen Arbeitszeiten z.B. von 6 -12 Uhr oder von

7-13 Uhr so möglich sind.

 

In so einem Modell könnten bis zu 8 Stunden/Wo aufgestockt werden (!) – wenn man es gemeinsam aufteilen kann und der Zeitkorridor 70 Stunden beträgt.

 

Win-Win-Win

 

Familie und Beruf sind besser vereinbar - sowohl für die Väter wie die Mütter, Frauen steuern nicht mehr automatisch in die Altersarmut, die Volkswirtschaft würde mit dem Einstieg in die 2 x 32 Std./Wo verteilt auf 5 Tage im Zeitkorridor 6-20 Uhr in Verbindung mit Homeoffice die eigene Wettbewerbsfähigkeit/Leistungsfähigkeit sichern.

 

Der Ausgleich geht rein rechnerisch. Solche Modelle sollten in der Zeitenwende diskutiert werden.

 

 

Die Lösung des Problems zeigt sich im Verschwinden des Problems‘ F. Nietzsche


... hätten wir je gedacht solche Typen zu sehen?

Nein – und doch gibt es sie. Hier einer der Durchgeknallte beim Sturm auf das Kapitol …

 

Ein farbloser Nobody, der sich in der Rolle als Schamane gefällt! Verkleidet, bemalt wie am Karneval, gewaltbereit und ohne jede Hemmung –

41 Monate Haft…

 

... und die Welt rieb sich staunend die Augen!

 

Es gibt Männer, die massive Probleme haben für sich eine neue Rolle zu finden und zu definieren. Das entbehrt auch nicht einer gewissen Tragik.

Hilfe wäre notwendig. Es gibt viele Foren usw. für Männer und wie immer gibt es eben auch die ‚Randerscheinungen‘

 

Indikatoren dafür, dass Misogynie (Frauenhass) auf dem Vormarsch ist, dass Incels kein ‚Hirngespinst‘ sind:

GHB-Anschläge auf Frauen, eine Droge die Frauen widerstandsunfähig macht, die Vergewaltigung folgt. Die Gewalt gegen Frau steigt seit Jahren an. Die Flieger nach Thailand sind voll von Männern die die dortigen Frauen, Jugendliche und Kinder missbrauchen – Urlaub?!

 

Mein Blog zum Thema Incels hat u.a. Ungläubigkeit als eine Reaktion, leider ein ernst zu nehmendes Thema. Mehr Informationen dazu u.a. in

 

Bundeszentrale für Politische Bildung: Incels | Rechtsextremismus | bpb.de

 

ZDF: Vom Frauenhass zum Amoklauf - ZDFmediathek

 

 

You tube mit zahlreichen Dokus und Hintergrundinformationen    

 


Wehret den AnFängen ... 2 Buchempfehlungen

Buch I: Die stille Gewalt Autorin Asha Hedayati Anwältin für Familienrecht

 

Der Rechtsstaat muss kritikfähig sein. Ohne, dass man ihn abschaffen will.

 

Ein Buch, aus Sicht einer Familienrechts-Anwältin die Frauen vertritt, die täglicher Gewalt ausgesetzt sind. Die Autorin schildert, wie der Rechtstaat versagt. Sie beschreibt, wie sich auch hier die strukturelle Benachteiligung von Frauen eingenistet hat. Die Gewalttaten gegen Frauen und Kinder steigen seit Jahren kontinuierlich an.

 

 

Die Zahl der Opfer von Häuslicher Gewalt lag im Jahr 2022 bei 240.547 Opfern und ist damit um

8,5 Prozent im Vergleich zum Jahr 2021 gestiegen. Das zeigt das neue umfassende Lagebild, das heute von Bundesinnenministerin Nancy Faeser, Bundesfamilienministerin Lisa Paus und dem Präsidenten des Bundeskriminalamtes, Holger Münch, in Berlin vorgestellt wurde. Pressemitteilung des BMI 11.7.2023

 

Ein lesenswertes Buch über den selektiven Umgang mit Gewalt (gegen Frauen) im deutschen Rechtssystem das nachdenklich macht.

 

Buch II: Wenn Männer Frauen hassen Autorin Laura Bates

 

Dem folgte der eigentliche Hammer, ein Buch über Incels, eine Abkürzung für Männer, die ‚unfreiwillig im Zölibat‘ leben, weil sie keine Sexualpartner*innen finden.

 

Ja, es gibt auch hässliche Männer, auch Männer sind Schönheitsidealen oder Erfolgsmodellen unterworfen und folglich gibt es Männer, die keine Sexualpartner’innen finden.

 

Ein Teil dieser Männer ist der Überzeugung, dass sie ein Recht (!) auf Frauen, auf Sex haben, Frauen ihnen zur Verfügung zustehen haben.

 

Im Internet verbünden sich diese Männer in Foren, die tatsächlich der Ansicht sind, dass ihnen Frauen ‚zustehen‘ und Frauen grundsätzlich als Menschen 2. Klasse ansehen, sie schreiben von Schlampen usw.

 

Letztlich gipfelt es darin, dass diese Männer Frauen das Recht auf ein selbstbestimmtes Sexualleben und eine freie Wahl ihrer Sexualpartner absprechen!

 

Es wird über ‚legalisierte Vergewaltigung‘ schwadroniert, eine Orgie an Gewaltphantasien ausgebreitet. Eine weltweite Bewegung mit mehreren hunderttausenden Männern!

 

Leseprobe: https://und-toechter.de/wp-content/uploads/2023/MdFh_Leseprobe_CF.pdf  

 

40 Seiten – danach war mir schlecht. Frauen wehret den Anfängen!

 

 

Jede Form von Gewalt gegen Frauen muss zur Anzeige gebracht werden. Solange Texte wie von Rammstein ‚Blitzkrieg mit dem Fleischgewehr‘ nicht als gewaltverherrlichend mit Bußgeldern etc. geahndet werden, solange ist es um die Rechte von Frauen schlecht bestellt. 


Das Anthropozän - Das Zeitalter Der Menschheit

In der Frühe, der Morgenstille zwitschern keine Vögel mehr. Stille.

Wo sind sie geblieben die Bienen, Schmetterlinge, Heuhüpfer, Hummeln?

Der Garten ist still und tot, wo früher Brummen, Schwirren und Summen am Schmetterlingsbaum war, herrscht jetzt Stille.

Keine lästige Fliege oder Wespe mehr, beim Kaffee trinken auf der Terrasse, keine schwärmenden Insekten nachts im Lichterkranz der Lampen. Mücken, Spinnen, Nachtfalter?

Lange nicht mehr gesehen …  

Das ganze Jahr habe ich meine Spatzen-Gang

zufüttern müssen.

 

Im Fernsehen Bilder von verbrannten Wäldern, Stille schwebt über aschgrauer Weite. 

Quelle: ISS Aufnahme

 

Misteln in fast allen Bäumen, sie zeigen wie krank die Bäume inzwischen sind.

Nackte Baumleichen, entrindet und ohne jedes Laub, stehen wie bizarre Skulpturen an der Straße nach Nürnberg. 

 

Die Natur stirbt leise, wer hinschaut kann es sehen. Sehen Sie es? Schauen Sie hin?

 

Yellowknife muss evakuiert werden (!), Kalifornien brennt, rund um das Mittelmeer verheerende Waldbrände, in Italien versiegen Ströme wie der Po, in Spanien werden landwirtschaftliche Flächen stillgelegt wegen mangelnder Bewässerungsmöglichkeiten, riesige Felsstürze in den Alpen, 20 Grad in der Arktis … Die Meere so warm wie nie, El Nino nun das ganze Jahr, geänderte Jetströme.

 

Alles Menschenwerk.

 

Und wir?

 

Wir fliegen weiter, fahren weiter und haben offenbar den Sinn für Prioritäten verloren. Unser Haus brennt und wir diskutieren, wie schnell man(n) eine Heizungsgesetz umgehen kann.

 

Klimaschutz ist lt. Bundesverfassungsgerichtsurteil von 2021 erklärtes Staatsziel. Also tun die Behörden was? Die Gralshüter des Staates, setzen die nun massiv Zeichen? Schreiten sie voran?

 

Nada, niente, nichts davon!

 

1871 gepaart mit Kontrollzwang führt zu ‚können wir nicht‘ - ‚wollen wir nicht‘ - ‚machen wir nicht‘ - ‚haben wir noch nie so gemacht‘ …

 

Die Monstranz der Veränderungsverweigerung hat viele Überschriften.

 

Sie wird sich nur nicht durchsetzen gegen die allgegenwärtigen Entwicklungen, sie bedeutet schlicht den Untergang der Menschheit.

 

Die Natur benötigt den Menschen nicht, aber der Mensch benötigt die Natur zum Überleben – diese Einsicht fehlt bzw. man ist bereit diese zu ignorieren.  

Man ‚streitet‘ um einen halben oder ganzen Tag Homeoffice, Tempo 120 auf der Autobahn, verbreitet Fake News gepaart mit populistischen Parolen   …

 

Warum ordnet die Politik, z.B. Homeoffice nicht einfach für die 5,7 Mio. Beschäftigten im öffentlichen Dienst an?

Befehle befolgen, dass können diese Staatsdiener, also wo bleibt dieser Befehl?

Dies würde eine CO2 Reduktionen bedingen, mehr Lebensqualität für die Beschäftigten bedeuten, die Attraktivität der Behörden als Arbeitgeber erhöhen, gleichzeitig Kosten für Immobilienanmietung über Rotationsmodelle senken ... Win-Win-Win wohin man schaut ... 

 

Worauf warten wir?

 

…dass die Massen wegen der explodierenden Lebensmittelpreise, dem Kampf ums Wasser und bezahlbaren Wohnraum auf die Straßen gehen?

Sich die Menschen gegenseitig die Köpfe einschlagen und Nazis daraus Kapital schlagen?

Die Deutschen lösen flächendeckend ihre Sparguthaben auf (Meldung vom 29.8.23).

Was passiert wenn nichts mehr zum auflösen da ist?

 

Worauf warten wir?

 

…dass die Wälder auch hier flächig brennen, denn eine Flutkatastrophe wie im Ahrtal reicht offenbar nicht.

 

Worauf warten wir?

 

… dass Millionen Hunger-Flüchtlinge Afrikas Europa überrennen?

 

Zeitenwende friedlich?  Die Worte hört ich wohl allein mir fehlt der Glaube...  

 

Wenn wir den Planeten ins negative Verändern konnten, dann könnten wir ihn auch wieder ins positive verändern, die Lösungen sind da.

Nur die Bereitschaft von uns allen uns umzustellen fehlt, weil wir Verzicht auf Gewohntes und/oder Verzicht auf Bequemlichkeit fürchten und die Bereitschaft derjenigen, die Verantwortung tragen fehlt, weil es da um Macht und Geld geht, gepaart mit Ignoranz.

 

Wird die Menschheit deswegen untergehen?

 

Dieses Kapitel der Menschheit wird gerade geschrieben und wir bestimmen gerade den Ausgang der Geschichte, wie es enden wird  …

 

 

Übrigens: Zeitalter werden i.d.R. benannt, wenn sie vorüber sind   

 

Gerne kann der Text geteilt werden


Es ist an der Zeit ...

Es ist an der Zeit die Verheißungen des Grundgesetzes einzulösen:

 

Männer und Frauen sind gleichberechtigt

 

– und was dabei häufig vergessen wird: gleich verpflichtet(!) möchte ich da ergänzen.

 

Die Gleichberechtigung der Frau als ‚das Plus in der Waagschale‘ – damit die Waage ins Lot kommt muss also aus der ‚Waagschale der Männer ein Minus an Bevorteilung‘ eintreten.

 

Bild: Pixabay 

 

 

Das betrifft die Teilhabe an

 

Politischen Entscheidungen 

immer noch keine Parität im Parlament, den Landtagen, den Kreistagen, den Gemeinden – überall die Frauen flächendeckend unterrepräsentiert, in den politischen Parteien selbst ebenfalls in unterschiedlicher Ausprägung), die Teilhabe an Bildung - in diesem Feld gibt es weitgehend Fortschritte,

der Teilhabe an Gesundheitsvorsorge  - weitgehend gelungen, aber Medikamentenforschung und - erprobung, Dossierungen usw. verbesserungswürdig) und

der Ökonomische Teilhabe 

hier ist noch riesiger Handlungsbedarf, was z.B. Parität in den Führungspositionen angeht, aber auch was Bezahlung angeht. 75% des Weltvermögens ist in Männerhand.

 

Ja, Herr Buschmann manchmal werden auch Männer benachteiligt und das ist nicht in Ordnung, da stimme ich mit Ihnen überein, das mit den Unterhaltszahlungen sollte man/frau sich mal genauer ansehen.

 

Aber der Stellenwert, den Sie dieser ‚Ungerechtigkeit‘ geben, der passt nicht!

 

Nur weil Männer betroffen sind, ist das jetzt Priorität Nr. 1?

 

Wo ist Ihre Initiative die 1,33 Mio. alleinerziehenden Frauen zu entlasten? Zu entlasten von der Bürde ausstehender Unterhaltszahlungen von 2,5 Mrd. Euro jährlich? Wie gehen Sie gegen die unterhaltssäumigen oder unterhaltsunwilligen Väter vor, die uns Steuerzahler jährlich 2,5 Mrd. € an Vorauszahlung kosten und von denen es dem Staat gelingt magere 493 Mio. von diesen Vätern wiederzuholen?

Sie setzen m.E. die Prioritäten falsch.

 

Der grundgesetzliche Auftrag aus Artikel 3 greift bedeutend weiter: wo ist Ihre Initiative ‚gleicher Lohn für gleiche/gleichwertige Arbeit‘? Wo ist Ihre Initiative bzgl. der Paritätischen Besetzung z.B. von Führungspositionen oder in den Wahllisten? Wo ist Ihre Initiative die Väter mehr an der häuslichen Pflege von Eltern zu beteiligen?

 

Und wieso müssen Männer eine finanzielle Entlastung bekommen, wenn sie sich mehr an der Kinderbetreuung beteiligen?

Schließlich sind es auch ihre Kinder – Frauen bekommen dafür i.d.R. wenig bis nichts, denn der Unterhalt steht dem Kind zu! Nur wenn das Kind zu klein ist - bis zum 3ten Lebensjahr - kann der Mutter nicht zugemutet werden zu arbeiten, ansonsten ist sie verpflichtet.

 

Als Justizminister hätten Sie weitaus größere ‚Baustellen‘, die sich aus Artikel 3 GG ergeben:

Das Gender Pay Gap in Deutschland beträgt immer noch 18% und bereinigt 6% - das betrifft 20,3 Millionen arbeitende Frauen (2022), also weitaus mehr als die unterhaltzahlenden Männer und dies führt u.a. zu Altersarmut von Frauen. Darüber hinaus hat sich Deutschland in verschiedenen Verträgen mit der EU dazu verpflichtet Artikel 157 AEUV (gleicher Lohn für gleiche/gleichwertige Arbeit) zu verwirklichen – ein schönes Thema für einen Justizminister.

 

Dann lese ich die teilzeitarbeitenden Frauen sollten einfach mehr arbeiten, auch Sie haben gesagt: das ermöglicht den Müttern mehr zu arbeiten! Die ‚stille Reserve Deutschlands‘- Frauen?!

Rund die Hälfte der Frauen, die in Teilzeit arbeiten, haben keine kleinen Kinder mehr, ist da zu lesen.

Ah ha!

Wussten wir es doch! Freizeitorientierte Schonhaltung!

8,7 Mio. Frauen in Kaffee-Klatsch Grüppchen, im Kosmetikstudio oder im Tennisverein? Weit gefehlt.

 

4 Million der 5 Millionen derzeitig Pflegebedürftigen in Deutschland werden zu Hause gepflegt, und zwar zu 91% von Ehefrauen, Töchtern oder Schwiegertöchtern. Also auch eine schöne Initiative für einen Justizminister hier die Ehemänner, Söhne und Schwiegersöhne zu verpflichten.

Dazu kommt, dass Männer sich weit unterproportional an den übrigen Care Arbeiten beteiligen.

 

Die Frauen haben zuerst die Kinder großgezogen und nun pflegen sie alte Eltern und Großeltern! Das spart dem Staat pro Jahr Ausgaben in Milliardenhöhe (HR bis zu 181 Mrd. € p.a.), mindert die Rente dieser Frauen und jetzt müssen zuallererst die ‚armen benachteiligten Väter‘ mit Priorität entlastet werden?

 

Das ist eine sehr plausible Erklärung dafür, warum Frauen die FDP nicht bevorzugt wählen - siehe Artikel davor.

 

… und dann das Thema ‚geleistete Überstunden‘ wurde auch völlig ausgeblendet.

 

Also last but not least: in 2022 wurden 800 Millionen unbezahlte Überstunden geleistet – die Deutschen arbeiten also schon mehr! Weit mehr, unbezahlt gegen Freizeitausgleich – welchen Freizeitausgleich möchte frau da fragen.

 

Bitte teile den Artikel wenn er Dir gefällt – Danke.

 

 


Das Rad der geschichte zuRück Drehen ... geht das?

 

o Kindergrundsicherung?       Herr Lindner: lieber erst         mal nicht, arme Kinder         sind vor allem               Migrantenkinder*

*Zeit online 23.8.23, 20:57

o Diskussion um die

Kürzung der Witwenrente,

o Kürzung beim Elterngeld

o Herr Buschmann: Reform des Unterhaltsrechts

o Diskussion um Ehegattensplitting usw.  

  

Ja, manches muss man reformieren, aber liebe Frauen merkt ihr was?

Alle Vorschläge gehen Lasten der Frauen und Kinder - ein Versuch das Rad der Geschichte zurückzudrehen?

 

Angebot und Nachfrage I

 

seit Jahrzehnten wurden immer wieder u.a. von der FDP, Unternehmerverbänden und Konservativen die Kräfte des freien Marktes beschworen – Angebot und Nachfrage bestimm(t)en den Preis.

 

Das war wohlfeil – sich auf die Kräfte des freien Marktes zu berufen hieß nichts anderes als die (damals) machtvolle Position von Unternehmern zu stärken. Dabei hatte niemand im Kalkül, dass sich Märkte ändern, alles hat einen Zyklus und jetzt? Jetzt gibt es einen Arbeitnehmer-Arbeitsmarkt, lange vorhersehbar, denn auf die Babyboomer (1954-1964) folgte ab den 70igern der ‚Pillenknick‘ ...

 

Adé Generation Praktikum, adé befristete Arbeitsverträge, adé Minijobs mit schlechter Bezahlung…

Ende eines von viel Ausbeutung geprägten Arbeitsmarktes.

 

Arbeitgeber müssen sich von so schönen Nebeneffekten wie unbezahlte Überstunden (rund 850 Millionen in 2020) verabschieden – ein Milliardenverlust. Sie müssen Neues denken, an Attraktivität gewinnen, sich um Arbeitskräfte bemühen … Und jetzt folgt als erste Reaktion was? Das beleidigte Bashing der Generation Z: faul, un-ambitioniert, illoyal usw.

 

Aber manche Arbeitgeber haben es früher und schneller verstanden als andere und sich angepasst. Exorbitante

Zunahme der Homeoffice Angebote auf den führenden Jobbörsen, Angebote mit 4 Tage Woche, Einführung von Rotationsmodellen usw. Absolut lesenswert diese Analyse erschienen im Handelsblatt.

 

https://app.handelsblatt.com/karriere/weniger-work-mehr-life-wie-die-generation-z-den-arbeitsmarkt-aufmischt-/29330818.html 

 

Angebot und Nachfrage II

 

Marco Buschmann, FDP, Bundesjustizminister plant Reform des Unterhaltsrechts:

Dass die Reform zulasten hauptsächlich erziehender Frauen gehen könnte, die ohnehin finanziell zu kämpfen haben, glaubt Buschmann nicht. "Wenn wir Väter dazu motivieren, sich stärker in der Betreuung der Kinder zu engagieren, hilft das auch den Müttern", sagte er: "Sie können dann etwa stärker berufstätig sein." 

 

Das ist es also, worum es geht …

 

Wie zwingen wir die teilzeitbeschäftigten Frauen (8,7 Mio. 2022) mehr zu arbeiten?

Nein, die FDP fordert natürlich keine besseren und bezahlbaren Angebote an Kita-Plätzen oder Ganztagsschule, Hort oder andere Kinderbetreuungsplätzen!

 

Stattdessen ist der Plan, eine Kürzung des Unterhalts vorzunehmen, wenn der unterhaltspflichtige Vater/Elternteil sich ‚mehr in der Kinderbetreuung‘ einbringt.

 

Positive Anreize für die Väter: Sie können bis zu 100 € im Monat weniger Unterhalt zahlen.

Negative Anreize für die Mütter: sie bzw. das Kind erhalten dann bis zu 1.200 € im Jahr weniger, d.h. hier wird finanzieller Druck aufgebaut, die Teilzeitarbeit zu verkürzen.

 

Herrn Buschmanns Modell ist absolut lebensfremd, denn wenn sich die Väter tatsächlich mit 40 % um die Kinder kümmerten, dann müssten auch sie Teilzeitangebote annehmen, also der ‚arbeitsmarktpolitische‘ Effekt müsste dann Null sein. Augenwischerei?.

 

Also was könnte eigentlich hinter diesem Vorschlag stecken?  

 

Alles was mit Unterhalt zusammenhängt, wird über die Familiengerichte geregelt. Neben der offenen Frage, wie der Nachweis der ‚erhöhten‘ Betreuungsanteile zu führen ist, stellt sich die Frage ‚was passiert eigentlich, wenn der unterhaltspflichtige Vater, nach der Anpassung seiner Unterhaltszahlungen nach unten, zu seinem ‚alten Betreuungsanteil‘ zurückkehrt? Werden die alleinerziehenden Mütter Deutschlands Familiengerichte mit einer Klagewelle überziehen müssen? Wie lange dauern Gerichtsverfahren, um das dann wieder rück-anzupassen?  …

 

Aber wenn die Frauen erst einmal mit diesem Modell dazu gezwungen werden ihren Teilzeitanteil aus finanzieller Not heraus zu reduzieren, dann können Väter gerne wieder zurückkehren in ihr altes Betreuungsmodell, die Kürzung mitnehmen, Vollzeit arbeiten – denn die (dann noch mehr belasteten) Frauen, sind der Wirtschaft als Arbeitskraft mit erhöhtem Anteil wieder ‚zugeführt‘.

 

Die FDP ist eine Wirtschaftspartei und nach den Verlautbarungen der letzten Zeit (Keine Kindergrundsicherung, jetzt Unterhaltsrecht, Elterngeldkürzung usw.) fühlt sich diese Partei offenbar großen Teilen der Bevölkerung - nämlich ‚Frauen und Kindern‘ - nicht verpflichtet.

 

Bei der letzten Bundestagswahl 2021 erhielt diese ‚Zünglein an der Waage‘ Partei 11,5 % der Stimmen. Die FDP kann man als ‚Männerpartei‘ bezeichnen, denn mehrheitlich wählten konservative Männer die FDP. In den Reihen der FDP finden sich wenige Frauen an wichtigen Positionen. FDP Frauen im Bundestag Anteil %: 23,1% nur die AfD liegt noch dahinter (13,25%)

 

Quelle: https://www.bpb.de/themen/parteien/parteien-in-deutschland/fdp/273480/wahlergebnisse-und-waehlerschaft-der-fdp/ 

 

Die Kurve der Wählerschaft (Bundestagswahl 2021) männlich wie weiblich sinkt mit jedem zunehmenden Lebensjahr kontinuierlich und signifikant ab - siehe Schaubild oben

 

Inzwischen ist die Partei lt. Politbarometer des ZDF per 30.7.23 in der Wählergunst auf 7 % geschrumpft.

Geht es so weiter, dann droht der FDP, dass sie bei der nächsten Bundestagswahl eben die 5 % Hürde nicht schaffen könnte. Nun sind die Marketingstrategen gefragt, also bitte tolle Angebote an die Klientel die vermehrt FDP wählt: Männer.

 

Hier zeigt sich bereits ein Irrtum, die Frauen stellen die Mehrheit in der Bevölkerung, also hat deren Wahlverhalten durchaus Gewicht. Frauen zu vernachlässigen könnte ein schwerwiegender strategischer Fehler sein, zumal die junge Zielgruppe (die mit den hohen Prozentsätzen) nun in die Phase der Familiengründung kommt.

Eine Politik des ‚Frauen-Bashings‘ könnte so zum veritablen Bumerang werden, die Älteren wählen ohnehin FDP im geringeren Umfang und die jungen Wähler verprellt man so. 

 

Schauen wir uns mal an, wer da wie von diesem neuen Vorschlag betroffen ist: Alleinerziehende

 

In Deutschland gab es in 2022 2,756 Mio. Alleinerziehende (Quelle Statista) mit Kindern in allen Altersgruppen, also auch den über 18jährigen. Eine Unterhaltspflicht besteht bis zur Beendigung der Ausbildung und es gibt einschlägige Urteile, wo die Unterhaltspflicht der Eltern für Studierende auch das Erreichen des 30igsten Lebensjahr abdeckte.

 

15 % der Alleinerziehenden mit Kindern unter 18 Jahren sind Väter - Statistisches Bundesamt (destatis.de)

Alleinerziehende mit Kindern < 18 Jahre:

Den 1,33 Mio. alleinerziehenden Mütter stehen ganze 239.000 Alleinerziehende Väter mit Kindern unter 18 Jahren in 2022 gegenüber.

Negativ betroffen von dieser Maßnahme sind also primär die Kinder und Frauen (!) ein positiver Effekt für Männer. Der Staat leistet für die in der Zahlung säumigen Väter den Unterhaltsvorschuss: 2,5 Mrd. in 2022 (Quellen: Destatis und BMFSFJ) von den sich der Staat magere 493 Millionen bei den Vätern wiederholte und hier würde sich der Staat mittels Unterhaltskürzung also ein Stück weit selbst entlasten. Statt den säumigen Vätern Druck zu machen, also lieber einer Kürzung. Eine bestechende Logik.

Liebe Frauen geht wählen! Mein Tipp: prüft doch mal einfach alle Parteien daraufhin, was die Wahlprogramme zu Vereinbarkeit Familie und Beruf aussagen usw. dann versteht man gut, warum die FDP in der Gunst der Wahlberechtigten mit zunehmender Lebenserfahrung so stark absinkt.

 

Ein weiterer Grund, warum viele Frauen in Teilzeit arbeiten, ist die Pflege: 4 Mio. zu pflegende Menschen werden in häuslichen Umfeld gepflegt: zu 91% von Ehefrauen, Töchtern oder Schwiegertöchtern. Frau darf gespannt sein, welche Vorschläge dazu kommen …  

Wenn Euch der Artikel gefällt, bitte teilen, weiterleiten ... Danke :-) 

 


Das geschah am 24.10.1975 ...

 

Kvennafridagurinn -   24. Oktober 1975 - ein historischer Tag für Island

 

An diesem Tag streikten 90% der isländischen Frauen, um "die unverzichtbare Arbeit von Frauen für Islands Wirtschaft und Gesellschaft zu demonstrieren" und "gegen Lohnunterschiede und unfaire Beschäftigungspraktiken zu protestieren".

Es wurde dann im Inland als Women's Day Off (Dt. Frauenruhetag bzw. auf Isländisch: Kvennafrídagurinn) veröffentlicht.

 

Teilnehmerinnen, angeführt von Frauenorganisationen, beendeten gemäß dem errechneten Gender Pay Gap vorzeitig ihre Arbeit um 14.35 Uhr, zudem erledigten sie keine Hausarbeit, keine Pflege, keine Kindererziehung.

Neunzig Prozent der weiblichen Bevölkerung Islands nahmen an dem Streik teil.

Das isländische Parlament hat in Folge ein Gesetz verabschiedet, das im folgenden Jahr gleiches Entgelt garantiert. Manche Männer nannten es den längsten Tag in ihrem Leben. Heute gilt es in Island als unmännlich, wenn ein Vater seine Kinder nicht zur Schule oder Kita bringt.

Das war vor 48 Jahren - Island ist seit Jahren im Global Gender Gap Report auf Platz 1.

In Deutschland arbeiten in der öffentlichen Verwaltung zu 62% Frauen, Vereinbarkeit von Beruf&Familie sind gesetzliche Ziele des Bundesgleichstellungsgesetzes.

Ist es nicht endlich an der Zeit ein Zeichen auch in Deutschland zu setzen? Kvennafridagurinn - Frauen-frei-Tag – auf Deutsch?

Liebe Frauen, die Ausübung eines Rechts, dass der Gesetzgeber im Bundesgleichstellungsgesetz garantiert, nämlich die Teilnahme an einer jährlichen Frauenversammlung ist nicht rechtswidrig und darf auch nicht sanktioniert werden!

Wenn Frauen Rechte haben, sollte sie diese mal nutzen, oder?

 

Frauen haben einen Traum

von Gleichberechtigung,

von gleicher Bezahlung,

von gleichen Karrierechancen,

von gleicher Arbeitsteilung,

von gewaltfreiem Leben…

Liebe Frauen üben Sie Ihre Rechte aus, setzen Sie ein Zeichen gegen patriarchale Strukturen: Sie dürfen das.

 

Nutzen Sie Ihre Rechte, gehen Sie wählen, gehen Sie zur z.B. zur Frauenversammlung … 

Wenn Frauen Mächtig werden ... oder vom verschwinden der Solidarität ...

Wenn Frauen mächtig werden, verschwindet meist die Solidarität. 

 

Warum?

 

Das ist systemimmanent, denn es geht hier nicht um Geschlechtergerechtigkeit, sondern um Macht und Privilegien. Frauen mit Macht und Privilegien bewegen sich trotz alledem in der Welt des Patriarchats. Sie müssen also fürchten mühsam errungene Macht und Privilegien zu verlieren, und zwar vor allem an nachstrebende Frauen.

 

Also erfolgt der Schulterschluss nicht mit Frauen, sondern mit den Mächtigen - den Männern.

 

Das erklärt warum Frauen häufig darauf bestehen, dass sie keine ‚Quotenfrauen seien‘, es ‚selbst geschafft haben‘, ‚dass es jede Frau es selbst schaffen kann‘ und die üblichen Aussagen dazu.

 

Das erklärt auch, warum Frauen manchmal ‚männlicher‘ auftreten als Männer.

 

Frauen sind anders sozialisiert als Männer, sie sollen nett sein, bescheiden sein, Konflikte lösen bzw. gar nicht erst aufkommen lassen … Konfrontation – nein danke. Das ist die zweite Seite der Medaille, Frau zieht sich i.d.R. zurück, wenn es droht ‚unangenehm‘ zu werden.  

 

Frau tappt in die Falle der ‚Erwartungen‘!

 

Die schiere Anzahl der Erwartungen ist dabei der springende Punkt!

 

Schön, schlank, gepflegt, eine liebevolle Mutter, ein stets freundliches, ausgleichendes Wesen, gebildet und tolerant. Eine tolle Geliebte und treue Gefährtin, die Beraterin mit Übersicht, die brillante Organisatorin aller familiären Angelegenheiten, die Pflegerin der alternden Eltern und Schwiegereltern, natürlich beruflich erfolgreich, eine Sachwalterin mit fundierter Argumentation, eine Gralshüterin des Teamgeistes, eine jeden Konflikt glättende Moderatorin, die die eigenen Bedürfnisse nachsichtig hintenanstellt, die nie die Haltung verliert, stets die Contenance wahrt und dabei in Kleidergröße 36 nie ergraut, faltenlos und gelassen durch ihr erfolgreiches Leben schreitet … sicher habe ich noch etliches vergessen.

 

Es muss nur sichergestellt sein, dass auf jeden Fall unerfüllbare Erwartungen dabei sind, neben der schieren Anzahl. Genau dies bereitet frau auf jeden Fall das Erlebnis des Scheiterns (!) und damit ein ‚angeschlagenes‘ Selbst-Bewusstseins. Der Zweifel ist gesät, der die Stimme leiser werden lässt, die ‚Fügsamkeit‘ forciert, die Bereitschaft zum Rückzug deutlich erhöht.

 

An Männer wird nicht einmal ein Bruchteil dieser Anforderungen gestellt – so sichert man(n) sich die Macht.

 

Putin mit nackter Brust auf dem Pferd – ein Hauch von Bewunderung ist bei aller Ironie in den Presse-kommentaren spürbar …

Im Gegensatz dazu: Oktober 2020 (!) als europaweit ein Mediensturm ausgelöst wurde, als man(n) vermutete, dass Sana Marin (finnische Regierungschefin) unter einem Blazer ‚nichts‘ trüge …

 

Genau diese Erwartungsflut nutzen Männer! Wenn gar nichts mehr geht, wird – gerne auch öffentlich - über Aussehen, Alter und Figur gelästert, der ‚fuckability‘ Faktor (das heißt im Ernst so) in den ‚a-sozialen‘ Medien rauf und runterdekliniert.

 

Legendär ist die Debatte am 5.5.1983 im deutschen Bundestag zum § 218 in der die grüne Bundestagsabgeordnete Waltraud Schoppe u.a. über die Vergewaltigung in der Ehe sprach.

Die Zurufe von Bundestagsabgeordneten sind unglaublich.

Männern, die mit ihren Zurufen entlarven, wie wenig sie auf der Höhe der Zeit waren, die gerade zu hilflos wirken, um nicht zu sagen dumm.

 

Angela Merkel war/ist für ihre nach Außen gezeigte, wunderbare, fast stoische Gelassenheit, im Umgang mit den kaum mehr zu überbietenden Unverschämtheiten, die ihr begegneten, uneingeschränkt zu bewundern.

 

Rhetorik als Kunst - Historische Reden von Frauen (deutschlandfunk.de) und

10005.pdf (bundestag.de)

 

Waltraut Schoppe am 5. Mai 1983: „Unsere durch und durch patriarchalisch strukturierte Gesellschaft ist in der Krise. In Krisenzeiten geben die Patriarchen ihr Wohlwollen auf und weisen die Unterdrückten auf ihre Plätze.“

 

Das gilt auch für die Zeitenwende, in solchen Zeiten muss frau aufpassen, sollten Frauen die ihnen eingeräumten Rechte nutzen, egal ob es das Wahlrecht ist oder das Recht zu einer gesetzlich garantierten Frauenversammlung zu gehen.

 

Die Forderungen der Frauen sind ernst zu nehmen und was Frauen erringen, erringen sie auch immer für die Männer.

  


Ich habe einen Traum...

75 Jahre Verfassungskonvent

Dr. Martin Luther King, Baptistenpastor und Bürgerrechtler hielt am 28.8.1963 eine bis heute Aufsehen erregende Rede zur Gleichstellung der Afro-Amerikanischen Bevölkerungsteile in den USA und die bis heute andauernde Debatte darüber.

Ich habe mich an dieser Rede orientiert. 

Es gibt eine andere, große Bevölkerungsgruppe, die ebenfalls Diskriminierung, Gewalt, strukturelle Benachteiligung und Marginalisierung ausgesetzt ist: Frauen.

Das Leid der Frauen steht gleichberechtigt neben dem Leid jeder anderen diskriminierten Bevölkerungsgruppe. Es wird noch einen langen Weg brauchen, bis wir die vollständige Gleichberechtigung von Individuen innerhalb einer demokratisch organisierten Gesellschaft erlangen werden.

 

Vor 75 Jahren entwarfen die Väter und vier Mütter des Grundgesetzes die neue Verfassung dieses Landes, die freiheitlich demokratische Grundordnung, unter dessen Schutz wir heute stehen, das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland.

Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland
Art 3 

(1) Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.
(2) Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.
(3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.

Dies kam wie ein Sonnenstrahl nach langer Finsternis einer Gefangenschaft in Geschlechterrollen: Männer und Frauen sind gleichberechtigt.

Aber 75 Jahre später sind Frauen und Männer immer noch nicht befreit aus den Geschlechterrollen.

75 Jahre später ist das Leben der Frauen immer noch durch die Fesseln der strukturellen Benachteiligung und die Ketten der Diskriminierung und des Fortbestehens von Rollenklischees und Gewalt geprägt.

75 Jahre später stehen Frauen immer noch im Schatten männlicher Dominanz in der deutschen Gesellschaft und befinden sich im eigenen Land in der zweiten Reihe. Eigentlich eine schändliche Lage.

In gewissem Sinne gilt es dieses Versprechen einzufordern, das Versprechen, dass das Grundgesetz gibt - diesen einen Scheck ‚Gleichberechtigung' einzulösen.

Als die Architekten unserer Republik die großartigen Worte der Verfassung schrieben, unterzeichneten sie einen Schuldschein, zu dessen Einlösung alle Deutschen berechtigt sein sollten.

Dieser Schein enthielt das Versprechen, dass allen Menschen — ja, unabhängig von Herkunft, Rasse/Ethnie, Religion/Weltanschauung, Alter, Behinderung, sexueller Orientierung/Geschlecht also Frauen wie Männer — die unveräußerlichen Rechte auf Leben, Freiheit und der Anspruch Glück garantiert würden.

Es ist heute offenbar, dass Deutschland seinen Verbindlichkeiten- soweit es die Frauen betrifft - im Wesentlichen nicht nachgekommen ist. Statt seine Verpflichtungen zu erfüllen, hat Deutschland den Frauen einen Scheck gegeben, der mit dem Vermerk zurückgekommen ist: "Keine Deckung vorhanden".

Aber wir weigern uns zu glauben, dass die Bank der Gerechtigkeit bankrott ist. Wir weigern uns, zu glauben, dass die Vorratskammern der Möglichkeiten in diesem Land so leer sein sollen, das keine Gerechtigkeit hergestellt werden kann.

Wir fordern diesen Scheck einzulösen. Einen Scheck, der uns auf Verlangen die Reichtümer der Freiheit und die Sicherheit der Gerechtigkeit geben wird. Wir sind auch gekommen, um Deutschland an die dringende Notwendigkeit des 'Jetzt' zu erinnern.

Jetzt ist nicht die Zeit, in der man sich den Luxus einer "Wartezeit" leisten oder die Beruhigungsmittel langsamen, schrittweisen Fortschritts einnehmen kann.

Jetzt ist die Zeit, die Versprechungen der Demokratie Wirklichkeit werden zu lassen.

Jetzt ist die Zeit, aus dem dunklen und trostlosen Tal der strukturellen Benachteiligung von Frauen aufzubrechen und den hellen Weg der Gleichberechtigung für alle Menschen zu beschreiten.

Jetzt ist die Zeit, Deutschland aus dem Sumpf von offener und verdeckter Diskriminierung und Ungerechtigkeit zu dem festen Felsen der Gerechtigkeit emporzuheben.

Jetzt ist die Zeit, Gerechtigkeit für alle Wirklichkeit werden zu lassen. Es wäre verhängnisvoll für uns, wenn wir nicht die Dringlichkeit der gegenwärtigen Lage wahrnehmen würde.

Die berechtigte Unzufriedenheit der Frauen wird nicht aufhören, solange nicht ein belebender Impuls an Freiheit und Gerechtigkeit gesetzt ist, Gleichberechtigung umgesetzt wird.

1948 ist kein Ende, sondern ein Anfang dieses Weges.

Wer hofft, die Frauen werden jetzt zufrieden sein, nachdem ein paar Teilerfolge erzielt wurden, wird ein böses Erwachen haben, wenn wir zurückkehren bzw. weitermachen wie zuvor.

Es wird keine Ruhe in Deutschland geben, bis den Frauen die volle Gleichstellung zugebilligt wird. Die Stürme des Aufruhrs toben jetzt nicht mehr so heftig, aber auch die nächste Generation an Frauen werden die gleichen Fragen stellen, bis zur tatsächlichen Gleichberechtigung.

Und das müssen wir uns vergegenwärtigen, wir, die wir an der Schwelle der Tür stehen, die in den 'Palast der Gerechtigkeit' führt: Während wir versuchen, unseren rechtmäßigen Platz zu gewinnen, dürfen wir uns keiner unrechten Handlung schuldig machen.

Nicht Bitterkeit und Hass sollen uns lenken, um unseren Durst nach Gleichstellung und Gleichberechtigung zu stillen. Wir müssen unseren Kampf stets mit den Prinzipien der Würde und Disziplin führen. Wir dürfen unseren schöpferischen Protest nicht zu physischer Gewalt herabsinken lassen. Immer wieder müssen wir uns zu jener innerlichen Höhe erheben, auf der wir Gewalt mit der Kraft der Seele entgegentreten.

Der wunderbare, neue kämpferische Geist, der die Gemeinschaft der Frauen einst erfasst hat, darf nicht versiegen und er darf uns nicht verleiten, allen Männern zu misstrauen. Denn viele unserer Männer — das beweist ihre Solidarität und Unterstützung heute — sind zu der Einsicht gekommen, dass ihre Zukunft mit der unseren untrennbar verbunden ist.

Sie sind zu der Einsicht gelangt, dass ihre Freiheit von unserer Freiheit nicht zu lösen ist. Wir können nicht allein marschieren.

Und wenn wir marschieren, müssen wir uns verpflichten, stets weiter zu marschieren. Wir können nicht umkehren. Es gibt Leute, die fragen diejenigen, die sich selbst den Frauenrechte verpflichtet fühlen: "Wann werdet ihr endlich zufriedengestellt sein?"

Wir können niemals zufriedengestellt sein, solange Frauen Opfer von struktureller Benachteiligung, Diskriminierung, Marginalisierung und (sexualisierter) Gewalt sind.

Wir können nicht zufriedengestellt sein, solange wir nach langer Arbeit, dann den Haushalt zu führen haben, einkaufen, waschen, bügeln, putzen, kochen, sowie die Kinder und Alte zu pflegen haben (91%).

Wir können nicht zufriedengestellt sein, solange die Bezahlung von Frauen um 18% unter der, der Männer liegt.

Wir können nicht zufriedengestellt sein, solange Frauen in der politischen Teilhabe unterrepräsentiert sind und Parteien Listen nicht paritätisch besetzen.

Wir können nicht zufriedengestellt sein, solange Frauen in der wirtschaftlichen Teilhabe nicht gleichberechtigt sind und Führungspositionen nicht paritätisch verteilt sind.

Wir können nicht zufriedengestellt sein, solange Frauen mit freiwilligen Selbstverpflichtungen und Versprechungen hingehalten werden und am Ende nichts passiert.

Wir können nicht zufriedengestellt sein, solange Frauen ‚Kinderbetreuung‘ und ‚Pflege der Alten‘ abgefordert wird, in dem keine infrastrukturellen Entlastungen wie Kindergärten, Ganztagsbetreuung usw.  angeboten werden.

Wir können nicht zufriedengestellt sein, solange körperliche Gewalt gegen Frauen bagatellisiert wird und Femizide als ‚private Partnerschafts- oder Beziehungsprobleme‘ deklariert werden.

Wir können nicht zufrieden sein, solange Frauen in Altersarmut gedrängt werden, weil sie Kinder und Alte betreuen und deswegen in Teilzeit arbeiten müssen.

Wir können nicht zufrieden sein, solange Frauen an ‚gläserne Decken‘ jedweder Art stoßen.

Nein, wir werden nicht zufriedengestellt sein, bis der Grundgesetz Artikel 3 Satz 2 erfüllt ist.

Ich weiß, dass viele Frauen in großer Bedrängnis und Trübsal stehen, im engen Korsett der ‚Bedrängnis der dauerhaften Überforderung‘.

Seit euch bewusst, dass diese Bedrängnis und Überforderung, dass die jetzige Situation geändert werden kann und wird. Lasst uns nicht Gefallen finden am Tal der Verzweiflung, keine Opfer mehr sein.

Heute sage ich euch, meine Freundinnen und Freunde, trotz der Schwierigkeiten von heute und morgen habe ich einen Traum.

Es ist ein Traum, der tief verwurzelt ist im demokratischen Traum.

Ich habe einen Traum, dass eines Tages die wahre Bedeutung ihres Credos gelebt werden wird: "Wir halten diese Wahrheit für selbstverständlich: dass alle Menschen gleich erschaffen sind.“

Ich habe einen Traum, dass eines Tages die Söhne und Töchter miteinander am Tisch der Gleichberechtigung sitzen werden.

Ich habe einen Traum, dass eines Tages, die Entscheidung für Familie und Beruf sich nicht als Konflikt, sondern als lebbar darstellen wird, und zwar für beide Geschlechter. Die freie Wahl keine Benachteiligungen bedeutet.

Ich habe einen Traum, dass meine Kinder und Enkelkinder eines Tages in einer Nation leben werden, in der man sie nicht nach ihrem Geschlecht, Herkunft, Rasse/Ethnie, Alter, Behinderung, sexueller Orientierung, Weltanschauung sondern nach ihren Fähigkeiten und ihrem Charakter beurteilen wird.

Ich habe einen Traum heute...

Ich habe einen Traum, dass die gläsernen Decken zerborsten sind und Frauen ebenso selbstverständlich hohe und höchste Ämter einnehmen wie Männer, gleicher Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit Wirklichkeit wird.

Ich habe einen Traum, dass eines Tages jedes Tal erhöht und jeder Hügel und Berg erniedrigt wird. Die rauen Orte werden geglättet und die unebenen Orte begradigt werden – die Individuen werden individuell und vorurteilsfrei leben können.

Das ist unsere Hoffnung. Mit diesem Glauben kehre ich zurück.

Mit dieser Hoffnung werde ich fähig sein, aus dem Berg der Verzweiflung einen Stein der Hoffnung zu hauen.

Mit dieser Hoffnung werden wir fähig sein, die schrillen Missklänge in unserem Land in eine wunderbare Symphonie der Gerechtigkeit zu verwandeln.

Mit dieser Hoffnung werden wir fähig sein, zusammen zu arbeiten, zusammen zu beten, zusammen zu kämpfen, zusammen Repressalien zu überstehen, zusammen für die individuelle Freiheit aufzustehen, in dem Wissen, dass wir eines Tages gleichberechtigt leben werden.

 

Lasst den Ruf nach Gleichberechtigung erklingen von jedem Hügel und Maulwurfshügel, von jeder Erhebung lasst den Ruf der Freiheit erschallen.

...

 

 

 

Im Gedenken und zur Ehrung von Martin Luther King.und im Gedenken und Ehrung an alle Frauen dieser Welt.

 


Und jetzt …? oder wie sich Gesellschaften wandeln und      re-organisieren  …

Mal ganz was anderes … ein unverfänglicher Blick in die Geschichte.

 

Wie funktionieren Gesellschaften und wie haben sich diese entwickelt?

 

Heißt Zeitenwende nicht auch, dass sich Gesellschaften modernisieren, erneuern?

 

Ein kurzer Überblick

 

In der Frühzeit der Menschheit zogen Männer und Frauen arbeitsteilig und vor allem gleichberechtigt durch die Savanne, es zählte Fähigkeit, Begabung, Neigung. Viele indigene Völker leben dieses Prinzip heute noch, Kinder im Verbund großzuziehen. Sippen besiedeln und durchwandern die weitläufigen Landschaften. Es gab Kriegerinnen und Anführerinnen ebenso wie Sänger, Mythenerzähler usw.

 

Mit dem Beginn von Ackerbau und Viehzucht wird die Menschheit sesshaft. Die Gemeinschaften werden größer, nun müssen sie sich anders organisieren. Gleichzeitig entsteht ‚Vermögen‘ in Form von Grundbesitz (Felder), Zugang zu Wasser (Besitz von Quellen) oder Nahrungsüberschuss (Ernte).

Daraus entstehen - verursacht durch die daraus resultierenden Konflikte – neue Organisationsformen, d.h. Hierarchien und die ersten Gesetze, die das Zusammenleben der Gemeinschaft regeln.

Im Beginn werden diese ‚Rangfolgen‘ blutig ausgetragen und etabliert, Raubritter begründen etliche Adelsgeschlechter.

 

Zeitsprung, es folgen

Wie sind die Gesellschaften des Mittelalters organisiert?

 

Im Frühmittelalter ab dem 9. Jahrhundert etabliert sich der Vasallenstaat

Ein Vasall (von keltisch gwas, von lateinisch vassus „Knecht“) war im Fränkischen Reich (5.–9. Jahrhundert) ein Freier, der in einem persönlichen Treueverhältnis (Vasallentreue) zu einem mächtigen Herrn als Schutzherrn stand.[2] Aufgrund des eingegangenen personenrechtlichen Verhältnisses ergaben sich gegenseitige Schutz- und Gehorsamspflichten für die Beteiligten.

Der Vasall war ein Diener seines Herrn, in dessen Abhängigkeit er sich durch den rituellen Akt der Kommendation begab.[3] Der Vasall war seinem Herrn zu Diensten jeglicher Art verpflichtet (auxilium et consilium).

Das Problem dieser Organisationsform ist, dass es wenige Privilegierte gibt, die das Sagen haben, es gibt keinen Wettbewerb der Ideen, keine Auswahl der Besten, sondern eine Auswahl nach Willfährigkeit, nach Treue: ‚Der König ist tot, es lebe der (neue) König‘ bzw. zu ‚wessen Brot ich esse, dessen Lied singe ich‘.

Das führte dazu, dass sich dieses System mehrheitlich in der Gesellschaft dauerhaft nicht durchsetzen konnte, da es Erfolgsfaktoren wie ‚Innovationsfähigkeit, Flexibilität, Anpassungsfähigkeit an neue Gegebenheiten, Wettbewerbsfähigkeit usw.‘ außen vorlässt. Das heute noch bekannte Prinzip ‚Seilschaft‘, funktioniert nach einem ähnlichen Muster und hat damit gleichgelagerte Probleme, eben mangelnde Innovationsfähigkeit usw.

Gesellschaft in der Neuzeit

Es hat Jahrhunderte gedauert, bis sich die Bauern befreiten (1848) und die Gesellschaften Europas sich neu organisierten.

Warum können die bestehenden Strukturen dauerhaft nicht überleben? Weil technischer Fortschritt und gesellschaftlicher Wandel dazu führen, dass sich heute erfolgreiche Konzepte ‚überleben‘, sie veralten, werden ineffizient und irgendwann modifiziert oder ganz abgelöst.

Alles unterliegt einem steten Wandel, nichts bleibt wie es war. Wenn man das anerkennen kann, dann kann man den Wandel mitgestalten, dann entsteht Aufbruchstimmung, eine positive Dynamik. Wer verharrt bleibt im ‚Joch‘.   

… und jetzt?

Vieles aus den Epochen vor uns hat überdauert. 

Die Schulpflicht in Bayern wurde am 23. Dezember 1802 durch ein Schulgesetz eingeführt, das von König Maximilian I. Joseph, erlassen wurde.

Nach heftigen Protesten der Bauern, die ihre Kinder als billige Arbeitskräfte für die Ernte benötigten, wurden dann die Schulzeit von ‚Ferien‘ unterbrochen, diese lagen zu Beginn bis zum Ende der Ernteperiode, also von August bis Mitte September – und 221 Jahre später? Auch heute noch sind die Sommerferien im Bundesland Bayern von  August bis Mitte September.

 

Also sollten wir mal schauen, was es sonst noch so alles bis ins 21 Jahrhundert geschafft hat und was wir ggf. anpassen sollten an die aktuellen Lebensverhältnisse …  

Was passt ins 21. Jahrhundert, wie organisieren wir Arbeit und Gesellschaft unter den derzeitigen Herausforderungen? 

 

Das sind die zentralen Fragestellungen einer Zeitenwende.

 

 


Sapere aude - habe den Mut Dich deines Verstandes zu bedienen ...

... oder vom Preis der Integrität

 

Persönliche Integrität ist die fortwährend aufrechterhaltene Übereinstimmung des persönlichen Wertesystems und der persönlichen Ideale mit dem eigenen Reden und Handeln. Grundlage des Wertesystems ist eine religiös, politisch oder humanistisch begründete Ethik. Ein integrer Mensch lebt und handelt in dem Bewusstsein, dass sich seine persönlichen Überzeugungen, Maßstäbe und Wertvorstellungen in seinem Verhalten ausdrücken. Persönliche Integrität ist als Treue zu sich selbst gekennzeichnet worden. Sie achtet aber ebenso die Integrität und Würde der Mitmenschen und strebt danach, diese nicht zu verletzen. Im Gegensatz zu integer bezeichnet korrumpierbar eine Person, die sich in ihrem Verhalten nicht von eigenen Werten und Prinzipien, sondern von Drohungen und/oder Verlockungen durch äußere und innere Einflüsse leiten lässt.

 

Bin ich bereit den Preis dafür zu zahlen und was ist der Preis dafür?

Erst in der zeitlichen Rückschau ist es möglich Ereignisse und ihre Wirkungen prinzipiell einzuordnen - und nicht zu vergessen - der jeweils herrschende gesellschaftliche Kontext prägt die Sicht.

1989 gingen die Menschen, die in der DDR lebten, mehrheitlich auf die Straße. Im Vorfeld gab es ‚Dissidenten‘, wenige Personen, die für Freiheitsrechte eintraten. In der herrschenden Staatsdoktrin waren sie gefährlich, es gab im geltenden Recht (Rechtssystem eines Unrechtsstaates wohlgemerkt) entsprechende Sanktionen. Es drohte Gefängnis, Berufsverbote usw. Diese Personen waren während der DDR-Zeit Geächtete. Dann kippte das System und danach waren sie anerkannte oder gar gefeierte Persönlichkeiten mit politischem Einfluss. Nelson Mandela, Jahrzehnte im Knast, Staatsoberhaupt und Friedensnobelpreisträger, Mahatma Ghandi … 

 

Was also ist der Preis der Integrität? 

 

Diese Menschen zahlten für Ihre Überzeugungen und Werte mit Ausgrenzung, sozialer Ächtung, Überwachung, Freiheitsentzug, verloren Kinder durch Zwangsadoption, konnten berufliche Träume nicht realisieren usw. Heute sehen wir all dies wieder - in Russland.

In der Nazizeit wurden die Mitglieder der weißen Rose oder die Gruppe um Graf Staufenberg hingerichtet – das ist der höchste Preis, den man für Integrität zahlen kann.

 

Neben den Heroen, die wir kennen, gibt es die namenlosen, die stillen, die unbemerkten Menschen, die für ihr Werte eintraten und eintreten und die im Strom der Zeit versunken sind.

Die zahlreichen Suffragetten weltweit, die zum Beispiel das Wahlrecht für Frauen erstritten oder die Bürgerrechtler in USA, die halfen die Sklaverei zu beenden,

15.000 Inhaftierte seit Beginn des Ukrainekrieges in Russland ...

 

Nun kommen die Korrumpierbaren ins Spiel – auch das ist menschlich.

Gedanken wie diese …das kann meine Karriere kosten, so falsch sind die Argumente doch nicht, das können die besser beurteilen als ich, da halte ich mal lieber den Mund, das kostet mich Geld, Macht, Bequemlichkeit – also auf keinen Fall will ich auffallen, so schwarz/weiß ist es schon nicht

 

Die Phase des Ringens um die besten Möglichkeiten, die Ausrichtung der Zukunft, den Erhalt des Status quo oder einen mutigen Schritt voran – diese Phase ist jetzt. 

 

Freiheit heißt keine Angst zu haben, vor nichts und niemand. Freiheit heißt für mich, für meine Werte und Überzeugungen einzustehen, mir treu zu sein – mit Namen und Gesicht, im Gegensatz zu denjenigen die mir immer anonym schreiben.

 

Wir leben in einer Demokratie, ich trete in Widerspruch zu einer Amtsleitung, die legitimerweise andere Ansichten vertreten kann und darf als ich. Aber auch sie muss rechtsstaatlich handeln.

 

Ob eine fristlose Kündigung gerechtfertigt ist, werden in dem Rechtsstaat in dem ich/wir leben Gerichte entscheiden, darauf baue ich.

 

Bin ich nun gebrochen? Gescheitert? Alles eine Frage des Blickwinkels - ich bin frei, wie jeder Mensch frei geboren ist.

Vermisse ich das Drückende, Lastende, Zähe, Widerständige, das Ausbremsen, die Anfeindungen, das Unfrohe?

Ehrlich gesagt: nein.

 

Werde ich kämpfen? Ja. Die Menschen, die auf mich bauen, die lasse ich nicht im Stich.

Aber auch das gilt: In jedem Ende steckt der Neuanfang.

 

 

Mein Preis im Moment - ist verglichen mit anderen – sehr gering. Es brodelt die Gerüchteküche in einem sehr begrenzten Umfeld, es werden Menschen über mich ‚urteilen‘ die mich nicht kennen, es wird Dreck fliegen, ich werde als gescheitert gelten und es wird mich ggf. Geld kosten – das muss ich in Kauf nehmen.

Ja, der Mensch kann irren - aber die Deutungshoheit über mein Leben, also ob ich ein gelingendes Leben hatte, das beurteilt genau eine Person, nämlich ich - in der Stunde meines Todes.   Und alles andere wird sich finden :-)


Es kam die Frage auf: Was hat Klimaschutz mit der Tätigkeit der GB zu tun?

 

Die DV mobiles Arbeiten regelt die Thematik Homeoffice, d.h. wenn tausende Beschäftigte statt einem z.B. zwei Tage ins Homeoffice gehen:

1. spart man CO2 ein ... das ist dem erklärten Staatsziel Klimaschutz (Bundesverfassungsgericht 2021) zuträglich

2. man verbessert die Vereinbarkeit von Familie & Beruf (ein Hauptziel des BGleiG), damit könnte man         Teilzeitanteile verringern, in dem 'tote Fahrzeiten' nutzbar werden würden

3. man wäre im Wettbewerb um Arbeitskräfte besser aufgestellt

 

Minister Lauterbach nannte die Zahl von 8.000 Hitzetoten in Deutschland für 2022 ... 

   


Ein MIssverständnis ... oder 'ich möchte beliebt sein'

das kann nicht die Antriebskraft sein, um als Gleichstellungsbeauftragte die Interessen der Frauen zu vertreten.

Ich muss eine Haltung habe, eine Sache ernsthaft vertreten.

 

Es liegt es in der Natur der Sache, dass ich auf Widerspruch treffe. Das kann in verschiedenen Graden an Dosierung erfolgen.

Aber ‚Königin der Herzen‘? das wird keinesfalls erreichbar sein.

 

Da muss frau auch Gegenwind aushalten. Ich bin offen ausgelacht worden voriges Jahr, aber am Ende gab es die erste Frauenversammlung. Ja, das kränkt, da muss ich/frau durch.

 

Je ‚kleiner‘ die Sache ist, die ich vertrete, desto weniger werde ich ‚an-ecken‘ je mehr ich große Linien vertrete und so in bestehende oder vermeintliche Machtgefüge ‚eingreife‘ oder drohe ‚einzugreifen‘, desto heftiger wird der Widerstand sein. Das weiß man, wenn man ein solches Amt anstrebt.

 

Der Irrtum besteht darin, dass – will frau Substanzielles erreichen – sich der Wunsch nach allseitiger ‚Beliebtheit‘ eben nicht erfüllen kann!

 

Diejenigen, die Zugeständnisse machen müss(t)en, werden mich eben nicht lieben – ich bin mir dessen bewusst und das kann/konnte ich aushalten.

 

Ich habe keine Animositäten, es ging mir immer um die Sache nie um Personen.

 

Wenn nun jemand meint, 'ich kann es besser', aber gleichzeitig das Ziel hat, überall ‚beliebt‘ zu sein, dann wird das per se scheitern. So eine Strategie bedeutet, auf kleine Siege setzen, sich einfügen in den Reigen all derjenigen, die Kompromisse machen .... bis zur Selbstverleugnung?

 

Letztlich bleibt dann alles beim Alten.

 

Mein Ziel war und ist es, die Belange der Frauen hör- und sichtbar zu machen.

Im Ringen um die Besten Lösungen sind die Wege dahin unterschiedlich, die verwirrenden Zeichen der Zeit kann frau auch unterschiedlich deuten. Was wann? Wie viel? 1871 oder doch 2023?

  

Natürlich gibt es einen breiten Ermessensspielraum! Geht man/frau in winzigen Schritten auf ein Ziel zu oder schreitet man/frau wohlgemut aus?  

 

Staatsziel Klimaschutz?

 

Egal in welchem Zusammenhang man das sieht, ein Grundprinzip von Mächtigen ist es dafür zu sorgen, dass sie mit kleinsten Zugeständnissen maximalen Erfolg erreichen – das ist eine Binsenweisheit. 

 

Ich bin mehrfach ‚all-in‘ gegangen, das birgt Risiken, dessen war ich mir immer bewusst, dass die eigenen Reihen nicht geschlossen waren, dessen war ich mir nicht ganz so bewusst, dass jemand explizite Anweisungen nicht befolgt … sei‘s drum.

 

43 Grad in ganz Spanien, Waldbrände rund um das gesamte Mittelmeer, Wasserknappheit in Italien, gedrosselte Lebensmittelproduktion = steigende Lebensmittelpreise, Flutwellen und Hurricans in bisher gemäßigten Zonen, der Kampf ums Wasser beginnt gerade …

Mit der Natur verhandelt niemand, da gilt die 'normative Kraft des Faktischen' und das kommt jetzt!

Wer meint ich bin 65 und kann jetzt in Rente /Pension gehen, betrifft mich eh nicht mehr - der/die irrt sich gewaltig!

 

Kompromisslos stehen Bauleichen in den Wäldern, säumen bereits eine Reihe unübersehbarer, bizarrer Skulpturen aus totem Holz z.B die 4R nach Nürnberg, 8.000 Hitzetode in 2022 in Deutschland, der einsetzende Diskurs um die Deutungshoheit der Menetekel ... Alles der Anfang der Zeitenwende. 

 

Eine andere Herausforderung ist der Arbeitnehmer-Arbeitsmarkt - 360.000 offene Stellen in der öffentlichen Verwaltung lassen sich auch nicht einfach wegdiskutieren, die Kununu-Bewertungen öffentlicher Institutionen und Behörden sprechen Bände …

 

Mich zu beseitigen löst nicht das Problem, es vertagt es höchstens …

 

‚Auch, Du mein Sohn Brutus‘ … aber wie immer, das letzte Wort ist noch nicht gesprochen.


Zeitenwende ... oder es wird nicht mit Wattebällchen geworfen

Zeitenwende – wie das Wort schon sagt, man wendet.

Die Wende: Richtungsänderung eines Fahrzeugs, meist um 180 Grad …

 

Gab es das schon einmal?

 

1789 in Frankreich – blutig

1848 in Deutschland – unblutig, Ende der Leibeigenschaft

1917 Russland - blutig

1989 in Deutschland – unblutig

 

Deutschland kann friedliche Revolution – ein echtes Pfund, mit dem wir wuchern sollten!

 

Ja, zuletzt 1989 – als sich für die Menschen in der DDR - einen Monat nach den Feiern zum 40igjährigem Bestehen - buchstäblich die Tore öffnete, für eine neue Zeit … buchstäblich alles wurde anders – nur wir Menschen in unserem Mensch-sein nicht.

Niemand hat geglaubt mit welcher Geschwindigkeit vom Beginn der Montagsproteste bis hin zum Sturz des Regimes sich das Vollziehen würde – quasi binnen Monaten.

 

Veränderung bringt immer Unruhe mit sich: davor, dazwischen und danach und drumherum.

Fragen nach Zukunft, nach eigener Betroffenheit, Angst und Hoffnung bewegen die innere Waage, alle Bereiche sind berührt, verändern sich – nur wir Menschen in unserem Mensch-sein verändern uns nicht!

 

Es gibt Gewinner und Verlierer - … auch eine Frage dessen wie wir uns in der Phase ‚davor, danach und drumherum‘ aufstellen, wie viel wir aktiv gestalten und wie viel über uns hinwegrauscht …

 

Agieren, aktiv gestalten, ringen, argumentieren … hören wir die Casandra-Rufer und die Zukunftsoptimisten, die Wahrheit wird wie immer dazwischen liegen. Was wichtig ist, wir sollten uns hören, zu hören. Egoisten und Interessenslagen verstehen, Lobbyisten erkennen.

Demokratie heißt Diskurs, aber nicht Hass und Hetze.

 

Zukunft gestalten heißt Zukunft denken können und vor allem Zukunft denken wollen!

Nicht erdenschwer, angstvoll, die Menschheit hat sich noch immer ‚selbst am Schopfe aus dem Sumpf gezogen‘ …

Wichtigste Voraussetzung ‚Anerkennung der Wirklichkeit‘ – das erfordert, dass wir jahrzehntelang geglaubte Wahrheiten, die wir wie Monstranzen vor uns hergetragen haben, nun überprüfen und (meist) einige aufgeben (müssen).

In solchen Phasen – genannt Kontradieff-Zyklen – passieren massive gesellschaftliche Änderungen.

 

Heute ist vergleichbar mit dem Beginn der einsetzenden Industrialisierung ab 1850, damals lebten 75% der Bevölkerung auf dem Land und waren in der Landwirtschaft beschäftigt (2022: 1,2 % am BIP). In den 1970igern begann der Wandel hin zur Dienstleistungsgesellschaft und ich erinnere mich noch sehr gut, wie darüber diskutiert wurde, dass ohne Industrieproduktion Deutschland dem Untergang geweiht sei - 2022 betrug der Anteil des Dienstleistungsbereichs 69,3% am Bruttoinlandsprodukt.

Heute reden wir von der post-industriellen Gesellschaft, KI steht am Horizont …

 

 

Der Wandel ist stetig. Wenn wir uns frohgemut daran machen, kann er gelingen


Frau Sein ... in der Zeitenwende

 

In den 1890iger Jahren steht Deutschland vor einer Revolution, die industrielle Revolution hat vielen Menschen unsägliche Ausbeutung beschert und für wenige Menschen den Grundstein für sagenhaften Reichtum gelegt. Der Geldadel wird geboren. Es gibt 13.000 AGs, Firmengründungen schießen aus dem Boden, es gibt Massenarmut, 15 Std. Tage, Kinderarbeit usw. Es brodelt in Europa.

Zur Abwendung einer Revolution führt Otto Bismark (damals noch ohne von) die Sozialgesetzgebung ein. Sie steht auf vier Säulen: Arbeitslosenversicherung-Krankenversicherung-Rentenversicherung und Witwen- und Waisenkasse.

Das bewahrt Deutschland vor einem blutigen Bürgerkrieg oder einer Revolution a la Oktoberrevolution in Russland (1917) oder a la Französische Revolution (1789) in Frankreich 100 Jahre zuvor.

 

Der Beginn des Sozialstaats und der Beginn einer bis heute andauernden Diskussion der Reichen und Superreichen über deren Beitrag, sich an den Kosten des Sozialstaats zu beteiligen.

 

Frieden – äußerer wie innerer Frieden – ist die wichtigste Voraussetzung für ‚blühende‘ Landschaften.

 

Nun haben wir einen FDP-Finanzminister. Die FDP macht keinen Hehl daraus, dass sie die Unternehmer-interessen vertritt.

Mit grandiosem Getöse wird der jetzt dringend notwendige Umbau der Gesellschaft in Richtung Klimaneutralität begleitet – ein veritables Ablenkungsmanöver?

 

Beginnt Im Hintergrund der Um- und Abbau des Sozialstaats?

 

Die jetzt einsetzenden Diskussionen sind geeignet zum Schleifen des Sozialstaats (!) – davor kann ich nur warnen.

Die jüngsten Meldungen: die Diskussion zur Abschaffung der Witwenrente – in Gang gesetzt von einer Frau (!) einer sog. Wirtschaftsweisen M. Schnitzer.

 

Dies steht im Kontext mit anderen Meldungen:

die im Wahlkampf versprochene Kindergrundsicherung soll so nicht kommen,

Anhebung des Mindestlohns um ganze 0,41€/h bei einer Preisexplosion von Lebensmitteln, Energiekosten und Mieten,

Kürzung des Elterngeldes …

 

Es ist für mich nicht überraschend, dass in einer Zeitenwende an den Grundfesten der Gesellschaft gerüttelt wird, das entspricht dem Wesen von Zeitenwenden.

1848 verhindert Deutschland die blutige Variante und die Bauern werden aus Leibeigenschaft befreit in dem sie sich fast 60 Jahre ‚freikaufen‘ …Bezahlte Arbeit – eine damals unvorstellbare inhaltliche Zäsur.

Es folgt die o.a. Verelendung der Massen und eine unglaubliche Ausbeutung und dem begegnet Deutschland wieder klug, in dem nun eine Sozialgesetzgebung folgt.

 

Die junge Demokratie gerät ins Taumeln, Weltwirtschaftskrise 1929 ausgelöst von Spekulanten, es kommt wieder zu einem profunden gesellschaftlichen Umbau … und nicht umsonst nehmen die Faschisten das Wort ‚sozial‘ in ihren Parteinamen auf.

 

Und heute? Kann es sich wiederholen? Es könnte in einem anderen Gewand daher kommen, hieße  anders, ist aber inhaltlich dasselbe - der Wegbereiter für Autokratie oder Diktatur.

 

Was wurde jetzt eigentlich vorgeschlagen?

 

Abschaffung der Witwenrente, ihre Begründung: „Die jetzige Regelung reduziert die Anreize, eine eigene Beschäftigung aufzunehmen. Außerdem tragen so alleinstehende Beitragszahlende zur Finanzierung von Rentenansprüchen für nicht erwerbstätige Partner bei, die selbst nicht in das System einzahlen.“

 

Frau Schnitzer, Wirtschaftsweise, die die Bundesregierung berät, hat dieses vorgeschlagen und in die öffentliche Diskussion gebracht.

Die Dame übersieht einiges und rechnen kann sie offenbar auch nicht.

Frauen arbeiten, auch wen sie dafür keinen Lohn nach Steuerrecht erhalten - oder in Teilzeit sind.

 

Frauen arbeiten u.a. in Teilzeit, weil sie z.B. 4 Million der 5 Millionen Pflegebedürftigen pflegen,

80 % der zu Pflegenden werden zu Hause betreut, 91% der Pflegenden sind Frauen.

In einer Dokumentation vor nicht allzu langer Zeit wurde berichtet, dass neben zu wenigen Pflege- und Altenheimen vor allem die hohen Kosten der Pflege- und Altenheime mit einem Kostendelta von + 3.500 €/Monat ggü. der häuslichen Pflege zu Buche schlügen und dass dies die Pflegekassen niemals leisten könnten.

Die Teilzeitarbeitenden Frauen ersparen also den Pflegekassen, also uns allen (!) pro Monat

4.000.000 x 3.500 € im Monat (!) oder 14 Mrd.€!

Die in häuslicher Pflege Betreuten, werden von Ehegattin, Tochter oder Schwiegertochter gepflegt, in 9% von Ehemann, Sohn oder Schwiegersohn.

Selbstverständlich könnte diese Arbeit auch über die Pflegekasse bezahlt werden und so Geld in die Rentenkasse bringen - dass will nur offenbar niemand, denn die Beitragssätze würden explodieren.

Lieber sollen die Pflegenden (91%) Frauen dies weiterhin kostenlos machen. 

 

Wenn diese Frauen, um nicht in Altersarmut zu versinken, nach einer Reform der Witwenrente a la Schnitzer nun alle wieder in Vollzeit arbeiten, wo kommen denn dann diese 168 Mrd. € im Jahr für die Pflege- und Altenheime her? Aus den zusätzlichen Lohn-Steuereinnahmen wohl eher nicht…

 

Eine andere Gruppe der in teilzeitarbeitenden Frauen betreuen die Kinder.

Die Kürzung des Elterngelds trifft also wieder mehrheitlich die Frauen und Kinder, ja Väter gehen auch in Elternzeit, in der Regel 2 Monate. Dumm nur, dass das Kind nach 2 Monaten noch nicht erwachsen ist!

 

Frauen, werden aufgrund des geringeren Einkommens (18% Gender Pay Gap) in die Teilzeit gedrängt, da wegen mangelnder Kinderbetreuungseinrichtungen und einer Schule, die um 13 Uhr endet, ein Elternteil die Betreuung leisten muss.  

Für solche Veränderungen fehlt es also auch an den Voraussetzungen, es sei denn man will sinkende Geburtenraten. Die Summe aller Versäumnisse der Regierungen davor. 

 

Veränderungen müssen diskutiert werden, das ist richtig. 

 

Übrigens übersieht Frau Schnitzer auch, dass diese Kinder dann die Rente erarbeiten werden, für die von ihr benannten ‚alleinstehenden Beitragszahler‘ die jetzt das von ihr so kritisierte ‚zu Hause bleiben der Frauen‘ angeblich bezahlen.

Meist sind diese ‚alleinstehenden Beitragszahler‘ kinderlos und erwerben besonders hohe Rentenansprüche.

Frau Schnitzer hätte genauso gut vorschlagen können, Rente bekommt nur wer Rentenzahler produziert hat (sprich Kinder bekommen hat) und diese Kinder unterstützten dann ausschließlich ihre Eltern,  … das war das Modell bis in die 1890iger Jahre und genau das hat Otto v. Bismark abgeschafft!

 

 

Die BILD Zeitung titelte ‚Frontalangriff‘ auf die Familien – es ist ein Frontalangriff auf die Frauen!


Alt gegen Jung ... oder was frau wissen sollte

Viele Journalisten stellen offenbar keine so kritischen Fragen mehr, wenn man sieht, wie mal wieder ‚alter Wein in neuen Schläuchen‘ verkauft werden soll.

Gerade geistert wieder eine Nebelgranate durch die deutsche Presse mit Headlines wie

Ältere haben mehr Platz zum Wohnen, ist das gerecht?‘

RP-Online, aber auch Bild und andere springen auf diesen Zug auf.

 

In diesen Artikeln wird suggeriert, dass ältere Menschen in zu großen Wohnungen leben, und so werde jungen Familien ‚günstiger‘ Wohnraum vorenthalten, wo doch Ältere gar keine so großen Wohnungen mehr benötigen …

Eine klassische, mediale Nebelgranate, worum geht es wirklich?

 

Um Renditeoptimierung der großen Immobilienkonzerne!

 

Seit Jahren stört der Schutz der Mieter - insbesondere was Mieterhöhungen angeht – die Spekulanten, weil sich in Deutschland ‚marktgerechte Preisanpassungen‘ (was für ein schöner Euphemismus) eben nicht so ohne weiteres durchsetzen lassen.

Bestandsmietverträge sind nicht einfach anzuheben, hingegen orientiert man sich bei Neuvermietung am aktuellen Mietspiegel und das ist legal. Also 'alte Mieter raus' und flugs 'neu vermietet' - schon passt es. Nur steht dem leider das deutsche Mietrecht entgegen.

Artikel 14 Grundgesetz besagt 'Eigentum verpflichtet' - Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen ...

 

Beispiel ein Mieter der im Jahr 2000 in München eine 100 qm Wohnung für – heute umgerechnet - 1200 € angemietet hat, hat Bestandsschutz, d.h. es waren nur geringfügige Anpassungen der Miete möglich (es sei denn es wurde investiert, modernisiert usw.).

Heute ließe sich diese Wohnung nach aktuellem Mietspiegel locker für 2000 €+X (je nach Lage) vermieten – also mindestens 800 € mehr im Monat oder ein Plus von 9.600 € mehr im Jahr!

 

Es ist hoffentlich niemand so naiv anzunehmen, dass – sollte der ältere Mensch tatsächlich ausziehen – nun die Wohnung an eine junge Familie zu einem moderaten Preis vermietet werden würde.

 

Hier vertritt eine Spekulanten-Lobby ihre Interessen und die Journalisten lassen sich – wissentlich oder unwissentlich – vor den Karren spannen.

 

PS I: der Beispielmieter hat in den 22Jahren und 6 Monaten 270 x 1200 € überwiesen = 324.000 €.

 

 

PS II: Vonovia größter Immobilienbesitzer in Deutschland hat Deutsche Wohnen übernommen, und hat nach der Übernahme in Deutschland knapp 600.000 Wohnungen im Bestand – bei Anpassung an bestehende Mietspiegel reden wir also von einem Milliardenbetrag pro Jahr – ohne dass sich an der Qualität der Wohnungen irgendetwas verbessert hätte.

 

Take the money and run ...


Was Bin ich?

Binär, non-binär, nicht-binär, genderqueer…

 

Ich bin 65 Jahre und habe mich immer als Individualistin verstanden, als Mensch und nicht als ‚Geschlecht‘ und dies seit frühester Kindheit … also nichtbinär? Nein, ich war gerne Mädchen, bin gerne Frau - aber eben keine Rolle.

 

Mädchen gehen hier nicht aufs Gymnasium– das ist hier (Dorf in Bayern) nicht üblich…

Das ist aber ein merkwürdig Studienkonstellation BWL und Industriedesign…

Frau Schmadalla hat einen Mann gefunden der das ‚mitmacht‘ …

 

Nein! Ich habe einen liebenswerten, großzügigen Menschen gefunden, der genauso gedacht hat wie ich.

Der mich immer unterstützt hat, alle meine Wege (und waren sie noch so krumm und beschwerlich) mitgegangen ist und wir haben uns ein reichlich buntes Leben geteilt und uns gegenseitig im Leben begleitet  - seit nunmehr 40 Jahren.

 

Auch er fiel aus jeder Geschlechterrolle, er war 10 Jahre  Hausmann und zog  unsere beiden  Kinder groß, er unterstützte mich in meiner Industriekarriere, wir teilten uns alle Aufgaben mit Schwerpunktsetzung – also kein Rollentausch, vielmehr gar keine Rollen – Motto: wer die Arbeit sieht macht sie.

Keine gegenseitige Erziehungsversuche oder pressen in Rollenmuster… und wir waren bekannt wie ein karierter Hund!

 

Meine inzwischen erwachsenen Söhne (beide berufstätig)  kaufen ein, waschen, bügeln, können Brot backen  …  alles selbstverständlich ohne jede  Diskussion.

Die neuen Worte beschreiben meines Erachtens einen alten Sachverhalt:

zuerst bin ich Mensch und dann Geschlecht und dies bitte möglichst ohne jede ‚Rolle‘ …

Warum sollte eine 5jährige nicht Pink lieben, Flitter, Einhörner und Tattoos toll finden, Elsa-Figuren sammeln und  trotzdem freudestrahlend verkünden können ‚ich werde Künstlerin‘?

Das ist  individuelle, selbst bestimmte Freiheit.

Freiheit - losgelöst von Geschlechterrollen und ob das nun non-binär, genderqueer oder sonst wie  heißt  - das  spielt für mich dabei keine Rolle.

 

Was bin ich?

Ein freigeborenes Individuum, ein Mensch. Ein Mensch, der das unglaubliche Glück und Privileg hatte,  sich entfalten zu können.. 


Nachtrag zu 'Von Männern, die Wissen was Frauen Wollen ...

Süddeutsche Zeitung vom 31.3.23 über Martins Schröders "Wann sind Frauen wirklich zufrieden?" - ein infames Buch!

 

Ich stehe mit meiner Kritik an diesem Buch nicht alleine :-) 

 

Ihr wollt es doch auch 

'Der Soziologieprofessor Matin Schröder hat ein Buch geschrieben, in dem er spannende Fragen zur Gleichberechtigung aufwirft. Doch für die Antworten interessiert er sich nicht.'

Schreibt die SZ Autorin Frau Aurelie von Balzekovic unter der Rubrik Kultur

www.sueddeeutsche.de/kultur

 


VON MännerN, die wissen was Frauen wollen ...

Spiegel Nr. 13 vom 25.3.2023, S. 110

 

Hat der Feminismus die Frauen vergessen? so lautet die Überschrift eines Gastbeitrags von einem Prof. Martin Schröder, der sein neues Buch entsprechend bewirbt.

 

Reißerisch heißt es in Ankündigungstext des Artikels Frauen geht es gut, sie leben längst wie sie wollen.

Doch das auszusprechen berührt eines der letzten gesellschaftlichen Tabus... 

 

Herr Prof. Schröder käut dann viele alte (Männer-)Thesen wieder, im neuen Gewand kommen die alten Weisheiten.... Frauen wählen selbst ... Benachteiligung sei nicht messbar bis auf die 6% (bereinigtes) Gender

Pay Gap, das es tatsächlich 18% fällt unter den Tisch.

Themen wie Care Gap, Mental Load oder Unter-repräsentanz in der Politik kommen gleich gar nicht vor.

 

Er versteigt sich zu der Aussage: 'Denn objektiv ist oft keine Benachteiligung mehr messbar, im Gegenteil ...'

 

 

Den Global Gender Gap Report des World Economic Forums kennt Herr Professor anscheinend nicht.

Den Gleichstellungsbericht der Bundesregierung kennt der Herr Professor offenbar auch nicht.

Den Terminus der 'strukturellen Benachteiligung' offenbar auch nicht.

 

Strukturelle Benachteiligung zeigt, das vermeintlich 'individuell getroffene Entscheidungen, sich innerhalb gesetzter Strukturen, wie z.B. dem Steuerrecht bewegen und somit die von außen vorgegebene Struktur die Parameter setzt, die zur scheinbar 'individuellen Entscheidungen' und in Folge zur flächiger Ungleichheit führen. 

 

Praktisches Beispiel: ein junges Paar, beide berufstätig, sie verdient weniger als er (18% und nicht 6%) und nun kündigt sich ein Kind an. Es gibt das sogenannte Ehegattensplitting Steuerklasse 3 für einen Partner und dann Steuerklasse 5 für den anderen, die günstigere Steuerklasse 3 wird wohl für den Partner gewählt werden, der mehr verdient, also der Mann. Für Frauen hat dies erhebliche Folgen, denn mit der Steuerklasse 5 zahlt man deutlich mehr Steuern, die Altersvorsorge wird entsprechende geringer bis gar nicht mehr möglich, aus niedrigerem Einkommen wird niedriges Einkommen! Oft entsteht eine finanzielle Abhängigkeit zum Partner.  

 

Progonos hat am 21.3.23 Daten zur Erwerbstätigkeit von Paaren mit minderjährigen Kindern veröffentlicht, daraus geht hervor, dass im Jahr 2021 ganz 2 % der Paare das Modell Frau in Vollzeit/Mann in Teilzeit hatten, der Löwenanteil der Teilzeittätigkeit wird immer  noch von Frauen für Pflege (Kinder, Eltern) ausgeübt.

Care Gap - der Teilzeitanteil von Männer ist verschwindend gering. 

 

Ich könnte noch unzählige Quellen und Daten anführen, um die erkennbar politisch tendenziöse Bauchnabelschau eines anscheinend sehr unwissenschaftlich arbeitenden Professors zu entlarven, als das was sie ist: einseitige Meinungsmache mit der erkennbaren Tendenz Frauen einzureden, ihr braucht das alles nicht ...

 

Da wird dann im weiteren Textverlauf der Feminismus als illiberal - also freiheitsfeindlich - diskreditiert, da werden unbelegte Behauptungen aufgestellt, wie ... "Vieles spricht dafür, dass Frauen, das nicht mehr mitmachen wollen, seit das Ziel der Gleichberechtigung vom Ziel der Gleichstellung abgelöst wurde. Gleichberechtigung entspricht dem Ideal demokratischer, freiheitlicher Gesellschaften, wonach jeder das Recht haben sollte, sich frei zu entfalten.' 

Es wird nun ein rhetorischer Popanz aufgebaut, der in der These gipfelt, dass Gleichstellung bedeutet: Männer und Frauen in die gleiche Stellung zu bringen und dies impliziert offenbar 'unfreie' mit Zwang ausgeübte 'Gleichheit' herzustellen. Es erübrigt sich eigentlich, solche intellektuell minderbemittelte Thesen weiter zu diskutieren. 

 

Gleichheit würde bedeuten,

dass Männer sich auch an Care und Hausarbeit zu gleichen Teilen beteiligten müssen,

das es keine Gender Pay Gap (weder unbereinigt noch bereinigt) mehr gäbe,

das es im Steuerrecht keine Steuerklasse 3/5-Konstellationen mehr gäbe,

das Frauen mit 50% im Parlament vertreten wären, denn wir stellen die Hälfte der Bevölkerung und die Gesetzgebung entwickelt die 'Leitplanken' in der Gesellschaft sich organisiert

dass Frauen nicht in Altersarmut steuern, weil sie für die Kinder (die übrigens auch Väter haben) keine Kitaplätze zur Verfügung gestellt bekommen  

In Führungspositionen mit 50% vertreten wären 

.... usw. usw.

 

Dieses Buch ist wieder einmal der Versuch den Feminismus (den es so gar nicht gibt) zu diskreditieren.     

 

Unsere Gesellschaft hat sich aufgemacht männliche Privilegien abzuschaffen 

Doch das zu tun und auszusprechen ist immer noch eines der letzten gesellschaftlichen Tabus - Herr Professor.

 

 


Zeitenwende = Paradigmenwechsel = Neues Denken

Neues Denken … im öffentlichen Dienst dringend geboten

 

Fachkräftemangel: es kursieren nun kurzfristige Lösungen, die alle zu Lasten der arbeitenden Menschen gehen - das kann es nicht sein. Anlass für diesen Blogbeitrag sind die jüngsten Äußerungen und Vorschläge der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission (SWK) der Kultusministerkonferenz zur Behebung des Lehrermangels. 

 

Die Versäumnisse der ‚Eliten‘ in der Vergangenheit in Bezug auf die Zukunftssicherung (neue Rentenmodelle, Schaffung von ausreichend Kita-Plätzen, ausreichend Plätzen in Pflegeeinrichtungen oder Digitalisierung der Verwaltung, neue Arbeitszeitmodell usw.) sollen nun vermehrt auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen werden.

 

Ausgerechnet die alten Eliten – mit ihrem alten Denken – wollen jetzt die neuen Heilsbringer sein?  

 

Sie, die jahrzehntelang absehbare Entwicklungen wie z.B. Rentenberg und Pillenknick, Klimawandel und Ernährungskrise (alles seit den 70iger Jahren hundertfach diskutiert, publiziert usw.) ignoriert haben, beanspruchen jetzt immer noch die Deutungshoheit, wo ihr Versagen überdeutlich sichtbar ist?

 

1982 dröhnte es aus den Radios ‚Neue Männer braucht das Land‘ – Männer als Inhaber der Macht wurden aufgefordert sich zu verändern. Männer an der Macht - das ist heute auch noch so!

 

Tatsächlich brauchen wir nicht neue Männer sondern ein ‚Neues Denken‘!

 

Zukunftsorientiert mit einem Menschenbild das die neu gewonnenen gesellschaftlichen Entwicklungen abbildet.

Die Erwartungen der Menschen sind zu berücksichtigen, diese Erwartungen und Haltungen sind andere, als die der Babyboomer Generation.

Manche wollen über das berufliche Ende 2031 hinaus Zeichen setzen und Dinge bewirken - ein Zeichen von Überschätzung der eigenen Wichtigkeit?

Wir alle versinken im Strom der Zeit, die Generationen nach uns werden ihre Lebenswirklichkeit gestalten, sie werden auf die Babyboomer blicken und sich ihre Meinung über diese Generation bilden. 

 

Unstrittig Menschen wollen ihr Bestes geben, nur darüber, was das Beste ist, darüber besteht eben keine Einigkeit.   

 

Die Babyboomer in entscheidenden Positionen sollten entweder sich erlauben ‚Neues zu denken und zu wagen‘ oder alternativ abtreten, weil ‚altes Denken‘ nun viel mehr Schaden anrichtet als es  Nutzen stiftet!

 

Nur eines ist gewiss: ein Weiter-so kann und wird es nicht geben.

Auf dem Rücken der Beschäftigten wird man das nicht lösen können!

 

Jüngste Forderungen wie im Bereich der Schulbildung Teilzeitregelungen quasi abzuschaffen, Renteneintritte hinauszögern, angeordnete Mehrarbeit usw. werden zu einer massenhaften Flucht in die Angebote der freien Wirtschaft führen und den Öffentlichen Dienst noch weiter personell ausdünnen.

 

Mündige Bürger und Bürgerinnen kann man nicht gängeln, schurigeln usw. 

 

Öffentliche Arbeitgeber stehen auch untereinander im Wettbewerb, da ist die ‚Arbeitsplatz-Sicherheit‘ kein Argument mehr, denn egal ob Bundes-, Landes- oder Kommunalbehörde, das gilt für alle.

Die Entlohnung sollte wettbewerbsfähig sein, da man neue Beschäftigte im Wettbewerb zur freien Wirtschaft gewinnen muss (Tarifbeschäftigte) und dann bliebe nur noch – um zu Punkten – die Angebote zur Vereinbarkeit Familie und Beruf.

Auf dem einzigen Feld auf dem man sich ausreichend stark differenzieren könnte, da will man nun massive Einschnitte vornehmen.

 

Die Wirklichkeit 2023 sieht so aus:

Generation Praktikum? Geschichte!

Mindestlohn? Kein Thema mehr!

Befristete Arbeitsverträge? nirgends mehr zu finden!

 

Die Bedürfnisse der Beschäftigten stehen nun im Mittelpunkt!

Die Beschäftigten wählen ihren Arbeitgeber aus.

Das ist ein Paradigmenwechsel auf den man sich einstellen muss!

 

Da wäre es angebracht etwas demütiger zu sein!

In der Öffentlichen Verwaltung arbeiten zu mehr als 60% Frauen.

Teilzeit ist eine wichtige Voraussetzung um die zusätzliche Care-Arbeit erledigen zu können.

Gäbe es ausreichende und bezahlbare Kita-Plätze oder ausreichende und bezahlbare Pflegealternativen, dann könnte man ggf. über Teilzeit diskutieren aber so  … Jahrzehntelange Versäumnisse rächen sich nun …  

 

Homeoffice – ist die Zukunft! Flexible (Arbeits-)modelle  - sind die Zukunft!

Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.

 

Samstagsarbeit, angeordnete Mehrarbeit oder das ‚ausspielen der Beschäftigten gegeneinander‘ in dem man z.B. ‚bevorzugte Gruppen‘ bzgl. Homeoffice oder restriktive Teilzeitlösungen zu etablieren versucht (wie sie die SKW vorschlug)   – das sind keine Lösungen, solche Anordnungen sind geeignet                                                                                                                         

1. Die Krankheitsquoten in astronomische Höhen zu treiben und                                                                                              2. und die sich dann benachteiligt fühlenden Mitarbeitenden in die Flucht zu treiben …    

 

Es ist Zeit … neues Denken braucht das Land.

  

Es ist Zeit … den öffentlichen Dienst grundlegend zu reformieren! 


Roma Locuta, Causa finita - Aus. Basta. Anfang

oder warum diese absolutistische Haltung aus dem 4. Jahrhundert (Rom hat gesprochen, die Diskussion ist beendet) in einer funktionierenden Demokratie nicht funktionieren kann.

 

Manchmal habe ich den Eindruck, dass der oder die eine oder andere Person es gerne so hätte: BASTA.AUS und ENDE.

beileibe nicht alle.

Aber BASTA wäre so schön einfach. 

 

Demokratie lebt von der Diskussion, davon, dass Sachverhalte immer wieder diskutiert  werden, beleuchtet werden von unterschiedlichen Standpunkten aus - das mag mühsam und zäh erscheinen und ist doch quasi das Herz der Demokratie.

Legitime Form von Widerstand, dass ist es was Demokratie zulässt, das ist nicht 'Störung des Betriebsfriedens' sondern bitter notwendig um zu - für alle Seiten tragbaren - Lösungen zu kommen.

 

Warum ist das heute wichtig?

Weil die Zeitenwende uns alle fordert, herausfordert.

 

 

 

Unter obigen Titel ist ein absolut lesenswerter Artikel von Heribert Prantl  in der Süddeutschen Zeitung vom 21.1.23 erschienen. 


Aritkel SZ DAS Honiggift v. Heribert Prantl

erschienen am 5./6. November 2022

 

Liebe Blog-Fans,

long time no hear ... ja, ich musste mich neu sortieren, nachdem man immer wieder versucht mich 'mundtot' zu machen.

Nun ist dieser Blog  - dank einer Aktion meines Arbeitgebers - nun mit mir in Verbindung zu bringen ... 

 

Der Bundespräsident selbst hat in seiner Rede vom 28.10.22 zu den sich verändernden Zeiten Stellung genommen und worin die Herausforderung für jeden Einzelnen von uns besteht

 

DAS HONIGGIFT - Vom Widerstand im Alltag: wie der Bundespräsident Frank Walter Steinmeier mit einem schwierigen Begriff jongliert - von Heribert Prantl in der SZ von diesem Wochenende. 

 

Ich zitiere aus dem Artikel

 

"Der Bundespräsident ruft zum Widerstand auf. Ist er verrückt geworden? In seiner jüngsten Rede zur Lage der Nation hat er 'Widerstandskraft und Widerstandsgeist' beschworen: fünfmal in dieser Rede hat er sich 'widerstandskräftige Bürger' gewünscht. Das ist deshalb spektakulär, weil 'Widerstand' ein Wort ist, das Rechtsextremisten seit geraumer Zeit für sich zu kapern versuchen. Sie berufen sich auf den Widerstandsartikel des Grundgesetzes, um missliebige Politik zu verleumden, um Rassismus, Menschenverachtung und Gewalt zu legitimieren, um Flüchtlingsheime anzuzünden und zum Bruch mit dem 'System', also mit der rechtsstaatlichen Demokratie aufzufordern. 

Das ist geschichtsvergessen, das ist verrückt; und der Bundespräsident rückt dies Verrücktheit wieder gerade, er leistet Widerstand gegen den Missbrauch des Widerstands; er versucht zu deklinieren, wie Widerstand in der Demokratie aussieht. Er propagiert den Widerspruch, die Zivilcourage, den aufrechten Gang, 'Widerstandsfähige Bürger', so Steinmeier, 'treten ein für ihre Meinungen und äußern ihre Sorgen - aber sie lassen sich nicht vereinnahmen von denen, die unsere Demokratie attackieren. Widerstandskräftigte Bürger unterscheiden zwischen der notwendigen Kritik an politischen Entscheidungen - und dem Generalangriff auf unser politisches System. Widerstandskräftige Bürger halten Unsicherheit aus und lassen sich nicht verführen von denen, die einfache Lösungen versprechen.' 

Das alles ist richtig. Aber es fehlt etwas: Es fehlt der Appell, solchen Widerstand zu achten und nicht als Unverstand zu diskreditieren. Auch Politik muss widerstandskräftig sein: Sie muss den demokratischen Widerstand respektieren. Das sagt sich leicht, ist aber schwer, wenn es um die großen Themen, wenn es um die Corona- oder Ukraine-Politik geht. Da gilt ein Einspruch schnell als unverantwortliche Systemkritik und als Generalangriff. Diejenigen, die anders denken als die Andersdenkenden, müssen also das anders denken achten.

Es ist Missachtung des Widerstandgeistes, wenn demokratische Kritik dadurch verunglimpft wird, dass man ihr vorwirft, sie spiele Extremisten, Putinisten und Corona-Leugnern in die Hände. Widerstand kann auch der Widerstand gegen die eigene Angst vor dem Shitstorm sein, gegen die eigene Bequemlichkeit, gegen das Angepasstsein.   

 .

Das Wort 'Widerstand', das Steinmeier gebraucht, ist ein großes Wort. Der große Widerstand gegen Hitler, also auch der 20. Juli, stand Pate für den Artikel 20 Abs. 4 des Grundgesetzes: 'Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht auf Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.' In diesem Artikel steckt auch die Aufforderung, es nicht soweit kommen zulassen, dass es den großen Widerstand braucht; dieser Artikel ist also zugleich die Aufforderung zum kleinen Widerstand, zum friedlichen Widerstand in der Demokratie, wie Steinmeier ihn sich wünscht. 

So ein Widerstand à la Steinmeier hat nichts mit Revolution, aber viel mit Evolution zu tun. Er verlangt Geduld, aber nicht Schafsgeduld, sondern geduldige UngeduldEr ist eine Kraft, die der Rechtsstaat braucht und von der Demokratie lebt.

 

Er ist ein demokratischer Wirkstoff, so etwas wie der Blütenhonig der Demokratie. Man darf ihn nicht zum Gift erklären, weil er einem gerade zu klebrig ist.  

 

Eine Kraft, die der Rechtsstaat braucht, und von der die Demokratie lebt

 

Für den Einzelnen kann so ein kleiner Widerstand durchaus ein großer sein, weil er nicht selten mit großen Risiken verbunden ist.

 

Viele Whistleblower haben das erlebt und durchlitten: Der LKW-Fahrer Miroslaw Strecker, der die Behörden informierte, als er verdorbene Schachtabfälle zur Fleischfabrik fahren musste, wurde vom Bundeslandwirtschafts-minister mit einer Plakette geehrt. Ein stabiler Kündigungsschutz wäre ihm lieber gewesen, denn: Sein Chef, der 150 Tonnen Abfall an Dönerbetriebe weiterverkauft hatte, setzte ihn, rechtswirksam, vor die Tür. 

Wenn Insider auspacken, können sie einpacken; das ist die bittere Lehre. Das Hinweisgeberschutzgesetz, das im Dezember in kraft treten soll, will das ändern: Whistleblower sollen vor Repressalien, Mobbing und anderen Vergeltungsmaßnahmen geschützt werden. Es ist dies der Versuch, den Widerstand im Alltag zu schützen und zu stärken. Das neue Recht und die Rede Steinmeiers über den guten Widerstand kommen zu spät, viel zu spät für den Steuerfahnder Klaus Förster, der 1976 die illegalen CDU-Parteispenden aufdeckte und so den Flick-Skandal auslöste.'

 

Es folgen eine Reihe von Beispielen, die ich hier nun nicht weiter aufführen möchte, aber im Text heißt es dann weiter:

 

"So ergeht es Widerständlern ... Es ist ein Lied einer traurigen Realität. Diese Realität ist demokratieschädlich. Da sind noch viele Präsidentenreden nötig. Und notwendig ist ein neuer Geist."

 

Vielen Dank an Heribert Prantl und die Süddeutsche Zeitung für diese bemerkenswerte Klarheit.

Die Rede vorn Fran Walter Steinmeier kann man herunterladen beim Bundespräsidialamt. 

 

 

Die 'kleine Widerständlerin' 

  


Themenwechsel ...

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Eine Blogleserin schrieb mir, ich müsse meinen Themenkreis ausweiten - wie Recht sie hat.

Also mal ganz was anderes? Hmmm..

 

Ich liebe auch Gedichte, also warum nicht?  

 

Kleine Rechenaufgabe

Allein ging jedem Alles schief.
Da packte sie die Wut.
Sie bildeten ein Kollektiv
und glaubten, nun sei´s gut.

Sie blinzelten mit viel Geduld
der Zukunft ins Gesicht.
Es blieb, wie´s war. Was war dran schuld?
Die Rechnung stimmte nicht.

Addiert die Null zehntausend Mal!
Rechnet´s nur gründlich aus!
Multipliziert´s mit jeder Zahl!
Steht Kopf! Es bleibt euch keine Wahl:
Zum Schluß kommt Null heraus.

Erich Kaestner 1899 -1974

 

 


Quo Vadis - Von Remote-Visa und AndereM ...

Remote Visa ... und andere Entwicklungen am Arbeitsmarkt oder kann man Fortschritt aufhalten?

 

Wo ist sie hingekommen, die Generation ‚Praktikum‘ der 2000er Jahre? Die unbezahlten Überstunden? Wieso gibt es kaum noch befristete Arbeitsverhältnisse, wie in den 90igern und 2000ern, die so weit verbreitet waren? Wieso zahlen Handwerker Lehrlingen neuerdings Antrittsgelder und stellen Wohnungen? Wieso diskutiert niemand mehr mit einem Handwerker Stundensätze von 120€?

 

Alles anders?! Ja.

Wenn die verfügbaren Arbeitskräfte weniger werden, ändert sich etwas. Wenn Herr Habeck als Wirtschaftsminister im Februar 2022 feststellt, dass die stille Reserve am Arbeitsmarkt die Frauen sind, kann man dann die Frauen einfach ignorieren? Oder sollte man ihnen nicht lieber die gebührende Aufmerksamkeit schenken?

 

Ein Blick in die Geschichte

 

Ende des 19. Jahrhunderts gibt es mehr Arbeitskräfte als Arbeit, ein Arbeitgebermarkt, 16 Stundentage, Kinderarbeit,

keinerlei Absicherungen, große Not – all dies droht die Gesellschaft zu zerreißen, da erkennt ein Konservativer, dass es Maßnahmen bedarf, die die Gesellschaft 'einen' statt zu spalten.

Zum Ende des 19. Jahrhunderts führt Otto v. Bismarck verschiedene Sozialgesetzgebungen ein – der Beginn des deutschen Sozialstaats. Schrittweise folgen Verbesserungen.

 

Und die  Unternehmer damals? Die läuten den Untergang des Abendlandes ein … ein Reflex der bis heute anhält! Jede Tarifforderung – Untergang des Abendlandes, Deutschland wächst und gedeiht, entwickelt sich zu einer der führenden Industrienation, aber Einführung des Mindestlohns – Untergang des Abendlandes – was ist passiert? Nichts. Regulierung der Leiharbeit – Untergang des Abendlandes – was passierte – nichts, usw. usw. 

 

Sukzessive verkürzt sich die Arbeitszeit, bis 1967 wird an 6 Tagen in der Woche gearbeitet, erst 48 h dann 45 h dann jeden zweiten Samstag und schließlich kommt die 5 Tage Woche mit 40 Stunden 1967.

Ab 1995 kommt in der Metallindustrie die 35 Stunden Woche zum Tragen, die 35 Std. Woche hat sich aber bis heute nicht flächig durchgesetzt.

 

Heute reden wir von Employer branding, lesen vom War of Talents oder von Arbeitsnomaden ab Einkommensklasse 80.000 € p.a. heiß umworben von Inseln wie Mallorca, Mauritius, Bahamas …

Work-life-blending, Remote-Work-Visas, Genration Z  - alles Zeichen der Zeit.

 

Ein weiter Weg seit 1878 … heute stehen wir erneut vor Herausforderungen, anderen Herausforderungen, die die Gesellschaft so bisher nicht hatte oder kannte: 

es wachsen zu wenige junge Menschen nach, die Alterspyramide wurde zur Säule, das bedeutet, wir müssen  – ähnlich wie 1893 – ganz neue Modell denken, erfinden, gestalten – um die Herausforderungen zu meistern, den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu gewährleisten und soziale Spannungen zu vermeiden.

 

Blicken wir heute in die USA, sehen wir ein Land, das nicht zuletzt wegen der extrem teuren bzw. fehlenden sozialen Absicherungssystemen tief gespalten ist, was die Demokratie dort nachhaltig gefährdet.  

 

Neben den vielen anderen Themen wie Klimaschutz herstellen, Energiewende und –krise meistern, Inflation dämpfen oder die internen wie externen Angriffe auf unser demokratisches Gesellschaftsmodell abzuwehren, gilt es die ‚neue Arbeitswelt‘ zu gestalten.

 

In WISO (ZDF) am 8.8.22 werden ermutigende Beispiele gezeigt: wie ein Hotel die 4 Tage-Woche für Beschäftigte einführt und so neue Mitarbeitende gewinnt, wie ein Bäcker - kein Backkonzern, sondernd ein Handwerker von nebenan - flexibles Arbeiten mit seiner Belegschaft eingeführt hat und so vermeidet, das Menschen u.a. krankheitsbedingt ausscheiden ... In Plan B (ZDF) werden ermutigende Beispiele gezeigt, wie der Wandel gelingen kann.

 

Der Umbau der Gesellschaft ist bereits im vollen Gange!

 

Ja, so ein gesellschaftlicher Umbau erfordert viel Arbeit, der Umbau einer großen Organisation ist unbequem, arbeitsintensiv und manchmal auch mit Misserfolg behaftet  – aber gibt es dazu eine Alternative?

Kann man es nicht einfach sein lassen? Machen wir halt mal so weiter wie früher, geht das?

 

‚Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben‘

 

Muss man sich Gedanken machen, wenn Beschäftigte z.B. nicht zu Personalversammlung oder Frauenversammlung gehen? Alles in Butter, also kein Redebedarf? Oder haben die sich innerlich schon verabschiedet? Wie soll man es verstehen? Ein Zeichen von Resignation oder Ignoranz oder der Vorbote einer inneren Kündigungswelle, der dann irgendwann  eine tatsächlichen Kündigungswelle folgen könnte? Alles überbewertete Hirngespinste?

 

Homeoffice ist keine Lösung für Alles! Aber eine Lösung für eine Reihe von Problemen und verbessert in vieler Hinsicht die Lebensqualität der Menschen. Entgegen allen Unkenrufen wurde die Arbeitsleistung nicht schlechter, die Krankheitsquoten gingen lt. AOK und DAK zurück.

 

Ich alleine habe 830 € an Spritkosten in 2021 gespart und mindestens genauso wichtig 1 Tonne CO2 nicht in die Luft geblasen!

Das 9 € Ticket sparte so viel CO2 ein wie eine Geschwindigkeitsbegrenzungen auf Autobahnen im ganzen Jahr …

Also warum tun wir das Vernünftige nicht?

 

Natürlich ist Homeoffice auch mit Problematiken behaftet, aber die kann man m.E. meistern.

Der Bundesarbeitsminister Herr Heil hat gerade wieder die Homeoffice Pflicht ab 1.10.22 bis 7.4.23 in Aussicht gestellt.

 

Lasst uns gemeinsam die Zukunft gestalten:

1. Weil wir eine Zukunft haben

2. Weil die Vergangenheit gezeigt hat zufriedene Menschen schaffen Wohlstand und Lebensfreude und

 

3. Weil wir es können.

 

Bildquelle: Lebendes Museum      


Das Fundstück der Woche - willkommen im 21. jahrhundert

https://www.spiegel.de/panorama/bildung/ungarn-rechnungshof-beklagt-hohen-frauenanteil-an-unis-a-c5dcde17-04ad-479e-8af8-e2ed635b7f7a

 

Hier der Link zum ganzen Artikel im Spiegel vom 26.8.22

 

Liebe Frauen, die Victor Orbans dieser Welt gibt es überall ...


Arbeit 4.0 - wenn Gesellschaften sich verändern

Schauen Sie mal in die ZDF Mediathek WISO 8.8.22 

https://www.zdf.de/verbraucher/wiso/new-work-die-zukunft-der-arbeit-100.html

 

 

 

 

Auszüge aus der WISO Sendung vom 8.8.22: New Work – Zukunft der Arbeit

 

Zeit Souveränität – Selbstbestimmtheit – Arbeitgeber die sich auf die Bedürfnisse der Arbeitnehmer einstellen müssen – weiblicher – Lebensarbeitsmodelle mit unterschiedlichen Auslastungsphasen – kompetenzbasierte Führung als Stichworte.

 

 

Sehen Sie einen Bericht über

einen Bäcker (!) der flexible Arbeitszeiten für die Beschäftigten eingeführt hat und damit sehr viel Erfolg hat,

einen Bericht über ein Hotel, welches seinen Mitarbeitenden eine 4 Tage Woche ermöglicht ... und so das schwierige Personalbeschaffungsproblem angeht 

...

 

Arbeit 4.0. ist in alle Munde - um nicht zu sagen in allen Medien!

 

Lesen Sie einen Spiegelartikel wie die deutsche Telekom 50% der Büroflächen abbauen wird und so den Beschäftigten mehr Homeoffice ermöglicht und gleichzeitig die Kosten senkt. 

https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/deutsche-telekom-wil-bueroflaeche-in-deutschland-halbieren-a-47187d24-d395-4a48-be20-9ccb39fbaf1a

 

Auch die Wissenschaft beschäftigt sich mit Life-Blending, eine nächste Stufe der Work-Life-Balance Haltung ...

https://www.wissenschaft.de/gesellschaft-psychologie/die-zukunft-des-arbeitens-new-work-studie/ vom 16.5.22 

 

Die Ministerien für Wirtschaft und Umweltschutz und das Finanzministerium - beide müssen Geld einsparen, um die Kosten der Bundeswehr (100 Mrd.), der Folgen der Coronakrise oder der Klimakatastrophe im Ahrtal (30 Mrd.) zu finanzieren neben der Tatsache, dass der Umbau in eine klimafreundliche Wirtschaft gelingen muss...

 

Sind Behörden als Bestandteil der Gesellschaft möglicherweise in ihrer Funktion auch als Vorreiter von Entwicklungen anzusehen?

Es sind doch öffentlich erklärte Staatsziele, den CO2 Ausstoß zu senken, Energie einzusparen, die volkswirtschaftliche Workforce optimal zu nutzen (wozu HO beiträgt), jetzt wo die Babyboomer aus dem Arbeitsmarkt ausscheiden usw.

Ist es also nicht doch eine Aufgabe von Amtsleitungen, diese neuen Wege engagiert anzugehen, diese Ziele als Vorbilder für den Rest der Gesellschaft zu verwirklichen?

Also nicht 'kleinstmögliche' Veränderung, sondern vorbildliche Veränderung? 

Wenn ein Bäcker und ein Hotel es vormachen, können wir es dann nicht nachmachen? 

 

Es wurden für jede Person im Amt eine Sina beschafft und parallel haben wir für jede Person einen festen Arbeitsplatz - also wirtschaftlich kann das eigentlich nicht sein, oder? Aber es ist ja auch eine Übergangsphase - ein Übergang wohin? 

Kommt jetzt doch ein Rotationsmodell? Oder schaffen wir die Sinas wieder ab? 

Wie gestaltet sich die Phase des Übergangs?

 

Fragen über Fragen...

 

Die Kostensenkungspotentiale sind enorm!

Aus öffentlicher Quelle (Bundesfinanzministerium Haushalt 2020) kann man entnehmen, was Bundesbehörden an Mietaufwendungen tätigten.

Ein reales Beispiel aus diesem im Internet veröffentlichten Haushalt 2020:

Da hat eine obere Bundesbehörde 52 Mio. € p.a. Wert 2020 für Mieten aufgewendet.

Senkt man - über ein Rotationsprinzip - die Präsenzzeiten der Beschäftigten auf 40 % (wie im BMI bereits in Nov. 2021 erlassen), dann bedeutet dies (nach einer mehrjährigen Übergangsphase in der Mietverträge auslaufen usw.) mittelfristig eine Kostensenkung von 31,2 Mio. € pro Jahr - und dies ohne Kostenabsenkung der Folgekosten, die sich aus Heizung, Strom, Reinigung, Instandhaltung oder Sicherheit ergeben, die meist zwischen 20 - 30 % liegen.

 

Weniger Raum = Weniger Kosten.     

 

Da könnte man aus der Kosten-Absenkung jeder beschäftigten Person noch 50 € Kostenersatz für Heizung und Strom monatlich gewähren (was sich in unserem Beispiel auf rund 5,1 Mio. Euro p.a. beliefe) und die 31,2 Mio. € wären noch immer realisierbar ... 

 

So ein Wandel bedeutet enorm viel Arbeit im Vorfeld und in der Phase der mehrjährigen Umstellung:

Führung, interne Organisation, arbeitsrechtliche Rahmenbedingungen muss der Gesetzgeber anpassen, neue Arbeitspakete schnüren, technische Voraussetzungen schaffen ... 

 

Herausforderungen sind dazu da, gemeistert zu werden - blicken wir in die Geschichte, waren solche Phasen des Wandels immer zum Wohle der Menschheit ... aber im Moment heißt es Quo vadis?   

 


alles eine Frage des Rechts?!

Ich betreibe einen Blog - den Sie ja gerade lesen. Den betreibe ich als Privatperson.

Meine Meinungsäußerungen sind geschützt durch Artikel 5 Grundgesetz.

Ich trete nicht öffentlich auf, habe nie die Behörde genannt in der ich arbeite usw. 

Eine Verbindung zwischen mir als Privatperson und Behörde war bisher nicht herstellbar.   

 

Mir wurde nun mitgeteilt, dass das Amt/die Behörde jederzeit das Recht hat über meine Tätigkeit als Gleichstellungsbeauftragte öffentlich berichten zu können (auch unabhängig von meiner Zustimmung) und damit das Recht eine damit einhergehende herstellbare Verbindung zwischen Behörde und mir als Privatperson zu erzeugen.

Solange es keine für außenstehende Dritte nachvollziehbare Verbindung zwischen mir als privater Person und der Behörde gibt, bin ich als GB mit meinen privaten Meinungsäußerungen geschützt nach Artikel 5 GG.

 

Mit der Erzeugung einer solchen Verbindung ändert sich etwas:

Was vorher mit Artikel 5 GG als private Meinungsäußerung geschützt war, kann nun vom Amt ausgelegt werden (!), was hier - aus Sicht des Amtes - als Verstoß gegen die 'Verfassungstreuepflicht' der GB anzusehen sei. 

Das Amt gewinnt nun quasi ‚Kontrolle‘ über die nach Artikel 5 Grundgesetz geschützten privaten Meinungsäußerungen, dergestalt, dass das Amt auslegen kann, was hier als Verstoß gegen die Verfassungstreuepflicht anzusehen sei und was nicht und kann dann die GB jederzeit mit Abmahnung und Kündigung bedrohen!

 

Siehe auch WD: Beendigung von Dienstverhältnissen von Beamten und Tarifbeschäftigten im öffentlichen Dienst bei Verletzung der Verfassungstreuepflicht Aktenzeichen: WD 6 - 3000 - 069/20 Abschluss der Arbeit: 15. September 2020 Fachbereich: WD 6: Arbeit und Soziale

 

Das Amt kann also jederzeit diese Verbindung herstellen -  nicht um Schaden vom Amt abzuwenden - sondern um die Gleichstellungsbeauftragte unter ‚Kontrolle‘ zu bringen, denn der Schaden entstünde ja erst durch die vom Amt vorgenommene Herstellung einer Verbindung über die vom Amt durchgeführte Veröffentlichung auch gegen den Willen der GB, vorher wäre das Amt/die Behörde für außenstehende Dritte gar nicht identifizierbar.

 

Wenn ich es richtig verstehe, ist das die Grundlage für meine 'Anhörung in Sachen Blog',

Tja, verstehe ich es wirklich richtig?

 

Die Funktion einer Gleichstellungsbeauftragten ist es, Fehlentwicklungen aufzuzeigen, die Amtsleitung bei allen personellen, organisatorischen und sozialen Fragen zu beraten und damit dies möglich ist, hat der Gesetzgeber, den Gleichstellungsbeauftragten einen besonderen Schutz in Form der Weisungsfreiheit gegeben, eben um eine Einflussnahme seitens der Amtsleitungen zu vermeiden.

 

Der Gesetzgeber hat es möglicherweise übersehen, dass – wenn er schon die GB im beruflichen Bereich aus der Einflusssphäre einer Amtsleitung nimmt in dem der Gesetzgeber die GB ‚weisungsfrei‘ stellt – dass dieser Schutz umso mehr gelten müsste/sollte was den privaten Bereich der GB angeht, da die Bedrohung mit Abmahnung und Kündigung ein weit größeres Übel darstellt, als ‚Weisung‘.

 

 

Eine sehr interessante rechtliche Fragestellung, die es zu klären gilt.  


Liebe leserinnen und Leser ...

Es gibt keinen Blog mehr bis auf Weiteres ...

 

Habe ich nun klein beigegeben?  Triumph der anderen Seite?

Meine Wiederwahl konnte offenbar nicht angefochten werden.

 

Nun sieht es so aus, dass ich erneut Repressalien ausgesetzt sein werde, mittels eines 'Taschenspielertricks', den ich nicht gleich durchschaut habe ...  der aber rechtlich angreifbar ist. 

 

Ich werde wieder berichten ... wenn ich auch das überstanden habe ...   

 

Wir leben im 21. Jahrhundert - kaum zu glauben. 

 

 


über die freiheit...

Viermal Frauenversammlung - gut gelaufen:-) Ich habe viel Motivation getankt, fast keine Stimme mehr, ein super Team an meiner Seite.

 

Wir haben viel offene und manchmal auch verdeckte Unterstützung bekommen und über das andere habe ich ja hinlänglich berichtet..

 

Jetzt fahre ich in Urlaub.

 

 

Am letzten Arbeitstag erhalte ich eine

‚Einladung‘ zum persönlichen Gespräch‘

wegen meines Blogs ‚Frauen raunen‘.

 

 

Freiheit heißt keine Angst zu haben, vor nichts und niemand - weil wir in unserem 'Mensch-sein'

alle gleich sind.

Denkt irgendjemand ernsthaft, dass ich jetzt Angst bekäme? Dass ich einzuschüchtern wäre?

Wovor sollte ich mich denn fürchten?

 

Memento mori - Wir alle, jeder und jede von uns versinkt im Strom der Zeit, so bedeutend wir auch gewesen sein mögen, so bedeutend wir uns auch wähnen mögen, in the long run we are all dead ...

 

 

Sollten wir – wenn wir dies bedenken – Macht die wir haben, dann nicht zum Wohle der Menschen einsetzen?  

 

 


Kennen Sie den Schiffschaukelbremser?

Können wir nicht, brauchen wir nicht, wollen wir nicht, haben wir noch nie so gemacht …‘ so spricht ‚der Schiffschaukelbremser‘ - eine spezielle Spezies, die leider nicht vom Aussterben bedroht ist.

 

Angehörige dieser Gattung, fühlen sich extrem wichtig, sind meist männlich, der Körperbau meist gedrungen mit Bauchansatz, von kleinem Wuchs und vor allem noch kleinerem Geist.

 

Dem Wesen nach glühender Macho, fühlt sich ‚der Schiffschaukelbremser‘ stets allen Frauen überlegen.

 

 

Bild Quelle: Pixabay Trolls von M W

 

Der Schiffschaukelbremser, der Frauen ständig belehrt, versäumt keine Gelegenheit uns an seiner Kompetenz, seiner Bildung und seinem Wissen – und mag das alles auch noch so klein sein – teilhaben zulassen.

 

Tja, wie geht frau damit um? 


Sei still und bescheiden, dann kann man(n) dich leiden ...

einer der Sprüche die Mädchen ins Poesiealbum geschrieben bekommen.

 

Heute heißen diese Alben 'Freundinnen Buch', aber es passiert das, was passieren soll:

lerne dich klein zu machen, alles ist wichtiger als Du - Mädchen! Mädchen die laut sind - will keiner.

 

Tja und da ist noch Corona... Aber neben Corona,  erkläre ich mir es eben auch so, dass frau gelernt hat, sich 'hinten anzustellen'. Es ist sehr schade, dass sich so viele Frauen einreden lassen, dass Dies oder Das wichtiger sei, als die Teilnahme an der Frauenversammlung.

 

Frau hat gelernt, mache das, was man von dir erwartet, also bitte: still, bescheiden!

Als Teamplayerin willst Du doch Deine Kolleginnen nicht zusätzlich belasten, oder?

 

Zuerst die Arbeit, dann das Vergnügen ... Es geht hier aber nicht um Vergnügen.

Es geht darum die Forderungen der Frauen hör- und sichtbar zu machen.  

 

Frauen die nichts fordern bekommen genau das  NICHTS! (Simone de Beauvoir, 1949)

 

Quelle: Bild Ulrike Mai Pixabay

 


Vom Geist der Herren ...

Die mächtigen Dinosaurier sind ausgestorben ... sie beherrschten die Welt ... und doch sind sie heute verschwunden. Abgelöst von den kleinen, wendigen, anpassungsfähigen Säugetieren. 

 

Nun habe ich die Wahl gewonnen, die Frauenversammlungen finden statt - und dann kommen deutlich weniger Frauen als angemeldet! Was ist da los?

 

Unsere Dinosaurier wollen am Althergebrachten festhalten, wollen jede Veränderung aufhalten. Manche Menschen verstehen Veränderungen als Angriff auf ihre 'Macht' - und dass sind nicht nur Männer. 'Alter-weißer-Mann' ist eine Geisteshaltung, die nicht zwingend am Geschlecht festzumachen ist.  

 

Im Vorfeld der Frauenversammlung hat es wohl ordentlich intern gekracht, denn es gab auf dem Intranet einen entsprechenden Hinweis, dass die Teilnahme eben nicht behindert werden darf!

 

Also was fällt unseren Dinos ein?

 

Man setzt Termine an, von denen Frauen annehmen, dass sie relevant sein könnten für Karriere oder Prämienvergabe und schon erscheinen viele angemeldeten Frauen eben nicht mehr, weil sie Nachteile befürchten.

 

Liebe Frauen zeigt den Dinos, dass dieser Führungsstil 'Misstrauen - Kontrolle - Präsenz um jeden Preis' nicht mehr zeitgemäß ist.

 

'Führen mit Zielen, flexibel, die Beschäftigten mit einbindend' - so führt man heute.

Betroffene zu Beteiligten machen - als eines der Stichwort. 

Ja, das ist anstrengend und geht eben nicht per 'Ordre de Mufti'.

 

Liebe Dinos, wenn ihr so weiter macht, steht ihr eines Tages einfach ohne Personal da.

Ihr werdet die Entwicklung nicht aufhalten, aber ihr erschwert die Rahmenbedingungen für die unter eurer Führung arbeitenden Männer und Frauen so, dass viele gehen werden - und in Folge geht ihr dann auch.

 


Faust.
...

575

Mein Freund, die Zeiten der Vergangenheit

Sind uns ein Buch mit sieben Siegeln.
Was ihr den Geist der Zeiten heißt,
Das ist im Grund der Herren eigner Geist,

In dem die Zeiten sich bespiegeln. 

 

(Johann Wolfgang v. Goethe, Faust I, entstanden zwischen 1772 - 1775)

 

Na, dann sollten wir Frauen dafür sorgen, dass sich auch 'Frauen-Geist' zukünftig in den Zeiten spiegelt. 

 

PS es wurden im November und Mai zusammen 2.319 Themen von den Frauen bei uns eingereicht - d.h. die Stimmen der Frauen sind zu den Themen wie z.B. 'Homeoffice' usw. auf jeden Fall unübersehbar  dokumentiert   


Wenn wirklichkeit wirklich wird ...

... eine reale Fiktion

 

'Ich bin eine junge Mutter, E6/3 Steuerklasse 5 (da mein Mann mehr verdient als ich) und ich konnte bisher 2-3 Tage /Wo  im Homeoffice arbeiten. Mein Mann und ich betreuen das Kind wechselseitig, denn sein Arbeitgeber ermöglicht ebenfalls Homeoffice an 2-3 Tagen. Alles zu organisieren ist stressig, aber ich habe zeitliche Korridore gefunden, so dass ich meine Tätigkeit flexibel - aber eben inhaltlich gut - erledigen kann. Wir ersparen uns 350 € (Untergrenze) – 500 €  im Monat für einen Krippenplatz (von dem nicht einmal gewiss ist, ob wir einen Platz bekämen!).

 

Nun kehren wir zurück zur Vor-Corona-Regelung und meine Führungskraft teilte mir mit: ab 1. Juli bitte wieder in Präsenz. Homeoffice wird max. mit einem Tag pro Woche gewährt und dies muss leider auch flexibel gehandhabt werden (was faktisch heißt, dass ich nichts einplanen kann).

Das stellt ein erhebliches Problem dar – denn nun haben wir Mehrkosten von mindestens 350 € / Monat für den Krippenplatz. Aus meinen 1.655,33 € netto werden nun 1.305,33 € - wenn ich Vollzeit arbeiten will, außerdem verursacht die Präsenz erhöhte Fahrtkosten derzeit ca. 100 €/Monat.

Minimum 450 € - weniger – eine Einbuße von 27% meines Einkommens, bei steigenden Lebensmittelpreisen, Energiekosten usw.

 

Die andere Alternative wäre ich gehe in Teilzeit mit 60% - so dass ich an 2 Tage das Kind vollständig betreue und leider nicht arbeiten kann! Was bedeutet das für meine Rente? Droht Altersarmut? Mein Mann übernimmt dann die anderen drei Tage flexibel im Homeoffice.

Bei 60% beträgt der Auszahlungsbetrag auch nur 1.166,47 € - egal wie - wir verlieren so oder so an die 500 € im Monat. 

Ich könnte noch einen 450 € Job dazu nehmen? 

Soll ich jetzt putzen gehen oder bedienen oder um 5 Uhr morgens Zeitungen austragen?

Neben dem ganzen Stress, den ein weiterer Job bedeuten würde?! 

Vorerst muss ich wohl in Teilzeit gehen.

 

Also erstmal muss ich es machen, aber ich suche natürlich parallel einen neuen Job, damit wir die 500 € im Monat nicht verlieren ....

Auf Stepstone stehen 30.559 Treffer bei 'Homeoffice möglich' – da wird doch was für mich dabei sein ... und es gibt so viele Job-Portale ... so viele Arbeitgeber, die Homeoffice ermöglichen ...

So machen wir es!

Ich kann wieder ruhiger schlafen und mein Mann auch ... ich finde etwas Neues ..... '        

 

Soweit die Phantasie ... wie real sie werden wird, wird die Zukunft zeigen.

 


Quelle: Pixabay Foto von Ralph
Quelle: Pixabay Foto von Ralph

Unsere Sicht auf Dinge prägt die Welt ...                                                  ... Ändern wir unsere Sicht verändert sich die Welt

Ich weiß noch, wie ich 1972 in München ins Stachus Untergeschoss marschiert bin in die Buchhandlung Saturn 2000 und mir von meinem Taschengeld (!) - ich war 14 Jahre - ein Buch gekauft habe von Dennis Meadows ‚Die Grenzen des Wachstums – Bericht des Club of Rome zur Lage der Menschheit‘ .

Es folgte 2 Jahre später ‚Menschheit am Wendepunkt‘.

 

Aber ein Großteil der Menschen änderte ihre Sicht auf die Welt eben nicht, da alles so abstrakt schien!

 

Folgenlos waren die Bücher nicht, denn es entstand in vielen Ländern der westlichen Welt eine Umweltbewegung, in Folge gründeten sich Parteien, eine davon ist heute Teil der Bundesregierung.  

 

Das Gros der Menschheit reagiert erst, wenn es spürbar wird – heute früh (5.6.22) eine Meldung aus Las Vegas, dass alle öffentlichen Rasenfläche ersetzt werden durch Bepflanzung mit wüstengeeigneten Gewächsen wie Kakteen. Allein in der Sahara kommen 1.400 Pflanzenarten vor. In den Rasenflächen versickern rund 15 % des jährlichen Wasserverbrauchs der Stadt Las Vegas – binnen 6 Jahren soll das ‚unnütze‘ Grün ersetzt sein. So will man nachhaltig die wertvolle Ressource Wasser sparen – Milliarden Liter. Dies betrifft rund 40% der städtischen Grünflächen.

Ein Beispiel wie sich die Sicht auf die Dinge verändert hat… aber auch ein Beispiel, dass der Mensch erst reagiert, wenn die Folgen unmittelbar spürbar und sichtbar werden.

 

Dieses Wechseln der Sicht auf die Dinge ist der Motor des Wandels.

 

Ein Gedankenexperiment: Stellen Sie sich vor, die Behörden verstehen sich als Dienstleistungs-unternehmen an der Gemeinschaft … ein Dienstleister stellt nicht sich in den Mittelpunkt der Betrachtung sondern die gesellschaftlichen Erfordernisse. Die Menschen als Kunden, die Themen der Politik – eine gesetzte Anforderung und quasi ein Kundenauftrag zugleich …

 

Das ist utopisch, das gibt es nicht?

 

Doch das gibt es bereits. So gewann Christchurch in New Zealand und Phoenix Arizona USA bereits im

Jahre  1993 (!) den international ausgelobten Preis der Bertelsmann Stiftung, für die am besten organisierte Stadtverwaltung:

Beide Kommunen hatten sich  entlang der Bedürfnisse und Erfordernisse der Bürger in Verbindung der jeweiligen Verwaltungsakte organisiert, so benötigte ein Bauantrag dann nur noch 14 Tage von der Antragstellung bis zur Entscheidung.

 

 

Veränderung ist die einzige Konstante … lassen wir uns auf sie ein, gestalten wir unsere Zukunft.        


Von der Quadratur des Kreises


Wahl und Frauenversammlung  und die Quadratur des Kreises

 

In 19 Tagen endet die Wahl – da die Wahl eine Briefwahl ist, erstreckt sie sich mindestens über drei Wochen, seit die Briefwahlunterlagen versandt wurden.

Über hunderte Jahre haben die Frauen um ihre Rechte gekämpft, also geht wählen liebe Frauen.

 

Es diesmal nicht kompliziert, entweder mit ‚Ja‘ für mich stimmen oder mit 'Nein' gegen mich stimmen.

Was passiert bei mehr 'Nein' als Ja-Stimmen? Dann bin ich raus. So wurde es mir erklärt und dann? 

Dann bestimmt das Amt  die Gleichstellungs-beauftragte - so wurde es mir erklärt. Und da auch keine Stellvertreterinnen gewählt werden (zu wenige Bewerberinnen) werden diese dann entweder von mir - im Falle eines Wahlsiegs (Mehr Ja-Stimmen als Nein-Stimmen) - oder eben der dann bestimmten GB ernannt.

Es geht also doch um etwas. In 20 Tagen wissen wir mehr.

 

Wofür habe ich eigentlich meine Zeit verwendet? Für die Frauenversammlung!  

 

Ich bin unendlich stolz und froh über mein tolles Team – im Moment kommen wir alle auf dem Zahnfleisch daher. Nächste Woche wird die Themenmesse verpackt, d.h. da muss alles fertig sein.

 

Am 23.6.22 starten wir, wir liegen mit der Anzahl der Teilnehmerinnen über Plan, ein Standort ist schon voll, es wird eine weitere Veranstaltung geben … Tolle Key Note Speakerinnen  Frauen mit Profil, Hochkaräterinnen aus Politik und Wissenschaft, Rückendeckung der Bundesinnenministerin …  und doch jeder winzige Schritt immer gegen unendlich viel Widerstand durchgesetzt - gegen den Widerstand von Frauen?! Aber es gibt eben auch die anderen Frauen - die verstehen, worum es geht, die sich voll einsetzen, unterstützen und und und  …  

Frauenversammlung - ich freu mich drauf – auch wenn es viel Kraft gekostet hat, das motiviert mich.

 

Da blieb im Moment wenig Zeit für meinen Blog - dabei stapeln sich die Themen:

 

Wenn die Führungskräfte der Babyboomer Generation auf die Mitarbeitenden aus der Genration X, Y und Z treffen. Ein Spagat von dessen Gelingen viel abhängt, ein Spagat der gelingen muss - will das Amt seine Herausforderungen der nächsten Jahre meistern.

Eine Behörde ist kein losgelöstes Raumschiff, eine Behörde ist ein Dienstleiter der auf Personal angewiesen ist, ein Amt, welches die Strömungen der Gesellschaft spiegelt - also sollten auch alle Strömungen wahrgenommen werden und nicht Wunschdenken vorherrschen.

Wirklichkeit wird wirklich - mit oder ohne Frau Schmadalla.  

 

Arbeitnehmermarkt ? Alle Marktindikatoren zeigen, er ist schon da.

 

Wenn wieder etwas mehr Luft ist, dann gibt es wieder mehr Blogbeträge J

 

 Quelle: Urheberrechte am Logo Strong: Sybille Schmadalla

 


Lesetipp: digitalisierung-der-verwaltung-mehr-als-tempo-130


Gedanken, die mit Taubenfüssen kommen, verändern die Welt

Zitat Friedrich Nietzsche aus dem Buch Also sprach Zarathustra, Buch 2 Die Stillste Stunde

 

Das Pendel der Zeit hat einen Namen, es heißt Geschichte.

Wo sind sie geblieben - unsere Gewissheiten?

 

Tornados in Deutschland, Kriege in der Ukraine, Flüchtlinge die willkommen sind, 9 Euro Ticket, 2,08 €/l Benzin, explodierende Lebensmittelpreise,  … die Schlagzeilen der letzten 7 Tage.

 

Zu jeder einzelnen Schlagzeile könnte man einen Blog schreiben.

Mit 48.910 Fällen und einer sinkenden Inzidenz auf 361,8 spielt Corona so gut wie überhaupt keine Rolle mehr. Corona kommt nicht einmal mehr in den Nachrichten vor …

 

In einem atemlosen Tempo verändert sich die Welt.

 

Mein Respekt gilt den Menschen, die sich in dieser Zeit mit der Gestaltung dieser enormen Veränderungsprozesse befassen und innerhalb kürzester Zeit Entscheidungen treffen und zu treffen haben, unter einer enorm unsicheren Datenlage.

Schon immer gab es Zeiten mit hoher Dynamik und solche die eher ruhiger, stetiger waren, wie ein Pendel das schwingt – Perioden der Gewissheit werden abgelöst von Perioden mit Ungewissheit.

In Perioden der hohen Ungewissheit war und ist es möglich schnelle Entscheidungen zu treffen, Entscheidungen unter Unsicherheit, unter rasant wechselnden Rahmenbedingungen, keine Zeit für Ängstlichkeit, Zaghaftigkeit.

Bleiben wir zuversichtlich, bisher hat die Menschheit noch immer die Herausforderungen positiv bewältigt, hat sich angepasst an die neuen Bedingungen. Wir haben Impfstoffe erfunden und Seuchen überwunden, wir haben die Welt entdeckt und erforscht, den Mond bereist, den Dünger erfunden und konnten so einen Großteil der Menschheit mit Nahrungsmitteln versorgen.  

Wir haben ganz viel falsch gemacht, ignoriert, zugelassen, dass sich Lobbyisten durchsetzen konnten usw. usw. …

Ja, zu alledem kann man kritische - zum Teil sogar extrem kritische - Gegenstatements vertreten, aber summa summarum haben wir aus jeder Krise dazugelernt, uns verändert – die Welt verändert.  

 

Bleiben wir zuversichtlich - so wird es auch dieses Mal sein.

Seien wir bereit, bekannte Wege zu verlassen, wagen wir den Aufbruch in neue Zeiten, den Umbruch – jede/r von uns ist gefragt den Wandel mitzutragen, mit voranzutreiben, mitzugestalten.  

Viele große, aber vor allem die vielen kleinen Schritte die Millionen von Menschen gehen, verändern die Welt.

Eben: Gedanken, die mit Taubenfüssen kommen… 



Lasst uns alternativlos unvernünftig sein

In der Mitte des 18. Jahrhunderts, um 1750 beginnt die Zeit der Aufklärung.

 

Immanuel Kant formuliert die These‚ dass der Mensch als vernunftbegabtes Wesen, sich seines Verstandes bedienen kann, sein Tun und Handeln rational begründen kann  und so aus der Vormundschaft absolutistischer Herrscher und der Kirche heraustreten kann: der Mensch kann sein Schicksal selbst bestimmen.

 

Die Vernunft als Ausganspunkt allen menschlichen Handelns, als alleinige Messgröße.

Wer unvernünftig handelt, stellt sich außerhalb - dessen Anliegen diskreditiert sich quasi von selbst – da eben Unvernünftig.

Aber über wessen Vernunft reden wir eigentlich? Wer definiert was Vernunft ist? Gibt es parallele Vernünfte? Nein, dieser Begriff kennt keinen Plural.

 

Auch unser heutiger Vernunftbegriff ist geprägt durch den Vernunftbegriff der damaligen Zeit.

Damals hatten das Sagen ausschließlich Männer.

Kant wird auch der Satz zugeschrieben: ‚Der Bürger ist männlich!‘

Dieselben Herren, die die Vernunft als Handlungsmaxime des freien Menschen ausriefen, von Selbstbestimmtheit und der Freiheit des Menschen schrieben, hatten keinerlei Probleme damit, dass Europäer als Kolonialherren ganze Völker unterwarfen oder Frauen einfach als unmündig erklärten.

 

In diesem vermeintlich universalen Vernunftbegriff kommt die Weltsicht des Mannes zum Tragen, die Weltsicht eines europäischen, weißen, heterosexuellen Mannes aus der Bildungsschicht!       

Warum ist das mit der Vernunft so wichtig?

Weil mit dem sich berufen auf Vernunft bzw. der Brandmarkung ‚ein Argument‘ sei unvernünftig sich jede Diskussion sofort im Keime ersticken lässt.   

Die ‚Vernunftkarte‘ als Show-Stopper jeder Diskussion – das sagen Eltern zu ihren Kindern, Männer zu Frauen, Politiker zum politischen Gegner oder Alt zu Jung.

Die Struktur die sich als dahinterliegend zeigt, könnte man als ‚Besitzstandswahrung‘ bezeichnen, ein kritisierter Zustand soll sich nicht verändern.

Gehen einem die Argumente aus, dann ist es eben unvernünftig. Schon ist die Diskussion beendet. Das Gegenüber, der Gesprächspartner diskreditiert als nicht sach- und fachkundig, sondern unvernünftig!

 

Es funktioniert eigentlich immer:

Frauenwahlrecht – unvernünftig,

Tempolimit – unvernünftig,

Klimaschutz – unvernünftig

und verwundert reibt der Mensch sich die Augen.

 

Übrigens auch mächtige Frauen verfuhren so.

Margaret Thatchers ‚There is no alternative‘ ging als TINA-Prinzip in die Geschichte ein und war die Begründung für Neoliberalismus und Rückbau der Sozialsysteme in England in den späten 1970iger/1980iger Jahren.  

2010 wurde ‚Alternativlos‘ zum Unwort des Jahres da von Angela Merkel und der Bundesregierung immer wieder gebraucht im Zusammenhang mit politischen  Entscheidungen..

 

Greta Thunberg wurde mit ihren Anliegen zum Klimaschutz als unvernünftiges Kind, als Göre, als zu emotional gebrandmarkt und damit war das Thema quasi vom Tisch.

Dieses Prinzip ‚Unvernunft‘ wird i.d.R. von denjenigen genutzt, die einen Besitzstand verteidigen wollen, die den Argumenten und Anliegen der anderen Seite meist keine stichhaltigen Argumente entgegensetzen können und die Debatte auf diese Weise diskreditieren und dann beenden.

 

Das ist undemokratisch und in diesem Sinne stehen wir jetzt vor einem Reformstau.

 

In diesem Sinne lasst uns alternativlos unvernünftig sein!

 

In allen Fragen die Geschlechtergerechtigkeit, die die Neuordnung von gesellschaftlicher Lebenswirklichkeit betreffen.  

       

Bild: eigene Gestaltung 

 

       



Weil alles mit Allem zusammenhängt ...

Ich habe mich gefragt, ob wir in einer so komplexen Welt uns nur auf unsere Ziele konzentrieren können? Eigentlich nicht. 

Organisation, Behörde, Unternehmen, Vereine - alle haben Beziehungen nach Innen und Außen - es gibt keine Inseln.

 

Also warum agieren wir dann nicht vernetzt?  

Vernetztes Denken ist eine Herausforderung, denn im Moment scheinen wir keinen Anfang zu finden und kein Ende zu sehen - das entmutigt.

Fangen wir mit dem an, was unmittelbar vor uns liegt, nehmen wir den Faden auf.

Warum nutzen wir nicht die Klugheit des Teams?

 

Schwarmintelligenz: Zwei Köpfe denken mehr als einer.

Betroffene zu Beteiligten zu machen. 

Neues Denken. Anders Denken. Chancen sehen.

 

Unser Blick richtet sich all zu oft auf die wenigen Ausnahmefälle - die negativen natürlich und die müssen als Beweis herhalten warum Veränderung nicht geht.

 

Das ist falsch. 

 

2 Jahre Corona Erfahrung, 2 Jahre Homeoffice - lasst uns doch mal darauf schauen was gut lief.

Corona ist vorbei - also zurück nach 2019, alles auf 'alt' zurückdrehen?

 

60% Homeoffice 40% Präsenz bei freier Gestaltung - dies wäre gleich vielen Zielen dienlich:

 

1. die Krankheitsquote sinkt - das haben die 2 Jahre schon bewiesen 

2. zufriedenere Mitarbeitende - je mehr Flexibilität, desto leichter wird es Familie und Beruf zu vereinen

    so könnten Elternteile die Kinder versorgen z.B. weniger TZ und damit weniger finanzielle Einbußen

    erleiden, raus aus der Falle Altersarmut, kein Karriereknick usw. 

3. attraktiver Arbeitgeber im Wettbewerb um neue Kräfte (enger Arbeitnehmer Arbeitsmarkt) 

4. Entlastung des Geldbeutels der Mitarbeitenden, weniger Fahrten gleich weniger tanken 

    (65% nutzen den PKW um zur Arbeitsstätte zu gelangen von 45,6 Mio. Arbeitnehmern )

5. CO2 Absenkung, weniger Fahrten gleich weniger CO2 Ausstoß

6. Rollierende Modelle bedeutet frei werdende Büroraumflächen - die werden anders genutzt, das führt zu

    Absenkung der Mietbelastung, mittelfristige absenkende Auswirkung auf das Preisgefüge im

    Mietwohnungsmarkt und im Immobilienmarkt 

 

Ich weiß ... Jedem dieser Argumente folgt die 'Ja, aber - Gegenrede', natürlich ist es nicht so einfach, der Prozess der Umgestaltung wird viel Diskussion erfordern, es gibt auch die Kehrseiten der jeweiligen Medaillen ... Richtig.

 

Wichtig ist m:E. dass wir es versuchen und zwar mit einer positiven Haltung, der Haltung es verwirklichen zu wollen.

Also einem 'wie können wir es schaffen'

statt eines

'das geht nicht ...und das geht auch nicht ... und das ist problematisch ... und das haben wir überhaupt noch nie so gemacht' 

 

Eines scheint mir aber gewiss, mündige Menschen wollen in diese Prozesse eingebunden sein und nicht 'ordre de Muffti' von oben herab hierarchisch fremdbestimmt werden.

Wir werden interne Prozesse umgestalten müssen, Aufgaben und Tätigkeiten erweitern und umgestalten, Rotationsmodelle einführen, usw. usw. 

 

Wirklichkeit wird wirklich - unterlassen wir es uns an die neuen Zeiten anzupassen, wird uns die Wirklichkeit einholen und dann überholen. 'Das Bessere ist des guten Feind' und wie die Sprüche so alle heißen - aber es steckt in ihnen eben ein Körnchen Wahrheit.  

 

Wie herausfordernd und schwer es ist, mit den sich verändernden Umfeldbedingungen Schritt zuhalten, zeigte eine Zahl: geschätzt zwischen 1 - 1,3% der deutschen Unternehmen sind älter als 100 Jahre, ganze 3 älter als 200 Jahre.

 

'Befehl und Gehorsam' - ich denke diese Zeiten sind vorbei.

 

In einer demokratische Zivilgesellschaft setzt sich durch was überzeugen kann.

Um zu überzeugen muss um Lösungen gerungen werden, müssen diese erarbeitet werden.

 

Das ist oft langwierig und zäh - aber eines ist gewiss: es gibt keine einfachen Antworten, denn es gibt keine Inseln. 

 

Wenn es so ist, dann sollten wir freudig beginnen, freudig das Neue denken, denn schließlich ist das Ziel es 'besser' zu machen - so wie die Menschheit seit Jahrtausenden stets nach dem 'Besseren' strebte.

 

Bild von Christine Schmidt, Pixabay



was ist dass denn?

https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/themen/aktuelle-meldungen/2020/maerz/die-grosse-kluft-frauen-verdienen-im-leben-nur-halb-so-viel-wie-maenner#link-tab-160541-11 

 

Die Bertelsmann Stiftung hat diese Untersuchung am 17.3.22 veröffentlicht. 

 

Unser Steuersystem begünstigt ein Lebensmodell, dass der Ehe. Alleinerziehende sehen sich einer besonderen Härte ausgesetzt.

 

Aus der Studie: ...da der viel diskutierte Gender Pay Gap, der in 2019 für Gesamtdeutschland bei 20 Prozent lag, lediglich die Lücke in den Bruttostundenlöhnen erfasst, kann er die Ungleichheit, die sich im Lauf eines gesamten Erwerbslebens zwischen Frauen und Männern aufbaut, nicht abbilden.

 

"Die derzeit geltende Messgröße, der Gender Pay Gap, verschleiert, wie groß die Kluft zwischen Männern und Frauen beim Einkommen tatsächlich ist", kommentiert Barišić. Darüber hinaus ist die Lücke in den Lebenserwerbseinkommen auch ein Vorbote der Geschlechterlücke in den Rentenansprüchen. Der Gender Lifetime Earnings Gap sei laut Barišić daher auch für die Politik ein relevantes Maß. 



Geschlechtergleichheit ein Ziel der Bundesregierung

Nachhaltigkeitsziele der Bundesregierung - Nr. 5 

Geschlechtergleichheit

 

https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/nachhaltigkeitspolitik/berichte-und-reden-nachhaltigkeit/massnahmenprogramm-nachhaltigkeit-der-bundesregierung-427896

 

 

Unter dieser Internetadresse ist ein Status quo Report aus dem Jahr 2020

 

 

https://www.wsi.de/de/faust-detail.htm?sync_id=HBS-007614

 

 


Ohne Macht ... ?



Fucku.gmx.dr ...

Niemand zwingt Herrn oder Frau fucku.gmx.dr meinen Blog zu lesen!

 

Dieser o.a. Mailadresse kann man nicht antworten - sofortiges Mailreturn.

 

Über die Kontaktfunktion dieses Blogs kann man mir jederzeit Kritik zusenden, aber dies erfordert eine gültige Emailadresse und damit die Preisgabe der eigenen Identität.

 

Eine eigene Meinung zu vertreten - in dem Sinne, dass man Ross und Reiter nennt - dafür hat fucku.gmx.dr wohl nicht genügend Rückgrat.  

 

Leute die Hass und Hetze verbreiten wollen, agieren gerne aus dem Hinterhalt, wollen dies natürlich vermeiden - dass sie namentlich bekannt werden.

 

Ich stehe zu meiner Meinung und Haltung und ich bin mir darüber im Klaren, dass man Dinge auch anders sehen kann als ich. Gerne pflege ich einen freien und offenen Gedankenaustausch hierzu.

Ich stehe gerne im Austausch mit anderen Menschen - aber nur mit solchen, die bereit sind Ihren Namen zu nennen. Leute die nur mit Dreck werfen wollen, mit denen möchte ich tatsächlich nichts zu tun haben, das bringt nämlich nichts.

 

Ich erhalte Rückmeldungen von Personen, mit denen ich im normalen Gedankenaustausch stehe, im normalen Schriftverkehr stehe.

Nochmals: niemand zwingt Herrn oder Frau Fucku meine Seite zu lesen ... 

 

In diesem Sinne - weniger Hass und dafür ein mehr an Argumentation - das wäre wünschenswert.


Homeoffice - Gut fürs Klima, Gut für den Geldbeutel und ein Mittel gegen den Krieg ...

3 Tag Homeoffice jetzt - das hilft nicht nur das CO2 zu senken und so das Klima zu schützen, sondern auch die unteren Einkommensgruppen zu entlasten.

Der größte Teil der Menschen spürt die gestiegenen Energiekosten, egal ob Heizung oder Sprit und Lebensmittel.

Da die Energiekosten am Anfang der Lieferketten stehen, entsteht an jeder Station, an jedem Zwischenschritt eine Weitergabe an den Endverbraucher - eine Preisspirale nach oben.  

 

Ich gehöre zu jenen 21 % die 45 Minuten fahren und dabei ca. 6 l pro 100 km verbrauchen.

In zwei Tagen sind i.d.R. die 6 l verbraucht.

 

Im Monat mit 20 Arbeitstagen verbrauche ich also 60 l - würde ich an 12 Tagen im Homeoffice sein, dann würde ich 36 l Sprit einsparen - das würde nicht nur meinen Geldbeutel entlasten, sondern auch erheblich zum Klimaschutz beitragen. 

Es gibt 46 Mio. Beschäftigte in Deutschland, würden pro Kopf an 3 Tagen im Homeoffice 36 l gespart werden, wäre dies pro Monat  1,6 Mrd. Liter ...

Selbst wenn es nur 18 l wären, sind dies 828 Mio. Liter  im Monat ...

Das wäre eine gute Maßnahme um aus der Abhängigkeit von russischem Öl zu kommen, dient der Umwelt und den Klimazielen und entspannt meine finanzielle Lage ...  

Wenn ich dann auch freiwillig meine Geschwindigkeit auf 120 km/h max. begrenze, wäre dies ein weiterer Schritt. 


WEF: Global Gender Gap Report 2021 erschienen

 

Der Global Gender Gap Report 2021 vom World Economic Forum erschienen.

 

 

https://www3.weforum.org/docs/WEF_GGGR_2021.pdf

 

Es werden 4 Kernthemen untersucht:

Politische Teilhabe, Wirtschaftliche Teilhabe, Bildungszugang und Gesundheitsschutz

 

Platz   Land                  Score

 

1.        Island                0,892

2.        Finnland            0,861

3.        Norwegen          0,849

4.        New Zealand     0,840

5.        Schweden         0,823

6.        Namibia             0,809

7.        Ruanda              0,805

8.        Litauen              0,804

9.        Irland                 0,800

10.      Schweiz            0,798

11.      Germany           0,796

....

156    Afghanistan       

 

Deutschland liegt weltweit auf Platz 11 - wir haben ggü. 2020 einen Platz verloren. 

 

Aus dem Vorwort:

Global Trends and Outcomes – Globally, the average distance completed to parity is at 68%, a step back compared to 2020 (-0.6 percentage points). These figures are mainly driven by a decline in the performance of large countries. On its current trajectory,

it will now take 135.6 years to close the gender gap worldwide. 1 

 

Western Europe is the region that has the narrowest gender gap (77.6% so far) and has further improved this year.  


Stepstone Studie 2018: 85 % wünschen sich Homoffice

Ich bin ein großer Fan von Studien 

 

Nach der Stepstone Mobilitätsstudie von 2018 (Link ist angegeben) wünschen sich 85% der Beschäftigten Homeoffice.

Also weit vor Corona, war das schon ein Thema.

 

93% wünschen sich flexiblere Arbeitszeiten.

 

In 2018 boten die großen Arbeitgeber (mehr als 1000 Beschäftigte) zu 63% Homeoffice an.

3 % pendelten nach dieser Studie überhaupt nicht nicht, weil sie im Homeoffice arbeiteten.

 

Warum schreibe ich das auf Frauen-Raunen?

 

Weil Vereinbarkeit von Familie und Beruf ganz eng mit diesen beiden Themen verknüpft ist und es immer noch mehrheitlich die Frauen sind, die Pflege bzw. Care Arbeit leisten und denen flexible Lösungen das Leben extrem erleichtern. 

 

Kann damit gemeint sein, nur einen Tag Homeoffice zu haben alle 14 Tage auf Antrag? Oder doch mehrere Tage Homeoffice in der Woche in eigenverantwortlicher Einteilung, flexibel und nachhaltig zu gleich? 

 

https://www.stepstone.de/ueber-stepstone/wp-content/uploads/2018/04/StepStone_Mobilit%C3%A4tsreport_2018-1.pdf  

 

Schaut mal rein in die Studie, sie bietet unglaublich viel interessanten Inhalt z.B. auch über Fahrzeiten zum Arbeitsplatz, Nutzung von Verkehrsmitteln (65% immer noch PKW nur 22 % ÖPNV) usw.

 

 


Warum ich mich für Frauenrechte einsetze

Ich bin aufgewachsen in den 60iger Jahren und ich kann aus jeder Lebensphase Statements berichten, die ich als demütigend, ungerecht oder herablassend empfand.

Es ging los in der Schule, 'es ist nicht üblich, dass Mädchen aufs Gymnasium gehen' meinte der Lehrer in der 4. Klasse ggü. meinen Eltern.

'Sekretärin ist auch ein guter Beruf für Sybille', eine Lehrerin ein paar Jahre später.

1. Semester Steuerrecht 'Meine Damen, wenn sie ihren Doktor bis zum 4. Semester nicht gefunden haben, dann müssen sie ihn wohl selber machen!'' (Wir hatten einen Hörsaal in der Nähe der medizinischen Fakultät)  

Nach dem Studium mit zwei akademischen Abschlüssen meinte ein Marketingleiter - sich an mir vorbeibeugend zu seinem Assistenten - 'also das Fachvokabular hat sie ganz gut drauf die Kleine', ich wurde als 'Mädchen' bezeichnet, hatte 'einen Mann gefunden der das mitmacht' Als sich berufliche Erfolge einstellten war ich einmal der 'Mr. Schmadalla' - eine Exotin, häufig die einzige Frau in durchweg männlichen Führungskreisen. 

Dann hatte ich einen Chef, der meinte, dass ich es bereuen würde, wenn ich nicht mit ihm 'in die Kiste steige', wobei ich mir bis heute nicht sicher bin, ob er meinte, dass ich seine 'ungeahnten Fähigkeiten als Liebhaber' versäumt zu haben bereuen würde oder ob es als Drohung zu verstehen war, was meine berufliche Karriere betreffen würde - denn ich habe es gar nicht abgewartet und die Firma gewechselt.

      

Jede Frau, der ich bisher begegnet bin, kann solche oder ähnlich gelagerten Erlebnisse berichten. 

 

Zweifelsfrei hat sich inzwischen sehr viel getan.

 

Es gibt Studien die besagen, dass rund ein Drittel der Männer verunsichert ist, was ihre Rolle angeht, ein Drittel lebt eine 'neue, individualisierte Rolle' und rund ein Drittel lebt ein tradiertes Rollenbild.

Dieses Drittel bereitet mir Sorge - es ist noch nicht lange her, dass ich ein 'Bonmont' vorgetragen bekam, in dem Frauen mit Schäferhunden verglichen wurden.

 

Am 8. März 1854 streikten die Frauen in Großbritannien zum ersten Mal für gerechten Lohn, in 2021 betrug das Gender Pay Gap in Deutschland 18% - nach 168 Jahren ist die Lücke noch immer nicht geschlossen. 

Es liegt noch etliches vor uns, aber es lohnt sich es anzupacken.